kerstin13 hat geschrieben:Hat schon jemand Petermännchen am Limfjord in Trend gesehen?
Nein, im Limfjord bisher noch nicht, die größte "Problemzone" ist Djursland, und seid einigen Jahren geht die Verbreitung nördlich von Djursland weiter. Inzwischen wurde auch von ersten Fängen von Anglern in Saeby berichtet, ist aber verhältnismäßig wenig.
In Richtung Süden existieren bisher keine Fangmeldungen in den Angelforen, jedenfalls nicht, dass ich sie gefunden hätte.
Warum die Verbeitung sich mehr oder weniger auf dieses Gebiet beschränkt ist im übrigen nicht geklärt.
Ich würde eher sagen: Djursland ist die südliche Grenze. Die Petermännchen-Arten sind eigentlich typische Nordseebewohner und südlich von Djursland ist der Salzgehalt der Ostsee wahrscheinlich schon zu gering.
Außerdem glaube ich, dass es in Sæby immer schon Petermännchen gegeben hat. Ich bin 1975 das erste Mal in Læsø gewesen (die Insel liegt östlich von Sæby) und dort waren diese Petermännchen immer schon bekannt (und wurden geangelt und geräuchert).
In all den Jahren haben wir jede Menge "Gemeine Petermännchen" (Trachinus draco) schon geangelt, aber beim Schwimmen noch nie Probleme mit ihnen gehabt. Deshalb würde ich auch nie Badeschuhe benutzen (halte ich ungefähr so sinnvoll wie einen Neopren-Anzug gegen Feuerquallen anzuziehen oder nur mit Schuhen zum Strand herunterzulaufen, weil, man könnte ja mal auf eine Kreuzotter treten).
Das "Gemeine Petermännchen" ist im allgemeinen auch in tieferer Wassertiefe (5-10 m) als die kleinere und unangenehmere Viperqueise (Echiichthys vipera bzw. Trachinus vipera). Diese könnte eher mal am Strand auftauchen, aber ich habe diese in den all den Jahren noch nie gesehen und auch noch nie geangelt. Die Viperqueise kommt insgesamt in Dänemark sehr viel seltener vor.
Übrigens muss man auch keinen Arzt besuchen, wenn man gestochen wird - das kommt ganz auf die persönliche Konstitution an, wie man auf das Gift, dass ein Fischeiweiß ist, reagiert.
Ich selber bin mal gestochen worden beim Angeln und es war nicht schlimmer als ein Wespenstich (nur wurde der Finger noch einige Tage immer mal wieder dick wurde - tat aber nicht mehr weh). Ich habe aber persönlich miterlebt, wie beim Angeln mit dem Boot ein Bekannter von mir mehrfach an einem Tag in die Hände gestochen wurde (so drei- bis viermal - es war eine riesige Petermännchen-Ausbeute). Der Bekannte zeigte quasi keine Symptone.
Insofern ist "Panik" vor den Petermännchen völlig unangebracht (und geangelt gibt es ein leckeres Fischgericht).
wir fahren im August für zwei Wochen nach Hals/Hou.
Da wir mit zwei kleinen Kindern (3 und 1,5) reisen, würde
ich gerne wissen wie die aktuelle Petermännchen Situation da so aussieht.
Hoffen natürlich auf schönes Badewetter.
Vielleicht war ja einer vor kurzem da und kann mal berichten.
In diesem Jahr gibt es wieder viele Petermännchen an den Küsten. "In Nordseeland ist es derzeit besonders schlimm", sagt der Meeresbiologe und Chef des Øresundaquariums. "Wir haben nämich ein sogenanntes Petermännchen-Jahr." [...]. "Wenn man an der Nordküste Seelands zu bestimmten Zeiten ins Meer geht, kann man auf wenigen Metern im Wasser auf mehrere hundert Petermännchen treffen, die sich dicht beieinander am Meeresboden befinden." [...] Petermännchen sind giftige Fische, die in Küstennähe des Øresunds und des Großen Belts anzutreffen sind. Sie sind gleichermaßen geliebt wie gehasst: Geliebt für ihre schöne Erscheinung und ihr schmackhaftes Fleisch. Gehasst für ihre Giftstachel, die zu einem äußerst schmerzhaften Erlebnis werden können.
"Wird man gestochen, tut das unheimlich weh. Wir reden hier von einem wirklich brutalen Schmerz. Schon ein paar Mal wären Menschen weiter draußen im Meer wegen des schockierenden Schmerzes fast ertrunken", sagt Jens Peder Jeppesen, der selbst großen Respekt vor dem Giftstachel des Fisches hat. "In Einzelfällen kann der Stich so unglücklich platziert sein, dass er einen Nerv trifft und sich so quasi über den Rest des Körpers ausbreiten kann." Das Heimtückische ist zudem, dass sich der Fisch im Sand engräbt und so visuell kaum auszumachen ist.
Neben dem Gewöhnlichen Petermännchen ("fjæsing"/Trachinus draco) wurde auch eine andere Unterart, die Viperqueise ("lille fjæsing"/Trachinus vipera bzw. Echiichthys vipera), von Tauchern im Großen Belt gesichtet:
Einige Taucher wollen auch den Lillebor, den kleinen Bruder, des Gewöhnlichen Petermännchens, an Nordseelands Küste gesichtet haben. Die Viperqueise ist noch giftiger.
"Taucht ein Fuß über dem Petermännchen auf, richtet es seinen Stachel auf, so dass dieser sich direkt in den Fuß bohrt, wenn man drauftritt. Ein guter vorbeugender Schutz wäre das Tragen von Badeschuhen", sagt Jens Peder Jeppesen. Sobald Badegäste das Wasser betreten, zieht sich das Petermännchen oft in tiefere Wasserbereiche zurück. Deshalb kann es von Vorteil sein, nicht als Erster ins Wasser zu rennen.
Für Mutige, die sich 1000 Kronen im Urlaub verdienen möchten:
Das Øresundaquarium wäre gerne im Besitz einer Viperqueise. Deshalb hat es eine Belohnung von 1000 Kronen für die Abgabe einer lebenden Viperqueise ausgesetzt.
Bin vor einigen Jahren mal in der Adria in ein Petermännchen getreten. Unschöne Sache. Kurzfristig sehr schmerzhaft, aber zum Glück ohne die nachfolgende Entzündung, die mir ein Seeigel am Arm verursacht hat. Habe zwar ohnehin Neoprenschuhe an wenn ich zum Speerfischen oder Windsurfen gehe, aber seitdem auch immer Badeschuhe beim normalen Baden.
Würde mich interessieren, ob das vermehrte Aufkommen der Petermännchen an der dänischen Nordseeküste auch auf die steigenden Wassertemperaturen zurückzuführen ist. Bzw. ob durch die hohen Temperaturen der letzten Jahre dort die Verbreitung der Petermännchen beschleunigt wurde. Die Ausbreitung in Kroatien ging zumindest teilweise auf die ansteigenden durchschnittlichen Wassertemperaturen zurück.
Schwimmschuhe sind ohnehin super. Auch wer nicht nur am Sandstränden badet, sondern auch mal über glitschige Kiesel ins Wasser watet, wird sie nicht mehr missen wollen. Selbst am Bodensee spaziere ich am Kieselstrand viel lieber mit Schwimmschuhen ins Wasser.
Im Zweifelsfall bei Schimmschuhen eher die kleinere, eng anliegende Größe kaufen, damit sie beim Schwimmen schön an den Füßen bleiben. Wir laufen ja nur bis zum Wasser darin, und im kühlen Wasser werden die Füße ein bisschen kleiner.