Mythologie
Mythologie
In Dänemark sagt man den nordiske mytologi. In Deutschland die germanische Mythologie.
In DK sind einige Wochentage aus Götternamen entstanden:
Tirsdag = Thyrs dag -- Onsdag = Odins dag –- Torsdag = Thors dag –- Fredag = Frejas dag.
So wurde in meiner Schulzeit die Entstehung der Namen dieser Wochentage erklärt. Ich erkenne auf deutsch Donnerstag als Donarstag wieder.
Wir lernten, daß z.B. Odin auf deutsch Wotan heißt, Thor heißt Donar, und Freja entspricht Freya.
Im Fernsehen wurde aber vorgestern (Quiz-Sendung mit Jörg Pilawa) als Antwort einer Frage betr. die Germanische Mythologie ”Thors Hammer” und ”Odin” erwähnt
Wann werden diese Götter dann eigentlich Wotan, Donar, Freya usw. genannt?
In DK sind einige Wochentage aus Götternamen entstanden:
Tirsdag = Thyrs dag -- Onsdag = Odins dag –- Torsdag = Thors dag –- Fredag = Frejas dag.
So wurde in meiner Schulzeit die Entstehung der Namen dieser Wochentage erklärt. Ich erkenne auf deutsch Donnerstag als Donarstag wieder.
Wir lernten, daß z.B. Odin auf deutsch Wotan heißt, Thor heißt Donar, und Freja entspricht Freya.
Im Fernsehen wurde aber vorgestern (Quiz-Sendung mit Jörg Pilawa) als Antwort einer Frage betr. die Germanische Mythologie ”Thors Hammer” und ”Odin” erwähnt
Wann werden diese Götter dann eigentlich Wotan, Donar, Freya usw. genannt?
Germanische Mythologie beschreibt die Mythologie der germanischen Stämme während der Eisenzeit und der Völkerwanderung.
Als Nordische Mythologie ist die Sammlung aller Mythen aus der vorchristlichen Zeit Skandinaviens.
Wotan war die Bezeichnung für Odin im Bereich der südlichen germanischen Stämme. Wird auch im Ring der Nibelungen genutzt.
Als Nordische Mythologie ist die Sammlung aller Mythen aus der vorchristlichen Zeit Skandinaviens.
Wotan war die Bezeichnung für Odin im Bereich der südlichen germanischen Stämme. Wird auch im Ring der Nibelungen genutzt.
Hallo Berndt,
auch die deutschen Wochentage Dienstag und Freitag haben dieselbe Quelle wie die dänischen Namen. Dass Thyra zu Die.. verkommen ist, liegt unter anderem an der Lautverschiebung t -> d, die in DK nicht mehr angekommen ist. Mit Dienst im Sinne von Arbeit hat der Tag nichts zu tun.
christian
auch die deutschen Wochentage Dienstag und Freitag haben dieselbe Quelle wie die dänischen Namen. Dass Thyra zu Die.. verkommen ist, liegt unter anderem an der Lautverschiebung t -> d, die in DK nicht mehr angekommen ist. Mit Dienst im Sinne von Arbeit hat der Tag nichts zu tun.
christian
Falls es dich interessiert,
bei Reclam gibt es ein Bändchen "Germanische Göttersagen" nach den Quellen neu erzählt von Reiner Tetzner. (Hat mal 8 DM gekostet)
Da gehts ziemlich wild zu!
Die Asen-Götter werden geboren und bauen die Welten;...;Loki zeugt drei Weltfeinde; Odin versammelt gefallene Krieger in Walhall;...; Die Göttin der ewigen Jugend wird geraubt;...Der Riese Geirröd versucht Thor zu töten;...; Loki beschimpft die Götter;...; Odin verführt Rind u.s.w.
Cornelia
bei Reclam gibt es ein Bändchen "Germanische Göttersagen" nach den Quellen neu erzählt von Reiner Tetzner. (Hat mal 8 DM gekostet)
Da gehts ziemlich wild zu!
Die Asen-Götter werden geboren und bauen die Welten;...;Loki zeugt drei Weltfeinde; Odin versammelt gefallene Krieger in Walhall;...; Die Göttin der ewigen Jugend wird geraubt;...Der Riese Geirröd versucht Thor zu töten;...; Loki beschimpft die Götter;...; Odin verführt Rind u.s.w.
Cornelia
Aber die Identität ist durchaus gegeben!
Das Problem ist nur: Es gibt keine längeren Textüberlieferungen der vordeutschen Stämme, sondern nur kurze Inschriften, Zaubersprüche und zweifelhafte Berichte von Römern. Wenn man dann die isländischen Sagen aus dem Hochmittelalter zitiert, die bis dahin mündlich überliefert wurden und von Generation zu Generation leicht verändert worden war, wäre eine Anwendung der vordeutschen Namen irgendwie verkehrt. Das ist eine Stilfrage. Denn so wie wir ihn von den Isländern erzählt bekamen, war der Glaube der Deutschen nie.
Es gibt aber keinen Zweifel, dass es um Christi Geburt und etwas danach noch einen gemeinschaftlichen Glauben gegeben hat.
Dienstag leitet sich meines Wissens nicht von Tyr ab, sondern von einem rheinisch-spätrömischen Gott namens Dinxus oder so ähnlich. Als die römischen Wochentage übersetzt wurden, hatten die Franken Tyr schon vergessen, Donar war auch Kriegsgott geworden. Es gibt aber im Allgäu Dialekte, in denen man bis heute Ziestag sagt, und das stammt von Ziu ("Zü"=Tyr). In Nordwestdeutschland und Holland gibt es noch Wo(e)nsdag für Wotanstag. Im restlichen Deutschland wurde die Nennung von Wotan unterdrückt.
Gruss Michael
Das Problem ist nur: Es gibt keine längeren Textüberlieferungen der vordeutschen Stämme, sondern nur kurze Inschriften, Zaubersprüche und zweifelhafte Berichte von Römern. Wenn man dann die isländischen Sagen aus dem Hochmittelalter zitiert, die bis dahin mündlich überliefert wurden und von Generation zu Generation leicht verändert worden war, wäre eine Anwendung der vordeutschen Namen irgendwie verkehrt. Das ist eine Stilfrage. Denn so wie wir ihn von den Isländern erzählt bekamen, war der Glaube der Deutschen nie.
Es gibt aber keinen Zweifel, dass es um Christi Geburt und etwas danach noch einen gemeinschaftlichen Glauben gegeben hat.
Dienstag leitet sich meines Wissens nicht von Tyr ab, sondern von einem rheinisch-spätrömischen Gott namens Dinxus oder so ähnlich. Als die römischen Wochentage übersetzt wurden, hatten die Franken Tyr schon vergessen, Donar war auch Kriegsgott geworden. Es gibt aber im Allgäu Dialekte, in denen man bis heute Ziestag sagt, und das stammt von Ziu ("Zü"=Tyr). In Nordwestdeutschland und Holland gibt es noch Wo(e)nsdag für Wotanstag. Im restlichen Deutschland wurde die Nennung von Wotan unterdrückt.
Gruss Michael
- Lars J. Helbo
- Mitglied
- Beiträge: 7370
- Registriert: 23.06.2002, 22:08
- Wohnort: Sall
- Kontaktdaten:
In Jütland hat man allerdings auch Wotan gesagt. Daher heißt der Ort ja auch Vojens im Gegensatz zur Odense.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Im Anschluß zum obigen Beitrag (Danebod) kann ich - wie in einem anderen Thread auf Online Etymology Dictionary hinweisen:
Wednesday: O.E. Wodnesdæg "Woden's day," a Gmc. loan-translation of L. dies Mercurii "day of Mercury" (cf. O.N. Oðinsdagr, Swed. Onsdag, O.Fris. Wonsdei, M.Du. Wudensdach). For Woden, see Odin. - The Odin-based name is missing in Ger. (Mittwoch, from O.H.G. mittwocha, lit. "mid-week"
Nehmen wir dann auch Thursday: O.E. Þurresdæg, perhaps a contraction (influenced by O.N. Þorsdagr) of Þunresdæg, lit. "Thor's day," from Þunre, gen. of Þunor "Thor" (see Thor); from P.Gmc. *thonaras daga- (cf. O.Fris. thunresdei, M.Du. donresdach, Du. donderdag, O.H.G. Donares tag, Ger. Donnerstag
Wednesday: O.E. Wodnesdæg "Woden's day," a Gmc. loan-translation of L. dies Mercurii "day of Mercury" (cf. O.N. Oðinsdagr, Swed. Onsdag, O.Fris. Wonsdei, M.Du. Wudensdach). For Woden, see Odin. - The Odin-based name is missing in Ger. (Mittwoch, from O.H.G. mittwocha, lit. "mid-week"
Nehmen wir dann auch Thursday: O.E. Þurresdæg, perhaps a contraction (influenced by O.N. Þorsdagr) of Þunresdæg, lit. "Thor's day," from Þunre, gen. of Þunor "Thor" (see Thor); from P.Gmc. *thonaras daga- (cf. O.Fris. thunresdei, M.Du. donresdach, Du. donderdag, O.H.G. Donares tag, Ger. Donnerstag
Hej,
nur zur Ergänzung der Anmerkungen zu den Wochentagen:
Die deutschen Wochentage sind vermutlich germ. Lehnübersetzungen, d. h., die römischen Namen wurden den Namen der entsprechend bekannten Götter zugeordnet. In einer Inschrift aus dem 3. Jahrhundert wird ein Gott „Mars Thingsus“ genannt, den Thingbeschützer, also Ziu oder Tyr, einer der Himmelsgötter. Daraus leitet sich der Name Dienstag ab. Der Name " Donnerstag" wurde mit dem Namen Donar gebildet, den man mit dem Jupiter gleichsetzte.
Ich weiß, dass das damit nicht die Ausgangfrage beantwortet ist, aber ich finde nicht nur Lehnübersetzungen interessant, sondern das Thema des Threads generell- und begrüße es, hier mehr darüber erfahren zu können.
Viele Grüße
Lukas
nur zur Ergänzung der Anmerkungen zu den Wochentagen:
Die deutschen Wochentage sind vermutlich germ. Lehnübersetzungen, d. h., die römischen Namen wurden den Namen der entsprechend bekannten Götter zugeordnet. In einer Inschrift aus dem 3. Jahrhundert wird ein Gott „Mars Thingsus“ genannt, den Thingbeschützer, also Ziu oder Tyr, einer der Himmelsgötter. Daraus leitet sich der Name Dienstag ab. Der Name " Donnerstag" wurde mit dem Namen Donar gebildet, den man mit dem Jupiter gleichsetzte.
Ich weiß, dass das damit nicht die Ausgangfrage beantwortet ist, aber ich finde nicht nur Lehnübersetzungen interessant, sondern das Thema des Threads generell- und begrüße es, hier mehr darüber erfahren zu können.
Viele Grüße
Lukas
Mythologi, Wochentage
Med interesse i tyske (dialekters) hverdagsords udbredelse og oprindelse tillader jeg mig følgende indlæg, som ikke giver Berndt yderligere svar på sit spørgsmål, men må formodes at være inden for spørgers interesseområde.
BR (Bayerischer Rundfunk) hat 1987-1991 Sprachproben von den Einwohnern in verschiedenen (bayerischen) Städten aufgenommen/eingesammelt. Die Aufnahmen wurden sprachlich bewertet und danach als Buch/Heft mit beigelegter Tonbandkassette herausgegeben, unter der Titel: "Bayerns Mundarten, Dialektproben mit Kommentaren" (1991, TR-Verlagsunion). Im Buch ist zu lesen:
Betreffend "Dienstag" - wird im bayerischen Raum drei verschiedene (Haupt-)Wörter benutzt.
Sprachprobe A) Pfronten (Kreis Ostallgäu) : Aftermontag
Sprachprobe B) Rottenburg an der Laaber (Kreis Freising): Ertag
Sprachprobe C) Stiefenhofen (Landkreis Lindau/Westallgäu): Ziistag
In den Erläuterungen dazu:
BR (Bayerischer Rundfunk) hat 1987-1991 Sprachproben von den Einwohnern in verschiedenen (bayerischen) Städten aufgenommen/eingesammelt. Die Aufnahmen wurden sprachlich bewertet und danach als Buch/Heft mit beigelegter Tonbandkassette herausgegeben, unter der Titel: "Bayerns Mundarten, Dialektproben mit Kommentaren" (1991, TR-Verlagsunion). Im Buch ist zu lesen:
Betreffend "Dienstag" - wird im bayerischen Raum drei verschiedene (Haupt-)Wörter benutzt.
Sprachprobe A) Pfronten (Kreis Ostallgäu) : Aftermontag
Sprachprobe B) Rottenburg an der Laaber (Kreis Freising): Ertag
Sprachprobe C) Stiefenhofen (Landkreis Lindau/Westallgäu): Ziistag
In den Erläuterungen dazu:
'Aftermontag' (=Aaftermëëtag) ist das "Normalwort" für Dienstag im Ostschwäbischen. Die Grenzen dieses Wortes stimmen weitgehend mit denen des Bistums Augsburg überein. Man nimmt an, daß dieses Wort im Bistum Augsburg in althochdeutscher Zeit gebildet wurde, um ein "neutrales", nicht belastetes Wort für diesen Wochentag zu besitzen.
Im Bairischen hat sich der Typ 'Ertag' (=Iatta, Iada) durchgesetzt: Dieses Wort ist abgeleitet vom griechischen Kriegsgott Ares, das einen Anklang zu Arius von Alexandria (gest. 336) hat, dem Begründer der Sekte der Arianer, die sich bis ins 7. Jahrhundert hinein bei den Germanen halten konnte.
Im Alemannischen gilt 'Ziistag' (auch Zinstag), das vom germanischen Gott 'Ziu' hergeleitet ist. Beide Bildungen sind Lehnübersetzungen zu lat. 'Martis dies' (=Tag des Kriegsgottes "Mars")