In dem Thread „Bargeld wird vielleicht nicht mehr überall angenommen“ werden die möglichen Bezahlformen bar und unbar kontrovers diskutiert. In einem Beitrag wurde von einem User geäußert, dass er nicht jedem mitteilen wolle, wo und wann er einkaufe. Ich erwiderte daraufhin:
Die Reaktion eines anderen Users:Bei Kartenzahlung teilst du doch nicht jedem mit, wo und wann du einkaufst. Der Chip auf der EC-Karte und auch der Magnetstreifen (letzterer wird in der EU nicht mehr genutzt) hat keine persönlichen Daten gespeichert. Das IT-System von Aldi oder Edeka kennt dich als Kunden nur als TAN und BIC. Wenn immer gesagt wird, dass bei Kartenzahlung Kundenprofile erstellt werden können so stimmt das nur bedingt. Kein Supermarkt kann feststellen, dass Herr Müller aus der XY-Str. jeden Monat eine 100er Packung Verhüterlies kauft.
Einzig die Kontoführende Bank könnte nachvollziehen, in welchen Unternehmen ihre Kunden ihr Geld gelassen haben.
Mit dieser doch wohl kritisch gemeinten Äußerung begann eine heftige Diskussion, die letztlich etwas aus dem Ruder lief. Schade:Ach ja? Dann erinnere ich doch noch mal an folgendes...
http://www.nordschleswiger.dk/de/daenemark-politik/mobilepay-soll-skat-bei-steuererfassung-helfen
http://dk-forum.de/phpbb3/viewtopic.php?f=12&t=30767&start=345#p399836
Zum Thema:
Die dänische Finanzbehörde SKAT (in Deutschland das Finanzamt) beabsichtigt 2019 es dem steuerpflichtigen Bürger zu ermöglichen, Einkäufe von steuerlich absetzbaren Waren und Dienstleistungen (z.B. die über Airbnb dienstlich erforderliche Hotelübernachtung) und auch zu versteuernde Einnahmen über MobilePay direkt an SKAT zu übermitteln. Von dieser Möglichkeit verspricht sich SKAT eine enorme Erleichterung in Form von Einsparung von Personalressourcen, weil nicht mehr Berge von (online) eingereichten Rechnungen geprüft werden müssen. Die per MobilePay direkt beim Kauf übermittelte Rechnung wird vom IT-System bei SKAT automatisch übernommen (ggf. nach vorheriger ebenfalls automatischer Plausibilitätskontrolle).
Allerdings profitiert auch der steuerpflichtige Bürger von dieser geplanten Neuerung, da er mit der unmittelbar beim Kauf getätigten Übermittlung einer steuerrelevanten Rechnung dem Amt nichts mehr einreichen oder online übermitteln muss. Zwei oder drei Klicks beim Kauf und die Angelegenheit ist erledigt. Da muss am Jahresende nicht mehr groß überlegt werden, ob da noch eine Rechnung vergessen wurde.
So weit so gut. Mein „Gegenspieler“ im Bargeldthread vertritt nun aber offensichtlich die Meinung, dass SKAT mit dieser Neuerung mehr verfolgt.
Mit Aussagen wie
oderAch ja? Dann erinnere ich doch noch mal an folgendes...
http://www.nordschleswiger.dk/de/daenemark-politik/mobilepay-soll-skat-bei-steuererfassung-helfen
betrat mein Gegenspieler gleich zu Anfang die persönliche Schiene (Beleidigung) und machte somit eine vernünftige Diskussion unmöglich.Natürlich sind die Finanzämter (ob nun DK oder D) grundsätzlich die Guten,
die nichts Böses wollen.
Das ist deine Aussage? Ehrlich?
Sollte das so sein, ist diesbezüglich eine weitere Diskussion überflüssig, da
Argumente und praktische Erfahrungen bei idealisiertem Blauäugismus ja sowieso
keine Rolle spielen.
Besagten User ging bzw. geht es einzig darum, die dänische Finanzbehörde SKAT ins schlechte Licht zu rücken (Ausspionierung des Bürgers).
Ich habe wirklich sachlich versucht darzulegen, dass SKAT nicht daran gelegen ist die Bürger auszuspionieren und keine Einkäufe oder Einkünfte von Bürgern automatisch an SKAT übermittelt werden. Vielmehr müsse der Bürger selbst aktiv werden, wenn er diesen „Service“ von SKAT in Anspruch nehmen möchte.
Aber da biss ich auf Granit, obwohl beim aufmerksamen Lesen des Artikels auf nordschleswiger.de eigentlich alles klar sein sollte.
Nun gut. Nehmen wir uns eine andere Veröffentlichung zu diesem Thema vor. Zitat (übersetzt):
„…Aber Tax hat keinen Zugriff auf Informationen, die Sie nicht melden möchten, verspricht MobilePay. Tax erhält keine persönlichen Daten oder Daten, die Benutzer von MobilePay nicht preisgeben möchten. (…) Tax greift nicht automatisch auf Informationen zu. Es sind ausschließlich die Nutzer, die entscheiden, was zu berichten ist, sagt Pressesprecher bei Mobilepay Peter Kjærgaard. (…) Wir sind nur daran interessiert, den Menschen zu ermöglichen auf einfache Weise mit SKAT zu kommunizieren. (…) Es werden keine Daten ausgetauscht, die Sie nicht zur Offenlegung freigestellt haben. Es muss immer noch win win sein, um MobilePay zu nutzen, sagt Peter Kjærgaard. Alle Beteiligten müssen einen Nutzen aus der Sache ziehen können….“
Aus diesem Artikel wird auch klar, dass SKAT einen Nutzen aus der Zusammenarbeit mit MobilePay sieht (neben der besagten Arbeitseinsparung):
“… Mit Hilfe von MobilePay können Nutzer beispielsweise Einnahmen von Teilzeitdiensten einfach gemeldet werden…“ (…) Wenn Sie Ihre Wohnung über Airbnb vermieten, muss der Dienst Ihre Mieteinnahmen automatisch melden…“
Quelle: https://www.fyens.dk/indland/Nyt-indber ... el/3192737#
Letzteres ist nun nichts Neues. Derartige Einnahmen mussten schon immer an SKAT gemeldet werden. Von der neuen Möglichkeit, dies zukünftig über MobilePay zu tätigen erhofft sich SKAT, dass durch diese Erleichterung weniger Meldungen als bisher untergehen.
Grundsätzlich aber bleibt diese Form der Datenübermittlung via MobilePay freiwillig. Darauf weist MobilePay immer wieder hin. Dies auch in mehreren Presseveröffentlichungen zu diesem Thema.
Ich erspare mir jetzt aber noch weitere Presseberichte zu diesem Thema vorzustellen. Im Ergebnis sind sie gleichlautend.
Fazit
Die ab 2019 geplante Zusammenarbeit von MobilePay und SKAT ist für den Bürger nicht von Nachteil. Er kann diesen neuen Dienst nutzen, muss er aber nicht. Das ist wie mit dem Bezahlen. Der Bürger kann mit Karte oder Bargeld seinen Einkauf tätigen, ganz wie er möchte.
Vielleicht ein klitzekleiner Nachteil: Da bestimmte Unternehmen verpflichtet sind, bestimmte Einnahmen von Bürgern der Finanzbehörde ohne Aufforderung zu melden (z.B. Wohnungsverwalter, die die Mieten für den Vermieter einziehen) könnte es wegen der Vereinfachung der Datenweitergabe dazu kommen, dass steuerlich relevante Daten am Jahresende nicht mehr so leicht untergehen oder vergessen werden.
Da sehe ich nun aber nichts Böses.
So, das sollte es gewesen sein. Für den Fall, dass sich aus dieser Thematik noch eine Diskussion ergeben sollte bitte ich vorsorglich darum, hier beim Thema „MobilePay und SKAT“ zu bleiben. Allgemeine Frustbeiträge zu Finanzämter und Erfahrungen mit ihnen haben hier nichts verloren.