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Warum ich nach Dänemark gekommen bin

Verfasst: 16.08.2008, 09:13
von geloescht02
Hallo alle zusammen,

nun will ich hier meine kleine Geschichte schreiben, vielleicht versteht sogar jemand meine Beweggründe, ohne zu denken, das macht die alles nur wegen der Kohle :wink:

Im Juni 1998 habe ich in Braunschweig meinen Busführerschein gemacht, 3 Monate später bin ich dann auf die arme Menschheit losgeslassen worden.
Es war hart die erste Zeit, geb ich zu, fremde Stadt, niemals vorher so eine Kiste gefahren, Auskünfte geben, kassieren usw usf.

Dann, als ich es einigermaßen konnte, war ich glücklich und zufrieden mit meinem Job, er hat mir Spaß gemacht, ich war praktisch mein eigener Herr und dieser Zustand hielt dann ja auch einige Jahre an.
Es gab keinen Grund zur Klage, alles passte, jedenfalls in meinen Augen.

Dann, vor ca. 3 Jahren fing es an, mehr und mehr stressig zu werden, die Dienste extrem lang, man fragte sich, wozu im Tarifvertrag die 38 Stundenwoche stand, wenn man aber locker auf 50-55 Stunden kam, Pausenabzüge kamen hinzu, so das man für sehr viel mehr Stunden, weniger Geld bekam.

Man war nur noch kaputt von der Arbeit, da auch die Fahrpläne geändert wurden, die Fahrzeiten wurden angeglichen, was bedeutete, das man auf einigen Linien nur noch mit Verspätung fuhr.

Die Kollegen wurden, ob der neuen Bedingungen immer unzufriedener, was sich natürlich auf das Arbeitsklima auswirkte, ich für meinen Teil bin den meisten Kollegen aus dem Weg gegangen, weil ich es einfach nicht mehr hören konnte...

Dann im letzten Herbst schaute ich auf den Seiten der Arbeitsagentur, ob nicht irgendwo Busfahrer gesucht werden und wurde fündig.
Ich habe mich für Dänemark entschieden, auch wenn ich in der Schweiz oder Österreich hätte anfangen können.

Dänemark liegt mir mehr und die Entfernung zu meinen Leuten mit ca. 500 KM ist vertretbar.

Ich habe mich dann von einer Vermittlerfirma informieren lassen(über die möchte ich hier jetzt aber nicht schreiben), fand die Bedingungen, die später für mich gelten sollten, ok, und habe einen Aufhebungsvertrag mit meiner Firma gemacht.

Am 7.1. ging es dann mit der Sprachschule los, die bis Mai dauern sollte, von der ich mich aber vorher verabschiedete, da es meiner Mutter gesundheitlich sehr schlecht ging.

Seit dem 19. Mai bin ich also in Esbjerg, hatte Anfangs schon Fracksausen, was ich auch gerne zugeben mag, bin dann aber so toll von den freundlichen Kollegen und Esbjergern aufgenommen worden, das es überhaupt keinen Grund zum Zittern gab.

Ach ja, die Sprache, die kommt jeden Tag ein bisschen mehr :D

Innerhalb kürzester Zeit habe ich eine nette Wohnung gefunden, so das bald mein kompletter Kram hier angekommen ist und ich es mir gemütlich machen konnte, meine Katze fühlt sich hier auch sauwohl :wink:

Erwähnte ich, das ich mich getraut habe, allein nach Dänemark zu gehen?

Hier arbeite ich 37 Stunden in der Woche, verdiene keine Reichtümer, komme aber gut klar und was für mich absolute Priörität hat: ich habe wieder Spaß an meiner Arbeit und das ist für mich das Allerwichtigste.

Und außerdem: ich lebe da, wo andere Leute Urlaub machen, fahre ein paar Minuten zum Strand um mir die Seeluft um die Ohren wehen zu lassen und wenn es dann das absolute Strandfeeling sein soll, setz ich mich für 45 Minuten ins Auto und lass es mir gut gehen.

Ich hoffe, meine kleine Geschichte war nun nicht zu lang, gibt ja durchaus Leute, die keine Romane mögen

Birgit

Verfasst: 16.08.2008, 10:32
von Dänemarkfans
Hej!

Ganz interessant deine Geschichte! Ja es ist eine schöne Gegend, in die du gezogen bist.

Viel Glück in deiner neuen Heimat!

kh

Dänemarkfans

Verfasst: 16.08.2008, 11:50
von doro
Ja auch von mir Herzlich Willkommen in meinem Land!! Ich werde auch nie wieder hier weg gehen, weil 1. habe ich mein Kind hier(daenischer Papa) und ich fuehle mich hier einfach wohl...Und Du bist echt mutig, so allein! LG Doro

Verfasst: 16.08.2008, 12:20
von galaxina
Herzlichen Glueckwunsch zum gelungenen Start Biggi.
Schade, dass Toschi das nicht mehr miterleben durfte ;-)

Verfasst: 16.08.2008, 20:05
von FRE4K
Hej Bustrulla,

erstmal herzlichen Glückwunsch, dass du das wovon andere noch träumen ( ich zum Beispiel :wink: ) geschafft hast.

Ich finde es wirklich mutig von dir, dass du dir das zugetraut hast. Für mich wäre das unvorstellbar einen solchen Job anzunehmen, wenn ich der Sprache nicht wirklich mächtig wäre. Ich hätte tierische Angst in Situationen zu kommen, die ich wegen Kommunikationsproblemen einfach nicht lösen könnte.
Dass du dir das zugetraut hast, ist wirklich bewundernswert.

Darf ich fragen wie alt du bist?
Und welche Buslinie fährst du :mrgreen: ?

Naja, ich muss eingestehen, dass ich dich beneide. Auch wenn Busfahrer nicht gerade mein Beruf wäre, aber ganz allein und dabei so mutig ist echt klasse.

Hoffentlich wird dir dein Beruf auch weiterhin viel Spaß bereiten :mrgreen: !

Verfasst: 16.08.2008, 20:54
von udo66
Ich hab Birgit schon gesehen - sieht gut aus wenn sie faehrt!
:wink:

Verfasst: 16.08.2008, 21:12
von geloescht02
Udo, Du oller Knallkopp :P wart´s mal ab, wenn ich Dich dazu noetige, erst mitzufahren :mrgreen:

Fre4k, Dir habe ich eine PN geschickt.

Hm, wer war doch Toschi noch gleich :wink:

Lieben Dank fuer die guten Wuensche und Willkommensgruesse.


Birgit

Verfasst: 16.08.2008, 22:54
von Nicölsche
Vielen Dank für Deine Geschichte! Ich finde es klasse, wie Du Dein Ding durchgezogen hast und wünsche Dir für die Zukunft weiterhin alles Gute!! :)

Verfasst: 17.08.2008, 14:35
von Urmel
udo66 hat geschrieben:Ich hab Birgit schon gesehen - sieht gut aus wenn sie faehrt!
:wink:
*lach*.-..ich hab sie gesehen, als sie nicht Bus gefahren ist, ich finde,da sah sie auch gut aus *smile*

Gutaussehende Bustrulla

Verfasst: 17.08.2008, 18:18
von Fugenfueller
Hej Birgit,

Schöne Geschichte! mir ging es ähnlich, obwohl ich noch nicht ganz den Absprung von Deutschland geschafft habe. Nächstes Jahr soll es soweit sein !

wie sieht es mittlerweile mit deinem Dänisch aus, hast du einen Kurs besucht?

Verfasst: 17.08.2008, 19:08
von XXToniXX
Hallo Birgit

also ich kann dir nur zustimmen wie es mit den Arbeitsbedingungen zur Zeit aussieht ,hier in Berlin kommt auch noch hinzu das man sich bespucken lassen muss oder wenn man in ganz " feinen " Gegenden fährt noch ein Messer zwischen die Rippen bekommt.
Ich weiss wovon ich spreche da ich den Dienst in Berlin quittiert habe und am 01.09. 08 nun mit dem Sprachkurs in Ribe anfange und dann wenn alles klappt dann im November in Aarhus anfange .
Ich mache meinen Job wirklich gerne aber was die letzte Zeit abging ist wirklich nicht mehr feierlich , deswegen hoffe ich das das Busfahren dann wieder Spass macht .

Der Hauptgrund sind aber nicht die schlechten Arbeitsbedingungen und auch nicht die Bezahlung , nein der Grund ist einfach nur das Ich meiner Familie einfach eine neue Sichere Zukunft geben möchte ! Ich denke auch das in Dänemark die Chancen nicht schlecht sind .

Gruss Toni ( noch 13 Tage in Berlin ist )

Verfasst: 17.08.2008, 19:28
von cimberia
hej birgit,

ich drücke dir beide daumen und wünsche dir alles gute!
du hast echt mut!!!!!!!
hilsen frank

Verfasst: 18.08.2008, 23:23
von Avocet
Och arme arme arme Bustrulla*eine dose mitleid*
Immer diese scheiss arbeit da hat man ja gar keine zeit mehr für was anderes!
Boah...kein wunder...armes Deutschland...alle verlangen nur aber na klar für geringe gegenleistung!
Boah

Verfasst: 18.08.2008, 23:38
von testmod
Bustrulla hat geschrieben:Hallo alle zusammen,

nun will ich hier meine kleine Geschichte schreiben, vielleicht versteht sogar jemand meine Beweggründe, ohne zu denken, das macht die alles nur wegen der Kohle :wink:

Im Juni 1998 habe ich in Braunschweig meinen Busführerschein gemacht, 3 Monate später bin ich dann auf die arme Menschheit losgeslassen worden.
Es war hart die erste Zeit, geb ich zu, fremde Stadt, niemals vorher so eine Kiste gefahren, Auskünfte geben, kassieren usw usf.

Dann, als ich es einigermaßen konnte, war ich glücklich und zufrieden mit meinem Job, er hat mir Spaß gemacht, ich war praktisch mein eigener Herr und dieser Zustand hielt dann ja auch einige Jahre an.
Es gab keinen Grund zur Klage, alles passte, jedenfalls in meinen Augen.

Dann, vor ca. 3 Jahren fing es an, mehr und mehr stressig zu werden, die Dienste extrem lang, man fragte sich, wozu im Tarifvertrag die 38 Stundenwoche stand, wenn man aber locker auf 50-55 Stunden kam, Pausenabzüge kamen hinzu, so das man für sehr viel mehr Stunden, weniger Geld bekam.

Man war nur noch kaputt von der Arbeit, da auch die Fahrpläne geändert wurden, die Fahrzeiten wurden angeglichen, was bedeutete, das man auf einigen Linien nur noch mit Verspätung fuhr.

Die Kollegen wurden, ob der neuen Bedingungen immer unzufriedener, was sich natürlich auf das Arbeitsklima auswirkte, ich für meinen Teil bin den meisten Kollegen aus dem Weg gegangen, weil ich es einfach nicht mehr hören konnte...

Dann im letzten Herbst schaute ich auf den Seiten der Arbeitsagentur, ob nicht irgendwo Busfahrer gesucht werden und wurde fündig.
Ich habe mich für Dänemark entschieden, auch wenn ich in der Schweiz oder Österreich hätte anfangen können.

Dänemark liegt mir mehr und die Entfernung zu meinen Leuten mit ca. 500 KM ist vertretbar.

Ich habe mich dann von einer Vermittlerfirma informieren lassen(über die möchte ich hier jetzt aber nicht schreiben), fand die Bedingungen, die später für mich gelten sollten, ok, und habe einen Aufhebungsvertrag mit meiner Firma gemacht.

Am 7.1. ging es dann mit der Sprachschule los, die bis Mai dauern sollte, von der ich mich aber vorher verabschiedete, da es meiner Mutter gesundheitlich sehr schlecht ging.

Seit dem 19. Mai bin ich also in Esbjerg, hatte Anfangs schon Fracksausen, was ich auch gerne zugeben mag, bin dann aber so toll von den freundlichen Kollegen und Esbjergern aufgenommen worden, das es überhaupt keinen Grund zum Zittern gab.

Ach ja, die Sprache, die kommt jeden Tag ein bisschen mehr :D

Innerhalb kürzester Zeit habe ich eine nette Wohnung gefunden, so das bald mein kompletter Kram hier angekommen ist und ich es mir gemütlich machen konnte, meine Katze fühlt sich hier auch sauwohl :wink:

Erwähnte ich, das ich mich getraut habe, allein nach Dänemark zu gehen?

Hier arbeite ich 37 Stunden in der Woche, verdiene keine Reichtümer, komme aber gut klar und was für mich absolute Priörität hat: ich habe wieder Spaß an meiner Arbeit und das ist für mich das Allerwichtigste.

Und außerdem: ich lebe da, wo andere Leute Urlaub machen, fahre ein paar Minuten zum Strand um mir die Seeluft um die Ohren wehen zu lassen und wenn es dann das absolute Strandfeeling sein soll, setz ich mich für 45 Minuten ins Auto und lass es mir gut gehen.

Ich hoffe, meine kleine Geschichte war nun nicht zu lang, gibt ja durchaus Leute, die keine Romane mögen

Birgit










Hallo Birgit,
schöner Bericht und Die,die es nicht lesen wollen,sollen es lassen.

Avocet hat geschrieben:Och arme arme arme Bustrulla*eine dose mitleid*
Immer diese scheiss arbeit da hat man ja gar keine zeit mehr für was anderes!
Boah...kein wunder...armes Deutschland...alle verlangen nur aber na klar für geringe gegenleistung!
Boah
Den Beitrag hätteste dir sparen können. :roll: Note 6
Und wenn ich deine Grammatik lese,tun mir die Augen weh!

Verfasst: 19.08.2008, 00:03
von brave
Avocet hat geschrieben:Och arme arme arme Bustrulla*eine dose mitleid*
Immer diese scheiss arbeit da hat man ja gar keine zeit mehr für was anderes!
Boah...kein wunder...armes Deutschland...alle verlangen nur aber na klar für geringe gegenleistung!
Boah
Muß so ein Beitrag sein? :roll:

Huhu Birgit...alles Gute weiterhin...ich las deinen Beitrag mit viel Sonne im Herzen und ich wünsche dir weiterhin alles Gute