Auswandern mit Jugendlichen

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
Marion
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Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von Marion »

Hallo zusammen

Ich bin ganz neu hier.
Mein Mann und ich überlegen nach Dänemark auszuwandern.
Wir sind beide examinierte Pflegefachkräfte.
Unsere drei Kinder gehen auf ein deutsches Gymnasium, aktuell in die 10./9. und 5. Klasse.
Leider spricht bis jetzt noch keiner von uns dänisch.
Das wollen wir natürlich ändern.
Welche Jobmöglichkeiten gibt es für uns?
Was verdient man ca in Dänemark.
Weiß jemand eine gute Schule?
Habe auch schon an eine internationale Schule gedacht?
Von der Region sind wir für alles offen.

Viele Grüße Marion
Lille havhus
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von Lille havhus »

Hallo Marion,
Ich würde einen Zuzügler Service zu Rate ziehen. Die können deine Fragen beantworten.
Denke, es ist ja wichtig was ihr euch von dem auswandern erhofft und erwartet. Wie kommt ihr mit der dänischen Mentalität klar? Wie sieht es mit den finanziellen Vorgaben aus? Können diese erfüllt werden?
Wart ihr schon im Winter in Dänemark?
Was habt ihr schon herausgefunden über das Leben und arbeiten in Dänemark?

Es gibt da so viele Aspekte zu berücksichtigen finde ich.😊

Deine Kinder sind schon groß… was sagen sie denn? Wollen sie von der Schule und ihren Freunden weg?
In der 10 ist der Abschluss ja nicht mehr so weit entfernt.
Sprache ist halt sehr sehr wichtig. Gerade in eurem Beruf. klar kommt man auch mit Englisch weit, aber wenn man sich vorstellt, man ist selbst pflegebedürftig und kann den Pflegenden nicht verstehen…🤔

Hier ist mal ein kleiner Leitfaden was auf euch zukommt.

https://sonderborg.dk/de/zuzugler/praktisch/

Wenn man sich einbringt, bemüht und sich den neuen Heimat anpasst und einbringt, wenn alle den die gleichen Ziele und Träume haben… dann klappt das auch bestimmt.
Robert
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von Robert »

Mit 3 Kindern gibt es wirklich einiges zu beachten. Grundsätzlich, wenn sie in D auf's Gymi gehen, sind sie smart genug auch hier ganz vorn mit dabei zu sein.

Gymi in D halte ich für deutlich anspruchsvoller als in DK, zumal dieses hier nur aus 3 Jahren besteht (10. - 12.) und die Kinder nach dem 9. nur rudimentäres Wissen haben. Die Volksschule Ende 9. Jahr entspricht dem dt. Hauptschulabschluss heisst es. Meine Tochter war in der CH auf der Realschule im 9. als wir im Februar hier hin kamen und sie wurde in die 8. Klasse degradiert. Nun, in der 9. , ist das Niveau nochmal etwas niedriger als in der 9. in der CH.

Internationale Schule macht m.E. keinen Sinn wenn die Zukunft in DK liegen soll. Wenn die Kids in D studieren wollen, käme evtl. das deutsche Gymi in Südjütland in Frage. Privatschule geht auch nicht, weil diese den sprachlichen Integrationsaufwand nicht leisten (können).

Die Situation meiner Tochter ist schwierig, weil sie in eine Klasse bestehend aus 60% Migranten (hauptsächlich Ukraine) und dem Rest dänische Kinder kam. Freunde hat sie keinen einzigen gefundne, die Kinder sprechen gar nicht mit ihr obwohl sie inzwischen schon gut dänisch kann. Die Ukrainer sind nur unter sich (sprechen weder dänisch noch englisch) und die Dänen haben kein Interesse, auch untereinander. Neu in der Schweiz hatte meine Tochter nach einer Woche schon 3 Freundinnen, die uns jetzt im August hier sogar besuchen kamen.

Eure beiden älteren Kinder würden wahrscheinlich ein Jahr verlieren, durch den Spracherwerb. Wenn Sie aber dann in das erste Jahr des Gymnasiums kämen, hätte das den Vorteil, dass die Klassen neu zusammenkommen und sie leichter Anschluss finden. Und sie hätten das Abi nach nur 12 Schuljahren, was das eine Jahr wieder ausgleicht.

Grundsätzlich habe ich schon den Eindruck, dass hier besser Verdient wird als in D, aber bei Pflegefachkraft ist der Unterschied evtl. nicht so gross, das müsstet ihr recherchieren. Wochenend- und Spätzulagen machen dabei viel aus. Vor allem muss man mit der Mentalität klarkommen, in so einem sozialen Beruf. Nach fast 20 Jahren Schweiz bin ich immer wieder erstaunt wie wenig leistungsorientiert man hier ist. Ein Spital wollte mich als Notfall - ich brauchte einen Gips am Unterschenkel - zu einem anderen Spital schicken , weil nur dort ein Gipser war. Das war um 13.50 Uhr, ich hätte locker um 14.30 im anderen Spital sein könnnen. Dort wollte man mich aber erst am nächsten Tag sehen, weil pünktlich um 15.00 Feierabend gemacht werden muss. In der Schweiz wäre das ein Skandal, hier ist das Alltag. Damit muss man als Teil des Getriebes dann auch klarkommen.

Ich habe mal gesehen, dass einige Spitäler in Jütland Pflegefachleute einstellen zu 50% Lohn und die ersten Monate in einen integrierten Sprachkurs schickt, das wäre vielleicht eine Option für euch.

Wir selber sind mit dem Schritt hierhin sehr zufrieden, in der CH mit ihren 42.5 Wochenstunden und einem extremen Leistungs- und Produktivitätsdruck war der Stess einfach zu hoch und es wird ständig schlimmer aufgrund der fast 100.000 Arbeitsmigranten pro Jahr. Auf der anderen Seite ist das BIP/Kopf in DK auch um 30% niedriger, und DK hat in den letzten Jahren einen deutlichen Sozialabbau erfahren. Aber da wir als Ausländer ohnehin nur eingeschränkten Anspruch hätten, interessiert das nicht.

Ein langfristiges Plus von DK liegt in der besseren Rente (private PK) und der momentan noch beitragsfreien KV als Rentner.
Der hauptsächliche Vorteil sind jedoch die erschwinglichen Wohnimmobilien, in D wäre unser Haus 2x in CH 3x so teuer. Das hätten wir nicht stemmen können. Und das weitgehende Fehlen von Stress wissen wir inzwischen alle sehr zu schätzen!
Hendrik77
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von Hendrik77 »

Um als Pflegefachkraft in Dänemark zu arbeiten muss man seine Ausbildung anerkennen lassen und dazu benötigt man ein abgeschlossenen Sprachkurs auf einem bestimmten Niveau. https://stps.dk/sundhedsfaglig/autorisa ... eplejerske Man kann z.B. im Krankenhaus, in der Kommune oder bei der Zeitarbeitsfirma arbeiten und je nachdem in welcher Region man angestellt ist und welche Schichten man ggf. am Wochenende macht ist das Gehalt dementsprechend. 3000 bis 3500 Euro netto wäre so eine grobe Schätzung meinerseits. https://www.sundhedsjobs.dk/sygeplejerske
Was Schule angeht kann ich nur sagen das es eine deutsche Schule u.a. in Tinglev und Kopenhagen gibt. http://ds-tingleff.dk/ https://www.sanktpetriskole.dk/da/
Meine Empfehlung wäre es sich bei SIRI beraten zu lassen, https://www.nyidanmark.dk/en-GB/Contact ... 20branches
Med venlig hilsen
Hendrik77
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dina
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von dina »

Unsere Kommune hat zu, arbeiten in der Pflege einige Infos zusammengestellt: https://www.flytmodvest.dk/deutsch/jobs ... anerkennen.
Bei den FAQ findest du schon viele Antworten auf offene Fragen.

Roberts Erfahrungen mit dem Krankenhauswesen kann ich so nicht teilen, sowohl aus persönlicher als auch aus beruflicher Hinsicht nicht.

Zum Thema Schulen und Jugendliche kann ich nicht viel beitragen, ich weiss nur dass das System nicht so leistungsorientiert ist wie in D, was ich persönlich sehr positiv finde, keine Frühselektion wie ind D schon ab der 5 Klasse.
https://de.wikipedia.org/wiki/Folkeskol ... keskole%20(aus%20d%C3%A4n.,Schulzeit%20keine%20Selektion%20vorgenommen%20wird.
Viele gehen nach der Folkeskole ein Jahr auf eine Efterskole, eine Art Internatsschule mit Themenschwerpunkt; Sport, Musik, Naturwisschenschaften, es gibt auch welche für Jugendliche mit Problemen wie Mobbing, Übergewicht, Lese-Rechtschreibschwäche, die in der Gemeinschaft endlich nicht Aussenseiter sind, die Gemeinschaft ist wichtig.
https://www.efterskolerne.dk/-/media/Ef ... %C3%BChlen.

Nach dem Gymnasium machen viele ein Sabbatjahr, es wird generell viel gejobbt und damit Geld verdient um zu reisen und die Welt zu sehen bevor man sich entscheidet welchen Weg man geht.
In der Altenpflege würden wir ohne unsere jungen Aushilfen nicht mehr klarkommen, und einige von ihnen haben sich auch für eine Ausbildung in einem Beruf im Gesundheitswesen entschieden.
Auch der Einzelhandel braucht die jungen Menschen, ohne sie ginge nichts, sie ermöglichen die liberalen Ladenöffnungszeiten.
Jeder67
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von Jeder67 »

dina hat geschrieben: 10.09.2024, 12:49 Zum Thema Schulen und Jugendliche kann ich nicht viel beitragen, ich weiss nur dass das System nicht so leistungsorientiert ist wie in D, was ich persönlich sehr positiv finde, keine Frühselektion wie ind D schon ab der 5 Klasse.
https://de.wikipedia.org/wiki/Folkeskol ... keskole%20(aus%20d%C3%A4n.,Schulzeit%20keine%20Selektion%20vorgenommen%20wird.
Viele gehen nach der Folkeskole ein Jahr auf eine Efterskole, eine Art Internatsschule mit Themenschwerpunkt; Sport, Musik, Naturwisschenschaften, es gibt auch welche für Jugendliche mit Problemen wie Mobbing, Übergewicht, Lese-Rechtschreibschwäche, die in der Gemeinschaft endlich nicht Aussenseiter sind, die Gemeinschaft ist wichtig.
https://www.efterskolerne.dk/-/media/Ef ... %C3%BChlen.

Nach dem Gymnasium machen viele ein Sabbatjahr, es wird generell viel gejobbt und damit Geld verdient um zu reisen und die Welt zu sehen bevor man sich entscheidet welchen Weg man geht.
Das gefällt mir! 😊
Rasmine
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von Rasmine »

Moin, ich würde mich erstmal 1000% ig mit der dänischen Kultur und Sprache beschäftigen. Und mit dem dänischen Winter, und mit der Tatsache, dass man lange Zeit für Freundschaften brauchen kann als "Ausländer".
Und 3 Kids, die pubertieren, wollen die das auch ganz doll genauso? Es gibt viele Fälle, wo so manche wieder zurück in ihre alte Heimat wollen und auch gehen.
Deutsche Schulen in Südjütland sind ziemlich überfüllt, sie garantieren keine Plätze, weil es gerade in Mode ist, nach DK zu ziehen. Die deutsche Minderheit will ja auch ihre eigenen Kids dort unterbringen.
Warum zieht ihr nicht in die Nähe von Flensburg oder Niebüll und übt euren Beruf dort aus, oder in DK als Pendler? Wenn das dänische Leben "sitzt", kann man ja immer noch weiter ziehen. Und auch die Kinder hätten die Möglichkeit hier dänische Schulen zu besuchen (wenn ein Elternteil schon gut dänisch kann meistens).
Alle Tage sind gleich lang. Nur unterschiedlich breit.
dina
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von dina »

Rasmine hat geschrieben: 10.09.2024, 14:32 Moin, ich würde mich erstmal 1000% ig mit der dänischen Kultur und Sprache beschäftigen. Und mit dem dänischen Winter, und mit der Tatsache, dass man lange Zeit für Freundschaften brauchen kann als "Ausländer".
Hej Rasmine, ich hatte es schon mal an anderer Stelle geschrieben, aber der "Dänische Winter" unterscheidet sich nun wirklich nicht so grossartig vom deutschen Winter wie ich ihn kenne, nasskalt, grau und trist i.d.R.
Anders wäre es wenn es um Nordnorwegen oder Schweden ginge.

Die Sprache ist der Schlüssel, so viel wie möglich schon vorher lernen, und gerade in der angestrebten Berufssparte ungemein wichtig.
Ich habe es nicht als so schwierig gesehen, mit deutsch und englisch als Grundlage vor allen Dingen.
Auch was die Kultur betrifft sehe ich da nicht die grossen Hürden, für mich wäre Bayern oder Österreich da schwieriger gewesen, die Optionen habe ich umzugstechnisch für mich schnell ausgeschlossen als es mal spruchreif war.
Rasmine
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von Rasmine »

Jau, ganz deiner Meinung.
Mit dänischem Winter meinte ich aber nicht die Jahreszeit, die ist hier bei mir in Nord-Schleswig-Holstein auch nicht anders, sondern mit dem Gefühl.
Keine Ferienzeit mit Sommer, Sonne, Menschen, Eiskrem, geöffneten Strandshops, Kultur, Havnefest, Live-Musik, Badeland, oplysninger und attraktioner. (Manche Kleinstädte existieren nach Oktober gar nicht mehr.) Sondern ein "einsames" Dasein im eigenen Heim. Da ist nun jeder anders drauf, aber für viele Mittel-West-Süd-Ost-Deutsche nicht erwartbar.

Nun habe ich im Raum Nordfriesland und Schleswig-Flensburg mehr dänisches Leben als mir manchmal gefällt...... :) Und ich war ein paar Jahre Grenzpendler; ich bleibe doch lieber in DE und besuche DK. Sind ja aber nur Minuten bis "rüber".
Alle Tage sind gleich lang. Nur unterschiedlich breit.
inselu
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von inselu »

Wollt Ihr immernoch auswandern? Ich Frage deshalb, weil wie gesagt es läuft hier vieles anders als in D nicht nur die Sprache sondern der ganze Rest auch. Es sind auch viele schon enttäuscht zurückgekommen! Das bitte immer bedenken DK ist nicht D.
Jeder67
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von Jeder67 »

Rasmine hat geschrieben: 17.09.2024, 09:44
Keine Ferienzeit mit Sommer, Sonne, Menschen, Eiskrem, geöffneten Strandshops, Kultur, Havnefest, Live-Musik, Badeland, oplysninger und attraktioner. (Manche Kleinstädte existieren nach Oktober gar nicht mehr.) Sondern ein "einsames" Dasein im eigenen Heim. Da ist nun jeder anders drauf, aber für viele Mittel-West-Süd-Ost-Deutsche nicht erwartbar.

Nun habe ich im Raum Nordfriesland und Schleswig-Flensburg mehr dänisches Leben als mir manchmal gefällt...... :) Und ich war ein paar Jahre Grenzpendler; ich bleibe doch lieber in DE und besuche DK. Sind ja aber nur Minuten bis "rüber".
Moin,

Damit hast Du sicherlich Recht - aber das ist doch banal; würde ein erwachsener Mensch das anders erwarten?

Inwiefern hast Du mehr dänisches Leben, als Dir lieb ist? Was meinst Du?
inselu hat geschrieben: 18.09.2024, 09:00 Wollt Ihr immernoch auswandern? Ich Frage deshalb, weil wie gesagt es läuft hier vieles anders als in D nicht nur die Sprache sondern der ganze Rest auch. Es sind auch viele schon enttäuscht zurückgekommen! Das bitte immer bedenken DK ist nicht D.
Das ist sehr pauschal; was meinst Du konkret?
inselu
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von inselu »

Naja manche Leute glauben eben dass Lebensmittel technisch oder bei Versicherungen Krankenkasse alles so wie in D funktioniert. Aber vor allem muss es deinen Kindern dort gefallen das fremde Land. Ich reite mit dem fremden Land da so drauf rum, weil die Abwechslung wie in D werden deine Kinder in DK nicht haben. Kann eben sein dass deine pubertierenden Teenager es schnell langweilig finden könnten. DK hat natürlich nicht so viele Entertainment Möglichkeiten wie D klar die DK Teenager kenne es nicht anders aber für euch ist es ein fremdes Land wo fast alles anders läuft als in Flensburg. Ich warne nur vor Schnellschüssen und enttäuschungen. Und dänisch lernen lernen lernen sonst wird das hier nix ohne Landessprache geht hier nix außer in Krusau oder Padborg ihr wollt ja auch mit euren Nachbarn euch unterhalten
Marion
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von Marion »

Hallo
Danke erstmal für die vielen Antworten.
Wir sind momentan am Überlegen ob es überhaupt realisierbar wäre.
Ich denke aber das Schulsystem ist wahrscheinlich besser/einfacher als in D.
Außerdem brauchen wir nicht immer Aktion, wir lieben an Dänemark auch, dass man ztw alleine am Strand ist.
Ich habe auch schon überlegt ob es möglich wäre zu pendeln, also in D. Weiterarbeiten bis man die Sprache gut bis sehr gut spricht und dann einen Job in Dänemark suchen?
Ist sowas möglich bzw wie ist dass dann mit den Steuern KV usw?
Gruß Marion
dina
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von dina »

inselu hat geschrieben: 20.09.2024, 04:08 Naja manche Leute glauben eben dass Lebensmittel technisch oder bei Versicherungen Krankenkasse alles so wie in D funktioniert. Aber vor allem muss es deinen Kindern dort gefallen das fremde Land. Ich reite mit dem fremden Land da so drauf rum, weil die Abwechslung wie in D werden deine Kinder in DK nicht haben. Kann eben sein dass deine pubertierenden Teenager es schnell langweilig finden könnten. DK hat natürlich nicht so viele Entertainment Möglichkeiten wie D klar die DK Teenager kenne es nicht anders aber für euch ist es ein fremdes Land wo fast alles anders läuft als in Flensburg. Ich warne nur vor Schnellschüssen und enttäuschungen. Und dänisch lernen lernen lernen sonst wird das hier nix ohne Landessprache geht hier nix außer in Krusau oder Padborg ihr wollt ja auch mit euren Nachbarn euch unterhalten
Verstehe ich nicht ganz, Marion wird ja wohl nicht in ein verpenntes Sommerhausgebiet ziehen wollen wo im Winter die Schotten dicht sind oder in ein Dorf unter Abwicklung.

Auch in D ist im ländlichen Raum nix los, da ist kein Unterschied zwischen D-und DK -Käffern.

Was ich kritisch sehe ist die Jugend-Saufkultur in DK, die nach wie vor gesellschaftlich eingebunden und toleriert ist, das ist eigentlich das, was ich am erschreckendsten hier fand, obwohl ich keine Teeniekids mit hatte damals.
Mittlerweile gibt es schon ein Umdenken und Initiativen, aber das geht sehr schleppend.
Kein Fest, auch im schulischen Zusammenhang, geht ohne Massen von Alkohol, es gibt, wie in den USA, bestimmte "Riten" die ich sehr befremdlich finde, in den Hauptnachrichten werden volltrunkene Jugendliche auf Festivals interviewt als ob es das normalste von der Welt ist, im Supermarkt stehen im Sommer Utensilien für Trinkspiele in den Regalen.

Der Artikel ist zwar schon von 2020, aber nach wie vor aktuell. https://www.nordschleswiger.dk/de/daene ... en-alkohol
Etwas ausführlicher auf dänisch: https://alkohologsamfund.dk/viden-om-al ... t-i-europa
dina
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Re: Auswandern mit Jugendlichen

Beitrag von dina »

Was noch zu beachten ist, es gibt generell weniger Individualität was Sitten und Gebräuche angeht, da merkt man absolut einen Unterschied.
In D ist es ja regional sehr verschieden, jedes Bundesland hat verschiedene regionale Gerichte, hier sind es landesweit die gleichen traditionellen Speisen, Feiertage und wie man sie begeht, , Sommerferien landesweit gleich mit Stillstand in vielen Bereichen, es ist ein kleines Land und sehr homogen was das betrifft.
Da mir aber in D wie in DK als Freigeist und Atheistin das alles sowieso nichts bedeutet und ich auch keine Lebensmittel vermisse, ausser vielleich ein gutes, frisches Falafel, ist mir das egal, für andere widerum, die in der alten Heimat kulturell mehr veankert waren, kann es ein Problem werden.

Deshalb schrieb ich mal, für mich wäre ein Umzug in den Süden Deutschland schwieriger gewesen :wink:
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