Einwanderer in Dänemark

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fussballfan
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Beitrag von fussballfan »

Lunapaluna hat geschrieben:Ich habe ca. 2 Jahre die Sprachschule besucht und anschliessend mit meiner Ausbildung begonnen. In beiden Schulen war es Multi - Kulti, also Polen, Türken, Serben, Kroaten etc. , auch viele Asiaten.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung schreiben, das die Toleranzgrenze der jungen Generation gegenüber Einwanderern weitaus höher ist als bei der älteren Generation.
Aha.

Hast du einige von denen in dein Freundeskreis ???
Hina
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Beitrag von Hina »

In vielen Ausbildungsstätten, wo es wirklich multikulti zugeht, kommt eine Aufgeschlossenheit eigentlich schon aus der Natur der Dinge heraus. Schaut man sich aber, wie schon oben erwähnt, Arbeitsbereiche an, wo keine besondere Qualifikation verlangt wird, und das sind im Moment tatsächlich die am heißesten umkämpften, dann sieht es schon anders aus, zumindest solange, wie sich die Leute nicht untereinander wirklich gut kennen. Sicher leistet die Krise derzeit wirklich ihren Teil dazu aber dennoch ist eine Reserviertheit (um nicht gleich mit Ausländerfeindlichkeit zu kommen), wie in jedem anderen Land auch, tief in den Leuten drin. Man solidarisiert sich nunmal zuerst immer mit seinesgleichen. Ich sehe da auch keinen Unterschied zwischen den jüngeren und älteren Dänen, oder wieso schauen viele junge Eltern, wenn sie ihre Kinder einschulen, dass da möglichst nicht zu viele Kinder mit Migrationshintergrund in der Klasse hocken? Anderenfalls wird nach Alternativen gesucht oder es wird darüber diskutiert, wie man die Anzahl der Einwandererkinder pro Klasse senken kann. Das ist in DK genauso verbreitet, wie in DE. Ich glaube auch nicht, dass sich allzuviele Dänen danach reißen, in einem Haus mit vielen Einwanderern zu wohnen oder gar in einer Siedlung, die von Ausländern dominiert wird.

Wir Deutsche schneiden zwar im "Stellenwert" bei den Dänen nicht so schlecht wie Osteuropäer oder gar Afrikaner oder Araber ab aber "gleichberechtigt" sind wir hier auch nicht so ohne weiteres. Dazu müssen wir auch eine ganze Menge tun. Es fällt uns nur etwas leichter, die Sprache zu lernen, haben keinen so starken Akzent, sind in der Lage, ordentliche Arbeit zu leisten und etwas besser Anschluss zu finden, als viele andere Einwanderer, weil wir zumindest als Nachbarn kulturell von der dänischen Lebensweise nicht so weit entfernt sind. Trotzdem sind wir Ausländer, ob wir es nun für uns selbst wahrhaben wollen oder nicht und egal, ob wir uns das selbst schön reden oder nicht. Und so reagieren viele Dänen eben auch unterschiedlich auf uns.

Hilsen Hina
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

@Hina,
warum nennt man es in DK Reserviertheit und in D Ausländerfeindlichkeit ? Das von Dir sehr gut beschriebene Verhalten der Dänen schafft doch die gleichen Probleme wie in D. Schulklassen in denen überwiegend Migranten sitzen. Wohngegenden wo ausschließlich Migranten wohnen. Kaum Kontakt zu Einheimischen........das so Probleme geschaffen werden ist ja wohl klar.
Hina
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Beitrag von Hina »

@Landpostbud3220
beides bedeutet nicht Wohlwollen gegenüber Ausländern aber Reserviertheit ist eher passiv - man guckt zu und schweigt, Ausländerfeindlichkeit ist aktiv - man dreht am Rad, in welcher Form auch immer. Die gibt es auch, aber nicht in dem Maße, wie die Zuschauer.
Hilsen Hina
galaxina
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Beitrag von galaxina »

das ist ja das ueble fuer deutsche in daenemark. diese geschichten laufen extrem subtil ab...viele merken das gar nicht, dass sie gerade ver...... werden.
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

@Hina,
ich glaube da muss ich dir widersprechen. Ausländerfeindlich kann man auch sein ohne Aktiv zu werden. Ja und was hat reserviertheit, weil ich mein Kind nicht in eine klasse mit lauter Migranten geben will, zu tun gegenüber ausländerfeindlichkeit ?? Es ist dasselbe auch wenn man in DK dafür einen anderen Namen hat es aber um keinen deut besser ist als in D, die Ausländerfeindlichkeit aber auf dem besten wege ist auch hier gesellschaftsfähig zu werden.
Hina
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Beitrag von Hina »

Ich beobachte das gerade bei einer deutschen Freundin in DK. Ihr Chef versteht es, ihren Job als Rengøringsassistent so zu "planen", dass sie morgens um 7 anfängt und abends gegen 10 dann endlich fertig ist. Über den Tag verteilt sind das dann 7-8 Stunden Arbeit. Dabei fährt sie in mindestens 3 verschiedene vollkommen entgegengesetzt liegende Orte, hat viel Zwischenzeiten, die er nicht bezahlt, was natürlich ungesetzlich ist. Komisch aber dass bei ihren Dänischen Kollegen die Planung "passt". Die starten morgens und sind am Nachmittag fertig oder starten mittags und sind abends fertig.
Zuletzt geändert von Hina am 18.11.2010, 00:11, insgesamt 1-mal geändert.
Hina
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Beitrag von Hina »

@Landpostbud3220
Von mir aus nennen wirs Ausländerfeindlichkeit :wink:. So sind aber nicht alle, viele haben überhaupt gar keine Berühungspunkte mit Ausländern, so dass sie überhaupt nichts aktives machen können. Die schauen wohlwollend zu.
Ich sehe das aber weder als besonders dänisch, noch als besonders deutsch. Das ist auf der ganzen Welt so.
Hilsen Hina
Lunapaluna
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Beitrag von Lunapaluna »

fussballfan hat geschrieben:
Lunapaluna hat geschrieben:Ich habe ca. 2 Jahre die Sprachschule besucht und anschliessend mit meiner Ausbildung begonnen. In beiden Schulen war es Multi - Kulti, also Polen, Türken, Serben, Kroaten etc. , auch viele Asiaten.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung schreiben, das die Toleranzgrenze der jungen Generation gegenüber Einwanderern weitaus höher ist als bei der älteren Generation.
Aha.

Hast du einige von denen in dein Freundeskreis ???
Wenn du mir im Vorfeld erklärst, warum diese Frage für dich relevant ist, dann beantworte ich dir diese sehr gerne...... :)
Anaximanda
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Beitrag von Anaximanda »

Ich habe die Reserviertheit auch kennen gelernt und würde es aber eher so deuten abwarten und beobachten in wie weit man sich integriert. Es gab Personen, die mich am Anfang (auf Arbeit Skattecenter und Bank) noch nicht mal gegrüßt haben. Da ich aber ein sehr aufgeschlossener und fröhlicher Mensch bin, habe ich auch nicht locker gelassen. Und nun nach 2 Jahren reden alle mit mir ob dienstlich oder privat.
Ich arbeite auch teilweise als Reinigungskraft und muss sagen das es auch in der Firma wo ich arbeite, Dänen gibt die solche gestückelten Arbeitszeiten haben. Freundeskreis haben wir hier einen komplett dänischen, einige von Anfang an und andere nach einer gewissen Beobachtungsphase.

vh Jacky
fussballfan
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Beitrag von fussballfan »

Lunapaluna hat geschrieben:
fussballfan hat geschrieben:
Lunapaluna hat geschrieben:Ich habe ca. 2 Jahre die Sprachschule besucht und anschliessend mit meiner Ausbildung begonnen. In beiden Schulen war es Multi - Kulti, also Polen, Türken, Serben, Kroaten etc. , auch viele Asiaten.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung schreiben, das die Toleranzgrenze der jungen Generation gegenüber Einwanderern weitaus höher ist als bei der älteren Generation.
Aha.

Hast du einige von denen in dein Freundeskreis ???
Wenn du mir im Vorfeld erklärst, warum diese Frage für dich relevant ist, dann beantworte ich dir diese sehr gerne...... :)
Nunja. Einfach mal so.
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

@hina

vielleicht liegts aber auch daran, dass der chef weiss, dass er es mit ihr machen kann, wenn sie als reinigungskraft arbeitet, geh ich mal davon aus, dass sie entweder keine gute ausbildung oder keine guten dänischkenntnisse hat, also heisst es für sie im zweifelsfall ab nach deutschland, wenn sie den job kündigt, also hat sie vermutlich mehr zu verlieren als ihre dänischen kollegen und bekommt darum halt nicht die "schokoladenobjekte", ist zwar auch nicht die feine art, aber ja eine durchaus nicht unbekannte masche von arbeitgebern, die nicht zwangsläufig etwas mit der nationalität zu tun haben muss
Wenn du mir im Vorfeld erklärst, warum diese Frage für dich relevant ist, dann beantworte ich dir diese sehr gerne......
seit wann geht es denn danach? ich glaube auch nicht, dass es für fußballfan wirklich relevant ist, welcher dänische fußballer am besten bei welchem deutschen club aufgehoben wäre und welcher dänische erstligaverein es 2012 in die championsleague schaffen sollte, trotzdem startet er dazu alle 3 tage eine neue umfrage, ohne dass da jemand blöd fragt
Lunapaluna
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Beitrag von Lunapaluna »

Hallooooooooooo...... das kann ich ja wohl nicht wissen, oder glaubst du, ich hab bei mir im Wohnzimmer ne Glaskugel stehen?
Ausserdem werde ich seit 4 Wochen von so einem Trollo über´s Dk - Forum traktiert, da muss ich ein bissl vorsichtiger sein...... :(
Hina
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Beitrag von Hina »

Jan_K hat geschrieben:vielleicht liegts aber auch daran, dass der chef weiss, dass er es mit ihr machen kann, wenn sie als reinigungskraft arbeitet, geh ich mal davon aus, dass sie entweder keine gute ausbildung oder keine guten dänischkenntnisse hat, also heisst es für sie im zweifelsfall ab nach deutschland, wenn sie den job kündigt, also hat sie vermutlich mehr zu verlieren als ihre dänischen kollegen und bekommt darum halt nicht die "schokoladenobjekte", ist zwar auch nicht die feine art, aber ja eine durchaus nicht unbekannte masche von arbeitgebern, die nicht zwangsläufig etwas mit der nationalität zu tun haben muss
Hej Jan,
sie hat sowohl Prøve i Danks 3, als auch eine gute Ausbildung und nach Deutschland muss sie auch nicht zurück, wenn sie kündigt. Nur geht es derzeit mit den Jobs in DK nicht gerade nach Wunschkonzert. Das Problem ist auch weniger, dass sie den ganzen Tag arbeitet, sondern dass der Chef bei den ausländischen Angestellten munter am Gesetz vorbei beschäftigt, was er sich bei den dänischen Kollegen nicht traut. Der denkt wirklich, die Ausländer wissen das nicht, was bei manchen allerdings auch stimmt. Demnächst wird er aber schöne Grüße von der Gewerkschaft bekommen. Es gibt überall auf der Welt Leute, die verwechseln ausländischen Akzent und vielleicht das eine oder andere mangelnde Wort mit Dummheit.
Hilsen Hina
fussballfan
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Beitrag von fussballfan »

Wo (in Dänemark) sind denn die meisten Migranten versammelt ?
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