Hej Urmel!
ich gebe zu, Du hast jetzt auch eine geballte Ladung Zorn abbekommen, den ich inzwischen kriege, wenn ich lese "Wie man in den Wald ..."
Das ist nicht ganz gerecht, trotzdem bitte ich Dich mal nachzudenken, was Du da schreibst und - ja, auch unterstellst:
Du schreibst:
Hinzu kommt, das viele Deutsche der Meinung sind, das alle Dänen deutsch können und demzufolge auch keine Lust haben, die dänische Sprache zu erlernen. Doch da beginnt für mich bereits der Respekt vor den Dänen und deren Land. Denn egal , wie lange ich dort lebe, evt. sogar die dänische Staatsangehörigkeit habe, ich bin und bleibe Deutsche ( dann vielleicht mit einem dänischen Pass ), das heißt, ich bin Gast in dem Land und als solcher sollte man sich auch benehmen.
Dies als Antwort darauf, daß jemand - der bereits in Dk lebt!!!!

- Dir erklärt, daß es so leicht denn eben auch nicht ist, Kontakte zu schließen.
Wie soll derjenige incl. ich (die das auch schon oft geschrieben hat, weil nicht nur ich selber die Erfahrung gemacht habe, sondern als ehem. Regionalkontakt bei IDA früher viele, viele erstaunte Fragen von DK-Neulingen bekam, die sich wunderten, was sie wohl falsch machten, weil die Dänen so ganz anders als im Urlaub seien und private Kontakte eher selten!) - wie also stellst Du Dir vor, wir sollen so eine Plattitüde auffassen?
Für mich steht da doch dahinter:
"Naja, die Dänen sind nett - und wie man in den Wald ... sprich: Behandelt sie auch nett, dann werdet ihr auch nett behandelt."
Was für mich weiterhin indiziert, daß ich ja wohl bisher mit der Holzkeule durch DK gezogen bin und jedem Dänen erstmal richtig großkotzig und frech kam. Sonst hätte ich ja andere Erahrungen! (Deiner Ansicht nach nach)
Oder wieso muß man uns den Rat geben oder darauf hinweisen oder quasi erklären "für mich gilt das nicht, denn ich behandele die Dänen nett, und wie man reinruft ..."???
Nachdem dies gesagt ist, entschuldige ich mich für die etwas genervte Antwort - aber ich finde es eben langsam schon etwas frech, sowas - wenn auch unbewußt - zu unterstellen.
Gerade beim Schreiben schadet es ja auch nichts, mal ein bißchen nachzudenken.
Denn Du hast den Satz eben nicht denen gesagt, denen Du noch in Dtld. begegnest, sondern uns, die wir bereits hier / im Ausland leben und unsere Erfahrungen schildern.
Ich glaub, hier wird was falsch aufgefasst, oder ich hab mich falsch ausgedrückt ! Sorry, aber ich meinte doch nicht, das IHR euch gegen Sprache, Kultur ect wehrt ! Himmel Hilf, vor so einer Behauptung bin ichweit endfernt....
ich hoffe, ich habe deutlich gemacht, wieso ich nicht finde, daß Du soooo weit davon entfernt bist!
Ich verurteile deine Kids auch gar nicht als gefühlskalt, ich weiß nicht, wo du das rausliest. Deine Kinder sind das aber im Gegensatz zu unseren scheinbar gewohnt, ihren Vater nicht täglich sehen zu können, unsere sind es nunmal nicht. Da hilft es auch nichts, das sie wissen,das Papa zum Arbeiten fort ist...ein neues Haus sucht ect pp. Auch die Aussicht auf Ausflüge der besonderen Art sind gerade auch nicht der Bringer.
Das habe ich eher als "ironischen Vorschlag" gemeint, weil Du mir ja in der Be-/Verurteilung der Menschen schnell am Drücker gewesen zu sein scheinst .
("Findet es schwer, Freundschaften mit Dänen zu schließen - aha, hat die Dänen eben nicht so nett behandelt wie ich das tun werde").
Und NEIN; meine Kinder sind und waren es absolut nicht gewöhnt, daß ihr Vater außer Haus war - im Gegenteil, da er zuhause arbeitet, war er ihnen von kleinauf präsenter als viele andere Väter ihren Kindern sind und waren.
Trotzdem hatte auch er jedes Jahr einige Termine, die ihn für ein paar Tage bis hin zu Wochen von zuhause wegführten.
Was übrigens für dänische Verhältnisse Luxus ist --- wenn ich sehe, wieviele Väter und auch Mütter beruflich verreisen müssen.
Der beste Rat, den ich Dir da geben kann, ist, selber positiv zu denken, eine positive Haltung ausuzstrahlen.
Kinder, je kleiner, umso mehr, sind kleine Barometer für die Stimmung um sie herum.
Sie fangen auch ungesagte Schwingungen auf und merken, wenn Mutter leidet.
Versuch, für Euch das Beste aus der Zeit zu machen, laß Deine Ängste und Sorgen möglichst außenvor und sieh das Gute in diesem Weg - es ist ja immerhin der erste Schritt zu dem, was Ihr Euch für die Zukunft gewünscht habt.
Wenn Du Dich auf das Wiedersehen und ein Leben in Dk freuen kannst statt über die Trennung zu jammern und vor der Zukunft Angst zu haben (ich überspitze jetzt absichtlich, ich denke, Du merkst, was ich meine!

), dann werden Deine Kinder auch anders reagieren.
Ich hab hier mitttlerweile mit einigen Kontakt, die in naher Zukunft auswandern möchten, ebenfalls nach Dänemark. Immer noch im Glauben , dass das Land ist, wo Milch und Honig fließen , und alle Dänen Deutsch sprechen. Wenn man denen sagt, sie MÜSSEN dänisch lernen, dann wird abgeunken. "Sowas brauchen wir nicht, die verstehen uns schließlich " .......
Wie gesagt - hier redest Du mit Menschen, die z.T. schon ein paar Auslandserfahrungen, auf jeden Fall auch etliche Jahre DK hinter sich haben und wisen, wovon sie reden.
Und wenn Du mal ein bißchen zurückliest im Forum, wirst Du vielleicht auf einen Satz von mir stoßen, den ich immer noch meine: Manchmal zeigt einem das Beherrschen der Sprache erst die Grenze auf, die zwischen Dänen und Deutschen trotz allem auch noch besteht.
Du schreibst ja selbst, Du wirst immer deutsch fühlen - darin kann ich Dir durchaus folgen!
Citat:
Wenn ich die dänische Staatsangehörigkeit habe, dann bin ich keine Deutsche mehr und sicherlich kein Gast mehr im Land. Doppelte Staatsbürgerschaft ist was recht schwieriges, also entweder oder.
Ich sehe das nunmal anders, ok du magst Recht haben, das man auf dem Papier "Däne" ist, aber deine Wurzeln sind nunmal Deutsch und das werden sie immer bleiben, egal wie lange du dort leben wirst. Naja, so hat jeder halt seine Meinung zu diesem Thema !
Hinzu kommt ja auch, daß Dich niemand zunächst nach Deinem Paß fragt, mit dem Du in der Nachbarschaft etc. in Kontakt kommst.
man wird Dich aufgrund Deiner Sprache und manchen Gepflogenheiten immer sehr schnell als Ausländer identifizieren - lange, lange Zeit, wenn nicht gar lebenslänglich - darin sehe ich persönlich auch nichts Schlimmes.
Aber allein die Staatsangehörigkeit wechseln macht einen nicht nur für sich selber nicht automatisch zu einem Dänen, sondern auch ebensowenig für die Dänen!
Und Du sollest eben darauf vorbereitet sein, daß Du immer Ausländer, anders seinwirst - irgendwann, irgendwie --- und daß Du dadurch manchmal auch probleme haben kannst (ih age ja nicht "immer haben wirst"!)
Das ist unabhängig vom Nettsein und Wald, in den Du rufst - wobei ich niemanden auffordere, dann gleich unfreundlich zu sien, weiles ja eh nicht anders wird.
Stimmt natürlich nicht.
Selbst dänische adoptierte Kinder aus Asien waren froh, als mit Prinzessin Alexandra eine Frau ins Königshaus kam, die "anders" aussah, eben so wie sie... und diese Kinder hatten sowohl Kultur, Sprache und paß von kleinauf dänisch! Aber sie sehen eben anders aus!
Citat:
Kleiner Tip, täglicher Kontakt hilft sehr, ob nun per Email oder Telefon, aber hauptsache man weiss abends vor dem Bettgehen, dem anderen gehts gut.
Das ist selbstverständlich. Was anderes gäbe es bei uns gar nicht
kann manchmale Trauer aber auch verstärken, vor allem so vor dem Einschlafen, wo man Zeit hat, den anderen zu vermissen und sich nicht mehr gut ablenken kann.
Aber da weiß eine Mutter sicher am besten, wie es geht.
Bei uns gab es keine Kontakte --- und meine Kinder haben gut überlebt, keinen Knacks für´s Leben und lieben uns ganz normal - möchte ich doch behaupten.
Wir sind eben alle verschieden.
und Dänen und Deutsche erst recht!
In diesem Sinne noch einen guten Ausklang des Wochenendes - Ursel, DK