Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

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Inka
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Inka »

@Lars:
Lass gut sein.
Zuweit leben die meisten Menschen von der Natur entfernt, dass der Blick so verklärt ist, dass alles da draußen "Bambi-World" ist/sein soll/sein muss.
Aber eine Tatzenjacke macht ja die meisten urbanen Menschen sofort zum Wildtierexperten.
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Lars J. Helbo
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Lars J. Helbo »

Touri hat geschrieben:Könntest du bitte ganz einfach meine Frage beantworten, anstatt diese falsch zu interpretieren?
Hab ich doch?

Ich habe zwar keine Ahnung, welche Quaifikationen ein mir unbekannter Förster hat. Ich gehe aber ganz einfach davon aus, dass er dieses Amt nicht wahrnehmen würde, falls er die notwendigen Qualifikationen nicht hätte. Davon gehe ich aus, bis wenigstens einen gewissen Anfangsverdacht auf der Gegenteil besteht. Und das sehe ich hier nicht.

Ich denke er hat richtig und angemessen gehandelt. Wer etwas anderes meint, sollte dies irgendwie begründen - und dass ein paar Touristen (die vermutlich viel weniger Ahnung von Seehunden haben) traurig/sauer werden, ist keine Begründung.
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Hendrik77
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Hendrik77 »

Hejsa !
Wir haben hier den Bericht eines Augenzeugen und ob das alles richtig oder falsch war lässt sich jetzt wohl kaum noch klären, jedenfalls gehe ich davon aus. Ausserdem hilft es dem betroffenen Heuler nicht mehr.
OT
@Lars J. Helbo
Das mit der Selbstregulation des Bestandes funktioniert glaube ich am Besten wenn der Mensch nicht schon vorher das Meer überfischt hätte bzw. sein Müll woanders entsorgen würde.
Med venlig hilsen
Hendrik77
Tatzelwurm
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Tatzelwurm »

Hej,

vielleicht sollte man auch, dass von einem artfremden Touristen eingebrachte Wort "Revierförster" nicht
so wörtlich nehmen. Ich gehe mal davon aus, nein ich bin mir sogar sicher, dass die Aufgaben eines Revierförsters
in Vejers Strand sich grundsätzlich von den Aufgaben eines Revierförsters in Rebild Bakker unterscheiden und
sie deshalb auch entsprechend weitergebildet wurden.
Deshalb kann ich Lars nur zustimmen, der (Förster) wusste schon was er tat.
Das das natürlich nicht touristisch konform ausgeführt wurde ist eine andere Sache.
Noch etwas OT.
Als meine Eltern die Hühner noch selbst geschlachtet haben, war es für uns Kinder immer verwunderlich,
dass die Hühner noch anschliessend ohne Kopf losgelaufen sind. Dies mit an zusehen hat mir glaube nicht geschadet,
zumindest aus meiner Sicht. :wink: :wink:

Detlef
Schmeichler sind wie Katzen,
vorne lecken, hinten kratzen.

Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.
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Lars J. Helbo
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Lars J. Helbo »

Hendrik77 hat geschrieben:Wir haben hier den Bericht eines Augenzeugen und ob das alles richtig oder falsch war lässt sich jetzt wohl kaum noch klären, jedenfalls gehe ich davon aus. Ausserdem hilft es dem betroffenen Heuler nicht mehr.
Der Bericht des Augenzeugens schildert den Vorgang. Damit habe ich kein Problem.

Die Frage ist, was daraus folgt. Ich denke, es kann viele gute Gründe geben, warum es so passiert ist, und so lange es kein anderslautender Hinweis gibt, gehe ich davon aus, dass es ein guter Grund gab. Ich denke der Förster hat so gehandelt, weil dies unter den gegebenen Umständen das richtige war. Ich denke auch, dass er vermutlich der einzige war, der alle Umstände kannte. Ich glaube nicht, dass er so gehandelt hat, weil er ein böser Mensch war.

Und was der Heuler betrifft gehe ich davon aus, der der so am besten geholfen wurde.
Hendrik77 hat geschrieben: Das mit der Selbstregulation des Bestandes funktioniert glaube ich am Besten wenn der Mensch nicht schon vorher das Meer überfischt hätte bzw. sein Müll woanders entsorgen würde.
Da ist etwas dran. Das ist hier aber nur zweitrangig, weil wir nicht von einem bedrohten Tierart sprechen. Der weltweite Bestand von Seehunden ist "nicht bedroht". Daher macht es kein Sinn Einzeltiere zu "retten", weil der Gesamtbestand dadurch weder größer noch kleiner wird.
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DK-Nordlicht
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von DK-Nordlicht »

Mal aus der Sicht eines Schreibers.

Wen jemand in der Stadt aufgewachsen ist und dort lebt, ist er vielleicht mit der realen " Natur" nicht so vertraut.

Das XXXl schnitzel kommt aus der Kühlung von Aldi und die Milch wächst in Kartons.
Nun kommt der jemand in die " Natur " wird zum ersten mal mit einem Menschen konfrontiert der auch noch eine echte Waffe bei sich hat, auch noch schießen kann. Nun nimmt dieser Jäger seine echte Waffe, schießt in echt auf das Tier und selbiges ist echt Tot.

Wenn man nicht vom Land kommt oder sich mit Tieren beschäftigt kann das schon ein kleiner Horro sein. zumal man sich ja nicht im Geiste darauf vorbereiten konnte.

ich selber sehe es pragmatisch, sicher ist es schade um das Tier jedes hat es verdient zu leben. aber manchmal ist der kurze weg der bessere
dina
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von dina »

Keiner der hier schreibenden,auch nicht der Augenzeuge,weiss,was der Jaeger bei der Betrachtung des Tieres gesehen hat,da ja alle grossen Abstand gehalten haben,wird fedenfalls behauptet.
Vielleicht hatte das Tier verklebete Augen oder es trat Nasensekret aus?
Dann lag sicher ein Grund zum Handeln vor.

LG Tina
Hinnerk

Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Hinnerk »

Hinnerk hat geschrieben:Ach, es ärgert mich bereits, dass ich die Rote Liste erwähnte. Am meisten ärgert mich einfach das Verhalten der Leute, egal ob Touris wer weiß woher oder Dänen. Jeder erwachsene und halbwegs gebildete Mensch sollte doch eigent-lich wissen, dass man vor wild lebenden Jungtieren, welcher Gattung auch immer, Abstand hält, um die Eltern nicht zu verschrecken, die nur allzu leicht ihre Jungen dann aufgeben. Was gut zum Thema passt: Auf dem Campingplatz, den wir regel-mäßig besuchen, gibt es sehr viele Schwalben mit entsprechend vielen Nestern. In den Sommermonaten kommt es dann dazu, dass die Jungvögel flügge werden und von ihren Eltern aus den Nestern gelockt werden. Etliche der Jungvögel können nicht gleich fliegen und landen auf dem Boden, wo sie dann aber von ihren Eltern versorgt werden. Und trotz aller Aufklärungsarbeit der Campingplatzbetreiber kommt es immer wieder dazu, dass Kinder teils mit deren Eltern diese Jungvögel vom Boden auflesen und mit denen zur Rezeption eilen (nachdem diese durch unzählige Hände gegangen sind).
Bei diesen Leuten zweifle ich einfach an deren Verstand. :(
Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben: Warum Zweifel am Verstand? Vielleicht wissen die Leute es nicht besser, weil nie-mand es ihnen beigebracht hat?
Kinder sind neugierig und meist unvoreingenommen von lebenden Tieren faszinert. Dazu gehört auch der Drang, das Tier zu "begreifen", es also in die Hand zu nehmen, anzufassen etc. Das hat doch nichts mit mangelndem "Verstand" zu tun - im Gegenteil.
Der richtige Weg wäre doch, den Kindern in dem Fall beizubringen, wie sich zu verhalten haben, so dass die Jungvögel möglichst keinen Schaden nehmen.
Man könnte ihnen also auf dem Wege erklären, dass die Jungschwalben die menschliche Hilfe (meist) gar nicht benötigen und man sie nur aus der Entfernung beobachten sollte, anstatt sie anzufassen und fortzutragen. Eltern und Kinder hätten so ein gemeinsames Naturerlebnis, das sicherlich nachhaltiger prägt als dröger Biologieunterricht in der Schule, wo es statt lebendiger Tiere nur "tote" Abbildungen in Schulbüchern gibt.
Was der Mensch nicht begreifen will, das begreift er nicht. Ich habe doch bei dem Vergleich mit den jungen Schwalben auf dem Campingplatz darauf hingewiesen, dass von den Campingplatzbetreibern entsprechende Aufklärungsarbeit geleistet wird. Wirklich alle Erwachsenen sind ausnahmslos informiert, zumal die Schwalben überall brüten: im offenen Waschhaus, im gesamten Sanitärbereich, Diele…Da erwarte ich ganz einfach, dass verantwortungsbewusste Eltern ihre Kinder entsprechend informieren und sie darauf hinweisen oder vielmehr verbieten, sich den noch hilflos auf dem Boden sitzenden Jungvögeln zu nähern, geschweige denn sie in die Hand zu nehmen und mitzunehmen. Aber wenn dann diese Eltern selbst mit den Vögeln in der Hand angelaufen kommen, scheint Hopfen und Malz verloren.
Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Nur mal so zur Aufklärung: Deutschland besteht nicht nur aus Großstädten.
Aber wieder einmal versinkt ein Thread im typischen Forenvokabular mit reichlich Kischees, Stereotype, Pauschalisierungen...

Ihr tut gerade so, als würden in DK sämtliche Einwohner den Abschuss von Seehunden befürworten.
Dass auch in Dänemark Menschen ein bisschen weiter denken als in der hier im Forum aufgeführten Denkweise, sieht man sehr schön an den Leserbriefen. z. B. in

http://www.tvmidtvest.dk/indhold/fiskerne-skyde-et-par-saeler-er-ikke-nok

Nicht jeder, der auf alles Lebendige die Flinte hält und abdrückt, ist automatisch mit "der Natur verbunden".
Wer sich ernsthaft näher damit beschäftigt, warum Menschen Wildtiere gerne töten, wird wohlmöglich zu ganz anderen Schlüssen kommen als mit irgendeiner Form von "Naturverbundenheit".

Ob das Tier verklebte Augen oder fließendes Nasensekret hatte, können ja wohl auch Touristen beurteilen.
Und ich hoffe mal, dass ein Schnupfen nicht für jedes Lebewesen in Dänemark mit den im Thread beschriebenen Maßnahmen enden muss...

@dina, du müsstest doch wissen, dass selbst ein Veterinär bei einem Tier nicht auf den ersten Blick eine Diagnose stellen kann, ohne den Patienten näher untersucht zu haben! Und ausgerechnet ein Jäger soll genau diese Kompetenz besitzen, wenn er ohne Untersuchung ein Tier abschießt? Wieviele Jahre er dann wohl Tiermedizin studiert hat, dass er auf einen Blick erkennt, was dem Tier fehlt?

@hinnerk: Und wieviel Verantwortungsbewusstsein erwartest du von den Jägern?

Übrigens: gerade bei Vögeln ist es eher unproblematisch, wenn sie bereits angefasst wurden und danach wieder an die Stelle zurückgesetzt werden, wo sie gefunden wurden:
"Es spielt dabei keine Rolle, wenn Sie die Tiere schon angefasst haben. Fast alle Vögel verfügen nur über einen eingeschränkten Geruchssinn und stören sich überhaupt nicht am menschlichen Geruch."
http://www.vogel.info/verlassene_jungvoegel.htm

Aber Ihr kennt Euch ja alle bestens in der Natur aus. :roll:
dina
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von dina »

@Djm:Bei dem Seehund handelte es sich um ein Wildtier,nicht um ein Haustier,das zur Behandlung beim Veterinär war.
Sicher wurde nicht irgendein flintenschwingender,schiessgeiler Freizeitjäger geholt,sondern der für das Revier zuständige Jäger,der sich aufgrund der geographischen Lage auch mit Robben auskennt.
Sollte die Robbe Krankheitssymptome gehabt haben,wird sie bestimmt nicht gesundgepflegt sondern aufgrund von Seuchengefahr getötet und danach untersucht.
Da die Urlauber laut Aussage des TE vernünftigerweise Abstand zu der Robbe gehalten haben,dürften si auch nicht unbedingt Symptome erkannt haben.
Nur mal am Rande,ich bin weiss Gott kein Jagdfreund,aber man sollte nicht alle die jagen über einen Kamm scheren.

Und zwischen Tierliebe und sentimentaler Verklärung,manche nennen es Disneyfizierung,gibt es einen Unterschied!

LG Tina
helix
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von helix »

Da ja hier allerhand abenteuerliche Vermutungen angestellt werden (Tier hatte Schnupfen oder verklebte Augen, für den Gesamtbestand uninteressant ein Einzeltier zu retten hahaha) schreibe ich mal meine Vermutung:

Absperren oder beobachten/untersuchen und dem Tier und somit der Natur Zeit geben, dass die Mutter es wieder abholt (wie es in den meisten Fällen passiert) hatte er keine Lust, da er dann morgen nochmal rausfahren muss, mit Flatterband das Gebiet absperren müsste .... USW.
Der Revierförster hatte außerdem Lust mal wieder zu schießen - es war kurz vor Feierabend .... und eine Prämie für den Abschuss bekommt er auch noch, da man ja in Dänemark den Seehund für den schrumpfenden Fischereiertrag verantwortlich macht. Die umherstehenden Passanten und Kinder durch den unmittelbaren und überraschenden Todesschuss zu schocken, stimuliert diesen Abgesandten der Dänischen Krone (Symbol war auf dem Auto) zusätzlich!

Die dänische Fischereibranche plündert mit Super-Trawlern und riesigen Mengen an Beifang verantwortungslos die Meere und sucht zur Ablenkung die Schuld bei den Seehunden. Das Radar ortet Fischschwärme in einem Radius von bis zu sechs Kilometern und kann die Fischgröße identifizieren.
Hendrik77
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Hendrik77 »

Hejsa !
Ja viele Vermutungen von allen Seiten und wem soll das jetzt was bringen bzw. welcher Sinn soll dahinter stecken ?
Med venlig hilsen
Hendrik77
Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

dina hat geschrieben:Bei dem Seehund handelte es sich um ein Wildtier,nicht um ein Haustier,das zur Behandlung beim Veterinär war.
Wo ist denn da der Unterschied, wenn es darum geht, eine Diagnose zu stellen?
dina hat geschrieben:Sicher wurde nicht irgendein flintenschwingender,schiessgeiler Freizeitjäger geholt,sondern der für das Revier zuständige Jäger
Und warum ist er Jäger geworden? Auch du kannst nicht ausschliessen, dass das eine nicht auch mit dem anderen korrelieren könnte! Es gibt genügend Literatur - von Jägern! - die beschreibt, welche vorgeschobenen Gründe notwenig sind, um die Jagd ungestört oder als Steigerung noch - bejubelt - ausüben zu können.
dina hat geschrieben:Sollte die Robbe Krankheitssymptome gehabt haben,wird sie bestimmt nicht gesundgepflegt sondern aufgrund von Seuchengefahr getötet und danach untersucht.
In DK werden Robben gar nicht gesundgepflegt; es gibt im Gegensatz zu Deutschland und Holland keine Aufzuchtstationen.
dina hat geschrieben:Und zwischen Tierliebe und sentimentaler Verklärung,manche nennen es Disneyfizierung,gibt es einen Unterschied!
Der Begriff Disneyfizierung stammt aus der Stadtplanung und Architektursoziologie und wird verbunden mit einer "Reduktion des öffentlichen und gesellschaftlichen Raumes auf die glückliche christlich-weiße Kleinfamilie.". http://de.wikipedia.org/wiki/Disneyfizierung
Den Bezug zum Umgang mit Wildtieren kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen.

Hätte man den Seehund tatsächlich natürlich behandelt - hätte man ihm die Chance gegeben, z. B. später oder bei Einbruch der Dunkelheit ins Meer zurückzukehren, also der Natur ihren Lauf zu lassen - mit allen Chancen und Risiken. Das vorschnelle Abknallen ist ein menschlicher Eingriff, den die Natur schlichtweg nicht nötig hat! Der Seehund war weder augenfällig krank noch verletzt!


Aber ein Jäger maßt sich natürlich an, über Leben und Tod zu entscheiden!
Wenn ich die Gesetze der Natur respektiere, bin ich deshalb kein "sentimentaler Verklärer".
Wenn man die Gesetze der Natur nicht respektieren will, wie der Jäger, weil man selber über Leben und Tod bestimmen möchte, ist das in meinen Augen auch eine Verklärung, aber nicht aus humanen oder Tierschutzgründen!
Der schießende Jäger ist der Natur doch nicht zwangsläufig näher als der, der es vorzieht, sie ihren Lauf nehmen zu lassen!

Aber eines haben wir daraus gelernt. Die Indoktrination der Jäger funktioniert sehr gut bei der gemeinen Masse der Bevölkerung...
Hendrik77
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Hendrik77 »

Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben: Aber eines haben wir daraus gelernt. Die Indoktrination der Jäger funktioniert sehr gut bei der gemeinen Masse der Bevölkerung...
Hejsa !
So wie ich das sehe wird hier versucht aus einem Einzelfall eine generelle Diskussion zu entfachen und das incl. Urteile über Personen die man nicht persönlich kennt. Ist die Darstellung einer Meinung nicht auch ohne Verallgemeinerung und Spekulationen etc. etc. möglich ?
Med venlig hilsen
Hendrik77
Touri
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Touri »

Ich sehe einen unlösbaren Konflikt in der Tatsache, dass es in Dänemark keine Seehundstationen gibt und dass angeblich verwaiste Heuler schnell erschossen werden. Ich glaube, dass viele Touristen wissen, dass man von einem Heuler Abstand halten muss, aber wissen sie auch, dass man eventuell auch dänische Jäger in bestimmten Situationen eher auf Abstand halten muss, weil diese wohl oft den sicheren Tod eines jungen Seehundes bedeuteten? Ich vermute, dass einige Touristen sicherlich für einen Heuler in gutem Glauben Hilfe holen wollen, indem sie z. B. das Touristenbüro oder eben auch Jäger informieren, ohne etwas über die gängige Praxis in Dänemark zu wissen. Ich sehe diese beschriebene Sekundendiagnose mit Tötungsentscheidung ohne Untersuchung eher kritisch. Aus meiner Sicht ist es traurig, keine Hilfe für einen jungen Seehund in Dänemark holen zu können. Somit kann nämlich eine ausweglose Situation entstehen. Man findet oder sieht einen jungen Seehund am Strand: Informiert man die zuständigen Stellen, wird der Seehund wohl eher getötet werden. Andererseits möchte man auch nicht, dass das Tier lange leidet, wenn es denn wirklich todkrank ist.

Touri
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