Manchmal Grusel?
@ira
ich habe ja selten sooo richtig Angst, aber ich denke bei Deinem Erlebnis wäre mir dann doch das Herz in die Hose gerutscht.
Aber sind schon interressante Dinge die Ihr da alle schreibt.
Also gibt es doch so einige Menschen die ein wenig Unbehagen in der Nacht ziemlich alleine in einer dänischen Plantage verspüren.
Aber schön ist es dennoch, sonst würden wir es ja alle nicht mehr hinfahren. Unser Haus in Deutschland liegt auch sehr einsam bzw. ruhig, ehrlich gesagt habe ich da manchmal Nachts mehr Unbehagen als in Dänemark. Ich weiß auch nicht warum.
Gipsy
ich habe ja selten sooo richtig Angst, aber ich denke bei Deinem Erlebnis wäre mir dann doch das Herz in die Hose gerutscht.
Aber sind schon interressante Dinge die Ihr da alle schreibt.
Also gibt es doch so einige Menschen die ein wenig Unbehagen in der Nacht ziemlich alleine in einer dänischen Plantage verspüren.
Aber schön ist es dennoch, sonst würden wir es ja alle nicht mehr hinfahren. Unser Haus in Deutschland liegt auch sehr einsam bzw. ruhig, ehrlich gesagt habe ich da manchmal Nachts mehr Unbehagen als in Dänemark. Ich weiß auch nicht warum.
Gipsy
Das Gruseln kennen wir auch.Nur ging es da nicht um Dunkelheit sondern um dichten Nebel.
Wir waren vor ein paar Jahren,im Februar, bei "unserem" Leuchtturm Rubjerg Knude. Kein Mensch da oben,nur wir.Man konnte nicht mal das Meer hören.Und sehen auch nicht wirklich viel.Sind dann auch ganz schnell wieder abgehauen.War echt unheimlich.
Wir waren vor ein paar Jahren,im Februar, bei "unserem" Leuchtturm Rubjerg Knude. Kein Mensch da oben,nur wir.Man konnte nicht mal das Meer hören.Und sehen auch nicht wirklich viel.Sind dann auch ganz schnell wieder abgehauen.War echt unheimlich.
Das unheimlichste Erlebnis hatten wir in Nørre Lyngby 1984.
Es war ein traumhafter Sonnentag und wir waren am Strand.
Gegen Nachmittag sahen wir über dem Horizont eine riesige Nebelwand aufziehen, die sich rasch auf den Strand zu bewegte. Innerhalb einer Viertelstunde hatte die Nebelbank den Strand erreicht. Keine zehn Meter Sicht, es wurde sehr dunkel, die Geräusche total gedämpft und die Temperatur fiel rapide ab. Kaum ein Mensch wagte laut zu reden. Es war eine gespenstische Atmosphäre. So schnell, wie das Phänomen auftauchte, war es auch wieder verschwunden.
Davor hatten wir fast zwei Wochen Sonnenschein, danach folgten Regentage.
Schaudernde Grüße
fadøl
Es war ein traumhafter Sonnentag und wir waren am Strand.
Gegen Nachmittag sahen wir über dem Horizont eine riesige Nebelwand aufziehen, die sich rasch auf den Strand zu bewegte. Innerhalb einer Viertelstunde hatte die Nebelbank den Strand erreicht. Keine zehn Meter Sicht, es wurde sehr dunkel, die Geräusche total gedämpft und die Temperatur fiel rapide ab. Kaum ein Mensch wagte laut zu reden. Es war eine gespenstische Atmosphäre. So schnell, wie das Phänomen auftauchte, war es auch wieder verschwunden.
Davor hatten wir fast zwei Wochen Sonnenschein, danach folgten Regentage.
Schaudernde Grüße
fadøl
Hej
Diesen Strandnebel empfand ich bisher auch als das schlimmste Erlebnis im Urlaub. Auch wenn du dich so etwas von gut auskennst, bist du plötzlich von einer Nebelwand umgeben und verlierst die Orientierung. Am besten stehen bleiben und warten.
Wärend ich totmüde ins Bett falle und mir die Einsamkeit nichts ausmacht, dreht mein Mann seine Runden und zählt jeden Lichtschein im Umkreis der Häuser.
Aber wir buchen in einer Gegend, die wir nun schon so lange kennen, da wissen wir in etwa, wer im Winter dort wohnt . Es gibt nichts Schöneres, mit Taschenlampe im Dunkeln durchs Ferienhausgebiet zu laufen und diese Stille und Ruhe zu genießen.....
Ein Hausmarder im Sommerhaus ist da schon aufregender,wenn man denn weiß, daß dort einer wohnt...
Lg Reinhild

Diesen Strandnebel empfand ich bisher auch als das schlimmste Erlebnis im Urlaub. Auch wenn du dich so etwas von gut auskennst, bist du plötzlich von einer Nebelwand umgeben und verlierst die Orientierung. Am besten stehen bleiben und warten.
Wärend ich totmüde ins Bett falle und mir die Einsamkeit nichts ausmacht, dreht mein Mann seine Runden und zählt jeden Lichtschein im Umkreis der Häuser.
Aber wir buchen in einer Gegend, die wir nun schon so lange kennen, da wissen wir in etwa, wer im Winter dort wohnt . Es gibt nichts Schöneres, mit Taschenlampe im Dunkeln durchs Ferienhausgebiet zu laufen und diese Stille und Ruhe zu genießen.....
Ein Hausmarder im Sommerhaus ist da schon aufregender,wenn man denn weiß, daß dort einer wohnt...

Lg Reinhild
Gruselig empfinde ich es in Dänemark nicht in der dunklen Jahreszeit, im Gegenteil. ich geniesse es.
Es gab rückblickend nur 2 Situationen, die ich als "gruselig" empfunden habe.
Gruselig ist es, wenn man in Blåvand ein Haus direkt am Strand hat und die Militärübungen dieses Häuschen und sämtliches Inventar zum wackeln und klirren bringt. Ich möchte gar nicht wissen, wie es in Häusern ist, die viel weiter weg sind vom Strand und näher am Militärgebiet
Gruselig ist auch, wenn man gerade einen netten Grillabend mit Freunden hat, man sich gut unterhält, die Kinder des befreundeten Paares fragen, ob sie zu deren Ferienhaus zurücklaufen könnten, weil ihnen so langweilig ist und 5 Minuten nachdem die Kids gestartet sind, dickster Küstennebel das Ferienhaus umgibt und man keine 10 m weit schauen kann. Hinterher laufen braucht man nicht, da man defintiv nichts sieht. Gott sei Dank ist nichts passiert (Kinder wohlbehalten in deren Ferienhaus angekommen) und der Nebel war am nächsten Morgen weg... erlebt habe ich das in den 23 Jahren davor noch nie mit so einer dicken Suppe
Aber ansonsten hält sich das mit Gruseln eher in Grenzen. Aber ich bin ja auch noch relativ jung.... vielleicht kommt das Gruseln im Alter, mit den eigenen Kindern, ich weiß es nicht

Es gab rückblickend nur 2 Situationen, die ich als "gruselig" empfunden habe.
Gruselig ist es, wenn man in Blåvand ein Haus direkt am Strand hat und die Militärübungen dieses Häuschen und sämtliches Inventar zum wackeln und klirren bringt. Ich möchte gar nicht wissen, wie es in Häusern ist, die viel weiter weg sind vom Strand und näher am Militärgebiet


Gruselig ist auch, wenn man gerade einen netten Grillabend mit Freunden hat, man sich gut unterhält, die Kinder des befreundeten Paares fragen, ob sie zu deren Ferienhaus zurücklaufen könnten, weil ihnen so langweilig ist und 5 Minuten nachdem die Kids gestartet sind, dickster Küstennebel das Ferienhaus umgibt und man keine 10 m weit schauen kann. Hinterher laufen braucht man nicht, da man defintiv nichts sieht. Gott sei Dank ist nichts passiert (Kinder wohlbehalten in deren Ferienhaus angekommen) und der Nebel war am nächsten Morgen weg... erlebt habe ich das in den 23 Jahren davor noch nie mit so einer dicken Suppe

Aber ansonsten hält sich das mit Gruseln eher in Grenzen. Aber ich bin ja auch noch relativ jung.... vielleicht kommt das Gruseln im Alter, mit den eigenen Kindern, ich weiß es nicht


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Grusel?
Nein, ich habe mich noch nie in Dänemark gegruselt.
Im Gegenteil, ich finde es sehr beruhigend in der Natur und in der Dunkelheit.
Wir zünden dann unsere Kerzen bzw. Teelichter an und stellen diese ins Fenster.
Das ist für den Betrachter von außen ein sehr heimeliger Anblick.
Im Gegenteil, ich finde es sehr beruhigend in der Natur und in der Dunkelheit.
Wir zünden dann unsere Kerzen bzw. Teelichter an und stellen diese ins Fenster.
Das ist für den Betrachter von außen ein sehr heimeliger Anblick.
Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.
Vor ein paar Jahren hatten wir einen netten Vorfall in Henne.
Nachts um 3-4 Uhr fing auf einmal unser Hund an zu bellen und schaue ganz aufgeregt zur Eingangstür.
Wir sind so schnell wir konnten aus dem Bett und haben Licht angemacht.
Wir schauten raus und sahen noch drei Jugendliche weglaufen.
Morgens haben wir dann gesehen, dass sie unsere Mülltüte augeschlitzt haben, da bin ich doch froh, dass wir sie gestört haben, wer weiß sonst wären evtl. noch unsere Reifen drangewesen.
Dieses Jahr im Mai/Juni hatte wir eine Maus im Haus. Wir konnten sie einfangen und haben sie dann ausgesetzt. Allerdings ist sie wohl wiedergekommen oder die restliche Familie hat es sich auf unserem Dachboden gemütlich gemacht. Auf jeden Fall sind die Geräusche vom Dachboden laut und sie waren genau über unserem Kopfende vom Bett.
Mal schauen, ob sie im September immer noch da ist.
Gruß Matze
Nachts um 3-4 Uhr fing auf einmal unser Hund an zu bellen und schaue ganz aufgeregt zur Eingangstür.
Wir sind so schnell wir konnten aus dem Bett und haben Licht angemacht.
Wir schauten raus und sahen noch drei Jugendliche weglaufen.
Morgens haben wir dann gesehen, dass sie unsere Mülltüte augeschlitzt haben, da bin ich doch froh, dass wir sie gestört haben, wer weiß sonst wären evtl. noch unsere Reifen drangewesen.
Dieses Jahr im Mai/Juni hatte wir eine Maus im Haus. Wir konnten sie einfangen und haben sie dann ausgesetzt. Allerdings ist sie wohl wiedergekommen oder die restliche Familie hat es sich auf unserem Dachboden gemütlich gemacht. Auf jeden Fall sind die Geräusche vom Dachboden laut und sie waren genau über unserem Kopfende vom Bett.
Mal schauen, ob sie im September immer noch da ist.
Gruß Matze
Hallo,
ich habe es ja schon andernorts ein paar Mal erwähnt das ich mir früher hin und wieder mal eine "Auszeit" gegönnt habe, und ein oder zwei Wochen ganz allein nach DK gefahren bin.
Vorzugsweise im Spätherbst, weil dann meist die einzige Gelegenheit war die vielen Urlaubstage die ich in den Ferien nie nehmen durfte endlich mal (zumindest teilweise) zu "verbraten".
Dazu ziehe ich Häuser in Waldgebieten, wie Jegum, Hennyby oder Houstrup, oder Hemmet jedem "Strandhaus" vor.
Und da kann es ganz schön einsam werden.
Nun bin ich ja alles andere als ein Typ der alleine Angst haben muss, denn wenn ich mich formatfüllend aufbaue, dann wäre es wohl eher der Einbrecher der in panischer Angst davonrennen würde.
Trotzdem ist es ein seltsames Gefühl so ganz alleine in einem verwunschenen Häuschen im herbstlichen Wald zu wohnen.
In einer Gegend wie Houstrup, speziell im "alten Teil" wie z.B. am Vestre Hennby Vej kurz vor dem Wald, sind ja praktisch alle Häuser im Herbst unbewohnt, und dazu noch von alten und hohen Bäumen regelrecht zugewuchert.
Die meisten Herbsturlauber nutzen ja gerne die günstigen Preise für komfortable Häuser im moderneren Teil.
Angst oder gar "Grusel" kann man das aber nicht nennen, sondern eher ein schwer zu beschreibendes Gefühl von Unwirklichkeit.
Fast so wie einem intensiven Traum.
Im Sommer, also kurz vor oder nach der Touristensaison, wenn es manchmal fast eben so einsam sein kann, ist dieses leichte Trancegefühl seltsamerweise nicht zu spüren.
Genauso wie in den Häusern in den Dünen, wo dieses Feeling auch nicht in denselben Maße aufkommt.
Ich habe lange gerätselt woran das wohl liegen mag, und bin zu der Ansicht gekommen das es diese absolute Stille ist, die wir als Stadtbewohner ja überhaupt nicht mehr kennen
Wer nicht gerade auf einem einsamen Gehöft irgendwo im abgelegensten "deutschen Outback" wohnt, sagen wir mal in der Rhön oder dem Knüllgebirge, der ist ein gewisses "Grundrauschen" einfach gewohnt und vermisst dieses unbewusst.
Denn wirklich still ist es im dichtbevölkerten Deutschland doch praktisch nirgendwo.
Selbst in den ruhigsten Vororten spielt immer irgendwo ein Radio, läuft ganz leise 10 Häuser weiter ein Staubsauger den man gar nicht bewusst wahrnimmt, oder irgendwo bellt ein Hund.
Dazu trägt der Strassenlärm auch seinen Teil bei, denn selbst im tiefsten Sauerland, 30 km von der nächsten Autobahn weg ist die immer noch ganz leise wahrzunehmen wenn man sich konzentriert.
Vom Strassenlärm im 5 km weit entfernten Nachbarort mal ganz zu schweigen.
In den meisten dänischen Ferienhausgebieten an der Westküste, sofern diese nicht in Hörweite der Brandung liegen oder der Wind mal wieder kräftig pfeift, ist aber geradezu gespenstig ruhig.
Die Gegenden sind extrem dünn besiedelt, die Dänen verbringen mangels Night-Life-Angebotes ihre Abende meist zu Hause und brausen nicht die halbe Nacht in der Stadt herum, es gibt keine Fabriken mit Nachtarbeit, so gut wie keinen öffentlichen Nahverkehr in Abendstunden und auch keine Autobahnen oder Schnellstrassen in Hörweite.
Nicht mal Kühe muhen zu dieser Jahreszeit auf der Weide, und selbst in den Wäldern ist größeres Wild als Karnickel eher die Ausnahme.
Also, wen wunderts das sein Unterbewusstsein registriert das irgendetwas anders ist als im "Normalzustand", und somit vorsichtshalber einen subtilen Alarm im Nervenkostüm auslöst ?
Da das Großhirn aber nicht weiss warum das Kleinhirn da fortwährend latente Alarmsignale sendet ohne diese genauer spezifizieren zu können, wird man halt unruhig, grübelt darüber nach warum das so ist, findet aber keine logische Erklärung.
Nachts schläft man fürchterlich unruhig, wacht andauernd auf und weiss nicht warum.
Ähnlich wie bei alten Ehepaaren, die ähnlich reagieren wenn das gewohnte Schnarchen oder Atmen des Partners wegfällt, weil der gerade irgendwo unterwegs ist.
Und wenn man dann aufwacht und darüber nachgrübelt was einen denn nun aus dem Tiefschlaf gerissen hat, und plötzlich registriert das man seinen eigenen Herzschlag oder das Blut in den Ohren rauschen hören kann, dann soll es schon Fälle gegeben haben, bei denen die Betroffenen regelrechte Panikattacken bekommen haben.
Wie auch immer, mich wird es nicht davon abhalten können wieder in der dunklen, stillen Jahreszeit nach DK zu fahren.
Notfalls auch wieder allein, denn ich bekomme wegen meines neuen Jobs erst frühestens Ende Oktober das erste Mal Urlaub, muss meinen Jahresurlaub aber noch in diesem Jahr vollständig nehmen.
Wohingegen meine Frau ihren Urlaub schon weitesgehend auf Verdacht verplanen musste weil ihre Firma das so will.
Aber wenn man weiß warum man die ersten paar Tage so unruhig ist und schlecht schläft, dann geht man das viel entspannter an.
Ich habe mir da einen ganz speziellen Rhythmus angewöhnt.
Da ich nachts alleine in DK eh schlecht schlafe sitze ich dann eben gegebenfalls mit einem gutem Buch und einem noch besseren Cabernet Sauvignon bis 3 Uhr Uhr morgens vor dem Kamin, und schlafe mich dann halt am Vormittag aus.
Komischerweise regnet es in DK im Herbst ja oftmals besonders gerne am Vormittag, und nachmittags reisst es dann oft auf und es scheint manchmal sogar noch ein wenig die Sonne.
Das ist dann die richtige Zeit für Strand, Heide und Klitplantage.
Nach einer Woche spielt sich der Rhythmus aber wieder in normalere Dimensionen ein.
Gruß
Reimund
ich habe es ja schon andernorts ein paar Mal erwähnt das ich mir früher hin und wieder mal eine "Auszeit" gegönnt habe, und ein oder zwei Wochen ganz allein nach DK gefahren bin.
Vorzugsweise im Spätherbst, weil dann meist die einzige Gelegenheit war die vielen Urlaubstage die ich in den Ferien nie nehmen durfte endlich mal (zumindest teilweise) zu "verbraten".
Dazu ziehe ich Häuser in Waldgebieten, wie Jegum, Hennyby oder Houstrup, oder Hemmet jedem "Strandhaus" vor.
Und da kann es ganz schön einsam werden.
Nun bin ich ja alles andere als ein Typ der alleine Angst haben muss, denn wenn ich mich formatfüllend aufbaue, dann wäre es wohl eher der Einbrecher der in panischer Angst davonrennen würde.
Trotzdem ist es ein seltsames Gefühl so ganz alleine in einem verwunschenen Häuschen im herbstlichen Wald zu wohnen.
In einer Gegend wie Houstrup, speziell im "alten Teil" wie z.B. am Vestre Hennby Vej kurz vor dem Wald, sind ja praktisch alle Häuser im Herbst unbewohnt, und dazu noch von alten und hohen Bäumen regelrecht zugewuchert.
Die meisten Herbsturlauber nutzen ja gerne die günstigen Preise für komfortable Häuser im moderneren Teil.
Angst oder gar "Grusel" kann man das aber nicht nennen, sondern eher ein schwer zu beschreibendes Gefühl von Unwirklichkeit.
Fast so wie einem intensiven Traum.
Im Sommer, also kurz vor oder nach der Touristensaison, wenn es manchmal fast eben so einsam sein kann, ist dieses leichte Trancegefühl seltsamerweise nicht zu spüren.
Genauso wie in den Häusern in den Dünen, wo dieses Feeling auch nicht in denselben Maße aufkommt.
Ich habe lange gerätselt woran das wohl liegen mag, und bin zu der Ansicht gekommen das es diese absolute Stille ist, die wir als Stadtbewohner ja überhaupt nicht mehr kennen
Wer nicht gerade auf einem einsamen Gehöft irgendwo im abgelegensten "deutschen Outback" wohnt, sagen wir mal in der Rhön oder dem Knüllgebirge, der ist ein gewisses "Grundrauschen" einfach gewohnt und vermisst dieses unbewusst.
Denn wirklich still ist es im dichtbevölkerten Deutschland doch praktisch nirgendwo.
Selbst in den ruhigsten Vororten spielt immer irgendwo ein Radio, läuft ganz leise 10 Häuser weiter ein Staubsauger den man gar nicht bewusst wahrnimmt, oder irgendwo bellt ein Hund.
Dazu trägt der Strassenlärm auch seinen Teil bei, denn selbst im tiefsten Sauerland, 30 km von der nächsten Autobahn weg ist die immer noch ganz leise wahrzunehmen wenn man sich konzentriert.
Vom Strassenlärm im 5 km weit entfernten Nachbarort mal ganz zu schweigen.
In den meisten dänischen Ferienhausgebieten an der Westküste, sofern diese nicht in Hörweite der Brandung liegen oder der Wind mal wieder kräftig pfeift, ist aber geradezu gespenstig ruhig.
Die Gegenden sind extrem dünn besiedelt, die Dänen verbringen mangels Night-Life-Angebotes ihre Abende meist zu Hause und brausen nicht die halbe Nacht in der Stadt herum, es gibt keine Fabriken mit Nachtarbeit, so gut wie keinen öffentlichen Nahverkehr in Abendstunden und auch keine Autobahnen oder Schnellstrassen in Hörweite.
Nicht mal Kühe muhen zu dieser Jahreszeit auf der Weide, und selbst in den Wäldern ist größeres Wild als Karnickel eher die Ausnahme.
Also, wen wunderts das sein Unterbewusstsein registriert das irgendetwas anders ist als im "Normalzustand", und somit vorsichtshalber einen subtilen Alarm im Nervenkostüm auslöst ?
Da das Großhirn aber nicht weiss warum das Kleinhirn da fortwährend latente Alarmsignale sendet ohne diese genauer spezifizieren zu können, wird man halt unruhig, grübelt darüber nach warum das so ist, findet aber keine logische Erklärung.
Nachts schläft man fürchterlich unruhig, wacht andauernd auf und weiss nicht warum.
Ähnlich wie bei alten Ehepaaren, die ähnlich reagieren wenn das gewohnte Schnarchen oder Atmen des Partners wegfällt, weil der gerade irgendwo unterwegs ist.
Und wenn man dann aufwacht und darüber nachgrübelt was einen denn nun aus dem Tiefschlaf gerissen hat, und plötzlich registriert das man seinen eigenen Herzschlag oder das Blut in den Ohren rauschen hören kann, dann soll es schon Fälle gegeben haben, bei denen die Betroffenen regelrechte Panikattacken bekommen haben.
Wie auch immer, mich wird es nicht davon abhalten können wieder in der dunklen, stillen Jahreszeit nach DK zu fahren.
Notfalls auch wieder allein, denn ich bekomme wegen meines neuen Jobs erst frühestens Ende Oktober das erste Mal Urlaub, muss meinen Jahresurlaub aber noch in diesem Jahr vollständig nehmen.
Wohingegen meine Frau ihren Urlaub schon weitesgehend auf Verdacht verplanen musste weil ihre Firma das so will.
Aber wenn man weiß warum man die ersten paar Tage so unruhig ist und schlecht schläft, dann geht man das viel entspannter an.
Ich habe mir da einen ganz speziellen Rhythmus angewöhnt.
Da ich nachts alleine in DK eh schlecht schlafe sitze ich dann eben gegebenfalls mit einem gutem Buch und einem noch besseren Cabernet Sauvignon bis 3 Uhr Uhr morgens vor dem Kamin, und schlafe mich dann halt am Vormittag aus.
Komischerweise regnet es in DK im Herbst ja oftmals besonders gerne am Vormittag, und nachmittags reisst es dann oft auf und es scheint manchmal sogar noch ein wenig die Sonne.
Das ist dann die richtige Zeit für Strand, Heide und Klitplantage.
Nach einer Woche spielt sich der Rhythmus aber wieder in normalere Dimensionen ein.
Gruß
Reimund
-
- Mitglied
- Beiträge: 105
- Registriert: 13.06.2010, 21:38
Ich muss sagen, ein wirklich toller Thread.
Super Beiträge und teilweise wirklich schön geschrieben.
Zu meiner Schande muss ich allerdings eingestehen, dass es mich bei keinem anderen Beitrag so gegruselt hat, wie bei dem, von unserem Richard R. Gere (reimund1012).
begravelse
Super Beiträge und teilweise wirklich schön geschrieben.
Zu meiner Schande muss ich allerdings eingestehen, dass es mich bei keinem anderen Beitrag so gegruselt hat, wie bei dem, von unserem Richard R. Gere (reimund1012).
Mir laufen Schauer über den Rücken!!!reimund1012 hat geschrieben:
Nun bin ich ja alles andere als ein Typ der alleine Angst haben muss, denn wenn ich mich formatfüllend aufbaue, dann wäre es wohl eher der Einbrecher der in panischer Angst davonrennen würde.
begravelse
Wir hatten die letzten Jahre öfter ein Haus, das in einem Heidegebiet liegt, zwar umgeben von anderen FH, aber wenn man in der Nachsaison bzw. im Winter fährt, doch eher einsam, da sich dann wenige andere Urlauber und auch Hauseigentümer in diese Gegend verirren. Da fand ich es dann schon immer recht beruhigend, wenn mein Mann abends auf dem Sofa neben mir schnarchte. Denn das Wohnzimmer des Hauses ist zwar abends relativ uneinsehbar durch Gardinenstores vor der Terrassentür, nur wenn man zum Bad möchte oder etwas küchenmäßiges tun will, steht man immer voll im Sichtfeld aller draussen. Zwar führt nur etwas entfernt eine Straße vorbei, aber... Manchmal etwas mulmig. Auch die Eingangstür neben der Badezimmertür - nachts bin ich immer recht flott aus dem Wohnzimmer ins Bad gepeest, und ebenso schnell wieder zurück.
In Bjerregard vor vielen Jahren hatte ich einmal mit einem befreundeten Paar ein Haus, ich schlief allein in meiner Kemenate - und plötzlich knarrten gegen 1 Uhr draussen vor meinem gekippten Fenster (Gardine vor, klar) Schritte auf den Kieseln auf dem angeschütteten Steinbett rund ums Haus.
Der herausgescheuchte Mann meiner Freundin hat dann zunächst einen Dackel draussen gefunden, der sich auf der Terrasse umsah, und dann den hundesuchenden Besitzer, mit dem er dann noch ein, zwei Bierchen getrunken hat...

In Bjerregard vor vielen Jahren hatte ich einmal mit einem befreundeten Paar ein Haus, ich schlief allein in meiner Kemenate - und plötzlich knarrten gegen 1 Uhr draussen vor meinem gekippten Fenster (Gardine vor, klar) Schritte auf den Kieseln auf dem angeschütteten Steinbett rund ums Haus.
Der herausgescheuchte Mann meiner Freundin hat dann zunächst einen Dackel draussen gefunden, der sich auf der Terrasse umsah, und dann den hundesuchenden Besitzer, mit dem er dann noch ein, zwei Bierchen getrunken hat...

Tja, ist schon etwas gruselig, wenn man von zu Hause
gewohnt ist durch einen lässigen Druck auf den Rolladen-Lift
die Nachbarschaft aus dem abendlichen Treiben im Hause
auszusperren ...
Aber trotzdem: :respekt: für Reimund und vor allem für
seinen Beitrag. Da spürt man in jeder Zeile den Grusel, den
er erleiden müßte, wenn er nicht nach DK fahren könnte !
Da schreibt mir einer aus der Seele
Bis denne,
Hoerky
gewohnt ist durch einen lässigen Druck auf den Rolladen-Lift
die Nachbarschaft aus dem abendlichen Treiben im Hause
auszusperren ...

Aber trotzdem: :respekt: für Reimund und vor allem für
seinen Beitrag. Da spürt man in jeder Zeile den Grusel, den
er erleiden müßte, wenn er nicht nach DK fahren könnte !
Da schreibt mir einer aus der Seele

Bis denne,
Hoerky
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- Beiträge: 254
- Registriert: 07.03.2010, 19:27
- Wohnort: Fürstenwalde
Hallo!
Also der absolute Kick wäre ja dann wohl sich abends/nachts noch einen Horrorfilm in den DVD-Player einzulegen
Wir fahren eigentlich immer im Frühjahr wenn alles grünt und blüht.
Aber Eure Erlebnisse mit der dunklen Jahreszeit in DK haben mich wirklich neugierig gemacht.
Der Winter wär mir zu trist aber im Herbst warum nicht?
MfG.Gordon
Also der absolute Kick wäre ja dann wohl sich abends/nachts noch einen Horrorfilm in den DVD-Player einzulegen

Wir fahren eigentlich immer im Frühjahr wenn alles grünt und blüht.
Aber Eure Erlebnisse mit der dunklen Jahreszeit in DK haben mich wirklich neugierig gemacht.
Der Winter wär mir zu trist aber im Herbst warum nicht?
MfG.Gordon