Daenisches Nationalbewusstsein aus deutscher Sicht

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
joe100
Mitglied
Beiträge: 722
Registriert: 11.10.2004, 17:52
Wohnort: nrw, Deutschland

Beitrag von joe100 »

Hej Boje und Ptti,

ich muss euch widersprechen. Ich habe vor meinem Haus einen Flaggenmast, an dem ich ohne auch nur ansatzweise darüber nachzudenken,ob man mich in eine Schublade packt (in die ich definitiv nicht gehöre) oder es Gesetzen widerspricht an bestimmten Tagen die Deutschlandflagge
aufziehe. Da mag der Anlaß auch mal nur ein schöner Sonnentag sein und nicht ein naitonaler Feiertag. Es kann durchaus auch einmal der Dannebrog sein, wenn meine dänischen Freunde zu Besuch sind.

Ich komme zurück auf meine Überzeugung, dass wir eben halt sofort völlig überzogene Gedanken in das simple Flaggenhissen hineininterpretieren. Ich find es einfach schön - hier wie in DK.

Hils
Dieter
Zuletzt geändert von joe100 am 26.10.2004, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
tuppi

Beitrag von tuppi »

Hej!

Nationalbewusstsein & Königshaus:
Snorri, Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich kann es einfach nicht besser ausdrücken!

Vorurteile:
Was Urlaub angeht, ist man hier doch eher südlich orientiet, so dass die Reaktion auf meine DK-Liebe oft freundliches Unverständnis hervorruft. (Was ist denn dort so besonders, dass man immer wieder hinfährt? Und warum Dänisch lernen, die sprechen doch sowieso alle Deutsch in DK?) Für viele beschränken sich die Vorstellungen über DK auf Strand, Legoland & unbeständiges Wetter. Über die Kultur ist nicht viel bekannt. Die Meinung über die Dänen selbst ist jedoch durchweg positiv in meinem Umfeld.

Hilsen fra Uta.
Zuletzt geändert von tuppi am 26.10.2004, 19:32, insgesamt 1-mal geändert.
Frederike

Beitrag von Frederike »

Hej snorri,
in Punkt 1 und 3 bin ich genau deiner Meinung!
Zuletzt geändert von Frederike am 26.10.2004, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
Boje

Beitrag von Boje »

Hej Dieter,

vielleicht habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt. Ich meinte nicht eine einzelne Fahne am Fahnenmast, das ist hier bei uns (fast) an der Küste normal. Hier ist auch häufig geflaggt, und das ist auch gut so! Was ich eigentlich meinte, waren die vielen kleinen Flaggen die entlang der Wege und rund ums Haus z.B. bei Geburtstagen aufgestellt werden... das wäre hier unmöglich oder wird als unmögliches Verhalten aufgefaßt...

Gruß

Svend
Zuletzt geändert von Boje am 26.10.2004, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
steff

Beitrag von steff »

hej,
Als sohn einer dänin, aber in deutschland aufgewachsen, will ich auch mal meinen senf dazugeben.
1.ich denke, dass das nationalbewußtsein der dänen auch zu der (meiner meinung nach) negativen politischen entwicklung in den letzten jahren beigetragen hat. wie man angesichts der zum teil absurd anmutenden neuen "ausländergesetze" noch von einer extrem toleranten gesellschaft sprechen kann ist mir daher unbegreiflich.
Dänischsein wird von vielen (wie in dt)doch mit weißer hautfarbe, bzw. europäischem Aussehen gleichgesetzt, für die sog. nydansker, oder die anden generation führt das eher zu ausgrenzung. Das mag in Kopenhagen oder Aarhus nicht so ausgeprägt sein, aber man sollte sich immer überlegen, das mehr als jeder 10. Däne eine Partei wie die Dansk Folkeparti gewählt hat.
Als ich 2002 in Aarhus studiert habe, wurden amerikanische Studenten von dänischen Kommilitonen oft(und zu recht)auf das übersteigerte National- und Sendungsbewußtsein der USA angesprochen. Die Amerikaner reagierten darauf mit Unverständnis und sagten, sie hatten noch nie ein "nationaleres" Volk als die Dänen kennengelernt.

2.Vorurteile gegenüber Dänen gibt es eher selten. mir ist es jedoch seit 2001 öfter passiert, dass ich von "informierteren" Menschen auf den Aufstieg der DF und die (nach europäischen recht illegalen) ausländergesetze angesprochen wurde, was mir aufgrund meiner dänischen herkunft natürlich eher peinlich ist.

3. zum königshaus: tja, emotionale bindung, repräsentation usw., alles ok. ich denke jedoch wenn man es mal ganz sachlich sieht:
was hat eine monarchie in einer demokratie zu suchen? warum gibt es in einer gesellschaft, in der angeblich alle die gleichen chancen haben einige, die außerhalb dieses systems stehen und von "ihrem volk" finanziert werden? warum kann man als däne nicht sagen:"ok ich zahle steuern, aber eine familie, die ohnehin grundbesitz, anlagen usw. in milliardenhöhe besitzt (wodurch haben sie sich das verdient?)möchte ich nicht auch noch unterstützen. wegen mir können ja die überzeugten monarchisten gerne weiter "spenden", ich habe jedoch in kopenhagen und insbesondere unter jüngeren menschen auch viele kennengelernt, die dies nicht mehr wollen (das dän. königshaus is ja nun momentan irgendwie ok, aber das kann sich ja auch ändern, schließlich kriegt man den job ja nicht aufgrund seiner fähigkeiten, sondern er wird vererbt. man stelle sich als deutscher mal vor, man müsste für den lebensunterhalt von ernst august und ähnlichen aufkommen).

ok das wars,
steffen

p.s.
ich weiß ja nicht was ihr mit eurer umfrage bezweckt, aber ich denke eine befragung in einem "dk-forum" mit hauptsächlich begeisterten Dänemarkanhängern ist nicht unbedingt repräsentativ. menschen die dänemark nicht so toll finden werdet ihr hier naturgemäß wenige finden......
Zuletzt geändert von steff am 27.10.2004, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
MichaelD
Mitglied
Beiträge: 717
Registriert: 18.04.2002, 14:33
Wohnort: Kopenhagen, Danmark

Beitrag von MichaelD »

Ich wundere mich auch ein wenig über eure Untersuchung. Warum stellt ihr keine Screeningfragen?
Ich bin Deutscher, der seit 9 Jahren in DK lebt, mit einer Dänin verheiratet ist und mit ihr gemeinsame Kinder hat.

1.
Ich empfinde es als naiv und unreflektiert. Solche Naivität hat oft Charme, etwa wenn die Fähnchen zum Geburtstag herausgeholt werden. Manchmal hat es auch etwas Niedliches, etwa wenn die Presse über die erfolgreiche Übernahme eines kleinen ausländischen Unternehmens jubelt oder wenn in jeder Behörde eine von fünf bis zehn Typen Lampen hängt, die in DK produziert werden.

Was mich stört, und woran ich mich nie werde gewöhnen können, das ist das kollektive Absingen von Liedern, die die Befindlichkeiten von Ausländern mit Füssen treten - egal ob Dänemarks vergangene Grösse besungen wird (also die Zeit der Massaker an Esten, Deutschen, Briten, Schweden usw.), die Schönheit der blonden Däninnen (im Gegensatz zu allen anderen, nicht zuletzt den "Schwarzen", wie hier alle Moslems genannt werden) oder das Land der Freiheit, Toleranz, Niedlichkeit, Freundlichkeit (das Ausländer als Bedrohung behandelt). Ich mag übrigens sehr wohl das gemeinsame Singen auf Festen.

In meinen Augen ist das dänische Nationalbewusstsein schuld an einer Geisteshaltung, die etwa lautet: "Wir Dänen wissen am besten, was für unser Land gut ist. Und unser Folketing sichert diese Gute und Richtige." Dementsprechend ignoriert man die Meinung von Ausländern und Einwanderen, sogar in der Ausländerpolitik. Und dementsprehend ist die Haltung zur EU (sofern es nicht um Geschäfte geht.) Der Gedanke, dass gemeinsame Interessen mit anderen Europäern Komprisse nahelegen, die auch DK nützen, ist schwach ausgeprägt. Gleiches gilt für den Gedanken, dass die im dänischen nationalen Parlament mehrheitsfähigen Interessen möglicherweise systematisch nicht die eigenen sind.

In Dänemark heisst niemand eine lokale, regionale oder EU-Flagge. Auch Vereine und Parteien sind nicht sonderlich identitätsstiftend. Die Neigung zu Subkulturen ist schwach ausgeprägt. Die Konfession wird als natürliche Folge der Nationalität betrachtet und ist daher nicht selber identitätsstiftend. Diese Bevorzugung des Nationalbewusstseins gegenüber den anderen potentiellen Identitäten sehe ich einerseits als sehr unnatürlich, weil auch der Däne mehr ist als Däne. Sie ist auch problematisch, weil sie die Bevölkerung scharf zweiteilt: Richtige Dänen und alle anderen. Für mich ist es nicht überraschend, dass Untersuchungen belegen, dass Dänen im EU-Vergleich am ausgeprägtesten zu ethnischen Vorurteilen neigen.

2.
Wenn ich von meinem Herkunftsland Hessen ausgehe, meine ich, dass Deutsche von Dänen nicht viele Vorstellungen haben und eher generell positiv voreingenommen sind: Dänen als angenehme Menschen, auch wenn sie zum Saufen neigen.

3.
Dazu habe ich mich im anderweitig schon genannten Thread eingehend ausgelassen. Ich habe ein gewisses Verständnis für die Sympathien für Individuen, aber die Verbundenheit mit der Institution ist mir unverständlich. Sie ist wohl mit frühkindlichen Prägungen und Träumen vom Prinzessinnendasein zu erklären. Und je weniger Aufregendes im Leben/im Land passiert, desto wichtiger wird Klatsch. Das Exportförderungsargument zur Rechtfertigung betrachte ich als Tünche.

Gruss Michael
Zuletzt geändert von MichaelD am 27.10.2004, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse
Michael
Silvia W.
Mitglied
Beiträge: 1919
Registriert: 22.05.2003, 15:47
Wohnort: NRW, Deutschland
Kontaktdaten:

Beitrag von Silvia W. »

Hej!
Zu Punkt 1 und 3 möchte ich mich snorrie anschliessen, ich hätte das auch s ähnlich geschrieben.
Zu den Vorurteilen: Was ich immer wieder höre über Dänemark von Bekannten und Verwandten: Dänemark? Oh, das ist aber teuer. Ansonsten lassen sich die NRW´ler lieber über das Nachbarland Holland aus ;-) !
Liebe Grüsse Silvia
Zuletzt geändert von Silvia W. am 27.10.2004, 15:28, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Silvia
tori-san

Beitrag von tori-san »

Tachingen,

@steff: Eine wirklich repräsentative Befragung ist wohl auch nicht Zweck dieses Postings, aber für eine projektbezogene Recherche ist dieses Forum doch wirklich geeignet, zumal etliche kundige und begeisterte Dänemarkanhänger durchaus auch kritisch mit DK umzugehen wissen.

@MichaelD: Eine sehr schöne und differenzierte Anmerkung ist das! Ich kenne das von Dir propagierte Absingen von Liedern nur im Rahmen feuchtfröhlicher Feiern in dänischen Pubs nahe meines favorisierten Urlaubsortes, doch inhaltlich war das, meinen mickrigen dänischen Sprachkenntnissen nach zu urteilen, wirklich unterste Schublade. Wenngleich ich niemals als Ausländer oder gerade als Deutscher diskriminiert oder diskreditiert wurde, im Gegenteil, mir wurden erst Schläge angedroht, als ich gerade auf meine "deutsche Vorbelastung" zu sprechen kam. "Wir können den Sch... nicht mehr hören, was hast Du denn damit zu tun?" Ich muss dabei betonen, dass ich das Land bisher nur als Urlauber kennengelernt habe und zudem fast nur Kontakt zu jüngeren Menschen geknüpft habe.
Zu Deinen Ausführungen bzgl. des dänischen Verhältnisses zur EU möchte ich in diesem Rahmen nicht weiter eingehen, vielleicht wäre das mal ein ganz interessantes Thema hier im Forum?
Meine Fragen an Dich als "Etablierten":
Sieht sich Deiner Meinung nach der Däne denn wirklich primär als Däne, sind die Lokal- oder Regionalidentitäten tatsächlich so unausgeprägt? Ich meine, mich an etliche dänische Autos zu erinnern, die mit "Thy" oder "Jylland" Aufklebern herumfahren, spricht das nicht eher dagegen?
Drei Deutsche auf einem Fleck gründen mindestens fünf Vereine sagt man, ist das in DK anders? Vereine fördern doch gerade das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Du bist als Kopenhagener mit dem dänischen Großstadtleben vertraut, ich kenne dagegen nur die kleinen Fischerorte an der Nordsee, kann Deiner Meinung nach zwischen dem Nationalbewußtsein in der Stadt und auf dem Lande weiter differenziert werden, gibt es regionale Unterschiede?

@alle: Ich habe mal von dieser Geschichte gehört, dass es in DK unter hoher Geldstrafe verboten ist, den Danebrog nach Einbruch der Dunkelheit hängen zu lassen, bzw. dass es Deutschen in DK generell verboten sei, die dänische Flagge zu hissen. Stimmt das oder ist das eine Geschichte a la Spinne in der Yucca.-Palme?

LG, tori-san
Zuletzt geändert von tori-san am 28.10.2004, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
Lowlander
Mitglied
Beiträge: 138
Registriert: 20.10.2004, 17:16
Wohnort: Deutschland

Beitrag von Lowlander »

@ tori-san:
auf Autos in Jylland findest Du sogar den Nationalitäenaufkleber "J", das spricht wohl für sich. Aus meiner Erfahrung unterstütze ich Deine Einschätzung. Wäre aber interessant wie andere das sehen.

Zum Flaggen:
das es Geldstrafen für das Flaggen nach Einbruch der Dunkelheit gibt wüßte ich nicht. Es aber definitiv nicht gern gesehen ("Wer nachts flaggt, flaggt für den Teufel").

Dass es Deutschen verboten ist, die dänische Fahne zu hissen, ist Quatsch, da hat jemand was durcheinander gebracht. Was verboten ist und auch von der Polizei verfolgt wird, ist das Hissen der Deutschlandfahne oder aller anderen Fahnen außer des Dannebrog und den Flaggen der anderen skandinavischen Länder un d der EU-Flagge.

Bearbeitet von - htietje am 28.10.2004 15:22:12
Zuletzt geändert von Lowlander am 28.10.2004, 15:20, insgesamt 1-mal geändert.
Silvia W.
Mitglied
Beiträge: 1919
Registriert: 22.05.2003, 15:47
Wohnort: NRW, Deutschland
Kontaktdaten:

Beitrag von Silvia W. »

Hej!
@htietje
Sorry, aber ich habe das anders in Erinnerung mit dem Flaggen. Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Ich meine gelesen zu haben, dass es verboten ist, die Deutsche Flagge und andere ALLEINE zu hissen und dass es erlaubt, aber nicht gerne gesehen wird ist, wenn als erste Flagge und die grössere der Dannebrog flattert und darunter die andere Flagge und eben kleiner. Stimmt das?
Liebe Grüsse
Silvia ( die sich gerne aufklären lässt)
Zuletzt geändert von Silvia W. am 28.10.2004, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Silvia
TomDK

Beitrag von TomDK »

Dann will ich auch mal:

Ich habe beruflich fast 6 jahre mit Frau und Katzen in Dänemark gelebt. Es war grundsätzlich eine tolle Zeit, auch wenn DK für mich als Urlaubsland das letzte wäre da ich es mehr mit Sonne und Meer habe.

Der Nationalstolz der Dänen ist eine schöne Sache, da habe ich keine Probleme mit. Was mir eher Kummer gemacht hat ist, wie es bereits erwähnt wurde, dass ein Teil der dänischen Bevölkerung völlig kritiklos alles als das nonplusultra ansieht.

Eine dänische Bekannte, mit einem Deutschen verheiratet, lobte das Gesundheitssystem und wie toll es sei, dass alle Dänen die gleiche Behandlung bekämen. Meine Frau war als deutsche Privatpatientin bei einem däischen Zahnarzt der **NUR** privatpatienten behandelt hat bzw. Barzahler. Das wollte uns die Bekannte einfach nicht glauben bis sie den Arzt anrief und nachfragte. Für sie ist damals eine "kleine Welt" zusammengebrochen.

Wir haben in einem kleinen Dorf, Lovel ca 10 km von Viborg, gelebt und hatten dort ein Haus gekauft. Anfangs gab es 3 deutsche Familien in Lovel, ab 1999 nur noch zwei wobei eine Familie in DK bleiben wollte.
Im Dorf wurden wir herzlich aufgenommen und schnell integriert. Ich habe 6 Monate dänisch gelernt und kam/komme ganz gut klar. Meine Frau hatte einen Sprachkurs abgebrochen kam aber mit Deutsch und Englisch ebenfalls gut klar. Faszinierend war, dass alle Nachbarn mit mir ausschliesslich dänisch sprachen und stets so taten als wenn sie nur dänisch können. Als jedoch meine Eltern mal zu Besuch waren hat sich der direkte Nachbar "geoutet " und ein tolles deutsch gesprochen ... irgendwie muss ich immer grinsen wenn ich daran denke.

Deutsch- /Ausländerfeindlichkeit habe ich in 6 jahren nur minimal mitbekommen. Wundersam ist nur wenn einem eine Verkäuferin an der Küste sagt: "Deutsch sprechen wir nur in der Feriensaison". Ist wirklich vorgekommen.
Richtig ätzend war die Lehrerin meiner Frau in der LOF Sprachschule. Wir durften als Gäste diese Einrichtung nutzen um Dänisch zu lernen (wurde später abgeschafft). In den Klassen waren Asylbewerber, Einwanderer und wir als "NATO-Angehörige". Wir haben uns mit all unseren Klassenkameraden sehr gut verstanden. Die Klassenlehrerin meiner Frau brachte solche Dinger wie einen Araber dessen Name "Yussuf" ist mit "Josepf" anzureden da dies die dänische Version von Yussuf sei. meine Frau sprach Yussuf immer mit seinem eigentlichen Name an was der Lehrerin überhaupt nicht gefiel. Also schürte sie etwas Sozialneid und erklärte der ganzen Klasse, dass meine Frau mit einem Soldaten verheiratet sei der in Dänemark "richtig" Geld verdient und Zigaretten und Autos steuerfrei bekäme.
Das war natürlich für die Harmonie an der Schule nicht sehr förderlich, gerade weil wir es sehr schön fanden dort ganz normal mit den anderen Nationen umzugehen.

Das dänische Königshaus ist nur geil ... sowas hätte ich in der BRD auch gerne ... eine symphatische, kettenrauchende Königin die sehr volksverbunden ist. Hat was.

Die Gute fuhr einmal nur durch unser Dorf durch ... es war wie karbneval in Köln. Alle waren da und der Kobmand hatte eine Bierbude aufgebaut. Unglaublich !


In diesem Sinne, vi snakkés

Tom
Zuletzt geändert von TomDK am 28.10.2004, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Zum Thema Flaggen ein Link:
http://danmark.dk/portal/page?_pageid=34,328601&_dad=portal&_schema=PORTAL

Zitat daraus:

<i>"Vil man flage med andre anerkendte staters flag, skal man have en tilladelse fra politimesteren. Tilladelsen gives normalt på tre betingelser:
- man skal samtidig flage med Dannebrog
- Dannebrog og det andet flag skal være lige store
- man skal anbringe flagene, så det ene flag ikke er mere fremtrædende end det andet"</i>

Also: Man braucht eine polizeiliche Erlaubnis, und die bekommt man normalerweise nur, wenn man auch den Dannebrog aufhängt, der nicht kleiner als die andere Flagge sein und nicht in anderer Weise der anderen Flagge untergeordnet aufgehängt werden darf.

-- snorri
Zuletzt geändert von Martin Hofer am 29.10.2004, 08:29, insgesamt 1-mal geändert.
Lowlander
Mitglied
Beiträge: 138
Registriert: 20.10.2004, 17:16
Wohnort: Deutschland

Beitrag von Lowlander »

@ Sausebraus,
stimmt natürlich. Ich bezog mich auf Ferienhäuser wo ja nur ein Fahnenmast vorhanden ist. Snorris Zitat trifft die Sache genau. Gleichzeitiges Hissen von zwei Fahnen an einem Mast ist nicht erlaubt.
Zuletzt geändert von Lowlander am 29.10.2004, 08:43, insgesamt 1-mal geändert.
Silvia W.
Mitglied
Beiträge: 1919
Registriert: 22.05.2003, 15:47
Wohnort: NRW, Deutschland
Kontaktdaten:

Beitrag von Silvia W. »

Hej!
@snorrie
Danke - und wieder was gelernt.
@htietje
das wusste ich auch nicht, dachte tatsächlich dass man auch zwei Flaggen hissen darf.
Liebe Grüsse Silvia ( die das aber NIE machen würde oder wollte ;-) )
Zuletzt geändert von Silvia W. am 29.10.2004, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Silvia
SDU Students

Beitrag von SDU Students »

Hej!
Erst einmal vielen Dank für die vielen Beiträge, ihr habt uns schon viel geholfen und uns viele neue Ideen geliefert!

Zu den Beiträgen von Steffen und MichaelD: dieses Forum ist natürlich nicht die einzige Untersuchung, die wir für unsere Arbeit anstellen und wir gehen selbstveständlich nicht davon aus, dass sie repräsentativ ist ;o). Aber wie tori-san schon geschrieben hat und die Antworten auch zeigen, gehen Dänemarkanhänger auch durchaus kritisch mit dem Thema um.
Da es mehrmals angesprochen wurde: Ihr habt sicherlich recht, dass Dänen und Deutsche eine andere Definition von Nationalbewusstsein haben. Dies wird mit Sicherheit auch einen Teil unserer Arbeit ausmachen. Vielleicht hat der eine oder andere von euch eine Definition parat?
Zum Dannebrog: Meint ihr, dass die Dänen bewusst ihre Flagge hissen oder dass dies oft eher aus Gewohnheit geschieht bzw. eher unbewusst übernommen wird?
@ snorri: Der Vergleich zu den USA ist eine gute Idee. Aber was macht deiner Meinung nach (und natürlich auch nach der Meinung der anderen) den entscheidenden Unterschied aus zwischen Amerikaner, die sich freuen, Amerikaner zu sein, und Dänen, die sich darüber freuen Dänen zu sein? Fallen dir / euch vielleicht konkrete Gründe ein, warum Dänen gerne Dänen sind?
@ MichaelD: Welche Untersuchungen meinst du, die die Vorurteile der Dänen belegen würden?
Ich finde es sehr interessant, dass ein paar von euch (als Deutsche) auch den Danneborg hissen. Welche Bedeutung hat die dänische Flagge dann für euch?

Hilsen fra Veronica
Zuletzt geändert von SDU Students am 31.10.2004, 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten