Sicherheit auf (Bornholm-)Fähren - und anderen Inselfähren

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frosch
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Ja und nein

Beitrag von frosch »

Hallo Benjaminok,
was den Fährverkehr bei Windstärke 10 betrifft, stimmen wir absolut überein; wie meine Beiträge weiter oben zeigen.

Was die Sicherheit an Bord der Fähren betrifft, eher nein, wobei es nicht allein um die Zahl der Rettungsmittel geht, aber auch das hatte ich weiter oben beschrieben, mitsamt dem Link zum Bericht, der BT kein gutes Zeugnis ausstellt:
ttp://www.tv2bornholm.dk/moduler/nyheder/news.asp?id=42121&
Das ist ja nun ziemlich ernüchternd!
Und es ist nicht weit hergeholt, daß das schlimme Folgen haben kann:
"07.04.1990: Die dänische Fähre "Scandinavian Star" fängt auf dem Weg von Oslo nach Frederikshavn im Skagerrak vermutlich durch Brandstiftung Feuer. Von den rund 500 Menschen an Bord kommen 161 ums Leben. Die Sicherheitsmaßnahmen waren unzureichend."
Genau das würde auf den BT Schiffen leider auch passieren!

Was z.B. in der Höchstsaison am Wochenende auf der Strecke Ystad-Rønne das Problem ist, sind völlig überfüllte Fähren mit zuwenig Personal, um die Sicherheit zu garantieren.
Da sind Treppen, Durchgänge, die Räume vor Ausgängen komplett mit dem Gepäck von (Jugend)gruppen blockiert - kein Durchkommen und im Notfall eine echte Falle. Da sind auch die Durchgänge auf den Decks von Reisenden blockiert, die keine Sitzplätze mehr gefunden haben. Im Falle eines Falles auch das untragbar!
Seit Jahren sehe ich das und seit Jahren sehe ich, daß BT sich darum nicht kümmert - mangels Personal.
Ob bei dieser Überfüllung die Rettungsmittel wirklich reichen, wage ich zu bezweifeln - wenn noch nicht einmal die Zahl von Sitzplätzen an Bord reicht?

Ich fürchte, daß hier erst etwas ernsthaftes passieren muß, bis die Verantwortlichen aufwachen; der maximale Gewinn scheint auch hier vor Sicherheit zu gehen.
burmanyilmaz
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...

Beitrag von burmanyilmaz »

Das glaube ich auch. Dass Sicherheit allgemein auf der Ostsee groß geschrieben wird, ist klar. Die Kontrolle der Schiffe durch Behörden ist sehr streng. Aber wenn man sich mal die Unterschiede der Kapazitäten ansieht:
Povl Anker: 300 PKWs, 1500 pax. Macht ein Verhältnis von 1:5 Autos/Menschen
Hammerodde/Dueodde: 200 PKWs, 400 Passagiere. Lediglich 1:2 Autos/Menschen, und dass an einem Sommerwochenende von Sassnitz nach Roenne mehr als durchschnittlich 2 Personen im PKW mitreisen, ist ja wohl klar. Von Deutschland nach Bornholm fahren keine LKWs (wozu auch?!), fast ausschließlich PKWs, darunter viele Familien (=volle Autos) und 2-3 Busse.
Kann man sich doch an einer Hand abzählen, wie überladen die Fähre ist.
Allein 3 vollbesetzte Reisebusse nehmen ja mehr als 1/3 der Sitzplätze in Anspruch. Und dass in diesem Falle die Rettungsmittel voll ausreichen bzw. wie angesprochen die Rettungswege frei sind, will ich mal anzweifeln, obwohl ich natürlich keine Zahlen vorliegen habe.

Aber sogar die große Povl Anker ist inzwischen vom Missmanagement betroffen, die ja eigentlich über genug Kapazität verfügt. Ich hatte an anderer Stelle schon einmal berichtet, dass BT zugegeben hat, ihre Fähren absichtlich zu überbuchen. Grund hierfür seien häufige Reservierungen, die von Touristen "nur zur Sicherheit" gemacht werden, aber bei Nichtantreten der Reise nicht abgesagt werden. Daher nimmt BT bis zu 25% mehr Buchungen an als die Kapazitäten theoretisch hergeben. Kein Wunder also, was passiert, wenn dann trotzdem alle, oder fast alle, fahren.

Jaja so ist das leider, und besser wirds wohl nicht...
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