Hendrik77 hat geschrieben:In Sachen Holz stellt sich u.a. die Frage ob das Bundesumweltamt Untersuchungen durchführt woher das Holz stammt, so wie z.B. bei der verlinkten Reportage oder verlassen sie sich einzig und allein auf die Angaben der Hersteller?
https://www.umweltbundesamt.de/themen/heizen-holz
Der Verbrauch an Holz in Deutschland kann u.a. laut Reportage nicht nur mit einheimischen Holz gedeckt werden und somit ist klar das Holz in Deutschland verbrannt wird was aus dem Ausland kommt.
Das mag der einzelne bestreiten aber das ändert nichts an der oben erwähnten Tatsache.
Hendrik77
Dass auch Holz aus dem Ausland kommt, muß allerdings nicht zwangsläufig bedeuten, dass es sich bei welchen Mengen auch immer bei solchem um illegal geschlagenes oder aus legalem Raubbau stammt.
Welcher Art die Gesetze/ Kontrollen/ Trackingsysteme sind, die illegale Holzimporte bzw. Importe von Produkten daraus verhindern sollen und auch können, ist hier zum Teil schon angeklungen. Inwieweit diese ausreichen, bzw. In welchem Umfang diese greifen können, wir beide wohl kaum beurteilen.
Die überwiegende Mehrheit scheint illegal importiertes Holz allerdings nicht auszumachen:
Die Dimensionen des illegalen Holzhandels sind für Branchenfremde kaum nachvollziehbar: 2006 stammte nach einer Analyse der EU-Außenhandelsdaten durch den WWF (zu finden in der Studie „Illegaler Holzeinschlag und Deutschland“) fast ein Fünftel des nach Deutschland eingeführten Holzes aus illegalen Holzeinschlägen. Damit lag Deutschland weltweit auf Rang 3 der Käuferstaaten. Der größte Teil der Einfuhren – über 10 Mio. m³ im Wert von mindestens 120 Mio. Euro – wurde aus Russland eingekauft.
https://www.mittelstandswiki.de/wissen/ ... erderblich
Weitere Hinweise zu Initiativen gegen die Einfuhr, Rückverfolgbarkeit und Sanktionen, Zwielichtigen Zertifikaten und zur Empfehlung von genuinen Gütesiegeln finden sich in obigen Link.
In dem Link wird von Holz zur Herstellung von Möbeln Spielzeug etc., von Tropenholz und Holz aus Osteuropa und Russland gesprochen, Holz oder Holzprodukte als Heizmaterial werden dort nicht behandelt.
Zu der Herkunft und Herstellung aus überwiegend (ca. 86%) Säge- und Schleifabfällen von Pellets und Holzbriketts hatte ich ja schon dies verlinkt:
https://blog.paradigma.de/werden-bei-de ... verwendet/
Wer als Verbraucher in Bezug auf Holz, Holzbriketts und- pellets einigermaßen sicher gehen will, hat dazu die Möglichkeit sich über verschiedene Zertifikate zu informieren.
Gute Bewertungen bei auch dort möglicher Kritik erhalten auch von offizieller Seite (Umweltverbände, Bundesumweltamt) die Siegel Naturland, FSC und PEFC.
https://www1.wdr.de/verbraucher/freizei ... l-100.html
Für die technische Sicherheit, aber auch die Prüfung der Herkunft und Quelle des verwendeten Holzes sorgt das Zertifikat DIN EN ISO 17225-3 .
https://www.dincertco.de/de/dincertco/p ... ungen.html
Wenn wie oben im Zitat nach einer Reportage der (Brenn-) Holzbedarf nicht aus Deutschland allein gedeckt werden kann, obwohl das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gegenteilig angibt, dass bei einem Holzvorrat von 3,7 Milliarden Kubikmeter mehr Holz kontinuierlich nachwächst als verbraucht wird….( Vgl.
https://www.bmel.de/DE/Wald-Fischerei/0 ... fHolz.html). Kann ich diesen Widerspruch nicht aufklären.
Möglicherweise ist der nicht unerhebliche Holzimport nicht auf einen Mangel in Deutschland zurückzuführen, sondern darauf, dass das Holz aus deutschen Landen u.a. auch zum Heizen zu teuer ist.
Das Preisgefälle bedeutet aber nicht zwangsläufig , dass es sich bei dem günstigeren Auslandsholz mehrheitlich um illegal importiertes oder aus Raubbau stammendes Holz handelt.
Selbst die ansonsten verbots- und klagefreundliche Deutsche Umwelthilfe merkt unter dem Motto „Clean Heat“ an, dass
Holz [...] als nachwachsender Brennstoff eine gute Alternative zu Wärme aus Erdöl, Gas und Kohle sein [kann].
und bemüht sich statt generellen Verbots um Aufklärung und gesetzesgestützen technischen Fortschritt
Um den wachsenden Anteil gesundheits- und umweltschädlicher Partikel aus den Holzöfen und -kesseln privater Haushalte zu senken, haben DUH und der Danish Ecological Council die europäische Kampagne „Clean Heat“ gestartet. Dazu informieren wir Verbraucher und beteiligen uns daran, technische und politische Lösungen voranzubringen.
https://www.duh.de/cleanheat/
Bis dahin werde ich allerdings nicht auf meine beiden Kaminöfen neuester Technik beheizt mit zertifizierten Holzbriketts verzichten, selbst wenn auch mir nicht verborgen geblieben ist, dass
Hendrik77 hat geschrieben:...Tatsache ist und bleibt nun mal selbst der beste Kaminofen brennt nicht ohne Abgase bzw. Schadstoffe.
, wobei ich mich technischen Neuerungen sicher nicht verschließen werde.