Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

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Ny Hinnerk
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von Ny Hinnerk »

Ich gehe davon aus, dass an Dänemarks Küsten keine Beton-Bettenburgen wie auf Mallorca oder gran Canaria errichtet werden. Nein, das Maspalomas des Nordens wird anders aussehen. Anstatt hier und da kleine kuschelige Ferienhäuser in den Dünen entstehen immer mehr Ferienhausanlagen, die immer größer und größer werden und bereits viele ruhesuchende Urlauber abschrecken lässt. Blåvand und Søndervig sind solche Beispiele. Nicht das dort keine Urlauber mehr ihre Ferien verbringen werden. Ganz im Gegenteil. Das Publikum ist nur ein anderes.
In welche Richtung es seid vielen Jahren geht zeigen ja u.a. Freizeitanlagen wie diese:
Bon-Bon Land, Holmegaard
Brændesgårdshaven Svaneke (Bornholm)
Fårup Sommerland, Blokhus
Djurs Sommerland, Nimtofte
Freizeitpark Bakken, Klampenborg,
Lalandia, Rødby
Legoland Billund
Knuthenborg Safaripark, Maribo
Sommerland Sjælland, Nørre Asmindrup
Tivoli Friheden, Aarhus
Tivoli Kopenhagen

Und jetzt neu: In Søndervig entsteht ein Lalandia-Ferienpark mit dem größtem Badeland Nordeuropas mit 500 Ferienhäuser. Es wird mit 1 Mill. Urlaubern jedes Jahr gerechnet. Aber darüber gibts ja bereits einen eigenen Thread.
Und wenn Hendrik sagt:
Hendrik77 hat geschrieben: 08.07.2021, 16:36
Ny Hinnerk hat geschrieben: 08.07.2021, 15:11 Da wird es dann nicht lange dauern und es folgen Freizeitangebote wie Vergnügungsparks, Schwimmbäder, Golfanlagen etc.

Deine Behauptungen ohne wirkliche Grundlage sind weder hier noch im Søndervig Thread erhellend und ich finde sie einfach nervig. Vergnügungsparks, Schwimmbäder und Golfanlagen gibt es schon in Dänemark und das deren Ausbau gerade explosiv ansteigt dafür gibt es keine Anzeichen.
ignoriert er einfach die Realität. Die Beispiele in jetzt zwei Threads zeigen doch wohl deutlich, in welche Richtung es geht. „Sanfter Tourismus“ ist das nicht mehr. Ja, es gibt noch Flecken an Dänemarks Küsten wo sich Ruhesuchende zurückziehen können ohne Angst haben zu müssen Arbeitskollegen aus Köln am Strand zu treffen. Aber es werden weniger. Die Tourismusbranche wird weitere Areale für neue Bungalowdörfer und Freizeiteinrichtungen finden.

„Explosionsartig“ wie Hendrik schreibt wird sich der Wandel natürlich nicht vollziehen. Das dauert Jahre und Jahrzehnte, wenngleich es da auch auf die Entwicklung im Tourismusgeschäft ankommt. Bei Bedarf ist doch eine Ferienanlage a la Søndervig in drei Jahren aus dem Boden gestampft.
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25örefan
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von 25örefan »

Ny Hinnerk hat geschrieben: 08.07.2021, 22:39
In welche Richtung es seid vielen Jahren geht zeigen ja u.a. Freizeitanlagen wie diese:
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Die obigen Beispiele sind in ihrer behäbigen Harmlosigkeit kein Anlass für einen tourismusapokalyptischen warnenden Zeigefinger.
Insbesondere die Erwähnung des bereits 1843 eröffneten historischen Traditionsvergnügungsparks Kopenhagener Tivoli ist absurd🙈🙈🙈
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
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Hendrik77
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von Hendrik77 »

Wirtschaftlich bedeutet ja auch nicht zwangsläufig das viele davon profitieren. Wer nur auf Tourismus setzt macht sich auch ein Stück weit abhängig von diesem und das kann denn auch mal schief gehen wie z.B. die Pandemie aufgezeigt hat. Die Ferienhausanbieter haben eine starke Lobby und ich hoffe mal das es da ausreichend Gegengewicht in Dänemark gibt.
Ny Hinnerk hat geschrieben: 08.07.2021, 22:39
Und wenn Hendrik sagt:
Hendrik77 hat geschrieben: 08.07.2021, 16:36
Ny Hinnerk hat geschrieben: 08.07.2021, 15:11 Da wird es dann nicht lange dauern und es folgen Freizeitangebote wie Vergnügungsparks, Schwimmbäder, Golfanlagen etc.

Deine Behauptungen ohne wirkliche Grundlage sind weder hier noch im Søndervig Thread erhellend und ich finde sie einfach nervig. Vergnügungsparks, Schwimmbäder und Golfanlagen gibt es schon in Dänemark und das deren Ausbau gerade explosiv ansteigt dafür gibt es keine Anzeichen.
ignoriert er einfach die Realität.
Es wäre für eine Disskusion von Vorteil wenn Du hier z.B. mir nicht unterstellst ich würde die Realität ignorieren nur weil ich eine andere Meinung habe die nicht mit deiner übereinstimmt.

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dina
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von dina »

25örefan hat geschrieben: 09.07.2021, 00:18
Ny Hinnerk hat geschrieben: 08.07.2021, 22:39
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Die obigen Beispiele sind in ihrer behäbigen Harmlosigkeit kein Anlass für einen tourismusapokalyptischen warnenden Zeigefinger.
Insbesondere die Erwähnung des bereits 1843 eröffneten historischen Traditionsvergnügungsparks Kopenhagener Tivoli ist absurd🙈🙈🙈
Da hast du absolut recht, in den genannten Sommerländern und in Knuthenborg war ich mit meinen Kindern schon vor ca. 30 Jahren,
Odsherred/Sjælland wo ich viele Familienurlaube mit den Kindern verbracht habe war schon vor Jahrzehnten dicht bebaut mit Ferienhäusern.

Wenn man mal auf Krak die Gegend um Blaavand/Vejers ansieht dan sieht man auch wie viele Freiflächen/Natur dort sind, bis hoch nach Nymindegab, erst auf Holmsland geht es los mit der so ziemlich durchgehenden Bebauung.
Richtung Fjord dann Agrarflächen und die stillgelegten minkfarmen.
Sorry aber ich sehe die Massentourismusapokalypse nicht, auch nicht durch Lalandia Søndervig.
Lalandia Rødby und Hvidbjerg Strand /Blaavand sind bei dänischen Familien seit jeher sehr beliebt als Kurzurlaub mit Familie/Enkeln.

Auch die Luxusbudenentwicklung ist nicht unbedingt der Haupttrend, es geht eher Richtung Natur, Einfachheit, Shelterplatz, oder das traditonelle Sommerhaus neu interpretiert, zumindest teilweise.
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von NTC »

Also in Farup Sommerland war ich schon als Kind vor 40 Jahren. Das ist nichts Neues. In Blåvand wüsste ich auch nicht, wo dort große Ferienparks entstanden sind. Etwa das Strandhotel in Hvidbjerg? Das ist nicht wirklich riesig.
Ich denke es ist legitim, dass die Ferienorte in die Zukunft investieren und jede Art von Urlaub anbieten wollen. Ein ruhiges Ferienhaus wird man nach wie vor finden, wenn man es möchte. Wer nach Blåvand will, der fährt dann halt nach Ho. Mache ich eigentlich schon immer so. Größere Grundstücke und eben mehr Ruhe und im Sommer keine Autokorso durch den Ort wie in Blåvand.
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Ny Hinnerk
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von Ny Hinnerk »

Mit Ausnahme des Tivoli in Kopenhagen sind doch die anderen genannten Vergnügungs- bzw. Freizeitparks (meine Auflistung ist sicher nicht vollständig) im Zuge der Ferienhaussiedlungen entstanden. Das ist ja auch eine logische Konsequenz. Nicht jeder Dänemarkurlauber wünscht sich nur Ruhe und Abgeschiedenheit. Es kommen nun mal sehr viele Familien mit Kindern nach Dänemark, die ihren Kiddies nicht nur backe backe Kuchen am Strand sondern auch Action bieten wollen. Die Tourismusbranche kennt genau die Wünsche der Feriengäste und versucht mit immer neuen Angeboten diesen zu entsprechen. Business as usual gilt überall, auch im Tourismusgeschäft. Wer glaubt, dass das in DK anders läuft träumt. Zugegeben es ist ein schöner Traum.
Die Wirklichkeit ist doch längst erkennbar. Das Beispiel Søndervig zeigt ja deutlich, wohin die Reise geht. Immer größer und immer mehr Angebote. Das ist nun mal der Trend.
Des einen Freud, des anderen Leid.
Der Tourismus ist nun einmal an den Küstenregionen nicht nur Dänemarks eine ganz wichtige Einnahmequelle und das seid Urlaubergenerationen. Da überlässt man nichts dem Zufall oder einzig den Ruhesuchenden.

Ja, meine Visionen mögen Spekulationen sein. Aber ich begleite die touristische Entwicklung mit ihren Begleiterscheinungen in Dänemark visuell seit rund 50 Jahren, meine Frau seit ihrer Geburt. Und da kommen wir zu keinem anderen Ergebnis.
Ich sehe die Entwicklung ja auch nicht nur negativ. Es wird auch weiterhin Ecken geben, wo Ruhesuchende ihr Paradies finden, nur wird es da eben enger. Wenn ich es mal mit Mallorca vergleiche. Auch da kann man im Hochsommer noch seinen Urlaub verbringen wo man andere Urlauber nur im Dorfladen oder nächsten Supermarkt trifft.
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von 25örefan »

Ny Hinnerk hat geschrieben: 09.07.2021, 16:40 Wer glaubt, dass das in DK anders läuft träumt. Zugegeben es ist ein schöner Traum.
Die Wirklichkeit ist doch längst erkennbar.
Wer glaubt das denn :roll:
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von Ny Hinnerk »

25örefan hat geschrieben: 09.07.2021, 18:57
Ny Hinnerk hat geschrieben: 09.07.2021, 16:40 Wer glaubt, dass das in DK anders läuft träumt. Zugegeben es ist ein schöner Traum.
Die Wirklichkeit ist doch längst erkennbar.
Wer glaubt das denn :roll:
Du vielleicht nicht. Jeder sieht das eben mit anderen Augen. Wir sehen die Entwicklung seit über 50 Jahren und nicht nur während vierzehn Tagen Urlaub im Jahr. Ohne jetzt Namen zu nennen: Wiederholt wurden in diesem Forum über die Jahre Stimmen laut, die sich an der Entwicklung in den Urlaubsregionen, die sie seit vielen Jahren besuchen störten und auf der Suche nach ruhigeren Zielen waren. Sie fühlten sich teils von ihren Urlaubsdomizilen die sie seit vielen Jahren aufsuchen von einer anderen Urlauberspezies mit anderen Wünschen und Vorstellungen geradezu verdrängt.
Das mögen hier im Forum ja Einzelfälle oder komische Käutze sein. Auf der anderen Seite machen aber die in diesem Forum postenden User nur einen im Promillebereich liegenden Teil aller Dänemarkurlauber aus. Es werden also nicht nur Exoten sein, die sich an der Entwicklung des Tourismus in den Feriengebieten stören.

Im übrigen wird hier keiner recht haben können, weil hierüber wohl erst eine Generation nach uns entscheiden kann. Aber um Recht und Unrecht sollte es doch hier wohl auch nicht gehen.
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Hendrik77
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von Hendrik77 »

Ny Hinnerk hat geschrieben: 09.07.2021, 16:40 Mit Ausnahme des Tivoli in Kopenhagen sind doch die anderen genannten Vergnügungs- bzw. Freizeitparks (meine Auflistung ist sicher nicht vollständig) im Zuge der Ferienhaussiedlungen entstanden.
Die meisten der aufgelisteten Vergnügungs- bzw. Freizeitparks gibt es seit Jahren und ich bezweifle das diese wie Du behauptest (nur) im Zuge der Ferienhaussiedlungen entstanden sind. Das eine Branche sich den Wünschen ihrer Kunden anpasst ist jetzt auch keine Neuigkeit, aber wie schon geschrieben gibt es unterschiedliche Gruppen von Touristen und dem zufolge auch unterschiedliche Interessen. Trends ändern sich auch mal wieder und deswegen wäre es u.a. von der Branche fahrlässig jetzt nur den Wünschen einer bestimmten Gruppe von Touristen zu folgen.

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Hendrik77
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Esther
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von Esther »

Ja, es gibt unterschiedliche Typen von Dänemark-Urlaubern.

Da gibt es z.B.
- die naturverbundenen, ruhesuchenden Stammgäste, gerne mit Haustieren, die mit einem kleinen, aber gemütlichen Haus zufrieden sind und der Möglichkeit, am Strand und im Wald spazieren zu gehen (hier dürfen sich viele der Forenschreiber wiederfinden),
- die Gruppen, die ein Aktivitätshaus für Partys nutzen wollen ( dieses Jahr wohl auch gerne für Abi-Reisen),
- Familien, die es schätzen, dass man viel Platz hat, dass ihr Kind im Haus und im Garten toben und schreien kann, ohne dass es andere stört und dass das Haus kindgerecht mit Kinderbett, Hochstuhl und Spielzeug etc. ausgestattet ist,
- aktive Urlauber, die ein Animationsangebot schätzen, Schwimmbad, Fitness und Wellness etc.
und dann seit einem Jahr die Corona-Ausweichurlauber, die eigentlich lieber in den Süden in schicke Hotels fliegen, Dänemark früher langweilig fanden und sich jetzt mangels Alternativen auf den Weg in die Ferienhäuser machen ( und nebenher die Preise gerade massiv hochtreiben).

Die meisten Urlaubertypen arrangieren sich vor Ort mit Abstand und Toleranz.
Schwierig wird es dann, wenn Urlaubertypen direkt aufeinander treffen, die einfach nicht kompatibel sind. Also wenn z.B. die Ruhesuchenden neben „ihrem“ Haus plötzlich ein neu gebautes, riesengroßes Aktivitätshaus finden und die Ruhe dann hinüber ist, sich das Wild nicht mehr sehen lässt und man den ganzen Tag oder nachts die Musik von nebenan hört.
Dann ist der Ort für einen selbst (sofern man zu den Ruhesuchenden gehört) schon zu voll!
Das ist aber ein Problem der Planung im Ort. Wenn man solche „Partyhäuser“ einfach mitten hinein in reine Erholungsgebiete setzt, gibt das natürlich Stress und das ist in meinen (natürlich subjektiven) Augen ein massiver Planungsfehler und zudem gedankenlos von den Erbauern solcher Häuser, wenn nicht gar rücksichtslos, wenn man auf vorhandene Strukturen so gar nicht nicht achtet. Insofern ist es geschickter unterschiedliche Angebote an verschiedenen Standorten zu machen und auch solche in Ressorts zu machen. Man stört sich dann nicht so aneinander… das sollte aber möglichst im Einklang mit der Natur erfolgen und nicht natürlichen Lebensraum verdrängen und vernichten.

Mir persönlich ist die Innenstadt (ich verwende bewusst diesen Begriff) von Blaavand bereits viel zu voll und zu groß. Vor 10 Jahren war der Besuch dort ja noch ganz nett, aber mittlerweile wird die Shoppingmeile immer länger und größer und verliert an dänischer Hygge. Trotzdem gibt es Ecken, zum Beispiel in dem eher bewaldeten Teil, wo man auf schönen und ungestörten Grundstücken seinen Urlaub gut verbringen kann.

Positives Bespiel für die Vereinbarkeit von Natur und Tourismus ist für mich Vejers Strand. Dort liegen die Häuser meist auf naturbelassenen Grundstücken und das Wild lebt friedlich mitten im Ort. Die Touristen freuen sich darüber und gehen mit viel Respekt damit um. Ich hoffe, dass das noch lange so bleibt. Auch hier ist ein leichter Trend zu großen Neubauten erkennbar und es laufen Pläne zur Umgestaltung des Ortes. Zudem waren letztes und dieses Jahr die Häuser deutlich mehr belegt, es standen auffällig öfter gleich drei oder vier PKW vor den Häusern als vor der Pandemie. Allein dadurch wird der Ort ja auch voller, ohne das nur ein Haus mehr gebaut wurde. Im Nachbarhaus stand im Juni sogar noch ein Campingbus vor der Tür, da war das Haus schon überbelegt. Das wird sich ja hoffentlich in den nächsten Jahren wieder „normalisieren“.
Hendrik77
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von Hendrik77 »

Für alle die es interessiert hier mal ein paar Zahlen zum Tourismus in Dänemark und z.B. welche wirtschaftliche Bedeutung dieser hat.
https://www.visitdenmark.dk/corporate/v ... sk-turisme
Hier was zur zukünftigen Entwicklung der Kommune Varde zu der auch Blåvand gehört. https://www.kystognaturturisme.com/site ... %86KST.pdf
Med venlig hilsen
Hendrik77
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Esther
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von Esther »

Danke für die vielen spannenden Infos, Hendrik.

Hier noch etwas:
https://www.nordschleswiger.dk/de/daene ... -seit-2011

Es offenbar gibt einen Trend zu immer größeren Häusern, dem man entgegen steuern will. Zudem wurde erkannt, dass immer mehr große Häuser zu Konflikten führen können.
„Die Gemeinde (hier Varde) hat kürzlich beschlossen, dass die maximale Größe von Sommerhäusern in Zukunft zwischen 225 und 250 Quadratmetern liegen soll.“

Das ist ja immer noch ziemlich groß…bei voller Belegung solcher Häuser dürfte es mit der Ruhe in der Nachbarschaft wohl vorbei sein. Mit Sorge habe ich im Juni feststellen müssen, dass hinter meinem bevorzugten „Herbsthaus“ gerade ein recht großer Neubau entsteht. Bin mal gespannt, wie sich das auswirkt. Zum Glück sind diese teuren Häuser ja oft im Herbst nicht so belegt.
gerdson
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von gerdson »

Wenn ich da bin sind alle andere zu viel.
Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Mal ein paar Zahlen, die zeigen, wo die Reise hingeht:
Seit 2011 ist die Zahl der Ferienhäuser mit weniger als 90 m² um 2.000 zurückgegangen. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Sommerhäuser mit einer Wohnfläche zwischen 100 m² und 199 m² um mehr als 10.000 - entsprechend einem Zuwachs von 28%. Die gleiche Entwicklung lässt sich auch bei den allergrößten Sommerhäusern beobachten: So ist zum Beispiel die Zahl der Ferienhäuser mit einer Fläche zwischen 200 m² und 499 m² im gleichen Zeitraum um 724 - und damit um rund 30% - gestiegen, wie aus den Daten der Immobilienmaklerkette Nybolig und Danmarks Statistik hervorgeht.

Jyllands-Posten, 10.07.2021: Store sommerhuse forandrer ferieområder https://jyllands-posten.dk/indland/ECE1 ... eomraader/
Dem Artikel zufolge weist Anne-Mette Hjalager, Professorin und Tourismusforscherin an der Syddansk Universität, auf die möglichen negativen Folgen dieser Entwicklung hin: Die Möglichkeit, in den betreffenden Gebieten Ruhe und Erholung zu finden, könnte nachteilig beeinträchtigt werden. Zudem riskiere man damit eine zunehmende Entfernung von der Natur.

Bei der Organisation Destination Vesterhavet, die für die Tourismusentwicklung in den Kommunen Varde und Ringkøbinng-Skjern zuständig ist, wird die Entwicklung zu immer größeren Ferienhäusern begrüßt: So ist zum Beispiel die Zahl der Sommerhäuser zwischen 100 m² und 199 m² in den letzten 10 Jahren um mehr als 1.300 allein in den beiden Kommunen gestiegen. Mit diesen Häusern erhofft man sich bei Destination Vesterhavet eine ganzjährige Auslastung.
In der Kommune Varde, zu welcher auch das große Ferienhausgebiet Blåvand gehört, sind zufolge Jyllands-Posten in den letzten 10 Jahren 270 kleinere Sommerhäuser abgerissen worden, während in derselben Periode 564 Häuser mit einer Wohnfläche zwischen 100m² und 199 m² neu gebaut wurden.

TV2 Nyheder, 11.07.2021: Kæmpesommerhuse gør indtog i Danmark – frygt for mere støj og affald https://nyheder.tv2.dk/samfund/2021-07- ... -og-affald
Blåvands Grundeigentümerverband fürchtet eine Verschiebung von dem typischen gewachsenen, zumeist in Familienbesitz geführten Sommerhauscharakter mit dem Ziel von Ruhe und Erholung hin zu einer Mehrung von renditeorientierten Investitionsobjekten, die rein für die Vermietung errichtet werden.
"Hier draußen gibt es Häuser mit einer Größe von 300 m² bis 400 m². Häuser, die für eine Personenzahl von 15-20 Menschen konzipiert und mit einem Parkplatz für 5-7 Autos ausgestattet sind. Von dem damit einhergehenden Lärm, Abfall und Verkehr sind dann viele Menschen in dem Gebiet nachteilig betroffen. [...] Man riskiert den Verlust der Sommerhauskultur für einen kulturlosen Industrietourismus, wenn man dem keine Grenzen setzt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich diese Entwicklung über die gesamte Westküste ausbreitet. Am Ende sind es die Nachbarn, die den Preis für die gefüllten Taschen der Investoren bezahlen müssen."

Susanna Søndermark Jensen, Blåvand Grundejerforening, TV2 Nyheder, 11.07.2021: Kæmpesommerhuse gør indtog i Danmark – frygt for mere støj og affald https://nyheder.tv2.dk/samfund/2021-07- ... -og-affald
Mit der rein renditeorientierten Entwicklung vergrault man also nicht nur die langjährigen, treuen Touristen, sondern mindert auch die Lebens- und Urlaubsqualität der alteingesessenen Anwohner und Ferienhausbesitzer.
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Re: Wann sind es zu viel Touristen u.a. in Blåvand ?

Beitrag von Ny Hinnerk »

Esther hat geschrieben: 11.07.2021, 19:21 Danke für die vielen spannenden Infos, Hendrik.

Hier noch etwas:
https://www.nordschleswiger.dk/de/daene ... -seit-2011

Es offenbar gibt einen Trend zu immer größeren Häusern, dem man entgegen steuern will. Zudem wurde erkannt, dass immer mehr große Häuser zu Konflikten führen können.
„Die Gemeinde (hier Varde) hat kürzlich beschlossen, dass die maximale Größe von Sommerhäusern in Zukunft zwischen 225 und 250 Quadratmetern liegen soll.“

Das ist ja immer noch ziemlich groß…bei voller Belegung solcher Häuser dürfte es mit der Ruhe in der Nachbarschaft wohl vorbei sein. Mit Sorge habe ich im Juni feststellen müssen, dass hinter meinem bevorzugten „Herbsthaus“ gerade ein recht großer Neubau entsteht. Bin mal gespannt, wie sich das auswirkt. Zum Glück sind diese teuren Häuser ja oft im Herbst nicht so belegt.
Genau so sehe ich das auch. Der Trend geht in Dänemark nach immer mehr und größer plus Halligalli. Die Begrenzung der Größe von Sommerhäusern auf 225 und 250 m² empfinde ich als ein Witz. Derart große Häuser ziehen natürlich vermehrt größere Gruppen an. Wir hatten vor vielen Jahren mal solch ein Haus, belegt mit einem deutschen Kegelverein. Jeden Tag (besonders abends) Gesang mit Akkordeonbegleitung auf der Terrasse. Da kommt Freude auf. :?
Gott sei Dank war der Spuk nach ein einer Woche vorüber und das Haus blieb die zweite und dritte Woche unbesetzt.
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