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Halbes Auswandern wirft Fragen auf
Verfasst: 09.09.2024, 12:00
von Dirk
Hallo zusammen,
ich trage mich mit dem Gedanken, einen Hauskauf in Dänemark anzustreben, über die nächsten 1-2 Jahre. Meine Situation ist allerdings etwas aufwändiger, und ich wäre über Hilfe dankbar.
Ich selbst würde erst einmal in D wohnen bleiben, das macht die arbeits- und steuertechnische Geschichte doch deutlich einfacher. Meine Mutter ist in Rente und unabhängig von D, und ich würde gerne das Kapital für das Haus aufbringen, und sie würde dann Vollzeit dort wohnen. Rein praktisch sollte das kein Problem sein, wir haben beide Lust auf so eine Konstellation und sind gerne handwerklich tätig, sodass ich viel in Eigenarbeit renovieren und reparieren würde. Zum Leben reicht ihre Rente auch bei dänischen Preisen ganz gut, und wir würden die derzeit 1200€ Miete einsparen, also geht das finanziell auf jeden Fall auf.
Ich bin hier in D als IT-Berater tätig mit Firmenwagen und Remote, sowie einer Regelung, dass ich bis zu 3 Monate im Jahr im EU-Ausland arbeiten darf, wobei ich das gar nicht unbedingt nutzen würde und nur an Wochenenden und im Urlaub in Dänemark wäre. Ich habe gelegentliche Reisen zum Kunden, aber nicht so viel, dass es mich einschränken würde, wenn ich mir ein kleines Zimmer in D unterhalte.
Jetzt lese ich hier im Forum viel, dass es wachsame Nachbarn gibt, die auch Kennzeichen kontrollieren, und ich frage mich, ob ich mit dieser Konstellation in Probleme laufen würde. Über die Jahre könnte ich mir einen Umzug auch für mich selbst gut vorstellen, aber für ein paar Jahre bin ich auf jeden Fall beruflich an Deutschland gebunden.
Was meint ihr zu dem Plan?
Re: Halbes Auswandern wirft Fragen auf
Verfasst: 09.09.2024, 13:32
von Robert
Du kannst nicht eingetragener Eigentümer des Hauses sein wenn hier nicht auch dein steuerlich relevanter Wohnsitz ist.
Nach Kauf bleiben dir 6 Monate das umzusetzen sonst Zwangsversteigerung.
Arbeiten in D und versteuern in DK wurde schon öfter diskutiert ist eher problematisch.
Grenzgängerinfo könnte dich da genauer beraten.
Das Haus auf Namen der Mutter kaufen geht auch nicht wegen 15% Erbschaftssteuer.
Du müsstest dann mit einem dänischen Steueranwalt ein Darlehen an deine Mutter konstruieren, sehr kompliziert.
Wenn du hier in DK einen Wohnsitz anmeldest darfst du keinen Wagen mit D-Kennzeichen hier fahren.
Ich wurde bereits kontrolliert! Dein AG wird den Wagen wohl kaum nach DK importieren.
Re: Halbes Auswandern wirft Fragen auf
Verfasst: 09.09.2024, 14:12
von Benutzer 95366 gelöscht
Guter Plan , finde ich !
Zunächst:
"...dass ich bis zu 3 Monate im Jahr im EU-Ausland arbeiten darf..." Dänemark ist ein Teil der EU ,
Aus deiner obigen Beschreibung entnehme ich, das deine Mutter auch die Eigentümerin des Hauses seine soll - ansonsten wird der Plan nicht funktionieren.
Der 1. Wohnsitz in z.B. Deutschland ist unabdingbar, wie du richtig erkannt hast.
Wenn das obige erfüllt ist, kannst du dich bis zu 180 Tage in Dänemark aufhalten, ohne dort steuerpflichtig zu werden .
Stichworte : "Mittelpunkt der Lebensinteressen"
Das Problem ist der wachsame Nachbar.
Da der möglicherweise kein Protokoll über deine Aufenthalte und deren Dauer führen wird , kann es schon sein das jemand meint du würdest ja in Dänemark wohnen - wenn du gefühlt dauernd vor Ort bist - und dann womöglich der entsprechenden Behörde seine Beobachtungen mitteilen.
Wenn dieser Fall eintreten sollte, muss man in der Lage sein, einen Nachweis über seine Aufenthalte und deren Dauer zu führen, der von den Behörden auch anerkannt wird.
Sonst wird es richtig ungemütlich für dich, nicht nur was das Auto betrifft sondern auch wegen der Steuerpflicht - möglicherweise sogar in 2 Ländern....
Man kann diesbezüglich z.B einmal bei "Pendlerinfo.org" anfragen , möglicherweise wissen die was zu tun ist, bzw. wo du dich hinwenden solltest um valide Antworten zu erhalten.
Ich würde z.B. bei skat.dk eine Anfrage diesbezüglich starten , gerne auch auf deutsch!
Du solltest jedoch damit rechnen das eine Antwort bis zu 3 Monate auf sich warten lassen kann , also Geduld ist angesagt.
Zudem ist eine schriftliche Stellungnahme des Staates immer einer mündlichen Aussage vorzuziehen.
Re: Halbes Auswandern wirft Fragen auf
Verfasst: 09.09.2024, 15:38
von Dirk
Askeladden hat geschrieben: ↑09.09.2024, 14:12
Guter Plan , finde ich !
Zunächst:
"...dass ich bis zu 3 Monate im Jahr im EU-Ausland arbeiten darf..." Dänemark ist ein Teil der EU ,
Aus deiner obigen Beschreibung entnehme ich, das deine Mutter auch die Eigentümerin des Hauses seine soll - ansonsten wird der Plan nicht funktionieren.
Der 1. Wohnsitz in z.B. Deutschland ist unabdingbar, wie du richtig erkannt hast.
Wenn das obige erfüllt ist, kannst du dich bis zu 180 Tage in Dänemark aufhalten, ohne dort steuerpflichtig zu werden .
Stichworte : "Mittelpunkt der Lebensinteressen"
Das Problem ist der wachsame Nachbar.
Da der möglicherweise kein Protokoll über deine Aufenthalte und deren Dauer führen wird , kann es schon sein das jemand meint du würdest ja in Dänemark wohnen - wenn du gefühlt dauernd vor Ort bist - und dann womöglich der entsprechenden Behörde seine Beobachtungen mitteilen.
Wenn dieser Fall eintreten sollte, muss man in der Lage sein, einen Nachweis über seine Aufenthalte und deren Dauer zu führen, der von den Behörden auch anerkannt wird.
Sonst wird es richtig ungemütlich für dich, nicht nur was das Auto betrifft sondern auch wegen der Steuerpflicht - möglicherweise sogar in 2 Ländern....
Man kann diesbezüglich z.B einmal bei "Pendlerinfo.org" anfragen , möglicherweise wissen die was zu tun ist, bzw. wo du dich hinwenden solltest um valide Antworten zu erhalten.
Ich würde z.B. bei skat.dk eine Anfrage diesbezüglich starten , gerne auch auf deutsch!
Du solltest jedoch damit rechnen das eine Antwort bis zu 3 Monate auf sich warten lassen kann , also Geduld ist angesagt.
Zudem ist eine schriftliche Stellungnahme des Staates immer einer mündlichen Aussage vorzuziehen.
Danke schon einmal! Ich lese mir das heute Abend noch einmal genauer durch.
Ja genau, Eigentümerin wäre dann meine Mutter, und 180 Tage muss man auch erst einmal schaffen, das sollte eigentlich gut hinkommen mit Wochenenden und Urlaub.
Also auf jeden Fall für Nachweis sorgen, wo ich mich aufhalte, danke schön. Das muss ich dann noch einmal austüfteln, aber das sollte ich hinbekommen.
Re: Halbes Auswandern wirft Fragen auf
Verfasst: 09.09.2024, 15:59
von Robert
Ist dir das klar geworden mit den 15% Erbschaftssteuer?
Du schreibst du besorgst das Kapital, deine Mutter soll Eigentümerin sein.
Womöglichst zahlst du 15% auf etwas, was dir selbst gehört.
Daher empfiehlt sich ein notarieller Darlehensvertrag.