Und schon wieder ...

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Tenda
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Beitrag von Tenda »

@ Zuelli
Rettungsschwimmer ringen mir wirklich 'ne Menge Respekt ab, weil ich nämlich selbst nicht mal schwimmen kann.

Aber deshalb habe ich auch immer sehr auf die Kinder geachtet., bzw. darauf, dass sie schwimmen lernen.
Und ich will auch keinem zu nah treten, wenn ich sage, Blåvand ist eigentlich hässlich. Doch um Kinder zu Wasser zu lassen eignet es sich in dieser Gegend eigentlich echt fast gut.

In der Region um Holmsland-Klit habe ich das jedenfalls nicht gewagt.

@ Hendrik
die Szenerie in dem von Dir verlinkten Artikel kenne ich gut.
Wenn die ganze Nacht lang mit Booten und mit einem Hubschrauber nach Vermissten gesucht wird...
wenn ca. 100 Meter entfernt am Strand (gut, das ist in der Entfernung schwer zu schätzen) jemand tot geborgen wird.... es ist ein ganz und gar ungutes Gefühl, selbst wenn man diese Menschen persönlich überhaupt nicht kennt.

Da frage ich mich langsam, ob es nicht von Vorteil ist, nicht schwimmen zu können. Es bewahrt einen jedenfalls vor Leichtsinn ;-)
Das war natürlich nicht ernst gemeint....
AndreasL.
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Beitrag von AndreasL. »

Tenda hat geschrieben: Da frage ich mich langsam, ob es nicht von Vorteil ist, nicht schwimmen zu können. Es bewahrt einen jedenfalls vor Leichtsinn ;-)
Das war natürlich nicht ernst gemeint....
Auch wenn du es nicht ernst gemeint hast aber es ist was wares dran, in den letzten Jahrunderten war es an den deutschen Küsten absolut unüblich das man schwimmen konnte. Viele dieser Bewohner verdienten sich ihren Unterhalt als Walfänger und dort war es eine klare Aussage wer in die See fällt und schwimmen kann verlängert nur unnötig sein Leiden.

Aber es ist in diesem Jahrhundert schon erschreckend wie unvorsichtig manch einer mit den Gefahren der offenen See umgeht. Es wird viel zu oft einfach mit dem heimischen Badesee verglichen.

Gruß
Andreas
dina
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Beitrag von dina »

@Andreas,
aber genau dort,im heimischen Badesee,ertrinken die meisten Menschen.

http://www.abendblatt.de/vermischtes/article118289976/Mindestens-14-Tote-bei-Badeunfaellen-in-wenigen-Tagen.html

Ich wundere mich immer,wenn so getan wird,als ob das ein typisch dänisches Problem ist.
Viele Einheimische tun so,als ob "ihr Vesterhav"das gefährlichste Gewässer von allen ist und die Deutschen einfach nur dumm und leichtsinnig.
In Gesprächen kommt das immer wieder so rüber,naja,typisch,wieder mal ein tysker...das es auch immer wieder Dänen trifft wird nicht so gern erwähnt.
Wenn ich dann mal einwerfe,wie viele Badeunfälle es in D,in Seen oder auch im sonnigen Süden gibt,dann ruft das meist ungläubigkeit hervor.
Es ist traurig,aber es passieren jeden Sommer Badeunfälle,in allen Gewässern,überall wo gebadet oder Wassersport getrieben wird.
Ach ja,ich bade hier(die Gegend um Holmsland)auch fast nie,sondern fahre an den Limfjord,ans Kattegat und natürlich an die Jammerbugt.

LG Tina
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25örefan
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Beitrag von 25örefan »

dina hat geschrieben:...

Ich wundere mich immer,wenn so getan wird,als ob das ein typisch dänisches Problem ist.
Viele Einheimische tun so,als ob "ihr Vesterhav"das gefährlichste Gewässer von allen ist und die Deutschen einfach nur dumm und leichtsinnig.
In Gesprächen kommt das immer wieder so rüber,naja,typisch,wieder mal ein tysker...das es auch immer wieder Dänen trifft wird nicht so gern erwähnt.
Wenn ich dann mal einwerfe,wie viele Badeunfälle es in D,in Seen oder auch im sonnigen Süden gibt,dann ruft das meist ungläubigkeit hervor.
Es ist traurig,aber es passieren jeden Sommer Badeunfälle,in allen Gewässern,überall wo gebadet oder Wassersport getrieben wird.
Ach ja,ich bade hier(die Gegend um Holmsland)auch fast nie,sondern fahre an den Limfjord,ans Kattegat und natürlich an die Jammerbugt.
LG Tina
Es ist ganz sicher kein typisch dänisches Problem.
Das Baden im offenen Meer hat überall seine Tücken.
Was das Baden selbst bei größter vorsicht an der dänischen Nordseeküste noch etwas gefährlicher macht, ist die Tatsache, dass es kaum bewachte Strandabschnitte gibt.
Ich selbst bin allerdings in fast 40 Jahren Baden im Meer am Holmsland Klit noch nie in eine brenzliche Situation geraten, habe aber schon einige mit ansehen können. Leichtsinn oder Unwissenheit waren meist die Ursachen.
Ich erinnere mich an einen Fall, wo ein Vater die wegtreibende Luftmatratze seiner Kinder "retten" wollte und wegen der Strömung und ablandigen Windes nicht mehr ans Ufer gelang. Nur Dank der Initative von anderen Badegästen und mir ist es dann gelungen den entkräfteten Mann unter Zuhilfenahme eines langen Rettungsseils und eines Rettungsringes sicher an das Ufer zu bringen. Die Rettungsutensilien befanden sich zum Glück in der Nähe in einem orangenem Sack, der an einem von offizieller Seite am Dünenrand aufgestellten Rettungsposten hing.
Diese Rettungsposten gibt es auch heute noch und auf sie wird in den Broschüren von Kommunen und Ferienhausvermietern immer wieder hingewiesen:
http://www.hvidesande.dk/de/hvide-sande/fur-kinder/baderichtlinien
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
H. C. Andersen

DK seit 1965
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Stefan257
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Beitrag von Stefan257 »

Ich bin seit 29 Jahren im Schwimmverein und halte mich daher für einen eher guten Schwimmer. Ich nehme auch an Wettkämpfen teil usw.
Ich liebe die Wellen an der Nordsee und bade dort wirklich sehr gern.
Aber auch mir passiert es, dass ich Probleme habe wieder ans Ufer zu kommen. Probleme ist vielleicht übertrieben. Aber es wird manchmal echt schwer. Dabei gehe ich, die Wellen mal außen vor gelassen, nicht weiter als bis zu den Schultern ins Wasser. Die Strömungen sind wirklich sehr stark.
Meine Tochter ist 9 Jahre alt, schwimmt auch schon seit 4 Jahren im Verein und kennt die Gefahren. Trotzdem würde ich Sie niemals unbeaufsichtigt ins Wasser lassen. Bei Windstille geht das natürlich. Aber das haben wir ja zum Glück selten. Es ist wirklich immer wieder erstaunlich wie achtlos Eltern ihre kleinen ins Wasser lassen.

Vg
Stefan
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Zuelli
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Beitrag von Zuelli »

Naja, ich betrachte mich eigentlich auch als guten Schwimmer, aber in meiner Lieblingsgegend Vejlby/Vrist bin ich schon verdammt vorsichtig.
Da würde ich kleine Kinder mit Sicherheit nicht baden lassen.
Direkt gegenüber ist der Limfjord. Flaches Wasser, kaum Strömung.
Für Kinder absolut geeignet.
Es gibt ja nicht nur Idioten auf dieser Welt.....
aber irgendwie schaffen sie es, sich strategisch so zu platzieren, das mir jeden Tag einer über den Weg läuft.
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Beitrag von Hellfried »

Zuelli hat geschrieben:Naja, ich betrachte mich eigentlich auch als guten Schwimmer, aber in meiner Lieblingsgegend Vejlby/Vrist bin ich schon verdammt vorsichtig.
Da würde ich kleine Kinder mit Sicherheit nicht baden lassen.
Direkt gegenüber ist der Limfjord. Flaches Wasser, kaum Strömung.
Für Kinder absolut geeignet.
Für einen Badeurlaub würde ich, nach den Erfahrungen, die ich letztes Jahr an der Westküste gemacht habe, generell die Ostsee vorziehen.
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breutigams
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Beitrag von breutigams »

Jeder ist seines Glueckes Schmied.
Wer nicht aufpasst und auf die Warnungen achtet, ist selber schuld.
Da braucht man nicht lange zu diskutieren.
Die Meisten ueberschaetzen sich oder wollen Angeben.
Also Pech und selber Schuld.

Gruss Peter
Der Teufel ist nicht so schwarz, wie man ihn malt
Plattfisch
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Beitrag von Plattfisch »

Hej Peter,

mit ein paar Sätzen hast du eigentlich alles auf den Punkt gebracht. :wink:

LG Plattfisch
AndreasL.
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Beitrag von AndreasL. »

dina hat geschrieben:@Andreas,
Viele Einheimische tun so,als ob "ihr Vesterhav"das gefährlichste Gewässer von allen ist und die Deutschen einfach nur dumm und leichtsinnig.
In Gesprächen kommt das immer wieder so rüber,naja,typisch,wieder mal ein tysker...das es auch immer wieder Dänen trifft wird nicht so gern erwähnt.
LG Tina
Hallo,

ertrinken in welchem Gewässer auch immer ist sicherlich kein landestypisches Problem, aber man kann den heimischen Badesee sicherlich nicht mit den Gefahren der Nord(West)see vergleichen. Der Badesee ist ein stilles Gewässer kann mit den Strömungen des offenen Meeres in keinster Weise verglichen werden.
Es ist auch fast unerheblich ob man ein guter oder mässiger Schwimmer ist solange man sich ruhig verhält und nicht in Panik gerät.

Ich bin an der deutschen Nordseeküste aufgewachsen und muss den Dänen recht geben, es ist überwiegend ein Problem der Turis. Die Einheimischen werden schon in der Grundschule auf die Gefahren durch "Trecker" hingewiesen und das Verhalten wird entsprechend geschult.

Gruß
Andreas
Tatzelwurm
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Beitrag von Tatzelwurm »

Warum entwickelt man eigentlich den krankhaften Ehrgeiz
in der Nordsee schwimmen gehen zu müssen.

Eine Abkühlung bis zur Brust in den Wellen tut es doch auch
oder ist das nicht cool genug.

Detlef
Schmeichler sind wie Katzen,
vorne lecken, hinten kratzen.

Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.
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Ronald
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Beitrag von Ronald »

Tatzelwurm hat geschrieben:Warum entwickelt man eigentlich den krankhaften Ehrgeiz
in der Nordsee schwimmen gehen zu müssen.

Eine Abkühlung bis zur Brust in den Wellen tut es doch auch
oder ist das nicht cool genug.
Begreife ich auch nicht.
Cool ist es bei 17° (Juli) auf jeden Fall, das kann ich dir versichern. Dabei ist bei krachender Brandung genug Action, dass man auch ohne Paddelbewegung nass wird und, falls das bei "Schwimmern" der Grund sein sollte, sich körperlich verausgaben kann.

Gruß
-Ronny
wegus

Beitrag von wegus »

Tatzelwurm hat geschrieben:Warum entwickelt man eigentlich den krankhaften Ehrgeiz
in der Nordsee schwimmen gehen zu müssen.

Eine Abkühlung bis zur Brust in den Wellen tut es doch auch
oder ist das nicht cool genug.

Detlef
ich denke da ist viel Unwissen dabei! Strömung muß man erlebt haben um die Kräfte beeurteilen zu können!

Ich bin mal an der Atlantikküste als Jugendlicher bei roten Flaggen bis zu den Knien ins Wasser gegangen (man ist ja jung und kann alles :wink: ). Der Wasserdruck, oben Richtung Land und unten an den Füßen ins Meer zurück zur gleichen Zeit, hat mir fast die Unterschenkel zerlegt und ich brauchte für nur 7 Schritte aus dem Wasser erhebliche Kraft.

Ich kann mir vorstellen wie das für jemanden schnell zur letzten Erfahrung wird! Viele vertun/verschätzen sich. Angesichts dessen finde ich die Zahl der Badeunfälle sogar recht gering.
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Ronald
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Beitrag von Ronald »

Hallo wegus,

das kannst du nicht vergleichen. Gemessen am Sog der Atlantikküste ist die Nordsee so gefährlich wie ein Handwaschbecken.

-Ron
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25örefan
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Beitrag von 25örefan »

Sicher sind die Gefahren beim Baden in der Nordsee nicht zu unterschätzen und jedes Todesopfer ist ein tragischer Fall und jeder Fall ist einer zu viel.
Die Fallzahl aber ist geringer als wohl viele vermuten, so kamen zwischen 2001 und 2006 nach angaben des emeinnützigen Versicherungsfonds TrygFonden in Kopenhagen beim Baden an Dänemarks Nordseeküste 19 Menschen (14 aus Deutschland) ums Leben .
(http://www.n-tv.de/reise/Deutsche-kennen-sich-kaum-aus-article380483.html)
Die verstärkte Aufklärung in den letzten Jahren scheint dazu beigetragen zu haben. Vor 24 Jahren ais der "Rat für größere Sicherheit beim Baden" (Raadet for større badesikkerhed) waren es in einer Saison noch 77 Badegäste, die ums Leben kamen.
Wenn Dänen beim Baden verunglücken, dann eher in Binnengewässern.
(http://www.han-online.de/Harburg_Archiv/article31042/Nordsee-Straende-in-Daenemark-als-Todesfalle.html)

Auch sind es nicht übermütige Jugendliche und leichtfertig unbeaufsichtigte Kinder, sondern lt. o.g. Statistik von 2001- 2006 zehn Männer zwischen 45 und 75 Jahren sowie drei über 65 Jahre alte Frauen und drei Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.(andere Gewässer neben der Nordsee eingeschlossen)
((http://www.n-tv.de/reise/Deutsche-kennen-sich-kaum-aus-article380483.html)
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
H. C. Andersen

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