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Verfasst: 06.02.2006, 16:33
von Tinko
sv hat geschrieben:Hier mal ein Interview aus der [url=http://www.netzeitung.de/voiceofgermany/380900.html]Netzeitung[/url] mit einem deutschen Religionswissenschaftler. Es werden dort einige interessante Hintergründe zum besseren Verständnis der aktuellen Zustände erörtert.

Hilsner
Stefan

PS: Die Zeichenseite der Amis finde ich auch ziemlich unpassend ... manche Leute raffen einfach nicht, daß irgendwann Schluß mit Lustig ist :?
Es gibt soviel unterschiedliche und konträre Meinungen dazu wie es europäische "Islamwissenschaftler" gibt.

Wir dürfen es NIEMALS hinnehmen, daß die religiösen Befindlichkeiten bestimmter Moslem-Kreise zur Richtschnur europäischen Denkens und Handeln werden.
Wie in Dreiteufelsnamen kommen die dazu, ihre Tabus für allgemeinverbindlich erzwingen zu wollen? Das kann doch wohl nicht wahr sein, daß sich Europa und der Westen auf solche Forderungen einläßt!

Verfasst: 06.02.2006, 16:36
von Ulli S
Hej allesammen,
der Grundgedanke von "sorrynorwaydanmark" ist sicher gut gemeint.
Aber was sich da im Gästebuch alles so rumtreibt, ...mir ist noch ganz schlecht.
Da jagt eine Hasstirade die nächste, zum Teil mit den blutrünstigsten Videos, die ich je gesehen habe.
Frei zugänglich für jedes Kind !!!
So etwas schürt den Hass auf beiden Seiten, und gehört nicht hierhin.
Wenn´s nach mir ginge: Link sofort löschen!
Nachdenkliche Grüße
Ulli

Verfasst: 06.02.2006, 16:38
von Tinko
Tullebølle hat geschrieben:Mit der Glaubwürdigkeit von Moslems ist es nicht weit her. Wenn es ihrer Religion dient, dürfen sie lügen, daß sich die Balken biegen.
So ist es!
Das nennen sie dann "takiye", was nicht nur das Recht, sondern die Gott wohlgefällige Pflicht eines Moslem ist, die "Ungläubigen" zu belügen, hinters Licht zu führen und zu täuschen.

Verfasst: 06.02.2006, 16:46
von Pafo
Hallo Reimund,


Du hast in Deinen letzten Beiträgen, die ansonsten lesenswert sind, einige Thesen und Behauptungen aufgestellt, die mir etwas fragwürdig erscheinen. Auch gibt es bemerkenswerte Lücken in Deiner Darstellung der europäisch (christlichen) - arabisch (islamischen) Beziehungen, die das Gesamtbild ein Stück verzerren.

Es klingt bei Dir so, als ob die bis dahin friedliebenden Araber von
den aggressiven christlichen Europaer angegriffen worden wären. Die
gemeinsamen Kontakte haben aber damit begonnen, dass Araber durch die militärischen Eroberungen der von Christen bewohnten Ländern seit dem 7. Jahrhundert die Hälfte der damaligen christlichen Welt amputiert
hatten. Es seien hier nur die Stationen der arabischen Feldzüge im
kurzen markiert (Ich verwende heutige Ländernamen): Syrien, Palästina,
Lebanon (634-640); Ägypten (640-645); Libyen, Tunesien (teilweise)
(643); Zypern (649); Armenien (654); Algerien, Morroco (zweite Hälfte
des 7. Jahrhunderts); Spanien, Portugal (711-714); versuchte und
mislungene Besetzung französischer Gebiete (erste Hälfte des 8.
Jahrhunderts beendet durch die arabische Niederlage in der Schlacht
bei Poitiers im Jahre 732); Sardinien (760); Korsika und Sizilien
(831-878); Kreta (823); einige Stützpunkte in Süditalien und Provence
(9. Jahrhundert); zweimalige Belagerung von Konstantinopel (678, 718).
Spanien hatte sich von der arabischen Besatzung endgültig erst nach
700 Jahren im Jahr 1492 befreit. Lebendigem Christentum und der darauf
aufbauenden Kultur waren enge Grenzen gezogen. Christen waren zwar
toleriert, aber nicht gleichgestellt, sondern diskriminiert- sowohl im
islamischen Arabenreich, wie auch im Türkenreich. Und die
militärischen Versuche der Araber und später auch der Türken,
griechisch-orthodoxe Bysanz samt Konstantinopel (also oströmisches
Imperium), die den beiden Aggressoren kulturell überlegen war, zu
erobern, brachten für diese Gebiete keine kulturelle Besserstellung.
Mit dem Untergang von Bysanz gingen im betreffenden Gebiet Kleinasiens
(heute Türkei) zum guten Teil die römisch-griechische Tradition und
Kultur zugrunde. Araber verarbeiteten nur Teile des Kulturerbes der
Antike, die sich mit ihrem Verständnis des Islam einigermassen
vertrugen- das alles aber in der islamischen Kultur eingebettet.
Religionsfreiheit war in beiden Imperien: dem arabischen, wie dem
türkischen, begrenzt durch Verbote, Auflagen. Als teokratische Staaten
konzipiert, in welchem religiöses Recht (koranisches Recht- shariat)
als Staatsrecht aufgefasst wurde, waren sie auch strukturell zu einer
wirklichen Toleranz nicht bereit. (Exkurs: Interessant ist wohl, dass
sich das bis heute in manchmal alter, manchmal veränderten Form in der
moslemischen Welt fortgesetzt hat). Neben den heute komisch anmutenden Verboten, wie dem Verbot des Reitens für die Christen, gab es auch schon schwerwiegende wie die höhere Steuerlast, spezielle Bodensteuer (da nach moslemischer Auffassung ja der ganze Boden rechtlich zu Muslimen gehörte und die "Ungläubigen", die ihn benutzten, dafür Steuer zu zahlen hatten). Es bestanden Auflagen, was die öffentlichen Praktiken der christlichen Religionsausübung angeht, auch für die Renovierung von Kirchen musste Erlaubnis eingeholt werden.
Konversionen von Islam zu jeder anderen Religion wurden mit dem Tod
bestraft, Kinder aus Mischehen mussten zwangsläufig Muslime werden.
(Exkurs: Das dauert in vielen islamischen Staaten bis heute an, teils
rechtlich festgeschrieben, teils in der Volksmeinung. Neuestens sind
in Nigeria seitens der Islamisten Versuche erhoben worden, Koranrecht
als für alle verbindliches Recht festzusetzen. In den 12 nördlichen
Provinzen ist das bereits der Fall und das Problem besteht lediglich
darin, diese moslemischen Vorschriften auch für die christliche und
andere Bevölkerungsteile verbindlich zu machen). Was Türkei angeht,
muss man noch sagen, dass Türken ihren Westmarsch zeitgleich mit den
ersten Kreuzzügen angetreten hatten, und dass gerade ihr Umgang mit
den im Kampf gegen Araber eroberten Nahostgebieten mit Palästina an
der Spitze für den Anlass des ersten Kreugzugs sorgte. Sie verwehrten
nämlich nach der Eroberung von Palästina im Jahr 1081 den Christen den
Zugang zu Jerusalem und den für sie heiligen Stätten. Dass es bei der
Entscheidung und dem weiteren Verlauf von Kreuzzügen christlicherseits
auch andere Gesichtspunkte eine Rolle gespillt hatten, hast Du schon
erwähnt. Man muss allerdings anmerken, dass es den Christen nicht um
die Rück-Eroberung aller ehemals christlichen Gebieten ging, sondern
vorrangig um den schmalen Landstrich, der Palästina heisst. Der
innerchristliche Kampf um einige weiteren Gebiete, die noch im Besitz
der Griechen waren, ist nur als sinnlos und selbstschädigend zu
bezeichnen.

Noch die Erinnerung an das Ausmass der türkischen Eroberungen von
christlichen Gebieten: Besetzung Kleinasiens mit Konstantinopel, heute
türkisches Staatsgebiet mit Istanbul, (14 bis 15. Jahrhundert);
Bosnien, Serbien, Albanien, Griechenland, Bulgarien (15. Jahrhundert);
Ungarn (16. Jahrhundert). Also ganz Balkan. Die dort lebenden Völker
haben ihre Unabhängigkeit von Türkei erst im 19. oder erst 20.
Jahrhundert (zurück-) erlangt. Im Jahre 1683 wurde von Türken Wien
belagert.

Die westlichen Kolonien, zu denen im 19. und teilweise 20. Jahrhundert
fast ganz Afrika und Asien gehörten, waren klar Kolonien genannt und
es kam nicht zum Versuch, die Muslime nun zwangsweise zu Christen
umzutaufen. Es blieb bei der Ökonomie und Politik. Der Unterschied,
der aus der Gesamtperspektive sichtbar wird, besteht wohl in der
Dauerhaftigkeit der moslemischen Eroberungen und dem Rückzug von
Europa aus den beiden Kontinenten. Die heutige Präsenz von USA im
nahen Osten ist ja von allen als zeitbefristete Besatzung gesehen.
Viel schwerwiegender für die gemeinsamen Beziehungen bleiben ökonomisches Wohlstandsgefälle und andere politische Kultur.

Vor diesem Hintergrund ist Aggression in den gemeinsamen Beziehungen
historisch durchaus diskutabel. Doch Araber und Türken wollen
lieber von den Kreuzzügen sprechen, die meisten jedenfalls.

Und ein ganz wichtiges historisches Ereignis aus dem 20. Jahrhundert,
das Du vergessen hast zu erwähnen: den ersten staatlich organisierten
Völkermord im 20. Jahrhundert, den die Türken an den christlichen
Minderheiten in der Osttürkei in den Jahren 1915-1918 durchgeführt
haben. Sie haben ca 1-1,5 Milionen Armenier und ca 0,5 Milionen Syrier
ermordert. Bis heute ist das ein Tabu-Thema und Türken, die sich an
das Thema herantrauen, können bei einer von der offiziellen
staatlichen Auslegung abweichenden Deutung in Gefängnis landen. Das
kann für die Türkei in der Tat eine Art Prüfstein sein, inwieweit sie
diesen Völkermord einer kritischen Beurteilung unterzieht und ihre
Vergangenheit überprüft. Der Unwille, das zu tun, ist erheblich. (Wenn
man sich vergegenwärtigt, dass z.B. ein türkischer Abgeordneter zum
damaligen Parlament (Chalil Bej) in seinem Haus als "Andenken" die
Haut aufbewahrte, welche dem armenischen Bischof aus dem Gesicht
abgezogen war, liegt auf der Hand, dass es viele unangenehme Dinge
angesprochen werden müssten). Aber diese Sache, wie auch die
Realisierung der reelen und praktischen Religionsfreiheit, an der es
in der Türkei mangelt, werden besser über die innere Verfassung dieses
moslemischen Landes Aufschluss geben, als die auf dem Papier vielfach
schon existierende Angleichung an die EU-Vorschriften.

Viele Grüsse, Pafo

Verfasst: 06.02.2006, 17:58
von Insulaner-SH
Danke Pafo für diese mal klärende Analyse :)

Verfasst: 06.02.2006, 18:12
von sv
Hej Tinko
Tinko hat geschrieben:Wir dürfen es NIEMALS hinnehmen, daß die religiösen Befindlichkeiten bestimmter Moslem-Kreise zur Richtschnur europäischen Denkens und Handeln werden.
In dem Interview geht es weder um diese "bestimmten Moslem-Kreise" noch um die Suche nach Entschuldigungen, sondern um den Islam allgemein ... nur falls du irgendwas überlesen haben solltest.

Und wer sagt dir eigentlich, daß sich Europa und der Westen auf irgendwas einlassen ? Hast du eigentlich in den letzten Tagen auch politische Aussagen verfolgt, oder hast du nur die Bilder von Fanatikern gesehen, die Haßparolen schreiend und brandschatzend durch die Straßen ziehen ?

Hilsner
Stefan

Verfasst: 06.02.2006, 19:58
von Tatzelwurm__1
Hej,

wenn man so die Bilder im Fernsehen verfolgt, stellt sich die Frage:

1. wissen die Demonstranten eigentlich warum und gegen wen sie demonstrieren, ich glaube viele wissen noch nicht mal wo DK oder Europa liegen.

2. wo kommen als die europäischen Flaggen so plötzlich her. Ich habe heute probiert eine dänische Flagge in der großen Ausführung zubekommen. Selbst im Großraum Dortmund nicht sofort möglich.

3. wo kommen all die Waffen her, selbst in den sogenannten Drittländern. Ist das, das BROT FÜR DIE WELT.

So stelle ich mir die Globalisierung eigentlich nicht vor.

Alles andere ist schon gesagt bzw. geschrieben worden.
Die Kommentare drehen sich im Kreise.
Pafo hat ja einen wunderschönen Geschichtbogen geschlagen.

Detlef

Verfasst: 06.02.2006, 21:11
von Insulaner-SH
Nen Dannebrog kann man sich auch bestellen, habs getan und der kam 2 Tage später mit der Post :)
Aber sicher nicht zum verbrennen ;)

Weiß jemand, was das heissen kann, das wurde mir in einem Messager geschickt:

ممكن نتعرف

Und dies:

الزعيم محمود: هااااااااااااااااااااااااااااااااااااااااااى ممكن ن

Verfasst: 06.02.2006, 21:31
von Lars J. Helbo
Gerrit-Barthel hat geschrieben:Nen Dannebrog kann man sich auch bestellen, habs getan und der kam 2 Tage später mit der Post :)
Aber sicher nicht zum verbrennen ;)
Das komische an der Sache ist, daß es gar nicht schlimm ist, Dannebrog zu verbrennen. Wichtig ist dagegen, daß die Flagge den Boden nicht berühren darf. Aus diesem Grund darf eine alte und vershlissene Flagge auch nicht auf dem Müll landen, sondern sie muß verbrannt werden.

Kulturelle Unterschiede sind manchmal schwierig :roll:

Verfasst: 06.02.2006, 21:51
von Insulaner-SH
Habt ihr davon gehört, dass irgendwo dort unten (ich glaube Beirut) das össtereichische Konsulat belagert und dabei eine Deutsche Fahne verbrannt wurde...

Hmm, die haben in Geschichte alle nicht aufgepasst *g*

Verfasst: 06.02.2006, 23:09
von runesfar
Gerrit-Barthel hat geschrieben:Hmm, die haben in Geschichte alle nicht aufgepasst *g*

Nein - und auch nicht in Mathe, fysik etc. Die hatten halt keine zeit weil die eine 1400 jahren alten buch auswendig lernen mussten.

Verfasst: 06.02.2006, 23:28
von landser01
www.neueheimat.net

Verfasst: 06.02.2006, 23:40
von Lars J. Helbo
Und was willst Du uns damit sagen Dierk?

(Du heißt doch Dierk, oder?)

Verfasst: 06.02.2006, 23:44
von Insulaner-SH
Also wer sich schon Landser nennt, bei dem erübrigt sich eigentlich schon, dass man auf einen seiner Links klickt.
Nazis sind eigentlich auch nicht die wirklichen Freunde der Meinungsfreiheit und Demokratie - soviel ich weiß gab es sogar diverse Gespräche zwischen neonazistischen und muslimisch-fundamentalistischen Gruppen, weil sie beide in den Demokratien ihre Feinde sehen.

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Hab nun aus Neugier doch mal auf den Link geklickt.
Also einen Wehrmachtshelm darauf abzubilden, das spricht ja sogar Bände, aber warum seid ihr Nazis nicht ehrlich genug und nehmt dann nicht gleich ne Fahne in euren Farben?
Schwarz-rot-gold ist die demokratische Fahne deutschlands und es wäre schade, wenn ihr die nun für euch vereinahmt.

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Nieder mit Totalitären Ideologien

Verfasst: 07.02.2006, 00:13
von landser01
mein nickname ist absichtlich gewählt, um der stimmung, die im moment herrscht, die stirn zu bieten. im übrigen ist ein landser in keinster weise verwerflich.

der helm stilisiert in der tat wiederstand. ich möchte aber bitte nicht mit dem nazi-regime in verbindung gebracht werden. danke.

ich möchte hier meinen gemütszustand zum ausdruck bringen. wenn es weiter eskaliert , stellen wir paar bordesholmer uns auf die seite der dänen. unsere fahnen werden verbrannt, handelsbeziehungen abgebrochen und unsere wertevorstellungen mit füßen getreten. ich habe wunderbare tage in dänemark verbracht. meine freundin kommt von dort.

also, gestehen sie mir bitte das recht ein, symbole einzusetzen die ihnen nicht passen, aber gegen kein recht verstossen.

d. lohmann

b & h deutschland