Deutsche am dicksten in der EU

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
Tove
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Beitrag von Tove »

Ha - da kann ich mich mal wieder melden : das frische Obst und Gemüse
ist frischer in DK und auch noch billiger !!! als in Deut......"!

Es gibt im Supermarkt: 10 Stück Obst und Gemüse (normales Angebot) für weniger Euros als in Deutschland.

Aber : hier gibt es Arbeit - und mal eben was Frisches machen ist nicht mal so eben - es gibt nicht mehr die Zeit wie in Deutschland -

Meine Vollwertkost geht langsam dem Ende zu ... :shock:

Gej -. aber trotzdem superglücklich in DK Tove :D :D :D
Schneller als man denkt ist das Alter da - nix geht mehr wie früher ....
Urmel

Beitrag von Urmel »

Und gerade weil es sooooooviel Moppelige gibt, und diese hier aber immer noch einen super schweren Stand haben, da das deutsche Schönheitsideal nunmal bei Kleidergröße 38-40 liegt, haben wir ein Forum für Mollige eröffnet und ich ( Ute ) mache auch mit denen Fotos der erotischen Art *flöt* wenn ich das hier mal so schreiben darf. Bin nämlich auch eine wahre Wuchtbrumme ... :wink:
Simba
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Beitrag von Simba »

Auch wenn ich hier in ein Fettnäpfchen trete - meiner Ansicht nach - was mir hier in DK aufgefallen ist - die dänischen Frauen sind wirklich nicht die dünnsten ... soviele vollschlanke Frauen habe ich vorher in Deutschland nicht gesehen
Vielleicht sind das ja gar nicht die dänischen Frauen, sondern ausgewanderte Deutsche? [img]http://www.cosgan.de/images/smilie/nahrung/g010.gif[/img] :mrgreen:

Grundsätzlich finde ich es jetzt lange nicht so überraschend, schliesslich ist Übergewicht (und ich spreche nicht von 2 oder 3 Kilo zuviel) hauptsächlich ein psychisches Problem. Also schauen wir mal nach D, wieviele Menschen sind arbeitslos? Wieviele Menschen scheitern in ihren Beziehungen? Wieviele Menschen tragen schwere Lasten (Krankheiten, Todesfälle...)? Wieviele Menschen sind einfach chronisch unzufrieden?
Jeder reagiert anders darauf. Einer raucht, einer wird magersüchtig, einer fettsüchtig, der andere trinkt, nimmt Drogen, ist Arbeits-, Sport-, Kauf- oder Spielsüchtig. Was auch immer, für mich eigentlich nur eine Ausdrucksform, dass das heutige Leben einfach auch deutliche Schattenseiten hat.

Vielleicht wäre es auch mal an der Zeit, statt nur über Bewegung und Disziplin zu reden, oder einfach Pillen zu verschreiben (wir wissen ja mittlerweile, dass irgendwann Jojo grüssen lässt), sondern nach den wahren Ursachen zu forschen und dort anzusetzen.

LG Simba
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Naja Simba ich moechte ungern ueber die Millionen anderen "Dicken" urteilen - aber ich persoenlich haette eigentlich keinen psychischen Grund anzugeben fuer meine ueberschuessigen Roellchen :wink:
Heute gab's bei uns Cumberland Sausages (Schweinswuerstchen zum Kranz gerollt) und selbstgestampftes Kartoffelpueree. Mein Mann haette am liebsten fuenfmal die Woche Selbstgestampftes! Und das Problem dabei: ich kann mich bei dem Zeuch dann auch nicht bremsen. Schoen mit Schnittlauchroellchen aus dem Garten durchzogen... *sabber*. Meine Rettung heute: kann wegen der Erkaeltung nix schmecken, hab also auch kaum was gegessen. Der beste Beweis dafuer, dass ich wirklich nur aus "Lecker-Gruenden" zuviel futtere... das sollte man eigentlich ganz leicht ueberwinden koennen - aber mein Kochen ist fuer mich das, was fuer andere die Zigaretten sind. Ich kann dann eben nicht anders.
Ich esse zum Beispiel auch kaum mal was suesses - Schokolade wird bei uns schon mal ranzig. Oder Chips oder so Sachen - reizen mich echt nicht. Aber wehe ich steh am Herd...
Ich haette mir das mit dem Kochen lernen und dem Rezepte sammeln doch vorher ueberlegen sollen... :wink:
Simba
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Beitrag von Simba »

Ich kann dann eben nicht anders.
Diese Aussage spricht aber auch für sich selbst. Im übrigen ist es ein Trugschluss zu glauben, dass Übergewichtige nur Süsses und Fettiges essen. Es gibt auch verschiedene Formen der Fettsucht (fängt bei einem BMI von 40 an). Z. B. gibt es Leute, die wie Bulämische essen, spricht zeitweise völlig normal und dann wieder regelrechte Fressanfälle haben. Andere stehen nachts auf und essen Unmengen ohne sich am nächsten Tag mehr so genau an die Menge erinnern zu können, usw.

Und nur weil man selber die Ursache noch nicht erkannt hat, heisst das noch lange nicht, dass es nicht eine gibt. Aber wie gesagt, ich spreche hier von wirklich dicken Menschen und nicht von ein paar Kilos zuviel. Habe sowieso kein Verständnis, wenn jemand mit Grösse 42 ein Fass aufmacht von wegen ich bin ja so fett. Zumal man mittlerweile weiss, Diäten führen in der Regel zu Übergewicht.

LG Simba
Simba
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Beitrag von Simba »

Dabei fällt mir grade noch diese Statistik ein. Nur 5 % aller Übergewichtigen, die abgenommen haben, können dieses neue Gewicht über langen Zeitraum halten. Soviel zum Thema einfach mehr bewegen und besser Essen. :?

LG Simba
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hej @ Simba,

auch wenn es die Vermarkter immer neuer Diäten nicht wahrhaben wollen, zum Teil ist die Neigung zum Übergewicht wirklich genetisch bedingt.

Von meinen beiden Töchtern ist die eine moppelig und die andere schlank.
Wobei die Moppelige sich beim Essen extrem zurückhält, schon mal eine Hauptmahlzeit auslässt und auf alle Kalorienbomben bewusst verzichtet.
Die Schlanke dagegen kann sich tagtäglich Unmengen an "Dickmachern" einverleiben und hält trotzdem mühelos ihr Gewicht.
Und an der fehlenden Bewegung kann es auch nicht liegen, da beide gleich viel oder besser wenig bewegen.

Vielleicht sind in den den "schlanken" Ländern diese Veranlagungen einfach anders verteilt.

Im Übrigen ist die betreffende Statistik ohnehin mit Vorsicht ztu geniessen.
Schliesslich wird diese wie üblich immer nur dahingehend interpretiert wie es dem Deuter gerade in den Kram passt.

So sind an prozentuell betrachtet weit mehr Deutsche übergewichtig als anderswo, aber wenn man diese überflüssigen Kilos gleichmässig auf die Bevölkerungszahl umrechnet, tragen z.B. die Briten oder Amerikaner "statistisch" gesehen mehr Gewicht mit sich herum.
Dort gibt es eben weit mehr extrem dünne Menschen, aber die Dicken sind dafürr weitaus "fülliger" als der "statistische deutsche Durchschnittsdicke".

Gruß

Reimund
Simba
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Beitrag von Simba »

Das sehe ich ähnlich. In Amerika gibt es relativ wenige "fülligere" Menschen mit Übergewicht zwischen 10 und 20 kg. Was es dort aber anders als in D gibt, sind wirklich diese extrem dicken Menschen. Es gibt auch schon spezielle Kliniken, wo alles, inklusive Böden verstärkt ist, um Menschen mit 300 Pfund und mehr behandeln zu können.
Aber auch dort ist ein Umdenken im Gange. Es wird mittlerweile anerkannt, dass sich hier ein grosses Problem entwickelt. Erste Ansätze der Bekämpfung wie Ernährungsunterricht in manchen Schulen findet schon statt. Aber es ist noch ein sehr langer Weg zur Besserung. Wobei USA ist halt auch ein Land der Extreme, egal um welches Thema es geht.

In D sollten die Chancen zur Bekämpfung doch deutlich besser stehen. Angefangen mit den Sportvereinen. Sprich, man hat zumindest mal finanziell die Möglichkeit seinen Kinder und selber Sport zu betreiben. Es fehlt vielleicht etwas Attraktivität. Auch ist das Gesundheitssystem besser und vor allem für alle gleich (setze das mal in Bezug auf USA), es muss nur mehr in diese Richtung an Vorsorge aber auch Betreuung getan werden. Viele Ärzte müssen noch lernen, ihre Patienten nicht einfach abzukanzeln, sondern wirksam zu betreuen. Aber wie gesagt, zumindest die Grundlagen für eine Verbesserung gibt es in D.

Genetisch veranlagt, ja, aber das bedeutet nicht, dass man 50 kg Übergewicht darauf schieben kann. Das bedeutet, dass der eine einfach etwas runder ist, der andere trotz viel Essens sehr schlank bleibt. Wird aber deutliches Übergewicht daraus, ist die Ursache nicht mehr mit der genetischen Veranlagung zu erklären.

LG Simba
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej allesammen!

Dazu gibt es ja inzwischen viel zu sagen :D

Man weiß ja, daß Statistiken meistens nur bedingt zutreffen, rein subjektiv jedenfalls kann ich denen zustimmen, die auch die Dänen als immer dicker emfpfinden.
Auf Anhieb fallen mir zahlreiche dicke (und ich meine nicht 3- kg Übergewicht) Menschen, auch Kinder, in meinem Bekanntenkreis ein - und sehe ich täglich mehr auf den Straßen.
Und wer daran zwiefelt, muß nur mal die dänischen Schlagzeilen der letzten Tage durchgehen - dauernd steht etwas über zunehmende "fedme" (auch bei Kindern) in denZeitungen!

Es gibt für dicke Kinder die "julemärkerhjemme", in denen die Kinder während einiger Wochen leben und nach einem Kostplan ernährt werden, an dem sie mitwirken.
Dazu natürlich viel Bewegung - und nicht zu vergessen die psychische Komponente: Dicksein unter Dicken zeigt, daß andere dieselben Probleme haben; keiner wird gemobbt.
Ich persönlich kenne schon 2 Kinder, die dort waren!
(und nein, ich halte es nicht wie Julius Caesr ("Laßt dicke Menshen um mich sein"), sondern hsuche mir den Bekannten- und vor allem Freundeskreis nach anderen Kriterien aus, so daß die Figur eine statistische Zufallskomponente ist.
Ursprünglich übrigens wurden diese Heime nichtgegründet,weile s Gewichtsprobleme gab, sondern weilsie Kinder mit sozialen Problemen helfen sollten - bezeichnend, daß dies heute immer mehr dicke Kinder sind, die dort anden, wobei diese natürlich auch psychische/soziale Probleme haben und diese bearbeitet werden.


Ich kenne 2 Frauen, die imZuge der Arbeitsvermittlung erstmal auf sog. "Selbstfindungskurse" geschickt wurden, wo nicht nur das Gewicht (beide hatten starkes Übergewicht!!), sondern generell eine andere Lebensweise gelehrt wurden - bis hin zum Besuch von Solarien, Schwimmbädern, Wellnessszentren.

In beiden Maßnahmen (julemärkehjem + Selbstfindungskurs) geht es wohl in erster Linie darum, sein Leben zu ändern und eine positive Einstellung zu sich selbst zu finden, im letztenFall natürlich auch, umsich beim Arbeitsgeber gut "verkaufen" zu können.

Wäre Dk ein Land der Dünnen, wäre sowas sicher ebenso unnötig wie die viele Schlankheitsprogramme in Zeitschriften und TV.

Fabula - Diät sollte man meistens gar nicht halten.
Und ich komme auf die hohe "Rückfallrate" zurück, die jemand erwähnte: Meistens haben Diäten ja den berühmten Pingpong-Effekt.
Viel wichtiger und richtiger ist die Umstellung der Ernährungs- und Lebendsweise -- unsere anthroposophische Ärztin in Dtld. hat mir mal erklärt, sie würde niemals Diäten verordnen, schon gar nicht für Kinder, sondern die Ernährung umstellen - von viel Fast food, Fertiggerichten und leeren Kalorien zu Vollwertkost und Bewegung.
Wer das tut, nimmt langsamer ab, kann aber sein Gewicht weitaus leichter und dauerhafter halten.
Deshalb ist Deine Allergie auf das Wort "Diät" durchaus berechtigt, Fabula :wink:

In diesem Sinne - Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
Urmel

Beitrag von Urmel »

Generell sollte man unterscheiden unter ein paar Kilos zuviel und krankhaftem Übergewicht ( unter dem auch ich leide ). Leider gelten Übergewichtige als disziplinlos ,dabei ist Adipositas sowie das Binge-Eating Syndrom eine Eßstörung wie Bulimie und Anorexia ( Magersucht ). Auch heute werden die meisten Übergewichtigen nicht ernst genommen und bekommen lediglich zu hören, sie sollen gefälligst weniger essen, dies leider auch oft genug von Ärzten,die sich nicht genügend mit diesem Thema beschäftigen.Dabei werden alle Eßstörungen im allgemeinen durch ein und dem gleichen Auslöser hervorgerufen.
Um ein wenig aufzuklären haben wir z.B. in unserem Forum (das soll jetzt keine Werbung sein ) diverse ERklärungen zu den einzelnen Eßstörungen aufgelistet. Ebenso Links gelistet,die sich mit diesem Thema beschäftigen !
Die einzelnen Erklärungen setzte ich hier auch gern mal ein, damit ein besseres Verständnis endsteht.
Urmel

Erklärung Binge-Eating

Beitrag von Urmel »

Erklärung Binge-Eating
Binge-Eating ist in den USA ein altbekanntes Phänomen, und speziell die Universität von Stanford hat sich der Auswirkungen dieses Phänomens angenommen.

Binge-Eating ist das Herunterschlingen von sehr großen Nahrungsmengen in kürzester Zeit. Schlicht und ergreifend handelt es sich hierbei um Heißhungerattacken.

Zahlen sind mir im Moment nur aus der Schweiz bekannt. In Deutschland wird es aber keine große Abweichung geben. Dort ist gemäß einer kürzlich erschienenen Studie über das Essverhalten von Teenagern zwischen 14 und 19 Jahren folgendes bekannt:

Es wünschen sich 2 von 3 Mädchen eine superschlanke Figur, am liebsten mit einem Untergewicht von 10 - 25 %. Diesem Wunsch entsprechen jedoch nur 49 % der Mädchen.

Anders ist das bei den Jungen. Ca. 69 % entsprechen ihren normalgewichtigen Vorstellungen, somit sind sie auch in 93 % mit ihrem Aussehen zufrieden.

Die Angst vor dem Dickwerden, die 53 % der Mädchen haben, führt dazu, dass 56 % versuchen abzunehmen. Diäten werden deshalb bei Mädchen ca. 4 x häufiger durchgeführt als bei Jungen.

Das Schlankheitsideal kann jedoch zum Auslöser für gesundheitsschädliche Ess-Störungen werden. Nicht nur eine falsche Ernährung ist das Risiko, sondern auch die Einstellung zum Essen kann verschiedenen Ess-Störungen, wie der Bulimie und der Anorexie Vorschub leisten. Fast ein Drittel aller Mädchen wird von Heißhungerattacken geplagt, die dann mit Schuldgefühlen gebüßt werden.

International läßt sich jedoch zu Binge-Eating folgendes anmerken:

Am Zentrum für Ess-Störungen und Gewichtsprobleme der Universität Yale in den USA wurde der Frage nachgegangen, welche Ursachen zum sogenannten "Binge-Eating" d. h. zu Heißhungerattacken führen. Bei dieser Studie, bei der ca. 100 Patienten untersucht wurden, konnte festgestellt werden, dass das Alter bei Beginn der ersten Heißhungerattacke sehr unterschiedlich ist, je nach dem, ob der Patient oder die Patientin zuerst mit der Diät oder zuerst mit Heißhungerattacken begonnen hat.

Daraus werden die Beobachtungen abgeleitet, daß es ätiologische Unterschiede zwischen Menschen gibt, die zunächst unter Heißhunger leiden und denjenigen, die ihre Heißhungerattacken erst nach der ersten oder zweiten Diät bekommen.

Darüber hinaus wird vermutet, dass Menschen, die mit Heißhungerattacken beginnen, ein größeres Risiko haben, auch seelische Störungen zu erleiden.

Bei der Behandlung von Patienten mit Ess-Störungen, die heißhungerbedingt waren, konnte an Hand einer Gruppe von ca. 93 übergewichtigen Frauen mit einer kognitiven Verhaltenstherapie eine bleibende Gewichtsreduzierung erreicht werden, wenn die Heißhungerattacken überwunden werden konnten.

Mittels dieser psychotherapeutisch angelegten Therapie verloren 74 % der Patientinnen deutlich an Gewicht. Die anderen 26 %, bei denen die Heißhungerattacken nicht behandelt werden konnten, haben nach der Therapie erneut an Gewicht zugenommen.

Letztendlich unterstützt eine weitere Studie vom Mai d. J. die Hypothese, dass häufige Diäten Risikofaktoren darstellen, die zwar nicht zwingend zu einer Ernährungsstörung in Form von Heißhungerattacken führen, jedoch diese durchaus begünstigen könnten.

Abschliessend kann gesagt werden:

Unrealistische Ideale von der Traumfigur können das gesunde, schlanke Ideal zu einem seelisch belastenden Faktor werden lassen, der Weg führt von der Traumfigur hin zu einem gestörten Essverhalten mit seelischer Problematik.

Schlankheitswahn und Schlankheitssucht können sich entwickeln aus falschen Idealvorstellungen.

[url]http://wegbegleiter.menetekel.de/disonline/[/url]
sowie dieses !

© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, www.bzga.de, mit freundlicher Genehmigung entnommen aus der Broschüre „Essstörung … was ist das?“

Was ist Binge-Eating?

Die Binge-Eating-Störung (Binge-Eating-Disorder) wird zu den Eßstörungen gezählt und soll sich einigen Autoren zufolge zur neuen Zivilisationskrankheiten entwickeln. Betroffen sind in der Regel Mädchen und Frauen, zunehmend jedoch auch Männer, man geht mittlerweile davon aus, daß fast ein Drittel der Betroffenen männlich ist. „Binge-Eating“ kommt aus dem Amerikanischen und kann übersetzt werden mit „ein Freßgelage abhalten“. Typisches Merkmal des Binge-Eatings sind Heißhunger-Attacken, denen sich die Betroffenen ausgeliefert fühlen. Im Gegensatz zur Bulimie wird die während der Attacke zu sich genommene Nahrung aber nicht wieder „losgeworden“, d.h. die Betroffenen erbrechen nicht, nehmen keine Abführmittel, treiben auch nicht exzessiv Sport und fasten auch nicht. Gemeinsam ist beiden Störungsbildern das Schuldgefühl, welches sie nach Beendigung der Attacke wie eine Welle oder eine andere Art Attacke überkommt und sich dermaßen ausbreitet, daß der nächste Freßanfall schon vorprogrammiert ist: aus Scham, daß man es wieder mal nicht geschafft hat, die Kontrolle über das Eßverhalten zu behalten. Die Scham, daß man wieder zunehmen wird. Es folgt eine Zeit der übermäßigen Kontrolle über das eigene Eßverhalten, damit bloß kein erneuter Freßanfall ansteht. Dies geht natürlich nicht lange gut. Die „Binge-Eating-Disorder“ wird im DSM IV folgendermaßen umschrieben.

A. Regelmäßige Eßanfälle mit folgenden Merkmalen:

1. in einem abgrenzbaren Zeitraum wird eine Nahrungsmenge gegessen, die deutlich größer ist als die Menge, die andere Menschen im selben Umfang unter den gleichen Umständen essen würden.

2. während des Essanfalls wird der Verlust der Kontrolle über das Essen empfunden B. Die Essanfälle sind mit mind. 3 der folgenden Merkmale verbunden

1. Es wird wesentlich schneller gegessen als normal,

2. es wird gegessen, bis man sich unangenehm voll fühlt,

3. es werden große Mengen gegessen, obwohl man sich nicht körperlich hungrig fühlt,

4. es wird allein gegessen, weil es einem peinlich ist, wie viel man isst,

5. man fühlt sich von sich selbst angeekelt, depressiv oder sehr schuldig nach dem Überessen.

C. Seelisches Befinden Es besteht hinsichtlich der Essanfälle merkliche Verzweiflung.

D. Häufigkeit der Eßanfälle Die Essanfälle treten im Durchschnitt an mindestens 2 Tagen pro Woche über 6 Monate auf.

E. Kein Kompensationsverhalten (wie die Betroffenen mit der während der Attacke aufgenommen Menge an Nahrung umgehen)

Die Essanfälle sind nicht mit der regelmäßigen Anwendung von unangemessenen Kompensationsverhalten (z.B. abführende Maßnahmen, Fasten oder exzessiver Sport) verbunden und treten nicht im Verlauf einer Anorexia nervosa (Magersucht) oder Bulimia nervosa (Eß-Brech-Sucht) auf. Unterscheiden muß man Binge-Eating von der Adipositas. Adipöse Menschen überessen sich sozusagen ständig, während bei Binge-Eatern das Überessen eben anfallsartig auftritt und sie sich außerhalb dieser Anfälle nicht überessen. Binge-Eater haben häufigt Übergewicht, dies ist aber nicht zwangsläufig eine Folge von Binge-Eating. Manche Betroffene haben Normal- oder sogar Untergewicht.

Ursachen

Die Ursachen von Binge-Eating können ganz verschieden sein. Oft sind Mädchen und junge Frauen betroffen, die Angst vor dem Dickwerden haben, weil sie dann nicht mehr dem u.a. von den Medien suggerierten Bild von Attraktivität bzw. Schönheit entsprechen würden. Damit verbunden ist die Angst vor dem Gemiedenwerden von Gleichaltrigen oder die Angst, keinen Partner zu finden. Aber auch immer mehr Männer entwickeln Binge-Eating, um dem vermeintlichen Schönheitsideal zu entsprechen. Beim Binge-Eating-Syndrom sollen ungefähr ein Drittel der Betroffenen männlich sein; die Dunkelziffer ist jedoch um einiges höher. Für viele Betroffene ist die Freßattacke die scheinbar einzig verfügbare Methode, mit unangenehmen Gefühlen (z.B. Trauer, Einsamkeit) fertizuwerdern. Oder aber sie finden in der Freßattacke einen Trost nach Niederlagen, Verlusterlebnissen oder bei Problemen in ihren Freundschaften/Partnerschaften (Frustfressen). Die meisten Betroffenen haben eine Vielzahl an Diäten hinter sich. Auch dies wird als Ursache angesehen: nach unzähligen Diäten mit meist keinem oder wenig Erfolg wird das kontrollierte Essen gänzlich aufgegeben. Ein Sättigungsgefühl scheint nicht mehr vorhanden zu sein. Bedeutsam scheint jedoch vor allem der Umgang mit Gefühlen zu sein.

Folgen

Neben Übergewicht hat die Binge-Eating-Störung vor allem auch psychosoziale Folgen. Um das veränderte Eßverhalten vor der Umwelt zu verbergen, ziehen sich die Betroffenen sehr häufig zurück und isolieren sich damit. Die zwischenmenschlichen Kontakte zerbrechen häufig daran. Und das verhindert natürlich erst recht, aus diesem Teufelskreis aus Kontrolle über das Essen und Kontrollverlust bei den Freßattacken auszusteigen. Ein erster Schritt ist es daher, aus der Heimlichkeit und der damit oft verbundenen Einsamkeit auszusteigen und (wieder) in Kontakt mit der Außenwelt zu treten. Das ist schwer, aber nicht unmöglich!

Therapie

In der Therapie gilt es im wesentlichen, zwei Problemfelder zu bearbeiten. Zum einen soll erreicht werden, sich wieder an eine normale und ausgewogene Ernährung zu gewöhnen bzw. ein normales Eßverhalten überhaupt erst einmal zu lernen. Der zweite wichtige Therapiebereich sind die zugrundeliegenden psychischen Probleme, die zu dem gestörten Eßverhalten geführt haben. Die Behandlung ist in der Regel – wie bei den meisten Eßstörungen – verhaltenstherapeutisch orientiert. Die Betroffenen lernen die Auslöser für ihre Freßattacken kennen und lernen Alternativen um mit dem „Freßdruck“ umzugehen. Dabei hilft es vielen ein Tagebuch zu führen. Da sehr viele Betroffene ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper haben (z.B. verzerrte Körperwahrnehmung) wird in den meisten Therapien auch körperorientiert gearbeitet. Die Gewichtsreduzierung ist nicht Ziel der Psychotherapie. Diese soll vielmehr langfristig über das veränderte Eßverhalten erfolgen.
Djursland-Fan
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Beitrag von Djursland-Fan »

Hej,

neue Übersetzung für Deutschland = Tykland ???

:wink:
Hilsen
Gabi
Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr [img]http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/engel/d105.gif[/img]

Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und "Scheiß Götter!" zu rufen. (Terry Pratchett)

http://www.youtube.com/watch?v=TEb6oamv4Ng&feature=related
https://vimeo.com/72152240
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Ich kann diese Statistiken nicht mehr ernst nehmen. Vor einem Jahr waren die Briten, Griechen und Iren die mit Abstand dicksten, jetzt sind die Deutschen voran. Wie konnte sich das Bild so schnell ändern?

Das nächste Mal betrachtet man mal wieder Teilgruppen, letztens waren die britischen Kinder dran.

Mir fallen auch die vielen dicken jungen Däninnen auf, und die vielen dicken jungen Männer in Deutschland. Aber solche privaten Ausschnittbeobachtungen sind wohl nicht viel wert.

Das wirklich interessante ist doch, dass in ganz Europa die Zahl der Übergewichtigen und Feisten explodiert. Wie kann das sein?

Keine Frage, dass es jede Menge Leute gibt, an denen alle Informationen und guten Ratschläge abprallen. Aber trifft das auf die weitaus meisten dicken zu?

Ich schau auf mich selber und frage mich, was mach ich eigentlich verkehrt. Ich bin recht hoch, habe trotzdem einen BMI von 25,5, bin also übergewichtig nach den Kriterien der Untersuchung. Ich bilde mir ein, mich sehr gesund zu ernähren, treibe täglich Sport (>10 Stunden pro Woche), und ich mach weder Diäten noch andere "Pendelübungen". Ist wohl schlicht die "normale" Essensmenge?

Macht Sport mehr Appetit, als er Kalorien verbrennt?

Wie gut, dass meine Lebenserwartung laut den Berechnungen einer Versicherung 106 Jahre ist.
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

MichaelD hat geschrieben:Ich kann diese Statistiken nicht mehr ernst nehmen.
dann lass es ! :wink:

Es ist nichstestotrotz eine TATsache, auch dass DK auf Platz 23 liegt.

Ich weiss nicht, Was es da noch viel (abzu)streiten gibt, auch wenn das Ergebnis nur bestehende, nicht auszurottende, Vorurteile zu bestätigen scheint.

die BRD scheint halt Vieles von den USA gelernt zu haben :wink: . Obwohl ja eigentlich DK viel mehr amerikanisiert ist. :P

Nun, ICh halte diese Auflistung für ziemlich sicher und auch für recht wissenschaftlich.

Ich verstehe nur nicht, Warum man sich versucht mit Händen und Füssen dagegen zu wehren und/oder Tatsachen versucht abzustreiten oder gar die Entwicklung des zunehmenden "Dicke"problems kleinzureden.

Die Folgekrankheiten der Obesität wachsen dramatisch, also Diabetes Type II, Herz-, Leber-, Nierenkrankheiten, maN muss ganz einfach versuchen dagegen was zu tun.
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Wie gut, dass meine Lebenserwartung laut den Berechnungen einer Versicherung 106 Jahre ist.
Hee hee sehr gut, und mein biologisches Alter liegt nicht nur laut einer Berechnung mit einem Test sondern auch nach aerztlicher Einschaetzung 6-8 Jahre unter meinem tatsaechlichen Alter. Naja nie geraucht und selten Alkohol (nur alle Jubeljahre mal) macht wohl doch sehr viel aus - da gestatte ich mir meine ueberfluessigen Pfunde (obwohl ich schon das eine oder andere ganz gerne los waere... bin ich jetzt eitel? :wink: )
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