Moin, moin,
seit wann haben wir in D eine Pflicht zum Mitführen eines Personalausweises? Mir ist diese unbekannt. Ich habe heute mal nachgeschaut und auch Wikipedia sagt: Die gibt es nicht. http://de.wikipedia.org/wiki/Personalausweisgesetz
So schlimm sind wir Deutschen denn wohl doch nicht

.
Die Lockerheit des dänischen Volkes ist sicher ein Grund, warum viele von uns immer wieder in das gelobte Land reisen. Alles easy, etwas südländisch, immer freundlich, immer gut gelaunt etc. pp. Wie Tatzelwurm schon geschrieben hat, fällt es dann aber nicht jedem leicht, auch locker zu sein.
Aber es gab auch schon immer die "Angst vor der dänischen Bürokratie/Polizei". Schon lange vor dem Hundegesetz oder jetzt den Regeln zu den Blauen Flaggen gab es und gibt es immer noch die Warnungen vor dem Zuschnellfahren mit hoher Strafandrohung, dazu aktuell die neuen Vorschriften zum hohen Blutalkohol (bis zum Auto-weg-Prinzip). Im Gegenzug immer wieder die Äußerungen von dänischer Seite: Wir ignorieren dies und das, ausländische Hunde sind nicht betroffen etc. pp.
Ok., vieles ist locker, manches lockerer als in D und dies ist gut so, wenn ich über eine Grenze fahre, möchte ich auch irgendwie eine andere Umgebung incl. Lebensart. Anderes scheint mir unausgegoren: Hundegesetz sowieso, aber auch die Frage: Warum wird eine Auto nur einkassiert wenn der Eigentümer am Steuer hoch alkoholisiert erwischt wird? Was spricht dagegen auch Leihwagen, Autos von Familienangehörigen, Leasingfahrzeuge usw. einzukassieren? Dann muß der Alkoholtäter halt Schadensersatz leisten, ggf. werden die Verleihfirmen etc. gesonderte Versicherungen als Pflicht auferlegen, wenn der Ausleiher keine Sicherheit leistet... alles kann man regeln. Aber das Motto: Der Wagen gehört meiner Frau (meinem Mann, Bruder, Schwester, Vater, Mutter, Tochter, Sohn egal ob die selbst eine Lizenz haben) und kann damit nicht eingezogen werden, führt doch nur zu "merkwürdigen" Eigentumsverhältnissen. So schwere Alkoholtäter sollten m. E. einheitlich bestraft werden.
Die Grenzkontrollediskussionen zeigen, daß nicht alle Dänen ganz locker sind. Das ist auch verständlich. Ich verstehe wiederum nicht, warum die deutsche (schleswig-holsteinische) Polizei immer mal wieder Rauschgiftschmuggler oder Asylsuchende auf dem Weg nach Skandinavien/Dänemark vor der Grenze abfängt. Für D wäre es doch ein kleineres Problem, wenn diese erst jenseits der Grenze in DK oder Schweden auffliegen würden.
Ein besonderes Sicherheitsbewußtsein oder Informationsbedürfnis kann ich auch mir (vielleicht dem Durchschnittsdeutschen) nicht absprechen. Ich möchte z. B. schon wissen, welches Haus ich wo miete und wie es ausgestattet ist. Da hilft die neue Technik (www; Portale, maps etc.) natürlich sehr und das geht für DK einfacher als in D. Früher war mir die eine Woche Urlaub nicht so kostbar, da gab es auch mal mit Glück ein kleines Foto im Katalog und einige einfache Angaben... das ging auch, aber früher bin ich auch mit dem Zelt unterwegs gewesen, jetzt bin ich älter, die Urlaubszeit ist kostbarer und ich möchte mich dabei nicht ärgern. Außerdem ist die Vorfreude auch doch die schönste Freude

. Dabei bin ich mir aber sicher, daß ich vor Ort genügend zu essen und trinken finde, also den Wagen nicht mehr füllen muß. Eine andere Kultur spielt sich m. E. auch im Supermarkt ab.
Insgesamt glaube ich, daß die Dänen schon lockerer sind als die Deutschen (Glaube nicht Wissen), es sich aber in DK deutlich ändert (Wo kann man noch die Hütte bei Abreise offen lassen mit dem Stromgeld in der Küchenschublade, zuletzt bei mir 1983?). Kriminalität nimmt in DK zu, wir sind in Vester Husby mal Einbruchsopfer geworden und es hieß, daß eine Bande aktiv sei.
Die Zeiten ändern sich und die Leute passen sich an. Gesetze werden tw. europäisch vorgegeben. Wir müssen damit leben und für uns selbst eine Lösung finden. Ob wir Hundehalter uns andere Ziele suchen, Autofahrer sich bei stärkerer Reglementierung umorientieren oder teure Urlaubsziele wie DK (vgl. z. B. den Hinweis vor einiger Zeit ich meine von fejo, daß die deutschen Ferien falsch eingeschätzt wurden und es im Frühsommer deutliche Preisnachlässe gibt) gegen preiswertere eingetauscht werden, es ist wie es ist.
Wenn ich nach DK reise, versuche ich nicht unangenehm aufzufallen, etwas dänisch zu reden, die Geschwindigkeitsgrenzen im Großen und Ganzen einzuhalten, nicht über jeden Kleinigkeit zu meckern und mehr als einmal "tak" zu sagen. Trotzdem bleibt, vor allem mit Mischlingshund ein ungutes Gefühl. Unser früherer Lieblingsort Vester Husby hat unter den Berichten zum aktiven Polizisten aus Holstbro (gibt's dazu neue Infos?) vor einiger Zeit mächtig gelitten (bei der Suche habe ich hierzu wenig im Forum gefunden, wurde es gelöscht, es muß irgendwie im letzten Jahr gewesen sein). Im Ergebnis schauen wir uns zur Zeit vermehrt in D nach Urlaubzielen um und haben auch entsprechend gebucht. Trotzdem freue ich mich auf den August und das Tönder-Folkfestival (tf.dk).
Ja, insgesamt gehöre ich zu den Endlosdiskutierendensicherheitsfanatikern, zumindest im Allgemeinen, ich bin halt deutsch und das ist nicht verkehrt.
Grüße (vor allem an Alle, die den recht lang gewordenen Schrieb durchgelesen haben

)
Wolfgang