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Verfasst: 05.01.2010, 17:31
von Ralph
Lars J. Helbo hat geschrieben: ...Wer das sagt, hat aber von Meinungsfreiheit gar nichts begriffen.
Offenbar teilt Reimund eben nicht deine Interpretation von Meinungsfreiheit. Daß er den Begriff nicht geistig erfassen soll ist hingegen schon wieder eine subjektive Einschätzung deinerseits, welche als persönlich beleidigend empfunden werden könnte. Stellt sich die Frage, wessen Recht wiegt hier schwerer?
Das ist nun allerdings sehr überspitzt formuliert und soll nur mal beispielhaft zeigen, wie schwierig der Umgang miteinander sein kann, wenn jeder nur seine Vorstellungen und Rechte "durchsetzen" will. :roll:

Wenn du also den Islam mit scientology und Naziregime in eine Kategorie einordnest, dann ist es dein Recht und wenn sich dadurch jemand genötigt fühlt, dein Recht auf körperliche Unversehrtheit zu mißachten, dann ist es halt sein Recht. Rechenschaftspflichtig :roll: ist er doch nur gegenüber sich selbst, seinem Gewissen, seinem Glauben...oder was weiß ich.
Warum also nicht mal mit Feingefühl, diplomatischem Geschick und Vernunft agieren???

Verfasst: 05.01.2010, 17:50
von User
Ich denke, dass vielen schon geholfen wird, wenn man mal versucht abseits der "Ich komme aus der Westlichen Welt also habe ich recht" Denkweise zu agieren. Vielerorts wird ja heute noch behauptet, dass der eiserne Vorhang deshalb gefallen ist, weil sich "der Westen" so darum bemüht hat; und da von Gewinnern und Verlierern zu sprechen wäre nahezu töricht.

Unser westliches System wird als besser gesehen. Es mag strukturierter und hochtechnisiert sein, aber ob es deshalb gleich inhaltlich oder moralisch fortschrittlicher ist, wage ich zu bezweifeln.


Abseits dessen stelle ich mir oft solche Fragen wie:

Warum ist denn ein Gutteil der Weltbevölkerung uns weit entwickelten Ländern so feindselig gegenüber?

Wer hat denn ein Interesse an der Instabilität einiger - oftmals rohstoffreicher - Länder?

Was macht denn der derzeitige US-Präsident großartig anders als sein Vorgänger?

Muss ich bald chinesisch lernen? :D

Verfasst: 05.01.2010, 18:04
von cimberia
@User
ich will dir deine Meinung um himmelswillen nicht Streitig machen.
Bitte mach dir mal die Muehe und lies dir diese Seite durch:
http://www.ehrenmord.de/doku/neun/doku_2009.php

Warum mussten diese Frauen sterben?
Ist das nicht ein Resultat von Fanatismus und fehlendem Respekt? Von "nur ich habe die richtige Religion"?

bisschen off

Verfasst: 05.01.2010, 18:47
von User
cimberia hat geschrieben:@User
ich will dir deine Meinung um himmelswillen nicht Streitig machen.
Bitte mach dir mal die Muehe und lies dir diese Seite durch:
http://www.ehrenmord.de/doku/neun/doku_2009.php

Warum mussten diese Frauen sterben?
Ist das nicht ein Resultat von Fanatismus und fehlendem Respekt? Von "nur ich habe die richtige Religion"?
Überspitzt gefragt: Warum heißt es bei uns eigentlich "Familientragödie", "Familiendrama" oder "Ehedrama", wenn ein Mann seine Frau und die Kinder umbringt, nur weil er Angst hat, diese in einer möglicherweise finanziellen Schieflage - die er möglicherweise selbst verursacht hat - sich selbst zu überlassen?

Um auf deinen Link einzugehen: Guck Dir doch unsere Gesellschaft mal an; Die ökonomische Perspektive hat gänzlich Überhand genommen. Bildung, Sexualleben oder auch die Arbeit - um mal ein paar Beispiele zu bringen - werden doch nur noch nach dem Wann, Wie viel, Wo oder Wenn dann abgehandelt.
Die Fragen mit einem Warum, Wieso oder Weshalb am Anfang des Satzes kommen immer seltener. Diese Wirtschaftsform, wie wir sie nun seit mehr als 100 Jahren haben, frisst den Menschen unter den Leuten auf. Fakt!

In Asien, Afrika, Latainamerika oder dem wahren Osten schaut man dem ganzen Treiben in der "zivilisierten Welt" "genüsslich" zu. Moralische Werte - seine sie bei uns auch noch so verpönt - sichern ihre Existenzgrundlage. Dass diese manchmal auch von mir nicht so richtig verstanden werden, gebe ich unumwunden zu; Aber sie deshalb als völlig falsch zu bezeichnen geht mir dann doch zu weit.

Verfasst: 05.01.2010, 18:55
von cimberia
Habe mich da ev. falsch ausgedrueckt.
Es geht da um Ehrenmord! Nicht um Familientragødien! Die wird es zweifelsohne auch in der arabischen Welt geben. Aber das war nicht das Thema!

Verfasst: 05.01.2010, 18:55
von g_abriele
Also dass man selbst immer "die richtige Religion" ist ja klar - weil sonst haette man sie ja nicht.

Menschen, die ihre "Religion" fuer sich extrem auslegen und andre da mit Gewalt einbeziehen, sind halt Extremisten - vielleicht in kleinem Stil - aber nicht weniger gefaehrlich.

Verfasst: 05.01.2010, 19:16
von geloescht16
Wer bitte will denn so was:

Meldung vom 04.01.2010:

"Iran setzt 60 Organisationen auf "Schwarze Liste"

Ab sofort dürfen Iraner nicht mehr mit rund 60 nationalen und
internationalen Organisationen in Kontakt treten - darunter Medien,
Menschenrechtsorganisationen und oppositionelle Internetseiten. Das
zuständige Ministerium in Teheran wirft ihnen vor, in einen "Kalten Krieg"
gegen das islamische System verwickelt zu sein."


Meinungsfreiheit ist durch nichts zu ersetzen und wo die Reise dieses
Landes hingeht kann wohl zur zeit noch niemand voraussagen.


Hilsen
Lille_Sael

Verfasst: 05.01.2010, 19:23
von galaxina
Man kann wirklich froh sein in einer nicht islamisch gepraegten Gesellschaft zu leben, in der die Meinungsfreiheit, die freie sexuelle Orientierung, die freie Partnerwahl, die Religionsfreiheit, das Recht auf Bildung, die Konsumfreiheit und viele andere schoene Dinge, die eine fortschrittliche Gesellschaft ausmachen, gesetzlich geschuetzt sind.

look:
Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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Verfasst: 05.01.2010, 19:28
von User
Na dann guck Dir mal die Liste der verbotenen Organisationen mal genauer an.

Bsp. gefällig?
The British Broadcasting Corporation, Voice of America, The Soros Foundation, the National Endowment for Democracy, the National Democratic Institute, the East European Democratic Center, the Smith Richardson Foundation, and National Defense University of the U.S.
http://news.xinhuanet.com/english/2010-01/05/content_12759996.htm

Verfasst: 05.01.2010, 19:31
von Lars J. Helbo
Ralph hat geschrieben:Wenn du also den Islam mit scientology und Naziregime in eine Kategorie einordnest
Das tue ich eigentlich gar nicht. Aber die Meinungsfreiheit ist universel, deshalb muss für sie die gleichen Regeln gelten in Bezug auf alle Ideologien und Religionen.

Wenn es erlaubt ist Scientology zu kritisieren, dann muss es auch erlaubt sein alle andere Religionen (darunter den Islam) zu kritisieren. Es kann nicht angehen, dass irgend eine Religion für sich besondere rechte beanspruchen kann. Das würde die Demokratie untergraben.

Und wenn Menschen sich nicht trauen "Nazis raus" zu sagen, dann stimmt definitiv etwas nicht. Genau so ist es aber mit den Islamisten. Wenn menschen sich nicht trauen etwas kritisches zum Islam zu sagen, dann stimmt etwas nicht.

Verfasst: 05.01.2010, 19:32
von User
galaxina hat geschrieben:Man kann wirklich froh sein in einer nicht islamisch gepraegten Gesellschaft zu leben, in der die Meinungsfreiheit, die freie sexuelle Orientierung, die freie Partnerwahl, die Religionsfreiheit, das Recht auf Bildung, die Konsumfreiheit und viele andere schoene Dinge, die eine fortschrittliche Gesellschaft ausmachen, gesetzlich geschuetzt sind.
Stellt sich dann nur die Frage: Was ist besser/schlechter, die psychische oder physische Gewalt? :wink:

Verfasst: 05.01.2010, 19:38
von g_abriele
galaxina hat geschrieben:Man kann wirklich froh sein in einer nicht islamisch gepraegten Gesellschaft zu leben, in der die Meinungsfreiheit, die freie sexuelle Orientierung, die freie Partnerwahl, die Religionsfreiheit, das Recht auf Bildung, die Konsumfreiheit und viele andere schoene Dinge, die eine fortschrittliche Gesellschaft ausmachen, gesetzlich geschuetzt sind.

look:
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Ja ... da bin ich auch froh, dass mit unseren Rechten und Freiheiten alles sooo toll laeuft ... ist alles sooo viel besser hier - die Menschen gehen alle respektvoll miteinander um und wuerden niemals jemandem was tun - und wenn doch, dann NICHT aus religioesen Gruenden ...

Ach was bin ich so froh!

Verfasst: 05.01.2010, 19:55
von Ralph
Lars J. Helbo hat geschrieben: Genau so ist es aber mit den Islamisten. Wenn menschen sich nicht trauen etwas kritisches zum Islam zu sagen, dann stimmt etwas nicht.
In vielen Dingen kann ich dir zustimmen, aber in den Zeichnungen ging es nunmal nicht darum, etwas Kritisches zum Islam zu sagen. Und wenn doch, dann auf eine eher dumme Art und Weise.
Und wenn du schon "Islam" und "Islamisten" in aufeinanderfolgenden Sätzen verwendest, gehe ich davon aus, daß dir der Unterschied zwischen Beiden bekannt ist. Und das Gleiche will ich mal auch von Westergaard behaupten. Worin liegt dann nur der Sinn bzw. die Motivation, eine riesige Glaubensgemeinschaft vor den Kopf zu stoßen, wenn man doch nur den extremistischen Flügel meint???

Verfasst: 05.01.2010, 20:34
von Lars J. Helbo
Ralph hat geschrieben:In vielen Dingen kann ich dir zustimmen, aber in den Zeichnungen ging es nunmal nicht darum, etwas Kritisches zum Islam zu sagen. Und wenn doch, dann auf eine eher dumme Art und Weise.
Tjah, da könntest Du vielleicht recht haben. Das ist aber nicht relevant. Die Meinungsfreiheit ist wie gesagt universell. D.h. sie ist nicht auf "kluge" Meinungen begrenzt.

So muss es ja auch sein. Den wer sollte den Richter spielen und entscheiden, welche Meinungen klug genug sind um geäußert werden zu dürfen?

Verfasst: 05.01.2010, 20:48
von reimund1012
Hallo,
Lars J. Helbo hat geschrieben: Und wenn Menschen sich nicht trauen "Nazis raus" zu sagen, dann stimmt definitiv etwas nicht. Genau so ist es aber mit den Islamisten. Wenn menschen sich nicht trauen etwas kritisches zum Islam zu sagen, dann stimmt etwas nicht.
Ja nee, is klar !
Wenn ich weiss das auf der anderen Strassenseite ein unangeleinter Staffordshire-Terrier herumläuft, dann werde ich den auch nicht reizen.
Lars sieht das wohl anders, allerdings frage ich mich ob er noch etwas davon hat wenn seine Witwe dann den Hundehalter erfolgreich verklagt.

Übrigens kann man mit jedem gläubigen Moslem wunderbar und friedlich , stundenlang und tiefsinnig über Islam und Christentum diskutieren, solange man nicht verächtlich über den Islam spricht.
Ein Moslem kann nun einmal nicht begreifen das wir Christen unsere Religion nicht so erst nehmen wie er die seine.
Beachtet man diese Spielregeln, dann gibt es weniger "böses Blut" als wenn sich Protestanten und strenggläubige Katholiken über Religion unterhalten.
Judentum, Islam und Christentum haben dieselben Wurzeln und erstaunlich viele Gemeinsamkeiten, aber ich habe festgestellt dass dies den Moslems bewusster ist als uns.

Allerdings bezweifele ich das diejenigen die sich hier negativ über andere Religionen äussern, jemals eine solche Diskussion geführt haben.

Ein wirklich tiefgläubiger Moslem betrachtet die radikalen Islamisten mit ebenso viel Abscheu wie wir auch.
Das Gleiche gilt übrigens für die zitierten "Ehrenmorde", die keineswegs von der Mehrzahl der Moslems gutgeheissen werden.
Ich denke mal sobald die Worte "Türke", "Moslem" oder "Islam" ins Spiel kommen, dann springen die sensationsgeilen Massenmedien sofort darauf an.
Bringt dagegen, wie kürzlich in Frankreich, ein Landsmann seine gesamte Familie um, dann ist das Thema nach 2 Tagen "abgehakt", und kein Mensch redet mehr davon.

Nehmt doch mal Eure verdammten ideologischen Brillen ab, und Ihr werdet feststellen das Dummheit und Intoleranz nicht die Privilegien "der Anderen" sind.
Dann werdet Ihr vielleicht begreifen, warum die Amerikaner es auch mit 500.000 Soldaten nicht schaffen werden den Afghanen ihre westliche Ideologie aufzuzwingen.

Gruß

Reimund