Gehaltsvergleich DK-D

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50.000 € Brutto in D oder 60.000 € Brutto in DK (Jütland) - wo lebt man besser davon?

50.000 € Brutto in D
12
67%
60.000 € Brutto in DK
6
33%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 18

eclipse

Beitrag von eclipse »

@lillebaek:

In DK geht´s besser für niedrig bis normalverdier

In DE geht´s finanziel besser für besserverdiener

--> Vollkommen richtig die Analyse.

Und auf jeden Fall sind 50.000 Euro brutto in DE wesentlich mehr.

Selbst wenn du davon ausgehst das du netto das gleiche hast (wobei ich allerdings denke, dass es in DE mehr netto ist).

Bedenke folgendes:

- Autopreise = DE-Preise + 200%
- Lebenhaltungskosten = + 25%
- Ausgehen = + 50%

Wenn man sich nach Zahlen entscheidet wird man wohl selten bis nie nach DK auswandern.

Die meisten treibt wohl nur HartzIV oder die Liebe zu DK hierher....

Herzlich Willkommen im Land der Dansk Folkeparti ;-)
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

eclipse hat geschrieben: Und auf jeden Fall sind 50.000 Euro brutto in DE wesentlich mehr.

Selbst wenn du davon ausgehst das du netto das gleiche hast (wobei ich allerdings denke, dass es in DE mehr netto ist).
Wobei vielleicht auch zu klären wäre, was mit "brutto" gemeint ist. In D gibt es ja z.B. auch sogenannte Arbeitgeberanteile bei Kranken- und Rentenversicherungen. Das gibt es in DK kaum, und wenn, werden sie oft in dem nominellen Bruttogehalt mitgerechnet. D.h. Brutto ist nicht gleich Brutto.
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lillebaek

Beitrag von lillebaek »

@ Lars

"Brutto nicht gleich Brutto" - Ich hab´ ne schöne Geschichte aus dem wahrem Leben dazu - gut formuliert, übrigen. Ich hatte, als ich noch in Dänemark arbeitete, das "Vergnügen" einen Firmenwagen zu haben, was ich auch privat fahren durfte.

Dabei hat sich mein Bruttogehalt um 6.000 DKK im Monat erhöht - wovon ich keine Krone sah, bedeutete aber den beliebten "Topskat"...

Da ich in Flensburg wohnte, aber mein Arbeitgeber in DK ansässig war(war Grenzpendler), war das Auto mit dänischen Nummerschildern, und ich wurde vom dänischen Preis versteuert....ich durfte ja eigentlich ein Auto mit deutschen Nummernschildern fahren - da habe ich das dänische Steuersystem geschätzt(dänische Ironie :) )
thorbinoxx

Beitrag von thorbinoxx »

is nich schoen dass topskat so frueh einsetzt, aber lillebæk du musst auch sehen, dass in de sehr,sehr viele gar keine steuern zahlen...
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

thorbinoxx hat geschrieben:aber lillebæk du musst auch sehen, dass in de sehr,sehr viele gar keine steuern zahlen...
Ich denke genau das ist ein wesentlicher Punkt. Die Steuern in DK waren schon sehr früh relativ hoch. Das hat dazu geführt, daß Steuergerechtigkeit sehr wichtig wurde. Deshalb sind fast alle Schlupflöcher ausgeräumt worden.

Dazu zählen z.B. den Firmenwagen und andere Geschenke des Arbeitgebers. Das ist vielleicht aus deutscher Sicht überraschend, aber warum soll der Gehalt steuerfrei werden, nur weil er teilweise in Naturalien ausgezahlt wird?

Warum sollen zwei Arbeitnehmer unterschiedlich behandelt werden, wenn der eine von sein Arbeitgeber zum Weihnachten ein Flachbildfernseher bekommt und der andere ein Scheck in gleicher höhe?
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eclipse

Beitrag von eclipse »

@Lars:

Es ist richtig, dass die Arbeitgeberanteile in DK wesentlich niedriger sind, so dass die Lohnkosten fuer AG insgesamt sogar niedriger sind als in DE.

Allerdings hat man davon als AN gar nichts.

Zu den Steuerschluepfloechern:

Wer wirklich viel verdient in DK, kann auch hier Steuerschluepfloecher nutzen. Siehe ejendomsinvest.dk --> Resultat Steuerfreibetraege von 400.000 DKK ++

Vorbedingung: ab 600.000 DK p.a. Einkommen + 1 Mio DK in Vermoegenswerten.

Ist allerdings insgesamt schwieriger als in DE.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

eclipse hat geschrieben: Es ist richtig, dass die Arbeitgeberanteile in DK wesentlich niedriger sind, so dass die Lohnkosten fuer AG insgesamt sogar niedriger sind als in DE.

Allerdings hat man davon als AN gar nichts.
Doch, man hat hohe Renten und eine gute medicinische Versorgung.
eclipse hat geschrieben:Zu den Steuerschluepfloechern:

Wer wirklich viel verdient in DK, kann auch hier Steuerschluepfloecher nutzen. Siehe ejendomsinvest.dk --> Resultat Steuerfreibetraege von 400.000 DKK ++

Vorbedingung: ab 600.000 DK p.a. Einkommen + 1 Mio DK in Vermoegenswerten.

Ist allerdings insgesamt schwieriger als in DE.
Weitere Vorbedingung: Ein gewisses Maß an Naivität. Diese Investitionsmodelle haben immer eines gemeinsam: Steuerersparnisse gibt es immer nur, wenn ein realer Verlust vorhanden ist. Wenn das abgeschriebene Geld nicht real verloren ist, kann man die Steuern höchstens auf spätere Jahre verschieben.

Das kann vielleicht manchmal sinnvoll sein, wenn man z.B. im Moment Topskat bezahlen muß aber voraussehen kann, daß dies später nicht mehr der Fall sein wird. Das Problem ist nur, daß die Investitionsmodelle, die hier praktiziert werden, oft mit wesentlicher Risiko verbunden ist.

Es geht ja darum, daß man sein Geld in ein Wirtschaftsprojekt investiert. Früher waren es immer Schiffe, jetzt sind es meistens Bürogebäuden. Man kann dann Abschreibungen vorwegnehmen und in den ersten Jahren Steuern sparen.

Aber was ist in 5 oder 10 Jahren? Dann gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder das Projekt entwickelt sich so, wie in den bunten Papieren beschrieben. D.h. man bekommt tatsächlich der versprochene Gewinn. Dann wird das Finanzamt das Geld zurückholen. Oder das Projekt entwickelt sich nicht ganz so glorreich (dies ist meistens der Fall). In dem Fall ist das investierte Geld verloren und der steuerliche Abschreibung war voll berechtigt.

Vor 20 Jahren kannte ich jemanden, der das mit Schiffe gemacht hat :roll:

.... laß es lieber sein.
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joe100
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Beitrag von joe100 »

Lars J. Helbo hat geschrieben: Vor 20 Jahren kannte ich jemanden, der das mit Schiffe gemacht hat :roll:
wurden bei uns so genannte "Zahnarztschiffe" genannt
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hej @ joe100,

tja, dann muss vor kurzem ein solches Schiff gesunken sein, denn mein Zahnklempner hat gerade Insolvenz angemeldet. :(

Aber mal im Ernst:

Wenn das mit den vorgezogenen Abschreibungen wirklich so ist wie Lars das beschrieben hat, dann ist mir der derzeitige Wirtschaftsboom in DK auf einmal nicht mehr so ganz geheuer.


Gruß
Reimund
eclipse

Beitrag von eclipse »

@Lars:

Also hohe Renten sind ja wohl ein Witz. Besonders als besserverdiener ist es aufgrund der Einheitsrente wesentlich schlechter als in DE.

Gesundheitssystem ?? Wir haben in DE mit das beste Gesundheitssystem der Welt. Da hinkt DK wohl eher hinterher.

Bezueglich des Steuerschlupflochs. Beachte die Zahlenangaben "efter Skat", dort sind die vorgezogenen Abschreibungen bereits wieder abgezogen.

Allerding ist und bleibt ein Restrisiko, ist aber nicht zu vergleichen mit Containern und aehnliches.

Dass Immobilien an Wert verlieren, ist unwahrscheinlich.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

reimund1012 hat geschrieben: Aber mal im Ernst:

Wenn das mit den vorgezogenen Abschreibungen wirklich so ist wie Lars das beschrieben hat, dann ist mir der derzeitige Wirtschaftsboom in DK auf einmal nicht mehr so ganz geheuer.
Wirtschaftlich ist das eigentlich kein Problem. Die Redereien (damals vor allem Mercandia) ging es ja blendend. Es geht ja darum, daß diese Wirtschaftsunternehmen mit diese Modelle risikowilliges Kapital bekommen. Das braucht die Wirtschaft und daher ist es von der Seite gesehen sehr sinnvoll.

Das problem ist, daß viele der Investoren von der Wirtschaftszweig in dem sie (risikowillig) investieren, kein blassen Schimmer haben. Sie sehen nur der angebliche Steuererspanis in den ersten Jahren, was danach kommt ..
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Beitrag von Lars J. Helbo »

eclipse hat geschrieben: Also hohe Renten sind ja wohl ein Witz. Besonders als besserverdiener ist es aufgrund der Einheitsrente wesentlich schlechter als in DE.

Gesundheitssystem ?? Wir haben in DE mit das beste Gesundheitssystem der Welt. Da hinkt DK wohl eher hinterher.
Dann haben wir uns mißverstanden. Ich meinte, daß die Arbeitnehmer in D von den dortigen höheren Arbeitgeberanteile profitieren.
eclipse hat geschrieben:Bezueglich des Steuerschlupflochs. Beachte die Zahlenangaben "efter Skat", dort sind die vorgezogenen Abschreibungen bereits wieder abgezogen.

Allerding ist und bleibt ein Restrisiko, ist aber nicht zu vergleichen mit Containern und aehnliches.

Dass Immobilien an Wert verlieren, ist unwahrscheinlich.
Das sehe ich allerdings anders. Es geht nämlich nicht um den Verkaufspreis, sondern um den Mieterlöß. Es sind ja Geschäftsgebäuden, die vermietet werden müssen. Was ist, wenn das Objekt nicht vermietet werden kann, oder der Mieter pleite geht? Kannst Du beurteilen, ob die im Plan angegebene Miete für ein Hotel in England oder ein Shopping-Zenter in Finland realistisch ist? Und ob sie auch in 10 Jahren immer noch realistisch ist?
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eclipse

Beitrag von eclipse »

@Lars:

Da hast du natuerlich recht. Ich habe das lediglich auf die Brutto-Netto Berechnung fuer die AN bezogen.

Bezueglich der Immobilien. Diese Immobilien sind alle mit Leasehold (UK-Immobilien) langfristig vermietet. Im Durchschnitt sind die Mietlaufzeiten ca. 25 Jahre +. Eine vorzeitige Kuendigun durch den Mieter ist nur bei Konkurs moeglich, deswegen werden nur Immobilien mit Mietern die die hoechsten Kredit-Ratings haben angeboten.
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