Guten Morgen, Fabula!
Ich werde nie schreiben / sagen: ich bin dänisch.
Trotzdem gehöre ich hier dazu.
Es kommt sicher auch darauf an, was man mit seiner alten Heimat verbindet - weder die Dänen, die ich kenne, noch die Deutschen, die ich kenne, noch ich selber würden wohl schreiben / sagen: Ich hasse Dtld., alles Mist da etc., wie es derzeit soviele Auswanderungswillige hier tun.
Dieses Dtld. hat mich ja geprägt und zu dem gemacht, was ich heute bin + die Jahre in DK dann obendrauf.
Wie kann ich das einfach negieren?
Deshalb mag ich den Begriff Neu-Däne auch überhaupt nicht. Und ich kenne keinen Dänen, der sich so mir nichts als Neu-Deutscher vereinnahmen ließe.
Denn jeder Einwanderer bringt ja auch ein Stück Kultur seines Landes mit ... selbst, die die hier geboren sind ... erleben, wie ihre Eltern Feste aus ihrer Heimat feiern, Essen aus ihrer Heimat kochen, die Sprache der Heimat lesen, Bücher von dort etc.
Und ichweiß von vielen, die irgendwohin ausgewandert sind (und besonders von mirselber

), daß gerade im Ausland einem bewußt wird, wie deutsch man doch eigentlich ist ... und daß das gar nchts Schlechtes sein muß!
Wenn man sich dessen bewußt ist, daß man eben ein Stück andere Vergangenheit und dadurch auch Persönlichkeit hat als die meisten im neuen Land, dann kann das neue Land ja auch eine Bereicherung werden.
(Undich für das neue Land!!!)
Dann habe ich doch nicht meine alte Heimat verloren, sondern eine neue dazubekommen.
Es liegt an mir, wie ich das sehe, was ich daraus mache.
Wer krampfhaft versucht, immer so zu sein wie die anderen,wird vermutlich scheitern - nicht nur er selbst, auch die Dänen wissen und merken ja schnell,daß man woanders herkommt, manches anders kennt, anderes anders sieht etc.
Darauf muß man sich allerdings im Guten wie im Schlechten einstellen.
Tja, ich vergleiche das Auswandern ja oft mit einer Liebe -- Verliebtheit - das sind die Urlauber, Liebe (die vieles überdauert und erträgt) das findet sich dann irgendwann beim Ausgewandterten.
Genauso kann ich aber die Schwiegereltern herbeiholen:
Sie verlieren doch beim positiven Denken keinen Sohn oder keine Tochter,sondern bekommen das Gegenstück noch dazu!
Oder wie meine Tochter in anderem Zusammenhang einmal sagte:
ich bin nicht
halb deutsch und halb dänisch, ich bin
ganz deutsch und ganz dänisch!
Recht hat sie!
Einen schönen Start ins Wochenende - Ursel, DK