Sinn und Unsinn von Autostränden
Verfasst: 16.11.2008, 12:45
Ich habe den Thread eröffnet, weil die Kritik richtig war, daß man an der Frage nach einem bestimmten Strand keine Grundsatzkritik aufhängen sollte. Also diese Kritik nun getrennt davon, dafür umso grundsätzlicher!
Warum lehne ich Autostrände, die offenbar eine speziell dänische Erscheinung sind, grundsätzlich ab?
Hauptgrund: Wir leben in einem Zeitalter, in dem sich die Mobilität der Menschheit, die sie durch das Automobil erlangt hat, vom Segen längst in das Gegenteil umgekehrt hat: Zum Fluch!
Wir haben Städte und Landschaften verlärmt, wir haben Naturschutzgebiete durch Betonschneisen zerschnitten, wir töten und ersticken Flora und Fauna durch den Mobilitätswahn. Wir nehmen jedes Jahr tausende Tote und zehntausende Schwer- und Schwerstverletzte und Krüppel als quasi selbstverständliche Folge der Automobilität in Kauf.
Strände am Meer sind eine der wenigen naturbelassenen Rückzugmöglichkeiten, die noch nicht vom Autowahn erfaßt, bedroht und zerstört sind - das sollten sie auch bleiben.
Daß es nicht gerade hilfreich für die Natur ist, die PkW-Emissionen, Reifenabrieb (mit krebserregendem PAK-Stoffen und Ölabscheidungen) auch noch direkt an den Strand und so nahe wie möglich an den Lebensraum Meer zu bringen ist ein weiterer gewichtiger Punkt der gegen jeden Autostrand spricht. Ein Hinweis auf Schiffe als größere Umweltverschmutzer kann eigentlich nicht ernst gemeint sein: "Mein Nachbar ist ein viel größeres Schwein als ich " - was soll das entschuldigen ?
Oder um Punkt 1 und 2 zusammenzufassen: Autostrände sind eine Umweltschweinerei, die dringend abgeschafft werden sollte,
Nun höre ich vor allem zwei Gegenargumente: Wie sollten Alte und Behinderte sonst noch an den Strand kommen, wie ein Rollstuhlfahrer den Strand genießen können ?
Dazu braucht man keinen Autostrand, es gibt genügend Beispiele, wie man mit Hilfe eines Stegs auch Kinderwaagen und Rollstühle an den Strand bringen kann; z.B. an den berühmten Stränden von Dueodde.
An dieser Stelle muß ich etwas zynisch wären: Würde das Gegenargument stimmen, müßte es an den Autostränden ja vor Rollstühlen und Kinderwagen wimmeln - das Gegenteil ist der Fall, das Argument nur vorgeschoben, von Leuten, die zu faul sind ein paar Meter zu laufen!
Ja, aber wie ist es mit dem Argument, daß vor allem große Familien (womöglich mit einer größeren Anzahl an Hunden) ihr Gepäck sonst nicht an den Strand bringen kann, weil sie unter der schieren Last -ohne Auto- offenbar zusammenbrechen?
Hier eine Antwort zu geben, ohne persönliche Empfindlichkeiten zu treffen ist vielleicht schwierig. Mir geht es so, daß ich mit unseren beiden Kindern, selbst als einer noch im Buggy saß, nie ein Problem gehabt habe, die benötigten Strandsachen mitzunehmen. Was zu schwer war, blieb einfach im Haus, fertig!
Da ich zum Teil an der Ostsee aufgewachsen bin, kann ich hinzufügen: Wir haben uns immer köstlich amüsiert, was die Touristen so alles mitgeschleppt haben, wenn wir (als einheimische) Kinder zum Strand gingen, hats in der Regel ein Handtuch getan, manchmal noch ein Eimer um Strandgut zu sammeln.
Und die Hunde? Ja, äh, was bitte muß man für Hunde an den Strand mitnehmen?
Falls man aber eine komplette Camping-Ausrüstung, Tische, Stühle, Grill und Getränkekisten am Strand benötigt, ja, dann!
So, und nun kommt der große moralische und den meine ich ziemlich ernst. Leute, wir stehen direkt an der Schwelle zu einem Klimawandel, zu einer klimatischen Katastrophe, deren Kosten die der Finanzkrise
ein Vielfaches übertreffen werden, deren Folgen wir nicht einmal ansatzweise beherrschen.
Das aber kriegen wir nur noch in den Griff, wenn wir uns in den Industriestaaten von unserem irrsinnigen Energieverbrauch pro Kopf verabschieden. Dazu gehört aber eine andere Lebensweise, die sich von völlig überzogenen Ansprüchen trennt, die Abschied vom rücksichtslosen Raubbau an den Naturressourcen nimmt. Dazu gehört auch, sich von manchen (liebgewonnenen) Gewohnheiten zu trennen, die bei Lichte betrachtet, heute nicht mehr gehen. Selbst die Amis haben gemerkt, daß man zur Fortbewegung keine tonnenschweren Spritschlucker benötigt, was sie vorher 40 Jahre lang als Lifestyle gepriesen haben.
Und aus meiner Sicht gehört zu den notwendigen Veränderungen auch, Autostrände als das zu bezeichnen, was sie sind: Eine Umweltschweinerei, die nicht mehr in die heutige Zeit paßt, und baldmöglichst abgeschafft werden sollte.
Warum lehne ich Autostrände, die offenbar eine speziell dänische Erscheinung sind, grundsätzlich ab?
Hauptgrund: Wir leben in einem Zeitalter, in dem sich die Mobilität der Menschheit, die sie durch das Automobil erlangt hat, vom Segen längst in das Gegenteil umgekehrt hat: Zum Fluch!
Wir haben Städte und Landschaften verlärmt, wir haben Naturschutzgebiete durch Betonschneisen zerschnitten, wir töten und ersticken Flora und Fauna durch den Mobilitätswahn. Wir nehmen jedes Jahr tausende Tote und zehntausende Schwer- und Schwerstverletzte und Krüppel als quasi selbstverständliche Folge der Automobilität in Kauf.
Strände am Meer sind eine der wenigen naturbelassenen Rückzugmöglichkeiten, die noch nicht vom Autowahn erfaßt, bedroht und zerstört sind - das sollten sie auch bleiben.
Daß es nicht gerade hilfreich für die Natur ist, die PkW-Emissionen, Reifenabrieb (mit krebserregendem PAK-Stoffen und Ölabscheidungen) auch noch direkt an den Strand und so nahe wie möglich an den Lebensraum Meer zu bringen ist ein weiterer gewichtiger Punkt der gegen jeden Autostrand spricht. Ein Hinweis auf Schiffe als größere Umweltverschmutzer kann eigentlich nicht ernst gemeint sein: "Mein Nachbar ist ein viel größeres Schwein als ich " - was soll das entschuldigen ?
Oder um Punkt 1 und 2 zusammenzufassen: Autostrände sind eine Umweltschweinerei, die dringend abgeschafft werden sollte,
Nun höre ich vor allem zwei Gegenargumente: Wie sollten Alte und Behinderte sonst noch an den Strand kommen, wie ein Rollstuhlfahrer den Strand genießen können ?
Dazu braucht man keinen Autostrand, es gibt genügend Beispiele, wie man mit Hilfe eines Stegs auch Kinderwaagen und Rollstühle an den Strand bringen kann; z.B. an den berühmten Stränden von Dueodde.
An dieser Stelle muß ich etwas zynisch wären: Würde das Gegenargument stimmen, müßte es an den Autostränden ja vor Rollstühlen und Kinderwagen wimmeln - das Gegenteil ist der Fall, das Argument nur vorgeschoben, von Leuten, die zu faul sind ein paar Meter zu laufen!
Ja, aber wie ist es mit dem Argument, daß vor allem große Familien (womöglich mit einer größeren Anzahl an Hunden) ihr Gepäck sonst nicht an den Strand bringen kann, weil sie unter der schieren Last -ohne Auto- offenbar zusammenbrechen?
Hier eine Antwort zu geben, ohne persönliche Empfindlichkeiten zu treffen ist vielleicht schwierig. Mir geht es so, daß ich mit unseren beiden Kindern, selbst als einer noch im Buggy saß, nie ein Problem gehabt habe, die benötigten Strandsachen mitzunehmen. Was zu schwer war, blieb einfach im Haus, fertig!
Da ich zum Teil an der Ostsee aufgewachsen bin, kann ich hinzufügen: Wir haben uns immer köstlich amüsiert, was die Touristen so alles mitgeschleppt haben, wenn wir (als einheimische) Kinder zum Strand gingen, hats in der Regel ein Handtuch getan, manchmal noch ein Eimer um Strandgut zu sammeln.
Und die Hunde? Ja, äh, was bitte muß man für Hunde an den Strand mitnehmen?
Falls man aber eine komplette Camping-Ausrüstung, Tische, Stühle, Grill und Getränkekisten am Strand benötigt, ja, dann!
So, und nun kommt der große moralische und den meine ich ziemlich ernst. Leute, wir stehen direkt an der Schwelle zu einem Klimawandel, zu einer klimatischen Katastrophe, deren Kosten die der Finanzkrise
ein Vielfaches übertreffen werden, deren Folgen wir nicht einmal ansatzweise beherrschen.
Das aber kriegen wir nur noch in den Griff, wenn wir uns in den Industriestaaten von unserem irrsinnigen Energieverbrauch pro Kopf verabschieden. Dazu gehört aber eine andere Lebensweise, die sich von völlig überzogenen Ansprüchen trennt, die Abschied vom rücksichtslosen Raubbau an den Naturressourcen nimmt. Dazu gehört auch, sich von manchen (liebgewonnenen) Gewohnheiten zu trennen, die bei Lichte betrachtet, heute nicht mehr gehen. Selbst die Amis haben gemerkt, daß man zur Fortbewegung keine tonnenschweren Spritschlucker benötigt, was sie vorher 40 Jahre lang als Lifestyle gepriesen haben.
Und aus meiner Sicht gehört zu den notwendigen Veränderungen auch, Autostrände als das zu bezeichnen, was sie sind: Eine Umweltschweinerei, die nicht mehr in die heutige Zeit paßt, und baldmöglichst abgeschafft werden sollte.