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Gibt es eine Immobilienkrise in Dänemark?

Verfasst: 12.12.2008, 14:45
von uschida
Hallo,
wer kennt sich aus?
wie sieht es mit Immobilien kaufen und verkaufen in Dänemark im Moment aus? Gibt es bedingt durch die Finanzkrise oder andere Umstände hier ebenfalls eine Krise? Ist es sehr schwierig momentan z. B. ein Haus mit grossem Grundstück zu kaufen oder zu verkaufen?
Freundliche Grüße uschida

Verfasst: 12.12.2008, 14:57
von Smiley22
Bei mir in den Zeitungen gibt es momentan genügend Immobilien zur Auswahl. Die Preise haben sich meiner Meinung nach auch nicht grossartig verändert.

Jürgen

Verfasst: 12.12.2008, 15:43
von Fuglesang
Zur Zeit ist es wesentlich leichter zu kaufen, als zu verkaufen.

Verfasst: 12.12.2008, 16:27
von g_abriele
fuglesang hat recht

Wir haben gerade ein Haus gekauft - und wahrscheinlich hätten wir besser noch gewartet.

Wir haben die ganze Zeit über unter boligsiden.dk geschaut und auch dort unser Haus gefunden.

Viele - auch gute - Häuser bleiben einfach da "stehen" und die Preise gehen runter wie geschmiert. wenn man da mal nachsieht, stehen unter "udvikling" die Prozentzahlen, um die der Preis gefallen ist in letzter Zeit.

Also ich rede jetzt von Ostfyn - aber ich denke, das geht landesweit so.

Verfasst: 12.12.2008, 16:35
von lisatvis
Ja da muss ich leider g_abriele ganz recht geben. Wir haben vor zwei Jahren ein Haus gekauft, gerade als die Preise ganz oben war. SUPI. Jetzt liegen die Häuser auf boligsiden.dk und werden nicht verkauft. Als Käufer hat man jetzt die besten Chancen. Dumm gelaufen für uns. Weil die Hauspreise fallen... Aber wiviel??? Mein Mann sagt immer er glaubt nicht das die so drastisch fallen, na hoffen wirs...

Verfasst: 19.12.2008, 12:19
von Vilmy
Hallo!

Wir haben seit Februar 2008 eine Wohnung zum Verkauf, aber werden sie nicht los. So geht es auch anderen Verkäufern. Der Markt ist für Käufer ideal, denn es gibt viele Objekte, und die Preise fallen in den meisten Kommunen (zum Glück nicht dort, wo ich wohne, dort steigen die Preise noch).

Gruss, vilmy

Verfasst: 19.12.2008, 12:31
von annikki
hej ! in einigen Gegenden fallen die Preise mehr oder weniger, in anderen fast gar nicht oder steigen sogar weiterhin, alles bestens in den medien oder aber auch boligsiden zu verfolgen. Und oft hört man von den Kaufwilligen, die gern ein schnäppchen machen möchten, das es nichts geworden ist ... weil die Banken nicht mehr so freudig ihre kredite vergeben , sondern schärfer und genauer die Kaufinteressenten und deren finanzielle lage unter die Lupe nehmen ... ein fester Job ? oder bestens zwei feste job ? na fein ! Aber was ist ein fester Job in DK ? In sehr vielen Fällen eine Kündigungszeit von 4 wochen, mehr nicht ... bei längerer firmenzugehörigkeit dann 3 oder 6 Monate .... doch wofür oder wogegen ist das ne Garantie ??? Konkurse kommen von heute auf morgen, das Wort Massenkündigungen geistert oft durch die Nachrichten ... auch wenn die hauspreise momentan interessant sind ... die Banken erwarten eine ganz andere Ausgangslage als vorher, für Erstkäufer kann das der entscheidende Stolperstein sein ..
aber klar, so ein häuslein zu jul wär schon was feines ;-)
lg annikki

Verfasst: 19.12.2008, 12:37
von annikki
an lisatvis :

hier kannst du sehen, dass die Preise in Hørning um bis u 20% gefallen sind ! Viby und Århus sieht noch schlimmer aus ....

http://www.boligsiden.dk/Resultater.aspx?id=51c1e8c0-9b28-4e63-a1a4-79cefabd24b6

Re: Gibt es eine Immobilienkrise in Dänemark?

Verfasst: 19.12.2008, 14:51
von deltz
uschida hat geschrieben:Hallo,
wer kennt sich aus?
wie sieht es mit Immobilien kaufen und verkaufen in Dänemark im Moment aus? Gibt es bedingt durch die Finanzkrise oder andere Umstände hier ebenfalls eine Krise? Ist es sehr schwierig momentan z. B. ein Haus mit grossem Grundstück zu kaufen oder zu verkaufen?
Freundliche Grüße uschida
Hallo uschida,

der Verkauf ist wirklich schwieriger geworden und identisch wie in Deutschland. Die Finanzkrise hat DK auch getroffen, das habe ich mir in der letzten Woche sagen lassen und es brodelt kräftig hinter den Kulissen.

Gruß
deltz

Verfasst: 19.12.2008, 23:37
von Lars J. Helbo
annikki hat geschrieben: hier kannst du sehen, dass die Preise in Hørning um bis u 20% gefallen sind ! Viby und Århus sieht noch schlimmer aus ....
Ja, das stimmt, aber .... :wink:

Erstens geht es hier nicht um Verkaufspreise sondern um Angebotspreise - also die Preise, die von den Verkäufern verlangt werden. Es geht also nicht um ein realer Preisverfall, sondern um enttäuschte Erwartungen. Dabei stellt sich dann natürlich die Frage, ob die Erwartungen übertrieben waren, und es somit nur Rückkehr zur Realität ist?

Hier muss man bedenken, dass die (realen Verkaufs-)Preise gerade in den Gegenden im vorigen Jahr um bis zu 40% gestiegen sind. Falls die Verkäufer und Magler geglaubt haben, dass sie auch in diesem Jahr nochmal 40% drauflegen konnten, dann .....

Verfasst: 21.12.2008, 19:00
von Hina
Vielerorts fallen zur Zeit die Immobilienpreise endlich wieder auf ein Niveau, das dem tatsächlichen Markt entspricht. Hier wurde einfach zu sehr überbewertet und spekuliert. Im Moment ist es allerdings nicht mehr so einfach, einen hohen Kredit zu bekommen, wenn man nicht ausreichend Eigenkapital mitbringt. Die Banken wollen ausreichend Sicherheit für Kredite und sehen ja auch, wie die Preise wegen des Überangebots weiter fallen.
Hilsen
Hina

Verfasst: 04.01.2009, 13:36
von cecile
die Preise werden in DK dieses Jahr wohl noch weiter fallen! so sind auf jeden meine Informationen :) deswegen warten wir auch noch etwas ab, die Preise entwickeln sich wirklich langsam aber sicher etwas nach unten..!

Verfasst: 14.01.2009, 09:23
von Lars J. Helbo
Hier ist etwas neues zum Thema:

http://www.dinepenge.dk/bolig/artikel/boligsaelgere-giver-afslag

Also, die Angebotspreise sind im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 5% gefallen. Es gibt aber weiterhin wesentliche Unterschiede. In Kopenhagen und sonst auf Seeland sind sie mehr gefallen. Auf Fünen uns in Ostjütland sind sie leicht gefallen aber im übrigen Jütland sind sie auch dieses jahr gestiegen.

Neu ist, dass der Abschlag deutlich gefallen ist. Also der Unterschied zwischen dem Angebotspreis und dem tatsächlich erreichten Verkaufspreis. Vor einem Jahr gaben die Verkäufer im Durchschnitt mehr als 5% Rabat auf den verlangten Preis. Inzwischen liegt dies bei nur 2%.

Das deutet darauf hin, dass die Preise so langsam einen realistischen Niveau erreicht haben. Ein weiteres Zeichen im selben Richtung (das am anderen tag gemeldet wurde) ist, dass die Liegezeiten (Zeit vom Angebot zum Verkauf) inzwischen rückgängig sind.

Von "Krise" kann also keine Rede sein. Es geht um eine "Anpassung". Hier im Ostjütland sind sie Preise im vergangenen Jahr vielleicht um 2 oder 3% gefallen. Im Jahr 2006 sind sie aber um 20% gestiegen. Es ist also nur ein kleiner Teil dieser Steigerung, der jetzt zurück genommen wurde. Die Zahlen deuten auch darauf hin, dass der "Boden" fast erreicht ist. Wir werden in den kommenden zwei Jahren vielleicht keine große Steigerungsraten sehen aber die Preise werden auch nicht viel mehr fallen.

Natürlich könnte eine stark steigende Arbeitslosenrate die Preise drücken. Dafür werden die Zinsen im kommenden Jahr deutlich nach unten gehen und das wird der Markt unterstützen.

Verfasst: 14.01.2009, 10:05
von adi
Hejsa,

die Preise haben sich doch wie eine Seifenblase aufgeblasen in den letzten Jahren - und das ist (wie bei der Finanzkrise) schief gegangen und nun passen sich die Preise einem realistischen Niveau wieder an - was gut für Käufer ist.

Boliga.dk ist eine fantastische Seite um die Preisentwicklung aller angebotenen Häuser/Wohnungen zu beobachten und zeigt auch die Preisentwicklung der Gegend an.

Man kann damit rechnen, dass v.a. in Kopenhagens Umgebung man mit bis zu 20% unter dem angebotenen Preis kaufen kann.

Hilsen
Adi

Verfasst: 14.01.2009, 10:18
von Lars J. Helbo
adi hat geschrieben: Man kann damit rechnen, dass v.a. in Kopenhagens Umgebung man mit bis zu 20% unter dem angebotenen Preis kaufen kann.
Das konntest Du vielleicht vor einem Jahr. Aber der Punkt ist gerade, dass die Angebotspreise vor allem in Kopenhagen inzwischen deutlich realistischer sind. D.h. die Rabatte und die Liegezeiten gehen jetzt deutlich zurück. Siehe auch hier:

http://stiften.dk/apps/pbcs.dll/article?AID=/20090114/AAS/97582241/1002