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Kreuzottern an der Nordseeküste?

Verfasst: 08.07.2003, 10:34
von Silvia W.
Hallo!
Eben lese ich in meinem Hundemagazin, dass es in den Dünen der dänischen Nordseeküste Kreuzottern geben soll! Nun bin ich doch etwas verunsichert, denn ich habe dieses noch nie in den vielen Informationsbroschüren gelesen! Wenn es tatsächlich so sein sollte, weiss vielleicht jemand, in welchem Gebiet ich verstärkt damit zu rechnen habe?
Liebe Grüsse
Silvia

Verfasst: 08.07.2003, 11:16
von Ralf
Hallo Sausebraus,

es stimmt tatsächlich, es gibt an der oberen Nordseeküste Kreuzottern.
Wir haben welche "live" gesehen bei einer Wanderung bei Skallerup (Lønstrup) und bei Blokhus.
Aber ich gehe mal davon aus, dass es die Viecher dann überall dort an der Küste gibt.
War so ungefähr 40cm lang (habe irgendwo sogar ein Photo, falls es interessiert)

Trotzdem, keine Panik.

Gruß
Ralf

Verfasst: 08.07.2003, 12:14
von Rainer
Hej,

Ralf hat recht, auch ich habe vor zwei, drei Jahren in den Dünen nahe Vejers Strand -selbst noch im Oktober - eine Kreuzotter gesehen. Sie lag am Weg in der Sonne und bewegte sich erst, als mein Hund fast auf sie trat. Der Schreck war schon ganz schön groß. Eine Zweite war in dem gleichen Jahr nahe unseres Ferienhauses.
Hilsen
Rainer

Verfasst: 08.07.2003, 13:28
von wickel
Hallo Sausebraus,

mach Dir keine Gedanken. Kreuzottern ergreifen vor dem Menschen normalerweise sofort die Flucht. Sie können die beim Gehen verursachten Bodenerschütterungen aus mehreren Metern Entfernung spüren und sind meist schon verschwunden, bevor man sie überhaupt erblickt hat.

Gruß

Henner

Verfasst: 08.07.2003, 13:46
von Rene Urban
Habt blos keine Panik vor den Kreuzottern. Wir haben selbst welche in unseren Garten und es ist noch nie etwas passiert. Sobald sie den Menschen in der Nähe wissen, ergreifen sie sofort die Flucht. Es sei denn, sie werden angegriffen und es gibt keine Fluchtwege mehr. Dann gehen sie zum Angriff über. Sie fangen dann an zu zischen. Hab ich selbst schon erlebt, als ich mal eine Kreuzotter fangen wollte. Also, lasst sie einfach in Ruhe. Vor ein paar Tagen war eine Sendung über Kreuzottern und Ringelnattern im Fernsehen, es war sogar eine dänische Produktion. Da lag eine Familie am Strand und unter dem Handtuch befand sich eine Kreuzotter. Es ist nichts passiert. Die Frau hat noch nicht einmal gemerkt, dass sie auf deiner Kreuzotter lag. Also, keine Angst. Es sind wirklich ungefährliche und faszinierende Tiere.

René

Verfasst: 08.07.2003, 13:56
von Brumator
Hallo,

überall wo es überwachsene Dünnen gibt oder aber auch Heidelandschaften und ählichen Bewuchs, nicht zu hoch und doch nicht undurchsichtig im Idealfall mit Sandboden, da sind Kreuzottern und andere Schlangen zuhause. Das gilt nicht nur für Dänemark sondern auch für Deutschland.

Über die Gefährlichkeit wurde ja schon einiges geschrieben, Kreuzottern sind in der Regel sehr scheu, man hat manchmal das Glück eine beim Sonnenbad oder Verdauungsschlaf zu überraschen, von selbst greifen sie keinen Menschen an und vermutlich auch keinen Hund. Solange Du Hunde an der Leine führst und das solltest Du eh im Dünnengebiet, da es dort viele Erdbrüter gibt (weiss auch die Kreuzotter) dürfte auch Dein hund kaum in Gefahr sein.

Viele Grüße

Frank

Verfasst: 08.07.2003, 16:16
von Mike BK
Hallo,

ja, ich kann ebenfalls bestätigen, daß es dort Kreuzottern gibt, da ich selbst schon die eine oder andere gesehen habe. Allerdings waren sie IMMER auf der Flucht! :-) Also ich hätte da keine Bedenken, ich finde es eher faszinierend diese Tiere mal live zu sehen.

Abgesehen davon glaube ich nicht, daß ein Biß Deinem Hund gefährlich werden könnte, aber ich bin selbstverständlich kein Experte.

Ciao,
Mike.
______________
www.mike-bk.de

Verfasst: 08.07.2003, 16:36
von Silvia W.
Hallo Ihr!
Danke für Eure Antworten. Jezt bin ich doch beruhigt. Mache mir auch weniger Gedanken wegen mir oder meinem Mann, sondern wegen der Hunde. Ein Kreuzotterbiss muss schon behandelt werden, weiss ich aus dem Hundemagazin ;-) ! Aber wenn ich meine Mädels, ausser am Strand) an der Leine führe, kann ja nichts passieren.
Liebe Grüsse
Silvia ( die beruhigt ist)

Verfasst: 10.08.2003, 08:47
von jusper177
Mein Freund aus Oesterreich hat seinen Lawinensuchhund (Schäferhund) tot aus dem Berg zurückgetragen, weil er von einer Kreuzotter gebissen wurde. Für den Menschen kann sie auch tötlich sein, hängt aber von der körperlichen Konstitution ab. Eine Regel aus Österreich: bleibe auf den Wegen!!! Und wenn du in die Blaubeeren mußt, dann nur mit langer Hose.
Gruß Holger

Verfasst: 10.08.2003, 10:51
von Kathrin
Wie schon gesagt, man bekommt sie meistens nur zu Gesicht, wenn sie gerade "Sonne tanken" oder ähnliches..
Bin immer in der Ecke von Sondervig, da hab ich auch schon einige gesehen..
Oftmals sind aber auch Schilder aufgestellt, auf denen man eine Schlange sieht, die wohl auf das Vorhandensein der Tiere in den Dünen aufmerksam machen sollen..

Verfasst: 10.08.2003, 23:10
von Axel Finger
Hallo Holger,
soviel ich weiß gibt es ein universal-Gegengift für ale Giftschlangen Europas.

So ein Kreuzotterbiss wird einen Menschen sicherlich nicht sofort niederstrecken.
(Es sei denn man ist allergisch gegen dieses Gift und bekommt einen anaphylaktischen Schock oder so, ich bin kein Mediziner)

Ich habe jetzt 30 Jahre die Wälder und Dünen an Dänemarks Nordseeküste durchstreift und kann nur sagen, die Kreuzottern sind selten und scheu. die harmlosen Blindschleichen haben ich schon öfter gesehen.

Gruß aus Bielfeld
Axel

P.S. @Holger: Ich habe Freunde in Ramsbeck (Wolf-Reisen)

Verfasst: 14.08.2003, 21:31
von ANDY
Ich war dieses Jahr zum ersten Mal in Dänemark, und zwar in der Ecke SØndervig/Houvig. Zu den Schlangen kann ich nur sagen in den Dünen wimmelt es geradezu davon. Natürlich sind Sie niedlich anzusehen. Aber man sieht Sie doch sehr spät wenn überhaupt. Dass Kreuzottern bei der geringsten Erschütterung sofort reiß aus nehmen kann ich nicht bestätigen.

Ich habe mir von jemanden sagen lassen, dass der Biss sich ähnlich wie ein ordentlicher Wespenstich auswirkt.
Es wird aber ausdrücklich geraten sofort den Arzt aufzusuchen.

Aber wie ja schon gesagt wurde, die Dünen sind nuneinmal der Lebensraum dieser Tiere, dass muss man akzeptieren, und man muss verstehen dass diese Tiere beissen wenn man drauftritt. Genau das muss man versuchen zu vermeiden. Deshalb immer auf den Pfaden bleiben und achtsam sein. Wenn die Schlangen sich sonnen, tun sie das auch gerne auf den Wegen.
Ich würde ohne große Sorgen mit einem Hund durch die Dünen gehen, solange der Hund an der Leine ist und sich auf dem Pfad bewegt. Kann kaum etwas passieren.

Bearbeitet von - andy am 14.08.2003 21:54:52

Verfasst: 15.08.2003, 13:30
von jusper177
Hallo zusammen,
ich stelle mal ein paar Informationen über die Kreuzotter in das Forum. Ihr könnt auch nachschauen unter: http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/k-otter.html

Giftige Organe:
Art des Giftes: Gemisch verschiedener Enzyme und hämorrhagischer Faktoren.
Der Biß ist sehr schmerzhaft mit zwei symmetrischen ca. 1-11/2 cm auseinanderliegenden Stichstellen.

Symptome:
Lokal starke Schwellung mit blauroter Verfärbung und heftigen Schmerzen in der Umgebung der Bißstelle. Die Schmerzen können jedoch auch bei schweren Vergiftungen fehlen oder minimal sein. In der Folge kann es zur Entzündung der regionären Lymphknoten und -bahnen und Allgemeinerscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schweißausbrüchen und schnellem, fadenfürmigen Puls und Blutdrucksenkung bis zum Kollaps kommen. Auch Atembeschwerden und (tödliche) Atemlähmung möglich.
In den meisten Fällen kommt es allerdings infolge zu geringer Giftapplikation zu keinen nennenswerten Vergiftungssymptomen. Lebensbedohliche Vergiftungen oder gar Todesfälle durch Kreuzotterbisse sind äußerst selten. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und kleine Kinder.

Erste Hilfe:
Therapie: absolute Ruhigstellung der betroffenen Extremität (Schiene) und flache Lagerung. Kaffee oder Tee als Kreislaufstütze können nützlich sein. Sorgfältiger Transport zum Arzt oder in die nächste Klinik. Ruhe bewahren! Wunde nicht aussaugen oder ausschneiden, keine Stauungs- oder Kompressionsverbände!
Die generelle Gabe eines Schlangengift-Antiserums wird nicht mehr empfohlen, da die Gefahr eines Serumschocks größer sein kann als die Giftwirkung. Die Serumgabe wird von der Schwere der Vergiftung abhängig gemacht. Tetanus-Prophylaxe wenn erforderlich. Eine vollständige Wiederherstellung kann vor allem bei Erwachsenen Wochen bis Monate dauern, wobei die Schwellung der betroffenen Extremität wiederkehrt und Schmerzen über lange Zeit sehr beeinträchtigend sein können.

Vorsichtsmaßnahmen:
In steinigem, unübersichtlichen Gelände sollte man sich entsprechend aufmerksam bewegen, darauf achten, wohin man tritt oder vor allem beim Klettern im Gebirge, wohin man greift. Festes Schuhwerk und lange Hosen bieten in der Regel ausreichenden Schutz.

Gruß Holger

Verfasst: 11.09.2004, 23:34
von Mille
Hallo,
sind gerade mit unseren beiden Hunden ( Schäferhundmischlig und Deutschdrahthaarhündin )aus Dänemark zurückgekommen. Und wir müssen leider berichten: Es gibt Kreuzottern in DK und diese beißen auch äußerst schmerzhaft zu! Unsere Hündin ( leider Gottes eine waschechte Jagdhündin und eshalb auch an der Leine) ist auf dem Weg vom Strand zum Ferienhaus durch die Dünen gebissen worden. Wir haben es zuerst nicht gedacht. Sie ist mit ihrer Nase in einem Buch gewesen und plözlich zurückgesprungen, aber das sah eher typisch wie immer nach einer Maus, Heuschrecke o.ä. aus, was sie gerade mal wieder jagen wollte.
Fünf Minuten später im Ferienhaus mußten wir jedoch feststellen, dass ihre Schnauze etaws blutig war und im sekundentakt auf die Größe einer Bulldogge anschwoll. Sie wurde auch ziemlich ruhig, fing an mit den Augen zu drehen und der Hals schwoll zu der Größe eines Tennisballs an. Wir sind dann schnell zu der nächsten Tierklinik gefahren, wo sie u.a. mit Cortison und Antibiotika behandelt wurde. Der Arzt meinte, dass dies in der Gegend ( Skagen und Umgebung ) nur alle fünf Jahre vorkommt und wir uns keinerlei Sorgen machem sollten. Wir haben auch Glück gehabt, Sie frißt wie gewohnt wie ein Scheunendrescher und die Formen ihres Halses und ihrer Schnauze haben die gewohnten Formen angenommen. Aber vielleicht doch als Tipp:
Informiert Euch über ärztliche Institutionen für Euch und Eure Tiere im Vorwege und nicht erst, wenn was passiert ist! Den Fall mit den Kreuzottern gibt es selten, aber wenn man nicht dran glaubt, trifft es einen. Wir hatten Glück, da wir gute Freunde in Dänemark haben und die alles vor Ort kennen, sonst wäre unsere Mille nicht mehr bei uns.

Lieben Gruß

Verfasst: 11.09.2004, 23:52
von Frederike
Hej sausebraus,
du musst dir keine Panik machen, erstens sind die Schlangen wirklich sehr scheu und zweitens sind ihre Bisse nicht gefährlich! Es sei denn, du bist zufällig allergisch dagegen, was aber ein sehr großer Zufall wäre!
habe mal Strandwache in Dänemark gemacht und es kommt schon vor, dass Leute mal von schlangen gebissen werden, das sind aber hauptsächlich Kinder, das heißt, sie passen wahrscheinlich meistens nicht so gut auf oder gehen zu nah an die Schlangen ran, weil sie sie beobachten wollen.
Wenn man doch gebissen werden sollte, einfach irgendwo nach nem Arzt fragen, man hat schon noch etwas Zeit.
Immer ruhig bleiben
Rike