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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 28.08.2014, 12:53
von Die jungen Mitteleuropäer
Tatzelwurm hat geschrieben:"Nichts deute darauf hin, dass die Krankheit mit der Meeresverschmutzung zu tun habe, sagt Hans Henrik Dietz vom dänischen Veterinärinstitut. Dem Institut für Umweltuntersuchungen fehlen aber die Mittel, um die entnommenen Robbenproben eingehend auf Umwelteinflüsse hin zu testen."
Quelle : Kölner Stadtanzeiger
Das ist ja mal eine amüsante Aussage!
Da wird die Behauptung aufgestellt, dass nichts darauf hindeute, dass die Erkrankungen der Seehunde mit der Verschmutzung der Meere in Verbindung stünden, um - gleich im nächsten Satz - zu sagen, dass man den Zusammenhang aufgrund fehlender finanzieller Mittel gar nicht eingehend habe überprüfen können...
Soviel zu den Expertenaussagen...
In den dänischen Medien kommt mitunter auch ein Seehundexperte zu Wort.
http://www.dr.dk/Nyheder/Indland/2014/02/18/155244.htm
http://politiken.dk/debat/kroniken/ECE766341/noget-om-at-slaa-dyr-ihjel/
An dieser Stelle habe ich 2 Zitate wegen Off Topic aufgrund einer Meldung gelöscht.
Moderierende Grüße
Buschchaot
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 28.08.2014, 13:59
von Hinnerk
Ah, jetzt sind wir ja beim richtigen Thema. Da das Thema für und wider Jagd in allen Diskussionen, und insbesondere im Netz, regelmäßig zu "Ausschreitungen" zweier Parteien führt und mitunter kriegerische Formen annehmen, wird der Admin bzw. Moderator wohl in Küze den Thread schließen.

Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 28.08.2014, 14:10
von Buschchaot
Hinnerk hat geschrieben:Ah, jetzt sind wir ja beim richtigen Thema. Da das Thema für und wider Jagd in allen Diskussionen, und insbesondere im Netz, regelmäßig zu "Ausschreitungen" zweier Parteien führt und mitunter kriegerische Formen annehmen, wird der Admin bzw. Moderator wohl in Küze den Thread schließen.

Gut erkannt, Hinnerk.
Beobachtende Grüße
Buschchaot (Moderator)
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 28.08.2014, 15:25
von Lars J. Helbo
Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben:In den dänischen Medien kommt mitunter auch ein Seehundexperte zu Wort.
http://www.dr.dk/Nyheder/Indland/2014/02/18/155244.htm
http://politiken.dk/debat/kroniken/ECE766341/noget-om-at-slaa-dyr-ihjel/
Ich hoffe Du hast beide Artikel gelesen? Die sind nämlich extrem gut und treffend.
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 28.08.2014, 19:58
von Touri
Hvis vi besluttede, at vi ville have en sælbestand på to tredjedele af det, vi har i dag, så kunne vi fastsætte en fast årlig kvote og lade professionelle jægere skyde dem. Så ville vi kunne bruge kødet og sælge skindet, i stedet for at lade det ligge og rådne op, siger Thyge Jensen.
http://www.dr.dk/Nyheder/Indland/2014/02/18/155244.htm
@Lars: Könntest du bitte begründen, warum deiner Meinung nach die Artikel extrem gut und treffend sind?
Vielleicht habe ich es ja nicht richtig verstanden, aber könnte es vielleicht sein, dass der "Seehundexperte" das Fleisch von erschossenen Seehunden verwenden will? Wozu oder wofür soll denn durch Umweltgifte hoch belastetes Fleisch verwendet werden? Das ist mir ein Rätsel und deshalb gehe ich davon aus, dass ich den Absatz nicht verstanden habe.
Touri
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 29.08.2014, 06:43
von mieke
Essen wird er es wollen, was sonst, so wie es heute noch (Nord)Norweger gibt, für die Walfleisch essen ganz normal ist.
Im Übrigen erstaunt mich immer wieder, dass in D gerne mit belastetem Seehundfleisch argumentiert wird und dann die Leber als Bsp angeführt wird. Die Leber als Entgiftungsorgan ist, wie auch bei anderen Lebenwesen, stärker belastet.
Weiterhin ist zu bedenken,dass auch Seehundfleisch selber nicht sehr fettreich ist und sich im Seehundspeck weit mehr Umweltgifte befinden.
Die Seehundleber ist mit Schwermetallen belastet, wohingegen Umweltgifte wie PCB, DDT & Co v.a. im Speck zu finden sind. Ist also am Ende vor allem eine Frage, was man alles vom Seehund verspeist und auch wie häufig.
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 29.08.2014, 12:05
von Tatzelwurm
Hej,
wenn man mal ein bißchen googelt,
findet man in den Jahren
1988
1998
2002
2007
2012
jeweils Eintragungen zum "Seehund sterben".
Das ist für mich
1. eine Bestätigung zu der Aussage von Zyklen und das die Natur gewisse Dinge selber regelt
2. eine Bestätigung zu der Aussage von Lars, dass durch das Eingreifen des Menschen die Zyklen immer kürzer werden.
Ja und ich weiß, bevor wieder schlaue Sprüche und eine Unzahl von Links eingestellt werden, die das Gegenteil beweisen sollen,
meine Zusammenstellung ist nicht repräsentativ.
Detlef
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 29.08.2014, 14:45
von Lars J. Helbo
Dabei heisst "Eingreifen des Menschen" ja auch nichts-tun. Wir haben hier keine Eisbären - keine natürliche Feinde für die See-Hunde. Wenn nicht gejagt wird, wird der Bestand einfach wachsen bis kein Platz mehr ist und die natur zieht die Notbremse in Form einer Epidemie.
Das diese Zyklen kürzer werden könnte auch damit zu tun haben, dass die Gewässer in den letzten Jahrzehnten immer zauberer wurden. Dadurch kann der bestand schneller wachsen und der Obergrenze erreichen. D.h. indem wir NICHT mehr so viele Schadstoffe ins Meer kippen greifen wir auch in die Natur ein. Es ist also nicht damit getan "die Natur in Ruhe zu lassen". Egal was wir tun oder nicht tun - es hat Konsequenzen.
Davon abgesehen ist die Argumentationsweise der Naturromantiker irgendwie lustig. Man will kein Jagd - eigentlich weil man die Seehunde niedlich findet. Aber das kann man natürlich nicht sagen. Daher wird erst behauptet, der Seehund sei bedroht. Wenn klar wird, dass dies nicht stimmt, kommt als nächstes Argument, das Fleisch sei belastet und könne nicht gegessen werden. Das ist doch irgendwie lustig, wenn klar wird, dass der Seehund immer weniger bedroht ist gerade weil die Belastung mit Schadstoffen zurück geht.

Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 29.08.2014, 15:45
von Die jungen Mitteleuropäer
Lars J. Helbo hat geschrieben:Ich hoffe Du hast beide Artikel gelesen? Die sind nämlich extrem gut und treffend.
Selbstverständlich haben wir die Artikel gelesen. Genau deshalb haben wir sie ja hier verlinkt.
In dem Artikel von Politiken berichtet der betreffende "Seehundexperte" über seine Art der Tötung von Seehunden.
Wir haben den Artikel schon deshalb nicht übersetzt zusammengefasst wiedergegeben, weil er uns in seinen Details für das Forum zu
grausam erschien.
Für jene, die die dänische Sprache nicht so gut lesen können, daher eine kurze, "entschärfte" Zusammenfassung, worum es geht:
Der betreffende Herr hat über 30 Jahre für das Fischerei- und Seefahrtsmuseum in Esbjerg mit dem Thema Meeressäuger als Schwerpunkt gearbeitet. Er ist ein Verfechter der Regulierung der Seehundbestände durch Jagd.
Da er selbst keinen Jagdschein besitzt, der ihm das Erschießen der Seehunde erlauben würde, tötet er sie durch einen Schlag auf den Kopf mit einem Werkzeug. Details dazu, die er auch ausführt, ersparen wir Euch an dieser Stelle.
Alternativ hat er einmal den Versuch gemacht, den kleinen Heuler einzusammeln und ihn zum Einschläfern in eine Tierklinik zu fahren. Der dortige junge Tierarzt habe allerdings augenscheinlich keine Erfahrung gehabt, wie man eine jungen Seehund via Injektion einschläfert, weshalb der Vorgang am Ende einschließlich der Zeit des Tragens zum Auto, Fahrtzeit zur Tierklinik und zweimaliger Injektion "1,5 - 2 Stunden" gedauert habe - bis der Seehund tot war.
Der "Experte" stellt also die beiden Methoden des Tötens von Seehunden gegenüber und rechtfertigt damit
sein Handeln.
Wir finden aber, dass es
sein Versäumnis war, im Vorfeld einen enstprechenden Tierarzt auszuwählen, der sich mit der Materie auch
auskennt!
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass ein kompetenter Tierarzt binnen Sekunden/wenigen Minuten in der Lage ist, ein ausgewachsenes 500kg schweres Pferd mittels überdosierter Barbituratnarkose auf sanfte Weise einzuschläfern - warum sollte das bei einem kleinen Heuler also ein Problem sein,
wenn der Tierarzt
sein Handwerk versteht?
Den Artikel empfinden wir als absolut diskussionswürdig, aber wie sollen wir die Details wiedergeben, wenn bereits Zitate von
Johann Wolfgang von Goethe und
Theodor Heuss "gemeldet" (
!!!) und gelöscht werden? Offenbar hätten's selbst
die beiden Jungs hier im Forum schwer gehabt...

Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 29.08.2014, 15:54
von Lars J. Helbo
Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben:Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass ein kompetenter Tierarzt binnen Sekunden/wenigen Minuten in der Lage ist, ein ausgewachsenes 500kg schweres Pferd mittels überdosierter Barbituratnarkose auf sanfte Weise einzuschläfern - warum sollte das bei einem kleinen Heuler also ein Problem sein, wenn der Tierarzt sein Handwerk versteht?
Genau das wird doch eigentlich in dem Artikel genau erklärt - weil Seehunde ein "selektives Kreislauf" haben und somit solche Giftstoffe isolieren können.
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 29.08.2014, 16:07
von Die jungen Mitteleuropäer
Lars J. Helbo hat geschrieben: Genau das wird doch eigentlich in dem Artikel genau erklärt - weil Seehunde ein "selektives Kreislauf" haben und somit solche Giftstoffe isolieren können.
Ja, es wird von dem "Seehundexperten" so erklärt:
"Forklaringen er, at sæler har kredsløbsdifferentiering, således at de selv ’bestemmer’, hvorhen blodet skal løbe, og et område af kroppen kan derfor i en periode afskæres fra det normale blodkredsløb, men det skal man ikke belære en ung dyrlægeassistent om." http://politiken.dk/debat/kroniken/ECE766341/noget-om-at-slaa-dyr-ihjel/
Gibt es dafür auch wissenschaftliche Beweise, dass Seehunde "
selbst bestimmen können", wohin ihr Blut läuft und
welche Körperteile von der Blutversorgung aktiv abgeschnitten werden können? Der "Experte" scheibt ja selbst, dass man einen jungen Assistenztierarzt darüber nicht "belehren" könne - ...
Und warum funktioniert es nicht, dass der junge Seehund "selbst bestimmen kann, wohin sein Blut" fließe, wenn ihm von dem "Experten" der Schädel mit einem bestimmten Werkzeug zertrümmert wird?
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 29.08.2014, 17:10
von Hendrik77
Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben: Gibt es dafür auch wissenschaftliche Beweise, dass Seehunde "selbst bestimmen können", wohin ihr Blut läuft und welche Körperteile von der Blutversorgung aktiv abgeschnitten werden können?
Hejsa !
Sag mal warum soll Dir hier einer irgendwas beweisen ? Siehst Du den Namen der Rubrik in dem der Thread steht ? Ist das hier ein Forum für Wissenschaftler ? Soweit ich das erkenne basiert das Forum auf Freiwilligkeit und da gibt es keine Beweispflicht !
Med venlig hilsen
Hendrik77
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 29.08.2014, 19:07
von Die jungen Mitteleuropäer
Wenn schon Zitate von Theodor Heuss und Johann Wolfgang von Goethe auf den forumseigenen Index kommen und nach "Meldung" "gelöscht" werden, so sollten doch zumindest ganz banale Fragen nach einer reinen Informationsquelle selbst für einen wissenschaftlich ganz und gar Ungeübten oder Uninteressierten "zulässig" erscheinen...
Es sei denn, es ginge um reine Ideologien ohne das Bemühen um wissenschaftliche Evidenz...
Wenn der junge Tierarzt an der Uni nicht gelernt hat, dass Seehunde offenbar "selbst bestimmen", in welche Organe ihr Blut fließt, um einer möglichen Einschläferung durch ein überdosiertes Barbiturat zu entkommen, dürfte doch wohl zumindest die Frage nach dem Grund für diese Eigenschaft gestattet sein?
Unseres Wissens ist die Anmeldung zu diesem Forum auch nicht auf reine "Nicht-Akademiker" beschränkt?
Sonst müssten wir uns ja selbst ganz schnell wieder abmelden...
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 29.08.2014, 19:27
von Ronald
Die Äußerung von Lars Helbo, differenziert denkende Menschen als Naturromantiker abzutun und das fehlen von Eisbären (!) als natürliche Feinde als Grund zur Reduzierung durch Abschuss (hier geschilderte Fall) anzubringen ist ebenso dreist wie dumm.
-Ronny
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 29.08.2014, 20:08
von mieke
Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben:Lars J. Helbo hat geschrieben: Genau das wird doch eigentlich in dem Artikel genau erklärt - weil Seehunde ein "selektives Kreislauf" haben und somit solche Giftstoffe isolieren können.
Ja, es wird von dem "Seehundexperten" so erklärt:
"Forklaringen er, at sæler har kredsløbsdifferentiering, således at de selv ’bestemmer’, hvorhen blodet skal løbe, og et område af kroppen kan derfor i en periode afskæres fra det normale blodkredsløb, men det skal man ikke belære en ung dyrlægeassistent om." http://politiken.dk/debat/kroniken/ECE766341/noget-om-at-slaa-dyr-ihjel/
Gibt es dafür auch wissenschaftliche Beweise, dass Seehunde "
selbst bestimmen können", wohin ihr Blut läuft und
welche Körperteile von der Blutversorgung aktiv abgeschnitten werden können? Der "Experte" scheibt ja selbst, dass man einen jungen Assistenztierarzt darüber nicht "belehren" könne - ...
Und warum funktioniert es nicht, dass der junge Seehund "selbst bestimmen kann, wohin sein Blut" fließe, wenn ihm von dem "Experten" der Schädel mit einem bestimmten Werkzeug zertrümmert wird?
Der Blutkreislauf der Seehunde ist insofern besonders, dass trotz verminderten Herzschlages der Blutfluss gewährleistet werden kann, das ermöglicht dem Seehund zusammen mit im Muskel gespeicherten Sauerstoff lange Tauchgänge.
Um den Blutdruck bei vermindertem Herzschlag (also vermindertem Pumpvolumen) konstant zu halten, verengen sich die Blutgefäße und das Blut wird zudem unterschiedlich in den einzelnen Körperbereichen verteilt. Gehirn, Nervensystem und Herz (verfügen nicht über sauerstoffspeicherndes Myoglobin) werden weiterhin normal versorgt, Eingeweide und Muskeln werden weniger stark durchblutet. Die Muskeln können ihre myoglobingebundenen Sauerstoffreserven nutzen.
Das kann allerdings keine bewusste Regulation sein, denn die Regulation von Gefäßwänden unterliegt den vegetativen(=autonomen) Nervensystem und das ist weitesgehend der willentlichen Kontrolle entzogen.
Der Seehund wird also nicht auf dem Tierarzttisch liegen und sich denken: Hallo, da manipuliert einer an mir rum, ich schick das Blut mal in die linke Flosse.
Für mich wäre allerdings vorstellbar, dass, sollte nach Verabreichung eines Wirkstoffes xy ins Blut der Blutdruck sinken, der gleiche Effekt ausgelöst wird (das veget. Nervensystems macht halt seinen Job) wie oben beschrieben und sich damit Verteilung im Körper verlangsamt, die Wirkung von xy nicht so schnell einsetzt.
Aber genau wird das nur ein Veterinär mit entsprechender Fachrichtung oder vlt Meeresbiologe sagen können.