Moin, moin,
die Erfahrungen decken sich ja vielfältig. In den 70ern und 80ern waren wir regelmäßig als junge Leute über Silvester in DK. Meist vom 26.12. bis 2.1., spätestens am 31. - also dem eigentlich Anlaß der Tour - war der Streß ("Lagerkoller") voll da, zu viel Leute auf kleinem Raum mit doch gar nicht so identischen Interessen wie vorher gedacht. Schön war es dann, wenn man ein "Opfer" hatte auf den sich alle anderen einschiessen konnten, schön für die anderen, nicht für den/die Betroffene/n. Trotzdem hat's der harte Kern jedes Jahr wieder gemacht, die Randpersonen wechselten aber durch.
Dann einige Jahre später nochmals mit Freunden oder sollte ich schreiben Jetzt-ex-Freunden. Ich hatte nicht mal die Energie, mir die letzten paar hundert Mark von den Leuten zu holen, weg mit Schaden. Das war allerdings der Extremfall, mit den anderen Mitreisenden haben wir noch einige Male Urlaub gemacht. Ok., alter Schulfreund mit Anhang, die 1000 km entfernt wohnen, wir geniessen dann den Kontakt, manchmal aber auch das Ende der Woche.
Dazwischen einige Male mit Verwandtschaft, nicht immer top, aber im Großen und Ganzen streßfrei. In den letzten Jahren jetzt zweimal mit 9 Leuten im höheren Erwachsenenalter, die erste Woche super, gut vorbereitet, abgesprochen, durchgezogen, keiner krank, schönes Haus, gutes Wetter, keine Kletten... sehr gelungen. Die zweite Runde vor einigen Wochen stand nicht so unter dem Sonnenstern, von Krankheiten über berufliche Abbruchgründe, ein nicht so tolles Haus, aber Topumgebung und gutes Wetter... nicht wirklich daneben aber mit Ecken und Kanten, sollte es eine Wiederholung geben wären Regeln und die Überwachung deren Einhaltung wieder auf dem Diskussionplan.
Fazit aus den Erlebnissen über Jahrzehnte: Gruppenurlaube können absolut toll sein, das kommt alle Komponenten an (Haus, Wetter, Zeit und vor allem die Leute und deren Stimmung). Wichtig finde ich dabei: Vorher offen vor allem über die No-Gos (gibt's dafür eigentlich ein passendes deutsches Wort) und die wichtigsten persönlichen Wünsche sprechen (Rauchen, Hunde, Aufsteh- und Zubettgehzeiten, Fernsehen, Spiele, Musik, Fahrt (persönlich ziehe ich die Einzelfahrt der Kolonne vor), Schlüsselregelung, Speisen (was, wieviel, wo gekauft und auch das Preisniveau) Getränke (Gruppenkauf, Einzelmitbring, vergleichbarer Einsatz vs. Schnorrergefühl)...). Eine ziemlich lange Liste kann man da aufschreiben, auch wer was mitbringt (4xSpülmittel aber kein Klopapier ist keine wirkliche Lösung

). Für mich ist dabei sehr wichtig das Motto: Jeder darf, keiner muß (alles mitmachen).
Fazit des Ganzen: Schnackt intensiv mit den Freunden, sucht Euch gemeinsam ein Haus aus, bestimmt einen Organisator (für Haus (Schlafzimmer evtl. nicht direkt nebeneinander, genügend Bäder, evtl. getrennte Sitz-/Aufenthaltsmöglichkeiten), Zahlungen usw., der rechtzeitig genügend Vorauszahlungen kassieren sollte), legt die Eckpunte möglichst genau fest und laßt Euch dazu viel Freiraum für spontane Entscheidungen. Planung ist gut, sollte aber nie zu eng sein (z. B. in D vorgeplanter genauer Essensplan), zumindest würde mich - und wohl auch die meisten meienr Freunde - die genaue Festlegung extrem nerven. Eine Woche sollte dabei m. E. nicht überschritten werden. Ein Haus in der Gruppe ist einfach viel preisgünstiger als mehrere Häuser, da kann man dann auch mal gewisse Einschränkungen hinnehmen, im Gegenzug findet man bei mehr Auswahl auch eher einen Mitspieler, Mitspazierengeher, Mitessenmacher...
Gruppenurlaub im Ferienhaus kann supertoll sein, ein Erlebnis von dem man lange gut hat. Also macht es, klärt aber vorher, wie Ihr bei Konflikten vorgehen wollt.
Viel Spaß bei der Planung wünscht
Wolfgang