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Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 20.08.2014, 19:08
von helix
Hallo!
Hier in Vejers wurde vorhin gerade vor den Augen unserer Kinder und vieler anderer Urlauber eine Robbe (Jungtier) erschossen! Was sind das denn für Methoden??? Die Robbe robbte am Strand umher und sah keinesfalls kränklich aus. Wir (und einige andere Urlauber) hatten ein Vermietungsbüro hier am Ort informiert um zu erfahren was man evtl tun kann. Es würde geraten nix zu tun, da die Mutterrobbe es wohl evtl wieder abholen würde - man wolle aber noch den Förster verständigen. Es war der Revierförster mit seinem roten Pritschenwagen. Er hat die Robbe nicht untersucht oder angefasst, sondern direkt vor allen Leuten zum Gewehr gegriffen und abgedrückt. Nach dem Schuss hat er die leblose Robbe auf seine Pritsche geworfen und ist weggefahren. Viele haben es geschockt gesehen. Wir können es immer noch nicht fassen!!! Die Kinder haben sofort losgeheult. Puhhhh .... bin ich sauer! Anscheinend werden nicht nur Hunde erschossen, sondern auch Robbenbabys! Die Kinder finden DK mächtig %$£}#Piep!$#£%*}
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 20.08.2014, 19:45
von mieke
ok, sollte das Tier gesund gewesen sein, war der Abschuss absolut unnötig.
Aber eine Frage habe ich: Warum glaubt ihr, dass ein gesundes Tier Hilfe braucht und man irgendwas tun müsste? Seehunde liegen auch mal Strand, das ist normal. Und auch,dass sie mal irgendwo an den Strand gehen, um zu sterben, so sie nicht gesund sind.
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 20.08.2014, 19:47
von Zuelli
Vielleicht brauchte er ne neue Fellmütze...
Nein im Ernst:
Ich kann verstehen, das die Urlauber sauer und geschockt sind.
Gerade, wenn auch noch Kinder dabei sind.
Allerdings gibt es in Dänemark auch keine Aufpäppelstationen wie in Deutschland.
Und ein allein gelassener Heuler verendet ohne Mutter relativ schnell.
Man hätte das Tier höchstens sich selbst überlassen können und schauen, ob die Mutter noch wieder zurückkommt, anstatt es gleich zu töten.
Liegt aber wohl am Ermessen des "Försters".
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 20.08.2014, 20:20
von Lars J. Helbo
helix hat geschrieben:Puhhhh .... bin ich sauer!
Das heisst wohl, Du hättest Dir gewünscht, das etwas anderes wäre passiert - was?
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 20.08.2014, 20:25
von helix
Mal angenommen es gab einen triftigen Grund das Tier zu erschießen - dann aber doch bitte erst nach einer Untersuchung und nicht so im Vorbeigehen. Der Umgang mit einer scharfen Waffe in unmittelbarer Nähe von so vielen Leuten war ebenfalls alles andere als profihaft - hätte das Geschoss auf einen Stein getroffen, dann gibt es einen Querschläger ..... einfach nur dilettantisch!
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 20.08.2014, 20:34
von Lars J. Helbo
Und was hätte er untersuchen sollen? Er konnte ja wohl unmittelbar die Größe sehen und damit wusste er vielleicht schon, ob das Tier alleine klarkommen würde. Er wusste vielleicht schon, wie lange es dort gelegen hatte und konnte somit einschätzen, ob das Muttertier evtl. noch zurück kommen könnte. Nehmen wir also an, er wusste, dass das Tier verlassen war und nicht alleine klarkommen würde, was sollte er dann noch untersuchen?
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 20.08.2014, 20:51
von helix
Lars J. Helbo hat geschrieben:Und was hätte er untersuchen sollen? Er konnte ja wohl unmittelbar die Größe sehen und damit wusste er vielleicht schon, ob das Tier alleine klarkommen würde. Er wusste vielleicht schon, wie lange es dort gelegen hatte und konnte somit einschätzen, ob das Muttertier evtl. noch zurück kommen könnte. Nehmen wir also an, er wusste, dass das Tier verlassen war und nicht alleine klarkommen würde, was sollte er dann noch untersuchen?
Lars - muss man Dir alles erklären?
Wenn du mal selbst überlegst, kommst Du bestimmt drauf.
... eigentlich hätte er es ja dann auch vor Ort den Kopf abschneiden und häuten können - ist bestimmt in irgendeinem Gesetz legitim geregelt - vor kleinen Kindern aber ein glatte 6!!
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 20.08.2014, 21:37
von Lars J. Helbo
Ich denke, Du solltest Dir klar machen, worum es hier geht. Wenn so ein Tier verlassen ist, dann KANN es nicht überleben. Das konnte er vermutlich ohne genauere Untersuchung feststellen. Seine Aufgabe ist dann, das Leiden des Tieres zu beenden. Die Frage ist dann, ob er es schnell vor Ort machen soll - oder ob er aus Rücksicht auf die sarten Seelen der Touristen, das Tier vorher irgendwo hinbringen soll und dort erschiessen?
Also, sollte er das Leiden des Tieres so schnell wie möglich beenden - oder sollte er es länger leiden lassen, damit die Touristen nicht traurig werden?
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 21.08.2014, 07:15
von SandraundSven
Touristen, Touristen, denke für jedes Kind, auch dänische, ist sowas traumatisch. Bei uns im Haus wurden früher auch Schweine mit Bolzenschuss getötet. Bei diesem Moment durfte ich als Kind auch nie dabei sein, das wollten aber nicht nur meine Eltern nicht sondern auch der Schlachter selbst nicht. Und insbesondere Robbenbabys sind halt Tiere die einen Schutzreflex auslösen. Deshalb hier zu kritisieren das manche Fragen ob man was tun kann finde ich daneben.
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 21.08.2014, 09:36
von mieke
SandraundSven hat geschrieben: Und insbesondere Robbenbabys sind halt Tiere die einen Schutzreflex auslösen. Deshalb hier zu kritisieren das manche Fragen ob man was tun kann finde ich daneben.
Nö, ich finde die Frage legitim. Warum soll sich der Mensch um ein gesundes, junges Wildtier kümmern? Das ist wider der Natur. Es ist geht auf Ende August zu, die Jungtiere brauchen nicht zwingend Hilfe, nur im Notfall.
Vielleicht mal für all jene, zu deren Kindheit kein Besuch bei der Seehundtstation und damit Aufklärung, wie man sich bei Sichtung eines Seehundjungtieres verhalten soll, gehörte:
[url]http://www.seehundstation-norddeich.de/2014/seehundstation/der-seehund/verhalten-bei-heulerfund/[/url]
In Deutschland muss ein Mindestabstand zu Menschen eingehalten werden und das ist gut so
Der Mensch hat auch einen Mindesabstand zum Wildtier einzuhalten

, ein Förster wird auch in DK einen Jagdschien haben, mit einer Waffe umgehen können und nicht ziellos rumballern in der Hoffnung irgendwann zu treffen, wer da Angst vor Querschlägern hat, wenn in Richtung eines am Boden liegende Seehundes geschossen wird,war als Mensch dann vlt. etwas zu nah dran am Tier?
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 21.08.2014, 10:03
von Die jungen Mitteleuropäer
"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt."
(Mahatma Gandhi)
„Wer Tiere quält,
ist unbeseelt
und Gottes guter Geist ihm fehlt,
mag noch so vornehm drein er schaun,
man sollte niemals ihm vertraun.“
(Johann Wolfgang von Goethe)
"Blick über den Tellerrand
In Holland sammelt man alle gefundenen Jungtiere ein, in Dänemark tötet man "echte" Heuler".
http://www.schutzstation-wattenmeer.de/wissen/tiere/saeuger/heuler-gefunden/
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 21.08.2014, 15:59
von mieke
http://naturstyrelsen.dk/naturoplevelser/jagt/tilskadekommet-vildt/saeler-og-hvaler/
Hvis man ser en sælunge ligge på stranden, så er det bedste råd at lade den være.(...)
Når sælungen ligger alene tilbage på stranden, så er det fordi sælhunnen er svømmet ud for at finde føde, så hun kan producere mælk til ungen.
En sælunge kan uden problemer være ladt alene tilbage på stranden i adskillige timer, for sælunger kan nemlig nøjes med at die ved moren to gange i døgnet.
Moderen kommer normalt ind og finder ungen én til to gange i løbet af natten, hvor der er fred og ro på stranden. Derefter er moderen og ungen sammen kort tid (10 – 20 minutter), så bliver ungen efterladt igen, og moderen fortsætter fiskeriet. Hvis der er mennesker på stranden i nærheden af ungen, kan det skræmme moderen, som ikke tør komme op til sin unge på grund af frygt for mennesker.
(...)Men hvis man finder sæler og hvaler, der har tydelige sår, så kan man kontakte Dyrenes Vagtcentral på 1812, der vil vurdere, hvad der skal gøres.
Wenn Seehund (oder Wal) verletzt, dann Dyrens Vagtcentral [url]http://www.dyrenesbeskyttelse.dk/dyrenesvagtcentral[/url] kontaktieren . Ansonsten möge man das Tier in Ruhe lassen und sich entfernen, damit die Mutter eine Chance bekommt, zum Seehundjungen zurück zurückzukehren, Menschen schrecken das Muttertier nur ab.
So unterschiedlich sind die Ansichten zwischen D, DK & NL im Grundsatz nicht, Priorität hat die Rückkehr zum Muttertier, aber dazu gehört eben auch das entsprechende Verhalten menschlicher Strandbesucher.
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 21.08.2014, 16:26
von Inka
mieke hat geschrieben:... aber dazu gehört eben auch das entsprechende Verhalten menschlicher Strandbesucher.
..und wenn das Tier seit Tagen von eben solchen umlagert wird, jeder noch ein ach so sssüüüßßßees Foto für Fratzenbuch und Co macht, bleibt das Muttertier fern.
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 21.08.2014, 16:38
von SandraundSven
@Schnuffel: Welcher Hund?
@Mieke: Du kannst nicht von jedem erwarten das er weiß wie mit einem einsamen Jungtier umgegangen werden soll, der Ottonormalbürger kennt aus dem Fernsehen halt nur Bilder von verlassenen Robbenbabys die dann in Stationen aufgepäppelt werden.
Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen
Verfasst: 21.08.2014, 18:00
von Hinnerk
Als Küstenbewohner kann ich leider ein Lied davon singen: Falsch verstandene Tierliebe und egoistische Neugier bringen Jahr für Jahr vielen Seehundbabies den Tot. Es ist normal, dass sich Muttertiere mit ihren Jungen hier und da an den Strand begeben und dort ausruhen. Die Muttertiere sind häufig auch über längere Zeit im Wasser um Nahrung für ihre Jungen zu beschaffen. Für ahnungslose Touristen zeichnet sich dann häufig das Bild eines oder gar mehrerer verlassener Jungtiere. Das Rufen (Heulen) der Tiere weckt dann nicht selten Mitleid bei den Touristen. Schnell ist dann eine ganze Meute Touris da, die das Tier versuchen mit Keksen und was weiß ich noch alles zu füttern. Andere stehen an der Wasserlinie und halten Ausschau nach den Eltern des/der Seehundbabies. Kinder befummeln währenddessen das Tier und Papa macht Fotos fürs Familienalbum. Und damit ist dann das Schicksal des oder der Tiere besiegelt. Das Muttertier gibt ihr Junges auf.
Wenn es nun wie in Dänemark keine Seehundaufzuchtstationen gibt wie in Deutschland oder Holland, ist es in der Tat für das Tier das Beste, ihm einen schnellen Gnadentot zu bereiten. Sich nun darüber aufzuregen, dass anwesende Kinder davon traumatisiert werden können, wenn ein Jäger an Ort und Stelle einen Heuler erschießt, finde ich befremdlich. Wenn es dazu kommt, tragen zumeist die Touris die Schuld an dem traurigen Schicksal dieser Tiere.
Seehunde sind äußerst scheue Tiere. Deshalb halten verantwortungsbewußte Wattführer oder Ausflugsboote einen großen Abstand von den Seehundsbänken, um die Tiere nicht zu erschrecken und auseinanderzutreiben. Ein einziger Mensch, der zur Befriedigung seiner Neugier sich einem Jungtier auch nur zwecks eines Fotos auf wenige Meter nähert kann damit den Tot dieses Tieres verursachen. Bei erwachsenen Menschen würde ich mir manchmal ein wenig mehr Verstand und Einsicht wünschen.
