Wir werden uns damit abfinden müssen, dass Bargeld ein Auslaufmodell ist.
Die Kosten die durch den Umgang mit Bargeld der Volkswirtschaft entstehen sind um ein Mehrfaches höher als der Bargeldlose Verkehr. Zu diesem Ergebnis ist die Steinbeis-Hochschule in Berlin im Rahmen einer recht umfangreichen Untersuchung bereits im Jahr 2013 gekommen. Seinerzeit wurden die Kosten der Bargeldwirtschaft auf etwas 12 Mrd. Euro und jene der Kartenwirtschaft auf rund 800 Mio. Euro jährlich beziffert.
Wer daran interessiert ist wie diese Zahlen zustande gekommen ist kann sich ja die ganze Studie einmal vornehmen. Link s. unten.
Die Studie ist insofern nicht mehr aktuell, als dass Gemäß einer EU-Verordnung von 2015 (Nr. 1210/2010) Banken dazu verpflichtet sind sämtliche Münzen im Rücklauf auf Echtheit und Beschädigung zu prüfen und somit die Kosten von Münzgeld sprunghaft gestiegen sind zumal hierfür seitdem externe Dienstleister herangezogen werden.
Ein weiterer Kostentreiber sind die Sprengungen von Geldautomaten, die derzeit fast täglich gemeldet werden. Die im Gegensatz zu früheren Zeiten bessere Absicherung der Geldautomaten hat dazu geführt, dass die Ganoven immer stärkere Sprengsätze benutzen (Sprengstoff statt Gasgemisch). Dies wiederum führt jetzt zu wesentlich stärkeren Verwüstungen ganzer Bankfilialen.
Bei der die Untersuchung durchgeführten Hochschule handelt sich um eine staatlich und international anerkannte Hochschule, die im unternehmerischen Wissens- und Technologietransfer aktiv ist. Deren Untersuchungen und Studien genießen in der Wirtschaft und bei großen Banken hohe Wertschätzung.
Weil die Kartenzahlung stetig zunimmt wird der Umgang mit Bargeld sowohl für die Banken als auch für die Unternehmer immer teurer. Bargeld wird etwas für Individualisten und irgendwann für Eigenbrötler denen es egal ist, ob sie monatlich 50 Euro an Kontogebühren zahlen.
Die Bargeldabschaffung (nicht vom Gesetzgeber!) schreitet langsam aber sicher voran. Aktuell ist es die Raiffeisenbank Hochtaunus die ihre Filialen zum 01.12. schließt und alle ihre Geldautomaten demontiert. Die Bargeldversorgung wird komplett eingestellt.
Das Modell macht offensichtlich Schule. Die Deutsche Bank will sich mittelfristig ebenso vom Bargeld trennen. Schon jetzt gibt es in etlichen Filialen kein Bares mehr.
Andere Banken ziehen nach, in dem sie ihre Geldautomaten successive abschaffen. Kein Wunder, wo zudem in Deutschland täglich mehr als ein Geldautomat gesprengt wird.
https://www.steinbeis-research.de/image ... eutsch.pdf
https://www.chip.de/news/Keine-Bargelda ... 59982.html
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5668498