
Also, wenn der Armee könnte, würde sie sofort Bornholm verlassen. Im Kalten Krieg war die Anwesenheit dort wichtig. Jetzt ist es aber nur noch teuer. Die Armee hat schon ein paar mal vorgeschlagen, Bornholm zu verlassen, die örtliche Bevölkerung und ihre Politiker haben es aber geschaft mit intensiver Lobbyarbeit das zu verhindern.
Das sie das schaffen liegt an der Geschichte. Am 5. Mai 1945 haben die deutschen Besatzer in DK sich den Engländern ergeben. Die Russen wollten das aber nicht akzeptieren. Sie bestanden darauf, dass die Deutschen auf Bornholm sich an den Russen ergeben sollten. Deshalb wurde Rønne und Nexø am 7. und 8. Mai von den Russen bombardiert (das war also nachdem der Krieg in DK eigentlich vorbei war).
Danach wurde Bornholm von den Russen besetzt. Erst im Frühjahr 1946 gelang es die DK Regierung den Russen zum Abzug zu bewegen. Man sagt die russische Delegation wurden beim Königs eingeladen (wovon sie sehr beeindruckt waren). Dort wurden sie dann systematisch unterm Tisch getrunken, bis sie die vereinbarung zugestimmt haben.
In dem Vertrag musste DK sich aber verplichten selber für die Sicherheit Bornholm zu sorgen, und es durften keine fremde Mächte dort vertreten sein. In den 70'ern gab es deswegen ein ernstes Zwischenfall. Ein US Soldat von ein amerikanisches Schiff in der Ostsee wurde Krank und wurde deshalb zum Krankenhaus auf Bornholm gebracht. Die Russen haben deswegen heftigst protestiert, weil das angeblich ein Verstoss gegen den Friedensabkommen war. Diesen Abkommen können die örtlichen Politiker jetzt aber in ihre Lobbyarbeit benutzen, um die Anwesenheit der Armee zu erhalten.
Dazu kommt eben die Tatsache, dass Bornholm 1 Jahr lang als einziger Teil DKs von den Russen besetzt war. Die Aufrechterhaltung der Standort in so ein Randgebiet gilt daher immer als eine Art Lastenausgleich. So was lässt sich Lobbymässig gut nutzen - und genau das tun die Bornholmer.