Arbeitspflicht

Handel, Karriere, Beruf, Branchen, Export, Import, Produkte, Messen, u.s.w
Antworten
Benutzeravatar
stockente
Mitglied
Beiträge: 598
Registriert: 26.12.2007, 21:17
Wohnort: Vorpommern

Arbeitspflicht

Beitrag von stockente »

Hat jetzt zwar weniger mit DK zu tun, aber da hat Herr Koch ja mal einen netten Vorschlag gemacht http://www.bild.de/BILD/politik/2010/01/16/cdu-vize-roland-koch-fordert-arbeitszwang/fuer-hartz-iv-empfaenger.html , er wird mir immer sympatischer :idea:
[url=http://www.abload.de/image.php?img=stock-erpelxy-kopie2vwnb.jpg][img]http://www.abload.de/img/stock-erpelxy-kopie2vwnb.jpg[/img][/url]
;O)scar

Re: Arbeitspflicht

Beitrag von ;O)scar »

stockente hat geschrieben:Hat jetzt zwar weniger mit DK zu tun, aber da hat Herr Koch ja mal einen netten Vorschlag gemacht http://www.bild.de/BILD/politik/2010/01/16/cdu-vize-roland-koch-fordert-arbeitszwang/fuer-hartz-iv-empfaenger.html , er wird mir immer sympatischer :idea:
Wieso solche Vorschläge gibt es auch immer wieder in DK:
.... kræver at personer på kontanthjælp / bistand står til fuld rådighed for arbejdsmarked og skal tilbydes aktivering indenfor 1 måned, såfremt de udebliver fra eller nægter deltagelse i aktivering beskæres overførselsindkomsten.
Benutzeravatar
Lars J. Helbo
Mitglied
Beiträge: 7370
Registriert: 23.06.2002, 22:08
Wohnort: Sall
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars J. Helbo »

Wieso Vorschlag?

So ist es doch. Wenn jemanden Kontanthjælp bekommt, kann die Kommune verlangen, dass derjenige in "Aktivering" teilnimmt. Das kann eine Arbeitsmassnahme oder eine Umschulung sein.

Ich weis, dass es in DE manchmal gesagt wird, in DK gäbe es 4 Jahre lang Arbeitslosengeld. Das hat aber mit der Realität wenig zu tun.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
g_abriele
Mitglied
Beiträge: 909
Registriert: 06.08.2007, 12:15
Wohnort: Fyn - Danmark

Beitrag von g_abriele »

Und das ist doch auch richtig so ... ich kann auch nícht verstehen, warum man der Meinung sein kann, dass Hartz 4 zuwenig ist - man aber nicht verpflichtet sein sollte, etwas dafuer zu tun ... aber auch keiner der Kritiker einen Vorschlag machen kann, woher die (mehr) Kohle kommen soll???

Es gibt immer solche und solche ... manche Leute gehen fuer ein Gehalt, das Hartz 4 entspricht, arbeiten, um einfach niemandem auf der Tasche zu liegen - und andere sind Hartz 4 Empfaenger und wollen "nichts artfremdes machen" - aber mehr Geld haben, weil das bisschen ja menschenunwuerdig ist.

Es gibt mit Sicherheit Leute, die nicht anders koennen - und da muesste ein bisschen mehr Geld rueberkommen. Aber es gibt mit Sicherheit auch eine Menge Leute (ja ja ... lieblingsdiskussionsthema fuer alle, die rumpoebeln wollen), wo man eine haertere Gangart einlegen kann.

Das gilt uebrigens auch fuer die Leute, die mit einer Kippe im Hals und ner Flasche Bier in der Hand ueber Hartz 4 klagen und sich beschweren, wenn zumindest ein Teil des Kindergeldes in z. B. Aktivitaetsgutscheinen ausgezahlt werden soll.

Mag ein extremes Bild sein, dass ich hier im Kopf habe, aber jeder der sagt: DAS STIMMT DOCH GARNICHT UND IST MENSCHENVERACHTEND ... der hat die Augen zu oder sonst ein Wahrnehmungsproblem.

Und nochmal: ES GIBT SICHER REICHLICH BEDUERFTIGE !!!
Wenn jemand (Auswanderer-Fragen) oder Fragen zu Fyn beantwortet haben will, versuch ich das gerne per PN (wenn ich kann !)
g_abriele
Mitglied
Beiträge: 909
Registriert: 06.08.2007, 12:15
Wohnort: Fyn - Danmark

Beitrag von g_abriele »

Ach ja - und diese Aktiviering finde ich ein richtig gutes Ding.

Mein Mann hat so wieder einen Job gefunden, und ich denke, dass es eine sehr gute Gelgenheit ist (fuer beide Seiten) jemanden kennenzulernen (ohne Risiko) und sich in der Zeit zu entscheiden, ob man zusammen passt. Das erleichtert a) dem Arbeitgeber die Entscheidung, eine Festanstellung anzubieten (er hat ja auch nochmal die Moeglich keit mit einem Job med løntilskud die "Probezeit" finanziell erleichtert zu verlaengern). b) hat der Arbeitslose zum einen die Moeglichkeit, was Neues unter Umstaenden auszuprobieren/kennenzulernen und aus einer "Taetigkeit" heraus sich zu bewerben macht auch immer einen besseren Eindruck als vom Sofa aus.

UND es gibt ja auch Leute, denen die Arbeitslosigkeit ueberhaupt nicht guttut - und zwar nicht nur aus finanzieller Sicht - fuer die ist es auch eine sinnvolle Massnahme.
Wenn jemand (Auswanderer-Fragen) oder Fragen zu Fyn beantwortet haben will, versuch ich das gerne per PN (wenn ich kann !)
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hallo,

ausgerechnet Schwarzgeldkonten-Vernebler Roland Koch, der höchstpersönlich zwei tüchtige Steuerfahnder auf Staatskosten in den Vorruhestand gezwungen hat weil diese seinen "Amigos" zu genau in die Bücher schauen wollten, macht solche Vorschläge.
In Dänemark hätte man den Typen schon längst in Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt.

Der Grundgedanke an sich ist ja nicht falsch, d.h. wer Leistungen vom Staat erhält, der sollte dafür auch eine Gegenleistung erbringen müssen.

Trotzdem denke ich man kann die in Dänemark übliche Praxis absolut nicht auf deutsche Verhältnisse übertragen.
In Dänemark herrschte ja bis vor kurzem in fast allen Bereichen Arbeitskräftemangel, dass heisst we staatliche Unterstützung bekam, der nahm keinem Beschäftigten die Arbeit weg.
Es werden also von den Leistungsempfängern Arbeiten erledigt, für die sonst kein Personal vorhanden war.
Zudem ist die "Bezahlung" durchdie staatlichen Leistungen so das man von dieser menschenwürdig leben kann.

In Deutschland ist das aber ganz anders.
Seit der Wiedervereinigung werden die Arbeitslosenzahlen vom Staat massiv "geschönt", oder besser gesagt durch alle möglichen Zahlenspielereien und Täuschungsmassnahmen BEWUSST manipuliert.

Helmut Kohl erfand die ABM-Maßnahmen, bei denen der Staat zusätzliche Arbeitsplätze einrichtete und bezahlte, von denen die Betroffenen zumindestens leben konnten.
Auf Dauer war das aber gar nicht finanzierbar, also hat Schröder die "Ich-AG´s", 1-Euro-Jobs und Hartz-4 erfunden, um so die Statistik zu "frisieren".
Zusammen mit den arbeitnehmerfeindlichen Erleichterungen für die Leiharbeitsfirmen, die in diesr ausbeuterischen Form in DK unvorstellbar wären, wurde so eine Abwärtsspirale bezüglich des Lohnniveaus und dem Angebot an regulären Arbeitsplätzen in Gang gesetzt, die für einen Dänen einfach nicht nachzuvollziehen ist.

So werden in den Gemeinden, und skandalöserweise auch bei den sozialen Einrichtungen, zunehmend reguläre Arbeitsplätze rigoros gestrichen.
Für diese Arbeiten werden dann einfach 1-Euro-Kräfte angefordert, die somit für die Arbeitgeber praktisch kostenlos arbeiten müssen.

Laut Vorschlag unseres hessischen Lügenbarons. sind den Gemeinden und Verbänden diese 1-Euro-Jobber anscheinend immer noch zu teuer, so das man jetzt versucht per Hetze gegen die angeblich allesamt faulen Hartz-4-Bezieher Stimmung gegen diese Bevölkerungsgruppe zu machen.
Die sollen dann nämlich nicht für ein oder zwei Euro pro Stunde arbeiten , sondern dazu gezwungen werden für die Arbeitgeber de facto UMSONST zu arbeiten.

Und das tollste daran ist, viele Deutsche schreien auch noch "Hurra", weil sie den Politschwätzern auf den Leim gehen.
Bin nur mal gespannt ob die es auch noch toll finden, wenn ihr eigener Arbeitsplatz dann gegen einen "kostenneutralen", vom Steuerzahler bezahlten Zangsarbeiterjob ausgetauscht wird, oder sie selbst auf einmal durch jemand ersetzt werden, der bereit ist zu jedem Hungerlohn die gleiche Arbeit zu machen, nur damit er nicht in Hartz-4 abrutscht.

Nein, das dänische Modell ist für Länder wie Dänemark, Schweden oder die Niederlande praktizierbar, auf ein Land wie Deutschland, in dem chronischer Mangel an Arbeit herrscht, lässt sich das System nicht übertragen.
Wir haben ja schon viel zu wenig Arbeit für diejenigen die das Glück haben überhaupt noch einen Job zu besitzen.
Welche zusätzlichen Arbeiten sollen denn dann die Leistungsbezieher erledigen ?
Das Outfit der Städte aufpolieren vielleicht ?
Die Gemeinden sind so pleite das die nicht einmal das Geld für die Farbe und das Material dafür zusammenbekommen.
Schnee schippen ?
Woher das Geld für Streumittel und Räumgerät hernehmen ?
Die öffentlichen Anlagen pflegen ?
Könnte man machen, aber dann sitzen diejenigen die dies jetzt per regulärem Job erledigen auf der Strasse und machen womöglich nach einem Jahr ALG-1 die selbe Arbeit wie vorher, aber als Hartz-4-Empfänger zum Regelsatz.

Nein, die Idee ist in DE einfach nicht umsetzbar, und erinnert mich fatal an frühere Zeiten in denen anderen Bevölkerungsgruppen die Generalschuld an allen Mißständen schuld sein sollten, die in Wirklichkeit die unfähige Politik zu verantworten hatte.
Früher waren die Juden die Sündenböcke, dann die Ausländer und jetzt die Hartz-4-Empfänger.
Und Leute wie Roland Koch, der selbst mehr als genug Dreck am Stecken hat, versuchen die Bevölkerung dementsprechend gleichzuschalten.
Der Mann hat nicht ohne Grund den unbequemen Chefredakteur des ZDF geschasst, um eine seiner Marionetten dort zu installieren.

Währed den Anfängen !
Und fallt nicht alle auf den uralten Trick herein, mit dem die Mächtigen seit jahrtausenden ihre Vormachtstellung erhalten.
Nämlich die Masse gegen jeden kleinen Eierdieb aufzuhetzen, um dann selber umso effektiver in die Taschen des Volkes zu langen.

Gruß

Reimund
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hallo @ g_abriele,

irgendwie merkt man schon das in DK in erster Linie das deutsche "Primatenfernsehen" zu empfangen ist.

Die angebliche Realität, die dort den leichtgläubigen Zuschauern per "Doku-Soaps" bezüglich des durchschnittlichen Hartz-4-Empfängers vorgegaukelt wird, hat mit der Realität schon seit Jahren nichts mehr zu tun.
Genau wie bei den "Auswanderer-Soaps", "Bauer sucht Frau" und den anderen Schundsendungen für Denkfaule, läuft da gar nichts ohne Casting und klischeetriefendes Drehbuch.

Die Leute, die dort im schmuddeligen Unterhemd mit Bierflasche am Hals und Kippe im Mundwinkel vor dem superteuren Flachbildfernseher herumlungern und herumpöbeln sind allesamt Schauspieler, die genau nach Drehbuch den "Vorzeige-Assi" spielen.

Das Gleiche gilt für das ebenso beliebte Klischee von der ledigen Mutter mit 3 Kindern von 4 verschiedenen Karussellbremsern, der selbt die 3-Zimmer-Luxuswohnung angeblich zu klein ist, und die lauthals herumtönt keinen Bock auf Arbeit zu haben.

Mit der Wirklichkeit hat das herzlich wenig zu tun, diese ist nämlich so bedrückend und unspektakulär, dass sich die Zuschauer diese gar nicht sehen wollen.

Natürlich gibt es eine gewisse Anzahl an Leuten, die keinen Bock auf Arbeit haben.
Die gab es schon immer und die wird es auch immer geben.
Aber diese KlientelSozialschmarotzer der dritten oder vierten Generation bekommt man auch mit Zwangsmaßnahmen nicht an die Arbeit.
Die wussten schon zu Zeiten der Vollbeschäftigung wie man sich erfolgreich drückt und durchmogelt.

Nein, treffen werden solche Zwangsmaßnahmen nämlich genau die Falschen.
Nämlich diejenigen, die ihr Leben lang geschuftet haben und durch Firmenpleiten etc. ihren Job verloren haben.
Oder die, wie ich, das Pech haben leider schon ihr Mindesthatbarkeitsdatum überschritten zu haben.
Das liegt, je nach nach Qualifikation zwischen 40 und 50, wer älter ist wird in DE gnadenlos auf den Abfallhaufen des Arbeitsmarktes aussortiert.
Nicht einmal die AA hält es dann noch für sinnvoll für diese Altersgruppe überhaupt aktiv zu werden.
Es wird nur noch der vorprogrammierte soziale Abstieg verwaltet.


Allen die seit Jahren im relativ jobsicheren Dänemark wohnen, und meinen sich ein Urteil über die derzeitige Situation in Deutschland machen zu können, empfehle ich die geliebten "Doku-Soaps" bei RTL und SAT1 mal etwas kritischer zu betrachten, und sichvielleicht zur Abwechslung mal eine realitätsnähere Sendung der "öffentlich -rechtlichen" anzuschauen.
Da wird nämlich ein ganz anderes Bild vom "Faulenzerparadies" Deutschland gezeigt.

Also, erst einmal informieren, bevor hier pauschal herumgetönt wird.
Deutschland ist NICHT Dänemark.
Ich behaupte ja schliesslich auch nicht das Dänemark das Arbeiterparadies auf Erden ist, nur weil das in den Privatmedien immer noch gerne so dargestellt wird.

Gruß

Reimund
rowa71
Mitglied
Beiträge: 243
Registriert: 06.03.2008, 11:13
Wohnort: Muenchen

Beitrag von rowa71 »

Danke Reimund!!!!!Besser haette ich es nicht ausdruecken koennen.
endlich wieder daheim!!
Rombay
Mitglied
Beiträge: 333
Registriert: 03.04.2006, 23:47
Wohnort: Flensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Rombay »

Ich denke, der Arbeitsmarkt in Deutschland ist ganz schön unter Druck, dass sieht man jetzt ja grade an dem Beispiel Schlecker, was da los ist. Da werden alte Filialen (Schlecker) in neue (Schlecker XL) aufgemotzt und dann über eine Leiharbeitsfirma, die eng mit Schlecker verwoben ist, neues Personal zu Stundenlöhnen von 7 Euro statt 12 Euro beschäftigt. Was dann dazu führt dass die Arbeitnehmer auf die ARGE sprich Job-Center rennen und dann ergänzende Leistungen nach dem Hartz 4 Gesetz beantragen müssen, weil der Lohn zum Sterben zuviel ist und zum Leben zu wenig.

Habe letzt nee Diskussion gesehen, wo jemand meinte Mindestlöhne bringen ja nix, lieber sollte die Leute weniger Lohn bekommen und der Rest sollte durch den Staat sprich Hartz 4 aufgestockt werden.

Armes Deutschland
g_abriele
Mitglied
Beiträge: 909
Registriert: 06.08.2007, 12:15
Wohnort: Fyn - Danmark

Beitrag von g_abriele »

Ich weiss nicht, was du mir sagen willst - ich fuer meinen Teil schaue ueberwiegend daenisches Fernsehen .

Was in D moeglich ist und nicht, kann ich nicht genau beurteilen - aber ich weiss, dass es so, wie es jetzt laeuft, nicht finanzierbar ist.

Hauptsaechlich hatte ich aber ja auch geschrieben, dass ich es gut finde, wie es hier laeuft - wenn auch Schwachstellen vorhanden sein moegen - und dass ich nicht gut finde, wenn in D gleich laut aufgeschrieen wird, wenn etwas verlangt wird - und diese Erfahrungen habe ich in meinem eigenen Leben/Umfeld gemacht.

Deine Andeutung, dass meine Meinung deutschen Primatensendern entspringt, nimmt mir auf jeden Fall das Interesse, deine Beitraege genauer zu lesen, weil du genau so anfaengst, wie ich vermutet habe, dass die Reaktionen einiger hier ablaufen ..

Gleich zu Anfang persoenlich werden ... 8)
Wenn jemand (Auswanderer-Fragen) oder Fragen zu Fyn beantwortet haben will, versuch ich das gerne per PN (wenn ich kann !)
cimberia
Mitglied
Beiträge: 1496
Registriert: 10.07.2008, 20:34
Wohnort: neben Tastrup

Beitrag von cimberia »

Letztendlich ist es doch Scheissegal, ob der Betreffende 450 oder 1000 Euro vom Staat (was auch immer die Ursache sein mag) empfängt.

Wer dafür nix tun will, obwohl er eventuell doch auch Kistenweise seine Getränke nach Hause trägt, der hat eben Pech gehabt.

Also, mir wäre es sogar recht und billig, wenn ich ne kleine Beschäftigung hätte, falls ich zum roten A muss.
Sommerreifen sind für den Sommer da :-)
g_abriele
Mitglied
Beiträge: 909
Registriert: 06.08.2007, 12:15
Wohnort: Fyn - Danmark

Beitrag von g_abriele »

cimberia hat geschrieben:
Also, mir wäre es sogar recht und billig, wenn ich ne kleine Beschäftigung hätte, falls ich zum roten A muss.
Das seh ich auch so - gilt aber natuerlich nicht fuer alle ... aber fuer diese Leute mit der Einstellung finde ich diese Aktiviering eine richtig gute Chance.

Sicher ziehen auch die Firmen ihren Nutzen daraus und ich bin mir nicht sicher, ob alle ehrenwert damit umgehen ... aber wenn es mir hilft, warum soll nicht jemand anderer auch seinen Vorteil davon haben??
Wenn jemand (Auswanderer-Fragen) oder Fragen zu Fyn beantwortet haben will, versuch ich das gerne per PN (wenn ich kann !)
kalki
Mitglied
Beiträge: 515
Registriert: 06.12.2006, 22:58
Wohnort: S-H
Kontaktdaten:

Beitrag von kalki »

Es gab einmal in DE Zeiten,wo für "ordentliche Arbeit" auch "ordentliches Geld" verdient werden konnte,leider Gottes sind diese Zeiten lang vorbei,einzig was zählt ist die Billigkeit,allerdings bleibt hierbei oftmals die Qualität der Arbeit auf der Strecke,aber wen interessiert das heutzutage schon?
In Zeiten diese berüchtigten 1-€-Jobs und Co,Hartz4 usw wird die Bevölkerung doch nur noch gemobbt,wo es nur geht.
Es ist schon wahr,dass der "kontrollierte" soziale Abstieg mit Einführung dieser Machenschaften seinen Beginn erfahren hat,und wer in diese Mühle gelangt,kommt nur schwer oder gar nicht mehr heraus,so sieht es nun mal aus.

Dass es in DE immer weniger Arbeit gibt,liegt auch an der Tatsache,dass Landkreise mittlerweile dazu übergehen,auf entsprechenden Baustellen Billiglöhner aus Jugoslawien einzusetzen,die arbeiten für brutto 3€ die Stunde und kriegen keine einzige Überstunde bezahlt, das wird dann alles super geschickt in den Angeboten um- und eingerechnet sodaß deutsche Arbeitnehmer keinerlei Chance haben,so einen Auftrag zu bekommen.
Bestes Beispiel für so einen Fall ist das neue WKK in Heide/Holstein.
Allerdings ist der Ausführende Generalunternehmer mit ner knappen Mille minus da raus,wohl auch weil da einiges an Pfusch gebaut wurde, aber so soll und muß es nun auch mal sein.
Wie gesagt, gute Arbeit für gutes Geld!
Ich hab letztes Jahr in Dänemark den Spruch von nem VVSer gehört...."mehr ist für das Geld nicht drin" und nach 2 von 4 Befestigungen des WC-Blocks war er wieder verschwunden.
cimberia
Mitglied
Beiträge: 1496
Registriert: 10.07.2008, 20:34
Wohnort: neben Tastrup

Beitrag von cimberia »

...dass Landkreise mittlerweile dazu übergehen,auf entsprechenden Baustellen Billiglöhner aus Jugoslawien einzusetzen,die arbeiten für brutto 3€ die Stunde und kriegen keine einzige Überstunde bezahlt, ...
:mrgreen: Auch beim Bau des Reichstages und des Kanzleramtes in Berlin wurden diese Leute gesehen!
Sommerreifen sind für den Sommer da :-)
Benutzeravatar
Lars J. Helbo
Mitglied
Beiträge: 7370
Registriert: 23.06.2002, 22:08
Wohnort: Sall
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars J. Helbo »

reimund1012 hat geschrieben:Trotzdem denke ich man kann die in Dänemark übliche Praxis absolut nicht auf deutsche Verhältnisse übertragen.
Also ich weis nicht, ob man das so ohne weiteres sagen kann. Dazu müsste man natürlich erst einmal das DK System richtig verstehen. Der Überschrift diesen Threads ist absolut falsch. Arbeitspflicht ist nicht das zentrale Element.

Das zentrale Element ist der Handlingsplan. Der Gemeinde ist verpflichtet für jeden Arbeitslosen bzw. Sozialhilfeempfänger einen individuellen Plan zu erstellen, um die Person wieder in Beschäftigung zu bekommen. Die Arbeitsmaßnahmen sind Elemente in diesem Plan. Das Ziel ist aber immer eine normale Beschäftigung.

Aber natürlich müsste ein paar Sachen in DE geändert werden. Erstens denke ich, dass die "ergänzende Hartz IV" abgeschaft werden müsste. Es geht ja hier um eine staatliche Subvention, womit nicht rentable Arbeitsplätze künstlich am leben erhalten bleiben, und das bringt auf Dauer nichts. Es führt aber zu ganz viel unlautere Wettbewerb.

Natürlich würde dies zu "Verlust von Arbeitsplätze" führen - genau wie der Mindestlohn. Das ist aber ein natürlicher Prozeß. Es kann nicht Aufgabe des Staates sein, nicht rentable Betriebe künstlich am Leben zu halten. Wo das hinführt hat man doch schon in der DDR gesehen, warum soll das jetzt wiederholt werden?

Dann müsste man auch die öffentliche Haushalte sanieren. Die Gemeinden müssen handlungsfähig werden, damit sie z.B. Umschulungsmaßnahmen in gang setzen können. Ich sehe allerdings kein Wille, dies anzugehen. Die Geschwafel der FDP über Steuererleichterungen ist ja absolut aberwitzig. Aber auch bei den anderen Parteien ist es im Grunde genommen nicht viel besser. Seid Jahrzehnten wird über "Abbau von Subventionen" gesprochen. Alle sind einig, dass es getan werden muss, aber wenn es konkret wird, hörts auf.

Denn es geht ja um Sachen wie die oben erwähnte "ergänzende Hartz IV", die Freibeträge für Sonntag- und Nachtarbeit, die unglaublich hohe Freibeträge bei der Erbschaftssteuer für "Familienbetriebe" und "Großmutters Häuschen" und jetzt auch noch das neue Fördergesetz für Hotels und Gaststätten sowie viele andere Sachen. Es geht also um ein ganz breites Spektrum, aber es besteht ja keinerlei politische Wille hier ordentlich aufzuräumen.

Hier wurden alle diese Subventionen im Laufe der 80'er Jahre beseitigt und das war eigentlich der Grundlage für den Aufschwung.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig