deutsche Kinderbetreuung in Dänemark

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
inkus
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Beitrag von inkus »

@ sollys

ich hab auch nie gesagt, dass du zu den hausfrauen gehörst. aber ich kenne solche aussprüche von eben solchen.
das problem sehe ich nicht in der fremdbetreuung, sondern in der nachsorge der eltern. wenn das kind nach hause kommt und den ganzen mist allein bewältigen muss, geht es kaputt. wenn man sich dann aber zusammen hinsetzt und ausweichstrategien entwickelt, darüber redet und einen ausgleich schafft, geht es dem kind besser. natürlich ist es für so ein kleines kind unheimlich schwer! was wollen die alle von mir? ich kenne die nicht, ich verstehe sie nicht! das sind wohl die ängste der kinder. aber ich denke, je früher man ein kind mit der realität konfrontiert, es langsam darauf vorbereitet und nicht in watte packt und ihm alle probleme nimmt, um so selbständiger wird es! warum soll ich immer heile welt spielen? das leben ist hart! auch ein kind hat ein recht, das zu wissen. das schärft die sinne, hilft beim lernen.
was ist, wenn das kind in die schule kommt? stell dir vor, es war vorher nie in einem kindergarten!? der schnitt ist in fortgeschrittenem alter immer schwerer. im kindergarten hat ein kind eine spielerische abnabelung hinter sich, bevor der wahre ernst des lebens beginnt.
achja, ich hab auch noch eine 2-jahrige tochter. die hab ich mit nem halben jahr zu einer tagesmutter geben müssen, weil ich keine andere wahl hatte. ohne mein einkommen, hätten wir nicht überleben können! und hier ist das nicht anders. ich muss arbeiten, sonst schaffen wir es nicht. und es schadet meinen kindern nicht! davon bin ich überzeugt!

lg inkus
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triumph
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Re:

Beitrag von triumph »

hallo

also meiner meinung nach finde ich es überhaupt nicht normal kinder mit 1 1/2 oder 3 jahren in die betreuung zu geben.
und ich halte es auch nicht für normal wenn ich kinder habe die von fremden menschen aufziehen zu lassen .
die prägungsphase von 0 bis 6 jahren ist die wichtigste zeit im leben eines menschen und wenn ich mir vorstelle das anderen als mir selbst zu überlassen wird mir ehrlich gesagt schlecht.

ich halte es dagen für normal wenn eltern ihre kinder selbst betreuen sie vielleicht mit 5 jahren in die vorschule gehen und mit 6 jahren eingeschult werden.

niemand aber wirklich niemand wird gezwungen kinder zu bekommen
und wenn kinder in die welt gesetzt werden dann sollten die eltern sich doch auch bitteschön darum kümmern, und nicht am system der betreuung herumnörgeln das ja erst notwendig wurde weil die voraussetzungen fürs kinderkriegen nicht stimmen.

grundvoraussetzung für das kinderkriegen ist meiner meinung nach das man es sich auch leisten können muß, das bedeutet das ich es mir zeitmäßig und finanziell auch erlauben kann kinder zu kriegen um die ich mich dann auch selbst kümmern kann.

ich mag zwar eine krasse meinung vertreten aber ich für meinen teil bin da etwas verantwortungs bewusster als andere scheint mir .

ich habe mir meinen kinderwunsch abgeschminkt weil ich die vorraussetzungen dafür nicht erfüllen kann und deshalb werde ich keine haben , auch nicht aus dem gefühl heraus es wird schon irgendwie klappen das tut es nämlich nicht , in erste linie bin nämlich ich für meine kinder verantwortlich , und manchmal vermisse ich dieses denken bei meinen mitmenschen.

wenn aus kindern alkoholiker werden oder kriminelle dann liegt das ja wohl eher an dem was den kinder an werten vermittelt worden ist oder was sie an aufmerksamkeit oder liebe nicht bekommen haben , weil vielleicht die wichtigsten menschen im leben / die eltern / keine zeit hatten .
kinder sind eben doch keine pflanzen die man mal so eben nebenbei großzieht.
gruß klaus
inkus
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Beitrag von inkus »

mir platzt gleich der kragen!
keine kinder haben oder wollen und dann hier nen lauten machen! ich kann sie schlecht zur adoption frei geben, nur weil zwischenzeitlich die bedingungen nicht stimmten!!!!!! es gibt leute, die stillen ihre kinder bis 7. deshalb tue ich das noch lange nicht. . ich bleibe bei meiner meinung, kinder gehören frühzeitig in eine betreung! denn eltern haben auch nicht immer die pädagogischen voraussetzungen, ihren kindern im vorschulalter alles beizubringen. kinder brauchen den umgang mit anderen kindern. sie müssen lernen, sich unterzuordnen, oder zu behaupten.
ach was rege ich mich auf. es muss auch solche menschen geben. sonst hätte ich nichts zu meckern.

inkus
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Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Sorry, Inkus ich zitiere dich mal kurz "ich bleibe bei meiner meinung, kinder gehören frühzeitig in eine betreung! denn eltern haben auch nicht immer die pädagogischen voraussetzungen, ihren kindern im vorschulalter alles beizubringen. kinder brauchen den umgang mit anderen kindern. sie müssen lernen, sich unterzuordnen, oder zu behaupten. "

Wenn ich das lese, da läuft es mir eiskalt den Rücken runter.......
Das meinst du doch hoffentlich nicht ernst.

Grusel :roll: :oops: :roll: :x :x :x :(

Erschreckte Grüsse
Sandra
Urmel

Beitrag von Urmel »

Fuglesang hat geschrieben:Sorry, Inkus ich zitiere dich mal kurz "ich bleibe bei meiner meinung, kinder gehören frühzeitig in eine betreung! denn eltern haben auch nicht immer die pädagogischen voraussetzungen, ihren kindern im vorschulalter alles beizubringen. kinder brauchen den umgang mit anderen kindern. sie müssen lernen, sich unterzuordnen, oder zu behaupten. "

Wenn ich das lese, da läuft es mir eiskalt den Rücken runter.......
Das meinst du doch hoffentlich nicht ernst.

Grusel :roll: :oops: :roll: :x :x :x :(

Erschreckte Grüsse
Sandra
Genau das habe ich auch gedacht bzw gefühlt ...ich denke, kleine Kinder brauchen in erster Linie , Liebe und Wärme und kein pädagogisches Konzept ! Wir haben auch drei Kinder und ich bin immer berufstätig gewesen , wir haben es (zum Glück , ich weiß , nicht jeder kann es so einrichten ) immer so gemacht,das wir immer endgegen gesetzt gearbeitet haben. Sprich , der eine war Arbeiten und wenn er heim kam, ist der Andere los gegangen. In den KiGa kamen die Kids jeweils mit drei bzw vier Jahren und ich denke,das ist auch früh genug. Ansonsten kann ich Sollys nur zu 100% zustimmen ,ich persönlich finde es auch nicht gut, Kinder (egal in welchem Land !!! ) schon so früh fremdbetreuen zu lassen, aber das muß letztlich jeder für sich alleine endscheiden.
kathy+angelina
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Beitrag von kathy+angelina »

also ich bin auch in dem osten deutschlands groß geworden.im tiefsten osten sogar
und wie gesagt ich bin mit 5 monaten in die krippe gekommen und hatte wenig von meiner mum.meist habe ich sie eine woche lang gar nicht gesehen weil sie so viel gearbeitet hat. wir hatten eine tolle wohnugn die wir uns super leisten konnten,jedoch sind wir auf extremes bitten meiner oma zu iuhr ins haus gezogen,mussten alles neu renovieren und alles selber zahlen da sie ein jahr später verstarb. somit hatten wir extreme geldprobleme und meine mum ging noch öffter arbeiten. was sich bei mir so auswirkte das ich,wenn ich sie gesehen habe nicht einmal mehr wusste wer sie ist! meine große schwester bekam von mir den namen mama und meine eigentliche mama war halt irgend eine frau,.
ich finde es bis heute nicht gut,dass man kinder so früh weg gibt,alleine von dem was ich erlebt habe!
das es in deutschland ebenso probleme mit der kinderbetreuung gibt wie in dänemark ist ebenso meine meinung.
kinder gehören zu ihren eltern, wenn die dann der meinung sind die müssen so schnell wie mmöglich fremd betreut werde sollte man denen verbieten weitere kinder in die welt zu setztn!
denn da kommt bei mir die frage auf warum sie kinder machen!
egal ob sie zu hause bleiben für die drei jahre oder arbeiten gehen!
kinder sind menschen wie wir alle,und brauchen zuneigung,am anfang erst recht von den eltern sonst wissen sie nie wer ihre bezugspersonen sind oder sie sehen komplett falsche als das an!
wie gesagt kann ich aus eigenen erfahrungen sprechen!
um zu der tread schreiberin noch etwas zu sagen.
ich würde an deiner stelle versuchen sie in einen kindergarten zu tun wo die erzieher hauptsächlich dänisch reden,ihr aber auch in deutsch weiter helfen können wenn sie gar nichts versteht.

zu triumpfh
ganz sooo extrem wie du es beschreibst find ich es auch nicht ganz so ok.
ich bin zwar auch der meinung das man wenigstens das kind 2 jahre bei sich behalten sollte und ich drum kümmern sollte,letzen endes aber mindestens eien sozialen kontakt in form eines weiteren kindes geben sollte. ich habe eine 2 jahre alte tochter.sie geht nicht in den kindergarten und ich kann nicht sagen das es iihr bei mir schlecht geht!
jedoch werde ich sie,wenn wir anfang januar wieder nach deutschland zurück gehen,meine kleine auch mal eins,zwei stunden in den kindergarten geben damit sie kontakt zu anderen kindern hat. jedoch werde ich sie nicht ganz tags da hin tun da mir das einfach zu früh ist. klar kommen dadurch auch finanzielle belastungen auf einen zu nur finde ich das man,wie triumph schon sagt,selber dafür verantwortlich ist!
lisatvis
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Beitrag von lisatvis »

Jetzt muss ich mich hier umbediengt einklingen!!!
Aber als erstes Toleranz Leute Toleranz ist hier das wichtigste!!!

Ich habe auch drei Kinder und bin daheim mit Ihnen geblieben. Weil ich für mich meine Kinder und meinen Mann entschieden habe das es so das beste ist. Weil ich keine Kinder bekommen wollte die andere aufziehen/ erziehen, weil ich dabei sein wollte wenn sie laufen sprechen u.s.w. lernen. Ich muss mich tagtäglich hier in Dänemark dafür rechtfertigen warum ich das tue, mir wurde direkt ins gesicht gesagt das ich meinen Kindern damit schade. Das lustige daran ist das genau die Pädagogen im Kindergarten sagen ja mann merkt das deine Kinder drei jahre daheim waren, sie haben das "Basic Trust" und sie sind selbstsicher.

So, aber anders rum finde ich, wenn eine Mutter das bedürfniss hat zu arbeiten weil sie einfach nicht daheim sein kann, und Depressionen bekommt. Ist es doch umbediengt besser für Mutter und Kind das es in die Grippe kommt weil das Kind dann nähmlich zu einer ausgeglichenen und zufriedener Mutter heimkommt.

Ich glaube nicht, das das eine besser oder schlechter ist!! Ich glaube nicht das die Kinder umbediengt schaden davon nehmen das sie in der Grippe sind. Viele müssen das auch einfach um zu überleben. Mann muss es für sich selber entscheiden was das beste ist.

UND BITTE RESPEKTIEREN
in Deutschalnd ist es genau andersum da wird mit dem Finger auf die Frauen gezeigt die Arbeiten gehen - das finde ich schrecklich.

Für mich persönlich ist es nix Kinder in die Grippe zu geben. Weil es mich nicht glücklich macht um 7 aus dem Haus zu stürmen seine Kinder in die Grippe zu schmeissen Abends heim kommen schnell Kochen und ab ins Bett... Ich bin leidenschaftliche Hausfrau :o) Aber ich Respektiere alle meine dänischen Freundinnen die genau das tagtäglich machen und dabei glücklich sind! Und deren Kinder sind völlig normal und gut erzogen :o)
Und ganz ehrlich gesagt ab und zu in ganz schwachen stunden beneide ich meine Freundinnen die arbeiten gehen, weil ganz ehrlich liebe Mütter der Nation es ist nicht immer so lustig nur am "Herd" zu stehen.
Gruss Andrea
Bull
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Beitrag von Bull »

klaus, weisst du überhaupt was du redest?
lieber klaus, es geht hier nicht darum, kinder von fremden menschen grossziehen zu lassen. meine kinder gehen tagsüber in den kindergarten bzw. zur tagesmutter und dass hat nichts mit kinderabschieben zu tun. wenn alle so denken würden wie du, würde die menschheit bald vom aussterben bedroht sein, weil sich nur noch millionäre kinder leisten könnten. die kinderbetreuung ist sehr wichtig. die kinder die auf die schiefe bahn geraten sind meistens die, die auch nach der kinderbetreuung auf sich selbst gestellt sind. kinder brauchen in erster linie die eltern und damit meine ich mutter UND vater. meine kinder bekommen zu hause viel liebe, geborgenheit und wärme. und sie gehen gerne in den kindergarten! also wenn irgendwo was falsch läuft ist es doch meistens im elternhaus, es gibt natürlich auch aussnahmen z.B. extrem verwöhnte kinder die immer nur in watte eigepackt werden (kenn ich aus dem eigenen bekanntenkreis). die kinder kommen nie im leben alleine zurecht und wohnen noch mit 50 bei mama.
klaus hast du eigentlich schon eine eigene wohnung?

wie soll ein kind mit 5 oder 6 in der schule klarkommen, wenn es nie gelernt hat mit anderen kindern umzugehen, und dazu gehören auch auseinandersetzungen mit anderen kindern. dass lernen sie doch erst in der betreuung! das lernen sie nicht auf dem spielplatz wo mama immer aufpasst.

also klaus, wenn man keine ahnung hat, einfach mal ...

markus
die bessere hälfte von inkus
evi jensen
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Beitrag von evi jensen »

hallo,
irgendwie hat diese diskussion wenig mit anjas anfangsfrage zu tun, nun werde ich mal versuchen, darauf einzugehen.

erst einmal solltet ihr mit euch selbst abklären, ob eure tochter in einen kindergarten soll oder nicht. das ist das wichtigste, denn sie kann mit sicherheit merken, wenn ihr eigentlich, ganz tief drinnen, es nicht für richtig haltet, dass sie in einen kindergarten geht.

wenn ihr euch für kindergarten entscheidet, und versuchen wollt, dass das mit dem kiga, in den sie geht, besser funktioniert, dann solltet ihr das gespräch suchen. ich habe grade auf holbæk kommunes hjemmeside geschaut, dort hat jeder kindergarten seine eigene hjemmeside, auf der sie mehr oder wenger ausführlich ihr konzept beschreiben. nun weiss ich ja nicht, in welchen der kindergärten sie geht, und alle habe ich natürlich nicht durchgelesen, aber das könnt ihr doch als ausgangspunkt nehmen.

fragt die erzieher, wie sie es angehen, damit eure tochter sich wohlfühlt, fragt auch, was ihr selbst dazu tun könnt. vielleicht gibt es die möglichkeit, die gruppe - oder einen teil davon - mit erziehern mal zu euch nachhause einzuladen, das machen wir gerne, wenn wir kinder haben, die sich schwer einleben. dadurch sehen die anderen kinder - und erwachsenen - , wer eure tochter ist, lernen ihren hintergrund besser kennen und sehen vielleicht: hoppla, vielleicht ist es ja lustig mit ihr zu spielen.

unbedingt ganz konkret fragen, wie sprogstimulering im kindergarten gemacht wird, damit zeigt ihr auch selbst interesse.

wenn ihr danach immer noch das gefühl habt, dass die im kiga nicht wollen, dann solltet ihr vielleicht einen anderen kiga kontakten. ihr könnt auch bei der kommune selbst fragen, ob es ausser dem kiga noch möglichkeiten für sprachstimulierung gibt, einige kommunen haben zb tosprogskonsulenter.

wenn eure tochter seit einem halben jahr dort geht, hat sie inzwischen mit sicherheit einen zumindest passiven dänischen wortschatz, den es zu aktivieren gilt.

du schreibst: >Ich kann auch von ihr mit 3 Jahren noch nicht verlangen das sie sich hinsetzen muss um die Sprache zu lernen dafür sind eigentlich die sogenannten Pädagogen da<

da besteht glaube ich ein missverständnis. eine der vielen aufgaben der pædagoger ist es, eurer tochter sproglig stimulering zu geben. aber ihr als eltern habt ebensoviel verantwortung dafür, dass sie dänisch lernt. dafür muss man sich nicht zum pauken hinsetzen, das ist klar. und natürlich sollt ihr zuhause weiterhin deutsch sprechen, auch wenn euch sicher einige fachleute anderes empfehlen. aber das schliesst ja nicht aus, dass man das dänsiche mit einbeziehen kann, spielerisch.

zb. kann ein memory-spiel auf dänsich gespielt werden, oder ihr schaut euch zusammen bamse og kylling an und überlegt zusammen, was die da jetzt sagen. beim einkaufen könnt ihr die dinge auf dänisch benennen, ohne deshalb gleich eure deutsche identitet aufgeben zu müssen. es gibt ganz viele möglichkeiten, eurer tochter zu zeigen, dass es lustig ist und spass macht, dänisch zu sprechen. und ihr werdet sicher bald überascht sein, dass eure maus mehr kann als ihr :D

viel glück dabei

evi,selbst erzieherin mit 4 mehr oder weniger zweisprachigen kindern
inkus
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Beitrag von inkus »

hallo sandra,
ich denke, ich sollte hier doch mal einiges gerade rücken. ich war etwas aufgebracht und bin wohl somit übers ziel hinaus geschossen. wenn ich dadurch herzlos und kalt geklungen habe, habe ich wohl eure abneigung verdient.
aber grundsätzlich bin ich doch der meinung, dass kinder sich so früh wie möglich brauchen. wenn ich sagte, kinder gehören frühzeitig in eine betreuung, meinte ich nicht wirklich, dass sie mit nem halben jahr dorthin gehören. in DE war ich mit meiner großen 2 jahre zu hause. dann musste ich aber auch los. und bei der kleinen war es zwar ein halbes jahr, ich hatte nur keine andere wahl. da bot sich eine gute bekannte an, die kleine am tage zu nehmen und ich holte sie späten mittag wieder ab.
wer die möglichkeit hat, sein kind 3 jahre zu hause zu behalten--->herzlichen glückwunsch! ich konnte das nicht. aber nach 3 jahren sind den kindern kleine flügel gewachsen und sie wollen fliegen!!!!!! also sollte man sie auch lassen. sie wollen andere kinder sehen, sie wollen erfahrungen sammeln, sie wollen fehler machen und sie brauchen dann auch die sichtweise einer anderen person, als nur von der mutter. denn eine mutter und ein vater sind vor liebe oft blind. das sehe ich an mir. ich würde meine kinder wie eine löwin verteidigen. wenn sie sagen, die kindergärtnerin war böse und diese sagt das gegenteil, dann glaube ich erst mal meinem kind. aber ich als mutter sehe nicht alle fehler oder schwächen meines kindes. da gibt es geschulte augen, die mich darauf hinweisen können. das ist nicht böse meinem kind gegenüber gemeint. nein es hilft mir doch auch, mein kind besser zu verstehen.
und ich finde, jedes kind sollte wirklich schon vor schuleintritt erfahrungen sammeln.
wem ich auf den schlips getreten bin, den bitte ich um entschuldigung.
es hat mich nur erst fuchtbar wütend gemacht.

lg inkus
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anchovis
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Beitrag von anchovis »

Mangelnde Betreuung im dänischen Kiga und deren Auswirkungen hin oder her - diese Diskussion ist zwar unterhaltsam, aber dem eigentlichen Problem, das die Erstellerin des Themas hat, nicht im geringsten zuträglich.
Ich meine, was nützt die eine oder andere Erkenntnis, was hilft es, zu erkennen, dass dänische Kinder gefühlsmäßig misshandelt werden oder deutsche Kinder es richtig prima haben im Kiga...
Dem Kind, um das es hier geht, nützt das gar nix, denn nur aufgrund dieses Threads wird das dänische Betreuungssystem sich nicht stante pede umstellen und deutsche Betreuer einstellen.
Also, was tun?

Das Kind nicht aus dem Kiga nehmen, ggf. wie schon gesagt eine andere Einrichtung suchen, und dazu eine dänische Tagesmutter, eine Schülerin im Taschengeldjob, eine dänische unausgelastete Oma etc. engagieren, die etwas Deutsch sprechen und dem Kind die Sprache behutsam, aber zügig näher bringen. Wie sonst soll es in DK bestehen? Nur durch Diskutieren wird sich das Problem nicht lösen. Vielleicht sprecht Ihr selbst schon genug Dänisch - dann ab sofort zweisprachig mit dem Kind umgehen. Vater auf Deutsch, Mutter auf Dänisch oder umgekehrt (je nachdem, wen die Schwarze-Peter-Rolle nicht so stresst).
Ein dänisches Bilderwörterbuch für Kinder kaufen und dieses zusammen mit dem Kind durchsprechen.
Nur um Himmelswillen nicht alle Steine aus dem Weg räumen und es komplett aus dem Kiga nehmen.

Im übrigen ist es so, dass es für sehr junge, unbedarfte Kinder keine Sprachbarrieren gibt - sie verstehen sich eigentlich "ohne Worte" und helfen sich im Spiel gegenseitig weiter. Kleine Kinder bis 3 Jahre kennen kein "Mobbing", nur den natürlichen Drang, ihre Umwelt und Mitmenschen zu erkunden. Insofern wäre zu prüfen, wo das eigentliche Kontaktproblem der Kleinen liegt. Möglicherweise wäre es im deutschen Kindergarten auf lange Sicht zum gleichen Verhalten gekommen... Dann müsstet Ihr therapeutischen Rat suchen.
evi jensen
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Beitrag von evi jensen »

hej anchovis,

du schreibst:


[quote="anchovis. Vielleicht sprecht Ihr selbst schon genug Dänisch - dann ab sofort zweisprachig mit dem Kind umgehen. Vater auf Deutsch, Mutter auf Dänisch oder umgekehrt (je nachdem, wen die Schwarze-Peter-Rolle nicht so stresst).
.[/quote]

hier bin ich absolut anderer meinung. nun weiss ich nicht, welche erfahrung du selbst mit zweisprachigkeit hast, ob du deutsche(r) oder däne/dänin in deutschland bist.

ich bin hier schon öfter auf die meinung gestosse, dass ausländische eltern mit ihren kindern dänisch sprechen sollten - also konstant - , allerdings hauptsächlich von "pseudofachleuten", die zwar mit kindern zu tun haben, von zweisprachigkeit aber genausoviel wissen, wie jedermann.

die wirklichen fachleute hier - die tosprogskonsulenter unserer kommune zb, sagen jedoch: sprich mit deinem kind deine herzenssprache . (und davon kann man auch zwei haben, allerdings bezweifle ich, dass das bei anja der fall ist, da sie ja erst seit einem halben jahr in dk leben).

meiner meinung nach sollte es ein grundrecht sein, dass sich jeder mensch in der sprachhe ausdrücken darf, in der er sich am wohlsten fühlt, solange sein gegenüber diese sprache versteht. und das ist ja der fall, wenn hier in dk die letern deutsche ind und deutsch mit ihrem kind sprechen. das gilt kinder, wie erwachsene. viele feinheiten kann man nur in seiner eigenen sprache ausdrücken. geade vorhin wurde soviel über die wichtigkeit von nähe der eltern geschrieben, stell dir vor, welche nähe da verloren gehrt, wenn man seinem kind plötzlich in einer noch sehr fremden sprache sagen soll, wie lieb man es hat, ich mag gar nicht daran denken.

das soll natürlich anja nicht abhalten, ab und zu dänsich zu sprechen, wenn sie lust hat, auch die kleine anspornen, dasselbe zu tun, einfach, weil es spass macht

ich selbst spreche mit meinen kindern viel dänisch, habe aber, als ich die kinder bekam schon fast 8 jahre in dk gelebt, in dänsichem kiga gearbeitet, die dänische ausbildung gemacht, mein alltag ist dänsich und ich fühle mich in der dänischen sprache zuhause. ich spreche aber auch deutsch mit ihnen, da das meine muttersprache ist, und es für mich wichtig ist, ihnen meine gefühle auch auf deutsch zu sagen. sie dürfen mir in der sprache antworten, in der sie lust haben.

übrigens glaube ich nicht daran, dass die erzieher in anjas kiga kein deutsch können. um auf das pædagogseminarium zu kommen, muss man mindestens HF haben, dazu gehört auch deutsch, es ist in der schule ab der 7. klasse obligatorisch - über die qualität kann man sich streiten, aber dass sie kein wort davon verstehen, was die kleine sagt, ist unsinn oder unwillen von seiten der erzieher. wenn sie also weint und sagt: ich will zu meiner mama, dann verstehen die das mit sicherheit. und wenn sie sie dann auf dänisch trösten, versteht sie den sinn nach einem halben jahr auch ziemlich sicher.

also, anja, klø på, nicht aufgeben, auch viele dänische kinder weinen im kiga, obwohl sie die sprache verstehen, und auch in deutschen kindergärten habe ich weinende kinder erlebt, die dort übrigens von den erzieherinnen der mutter sozusagen aus dem arm gerissen wurden, die eltern waren im gruppenraum nicht willkommen, das ist hier immerhin anders, man kann in der regel mit seinem kind reinkommen und auch dableiben, bis man selbst parat dazu ist, zu gehen, das nur am rande.

hejhej, evi
truemmerlotte
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Beitrag von truemmerlotte »

cimberia hat geschrieben:@ Truemmerlotte bitte :oops: und in die Ecke!
@ Sollys :D - Danke!

Hilsen Frank
@cimberia: Seh ich keinen Grund zu!



Natürlich ist es nett, wenn man (finanziell) die Möglichkeit hat, die Kids
bis zum Kindergartenalter zu Hause zu lassen.Nur nicht immer klappt es.
Und das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Da ist es doch gut wenn man die Chance hat arbeiten zu gehen, mit dem guten Wissen:
Mein Kind sitzt nicht alleine zu Hause oder muss lungert mit 5 Jahren schon den ganzen Tag in der Stadt rum (auch im Winter, nur mit Gummistiefeln, Shorts und T-Shirt bekleidet) , sondern ist zum einen unter Aufsicht und zu anderen, was viel wichtiger ist: In Gesellschaft anderer Kinder um sozialisiert zu werden bzw zu lernen. In Deutschland ist die Kinderbetreuung nicht so gut geregelt wie hier.

Ausserdem bin ich der Meinung das Kinder die erst mit 5 in den Kindergarten kommen oder diesen sogar gar nicht besuchen, sondern im entsprechenden Alter direkt eingeschult werden, im schlimmsten Fall sogar unsozialisiert bzw isoliert sein können.

Was mich aber am meisten ärgert/verwundert/ weiss der Henker wie ich es ausdrücken soll:

Es gibt Leute die kehren Deutschland (mit Sicherheit aus gutem Grund) den Rücken und ziehen in ein fremdes Land. Sie lassen alles hinter sich , zumindest mehr oder weniger: Aber trotzdem möchten die meisten
gerne die deutsche Zeitung, deutsches Essen, oder eben wie in diesem Thread deutsche Kinderbetreuung.

Liebe Leute, in welchem Wahn lebt Ihr denn? Das überall in die Hände geklatscht wird, wenn es heisst : Hier kommen die Deutschen. Und alle ein Umfeld schaffen wie es auch in Deutschland ist? Dann brauch ich nicht auswandern.

Es gibt glücklicherweise die ein oder andere deutsche Einrichtung hier in DK, das heisst aber nicht das man ausserhalb deren Einzugsgebiete auch ein Recht auf zb deutsche Erzieher hat. Wenn ich möchte das mein Kind in eine dt Einrichtung geht bzw auch ein stückweit dt betreut wird, so habe ich die Wahl in den entsprechenden Bereich zu ziehen. Tue ich es nicht:
So habe ich meine Wahl getroffen, für mich und für meine Familie.

Wie gesagt, viele haben sich beschwert weil zb türkische Familien kein Deutsch können, die Kinder (im schlimmsten Fall ) in der Schule kein Wort verstehen. Wenn die Eltern sich hingestellt hätten und nach türkischen Pädagogen verlangt hätten, möchte ich nicht wissen was die anderen Eltern dazu gesagt hätten. Das hätte Mega-Aufruhr verursacht.
Und jeder der das abstreitet, lügt sich in meinen Augen in die eigene Tasche!

Und jetzt machen einige im Ausland genau das gleiche und wundern sich das dort nicht gejubelt wird ob der Forderung.

Wie gesagt:

Andere Länder - andere Sitten

Und ich kann hier nirgendwo den Nachweis erkennen, das die Kinder egal ob D oder Dk nicht kiffen oder saufen würden, wenn sie die von Euch geforderte Art der Erziehung genossen hätten. Denn das , liebe Leute , ist nicht nachweisbar! Also stellt gefälligst nicht jedes Kind das in der krippe oder dem Kindergarten war als gefühlsmässigen Krüppel da, der mit Sicherheit auf die schiefe Bahn geraten wird.

Wer der Meinung ist, das Eltern die aus verschiedensten Gründen die Kinder frühzeitig in eine Betreuung geben, schlechte Eltern sind, hat nach meiner persönlichen Meinung selbst keine Ahnung. Oder wollt Ihr behaupten ( ohne mich persönlich oder meine Lebenssituation zu kennen) das ich eine schlechte Mutter bin?

Das ist nicht nur anmassend, unverschämt und beleidigend, das ist die grösste Sauerei die es gibt. Und sowas würde ich dann gerne mal in einem persönlichen Gespräch ausdiskutieren.

Auch ich würde kämpfen und habe gekämpft wie eine Löwin, wenn es um meinen Jungen geht. Trotzdem gibt es Sachen an die ich mich gewöhnen muss, auch wenn sie mir nicht immer in den Kram passen. Auch werde ich immer meine Meinung sagen, wenn mir etwas gegen den Strich geht.

Aber ich werde nicht durch die Welt ziehen und überall deutschen Standard oder deutschsprechende Mitarbeiter erwarten.
Ich kann Leute , die andere nicht ernstnehmen nicht leiden!
Simba
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Beitrag von Simba »

Sicher soll unsere Tochter auch mit der Sprache aufwachsen aber wenn man als Eltern sein Kind jeden morgen weinend und schreiend im Kindergarten lassen muss ist es echt total hart, die Kleine weiss ja auch überhaupt nicht warum sie sie nicht verstehen und so richtig bemüht sich auch niemand darum sich mit unserer Kleinen zu beschäftigen und ihr die dänische Sprache näher zu bringen was auch daran liegen kann das niemand dort Deutsch spricht.
Und das schlimmste für Eltern ist wenn ein Kind nach Hause kommt und sagt, ich zitiere, NIEMAND WILL MEIN FREUND SEIN.


Was hast Du denn schon unternommen, um die Situation zu verbessern?
Hast Du schon mit den Erziehern gesprochen? Gibt es von denen irgendwelche Vorschläge? Wie gehst Du mit Deiner Tochter um wenn Du sie abgibst, bzw. sie weinend heimkommt? Habt Ihr schon mal ein Kind aus dem Kindergarten zum Spielen nach Hause eingeladen?

Mit 3 Jahren braucht ein Kind noch kein pädagogisches Näherbringen einer neuen Sprache. Es lernt tagtäglich beim Spielen immer ein bisschen mehr dazu. Druck, Aufgaben geben, Vokabeln lernen und ähnliches sind für so ein Alter völlig daneben.

Kinder reagieren unterschiedlich auf Veränderungen. Ich habs bei meinen Kids gesehen. Der eine hat scheinbar nicht mal gemerkt, dass die Leute aussenrum plötzlich eine andere Sprache sprechen. Er hat schon nach der ersten Woche das ein oder andere (in meinem Fall englische) Wort eingebaut.
Meine Tochter hat wochenlang nichts mehr gesagt, wirkte auch nicht wirklich glücklich und hat sich immer ängstlich zurückgezogen. Bis sie eines Tages doch mal ein Wort englisch gesprochen hat. Die anderen Kinder waren davon so begeistert, dass sie ihr damit jegliche Scheu genommen haben und sie die Sprache so schnell gelernt hat, dass sie ein halbes Jahr später, als sie in die Schule kam, schon das Level ihrer Kameraden erreicht hatte.

Ich würde an Deiner Stelle das Augenmerk nicht so auf die Sprache legen, sondern lieber versuchen, Deine Tochter positiver auf die anderen Kinder einzustimmen. Wie sieht es z. B. mit einer Geburtstagsfeier aus? Steht da bald was an? Damit könnte man sie vielleicht auch positiv stimmen.
Sie ist noch sehr jung, aber vielleicht findet Ihr schon einen Sport (Kinderturnen vielleicht), wo sie neben dem Kindergarten noch die Möglichkeit hat, andere Kinder zu treffen.
Je normaler Ihr mit Eurer Tochter umgeht, desto schneller wird sie sich auch eingewöhnen. Kinder spüren sehr gut, was in Eltern vorgeht und wenn es Dich selber zerreisst, dann wird Deine Tochter auch unsicher bleiben.
Also ab zu den Erziehern und nach Lösungen suchen.

LG Simba
Anja1981
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Beitrag von Anja1981 »

Ich habe mich das ganze Wochenende köstlich amüsiert worüber ihr euch so aufgeilt aber niemand konnte mir so richtig helfen.
Ich habe niemals behauptet das meine Tochter von deutschen Pädagogen betreut werden soll es ging mir lediglich darum das sie jemand versteht wenn sie Probleme hat wie z.B. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder wenn sie hinfällt und sagt ihr tut das und das weh das jemand sie versteht. Aber ich denke das ist zuviel verlangt gewesen um hilfe zu bitten!

Ich wünsche Euch noch viel Spaß beim Köpfe einschlagen und weiteren dummen Äußerungen!!!!!!!!!!!!!!!