Erfahrung bei Auswanderung nach DK gesucht

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maybritt h
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Beitrag von maybritt h »

Hej!
(på dansk!)

@liseha: jeg har aldrig oplevet at man har sagt til mig „...hvis du er utilfreds med ting her i D så tag tilbage til DK!...“ Jeg har nu boet 12 år i D og har ikke altid været tilfreds med ting her – men der er endnu aldrig nogen der har sagt jeg kunne „tage hjem igen“.
Jeg har så vidt muligt tilpasset mig - efter at ha’ trådt i spinaten“ med visse ting, har jeg lært at omgås tyskerne med deres kultur. Det har ikke altid været let og jeg bliver da også mindet om at jeg har en anden kulturel baggrund (næsten hver dag i forskellige situationer).

Jeg ser ligesom I andre at der er fordele og ulemper ved at bo og flytte til et andet land – men det har jeg valgt at leve med. 100% tilfreds bliver man aldrig.

Hilsen
Maybritt
- der glæder sig over en livlig diskussion ........
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Zuletzt geändert von maybritt h am 13.01.2004, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
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If you don't want your future boss to read it,
don't post it."
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej allesammen!
Kaum dreht man mal einen halben Tag den Rücken, geht es hier und, smile.
Doch, Evi, lieb von Dir, mich in Schutz zu nehmen - aber das war ich - und ich stehe auch dazu!
Wo fange ich denn an - einiges wurfde ja auch schon gesagt, denn och ,öchte ich mich ja direkt äußern, wenn ich direkt angegriffen werde,
1. Lise - ich nehme mir nach so langer Zeit in D das Recht heraus, Mißstände zu kritisieren oder einiges anders zu machen.
ich bin hier nämlich nicht mehr Gast (= Tourist), sondern (steuerzahlender!) Mitbürger, der auch die Konsrequenzen der Mißstände voll tragen muß.
Und wenn ich irgendwo lebe, versuche ich, es so zu hinzuikriegen,daß es allen gutgeht --- wads ist eigentlich falsch daran?
Und da ich sowohl deutsche als auch dänische Verhältnisse kenne, was ist falsch daran, auch mal den Dänen zu sagen. ört zu, in Dtld. feiern wir nicht mit 20 Kindern - und dennoch ist das mobben nicht anders als hier. DAS kann es also nicht sein.
ICH möchte in MEINEM Haus nicht so sehr gerne einen Jungen,der meiner damals 9j. Tochter (entschuldigt bitte) schweinische Hitlersprüche nachruft! Das ist weder die Sprache, die wir hier reden noch hat sie mit Nazideutschland viel zu tun!
Die Situation vonEvi haben wir zweimal hier im Hause erlebt, daach kamen mir immerhin nur noch die Mädchen ins Haus, was auch schade ist, denn sie hat auch einen Jungen, mit dem sie gerne spielt und in der Schule als Team zusammenarbeitet!.
Und beim letzten Geburtstag einer Klassenkameradin kam Louise mir wieder heulend entgegen, weil sie beschimpft wurde --- die gastgeberin möchte sie nun nicht zu ihrem Geburtstag einladen - das kann man doch begreifen, oder nicht?
Muß man sich für´s Jantelov beleidigen und auf sich rumtrampeln lassen??? An seinem shcönsten Tag?
Mal abgesehen davon, daß ich versuche, meinen Kindern soviel verschiedene Freunde/kameraden wie möglich zu geben - sprich sie haben welche in der vioilnstunde, im Judo, beim reiten oder wo sie gerade, aus dem KIGA (immerhin fand die hiesige KGA-Leiterin das ebenso schön wie ungewöhnlich, daß sich meine kinder zu ihren alten KIGA-Freundinnen die Treue halten) und in der Klasse.
Was erleben da dänische Kinder? ängen den ganzen Vormittag mit ihrn Kassenkameraden, von denen ein Großteil in dieselbe Freizeitordnung geht, so daß sie den Nachm. auch zusammen sind, und dann feiern sie auch noch sämtliche geburtstage zusammen. na bravo, kein Wunder,wenn Vielfalt der meinungen inDK seltener wird.
Entshcudlige, daß ich ein bißchen sarkistisch bin, aber so nett hast Du ja auch nicht geschrieben.
Wenn mir etwas in Dtld. nichtgefallen hat, habe ich das ebenso geäußert und versucht zu ändern - dafür leben wir doch wohl in Demokratien - oder sind hier in DK wirklich schon DDR-Verhältnisse, auch was die Meinunsgfreiheit angeht, ausgebrochen???
Dein Beitrag läßt mich solches denken.
Danke Evi für Deine Unterstützung!

Übrtigens, Lise, ich betrachte mich durchaus als "nützliches Glied der dänischen Gesellschaft", auch wenn ich nicht arbeiten gehe 8außer Haus gegen Geld) und auch wenn ich mir <kritik erlaube und nicht brav alles schlucke, was mir so vorsetzt.
ich habe im KIGA im beytrelsen aber auch außerhalb mitgearbeitet, die Pädagogen wußten immer, auf wen sie zählen konnten, wenn es um Mithilfe ging; ich war mehrmals im foräldreraad in der Schule, habe an Lese-und anderen Projekten teilgenommen, und auch mein mann ist da, wenn Hilfe gebraucht wird.
ir feiern die Klassengeburtstage nun wie oben geschrieben, mit demResultat,daß ich einen Kindergeburtstag 3x feiere - mit der Klasse, mit der Familie und mit den wirklichenfreunden meiner Tochter, zu denen durchaus wie beschrieben Kinder aus ihrer Klasse, aber auch anderswoher gehören.
ich habe ein offenes Haus, hier ist jeder willkommen, der uns nicht beschimpft, unsere Sachen kaputtmacht odersichsionstwie aufführt, wie Dänen es wohl auch nicht tolerieren würden.
Andere Kinder schleppen kranke Viecher mit nach Hause, meine Töchter kommen mit den kindern,die denBus verpaßt haben, den Schlüssel vergessen, oder die Tatsache, daß Mutter erst später aus der Arbeit kommt.
Und wenn es in den Ferien mit "pasningsmöglichkeiten" hapert - rate mal, auf wen zurückgegriffen wird.
ich schreibe dies nicht, um einen heiligenschein uz bekommen, sondern u mDirzu zeigen,daß an sehr wohl hier leben kann, sich anpassen und dennoch (oder gerade deshalb) kritisieren darf.
Ich betrachte mich incht als notorischen Nörgler, und es ist kein Widerspruch, wenn ich DK für meine Kinderals geeigneter als Dtld. betrachte: Im gegensatz zu den meisten Frauen hier bin ich nämlich so privligiert, daß ich zuhause bleiben kann - das ermöglichst wzwar keinen Urlaub in Spanien oder sonstwo, sondern nur in Djurssommerland und bei deutschen Verwandten auf engstem Raum, das ermöglicht auch nur Klamotten aus dem secondhand-Laden, das ermöglicht auch nur ein kleines altes Auto, aber ... meine kinder haben mich den ganzen Tag.
Das ist unsere Wahl, und mit einigem Rückgrat und dickem Felle, mit dem man sich gegen die schiefen Blicke und manchmal auch dreisten Bemkerkungen wappnen muß, geht es inzwischen.
Eine ecte Wahlmöglichkeit jedoch haben die dänischenFrauen nicht - da hat sich die Frauenbewegung leider als Schuß nach hinten erwiesen, denn daß die meisten Frauen gerne länger bei ihren Kindern blieben, ist doch nicht zuletzt mit dem für die damalige Regierung überraschend starkem Ausnutzen der (inzwischen ja wieder ganz gestrichenen, wenn ich Evi höre, ansonsten damals rasch gekürzten) "foräldreorlov"-Regelung bewiesen.
Und wenn hier in den letzten Jahren Bekannte arbeitslos wurden, hat nicht eine deswegen geweint, sie alle waren froh, mal mehr für ihre Kinder da sein zu können.
Viele Tagesmütter sind dies doch nur, weil sie auf diese Art auch bei ihren eigenen Kindern bleiben können!

Im pübrigen, Lise, bevor Du zum Angriff übergehst, lies nochmal genau meine Postings: ich habe auf das Schulsystem hingewiesen, das mir besser als das deutsche gefällt, obwohl wir auch damit zu kämpfen haben,daß unsere Tochter unterfordert ist.
Ich habe die Qualität derInstitutionen, so man denn eine nutzen will oder muß, hervorgehoben, die besser als was ich aus Dld. generell höre.
Die Kinder dürfen länger Kinder sein - auf eine Art wenigstens; sie haben mehr Platz- zumindest in Jylland - und wachsen trotz allem in einem guten Klima auf.

So, ich könnte noch viel schreiben,abver ich lasse es lieber; Streit will ich hier auch nicht vom zaun brechen und der beitrag ist eh schon wieder viel zu lang.

Ich kan nnur sagen, daß ich meinem halten Heimatland kritische Bürger, egal wo sie herkommen wünsche, wenn die hier in DK nicht erwünscht sind, bestätigt dies doch eigentlich nur die bisher geäußerten Beobachtungen zum jantelov, mit DDR-Vergleichen und dem besagten Tellerrand...

Fast eingeschneite Grüße - Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 13.01.2004, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
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evi jensen
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Beitrag von evi jensen »

hej ursel,
dafür war ich das nicht, die gesagt hat, dass du das nicht warst, hihi...
ansonsten gebe ich dir recht mit deinem beitrag.
grüsse aus vendsyssel, wo es gar nicht schneit sondern nur schusterbuben regnet
Zuletzt geändert von evi jensen am 13.01.2004, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Evi!
Danke - und entschudligt - wer war denn das Birgit, Corinna???
ich brauche bald wirklich den von Ulrike vorgeschlagenen Spickzettel!!!

Mir fiel hinterher noch ein: Die höchste Alkoholmißbrauchrate bei Jugendlichen gibt es hier auch - Zusammenhänge darf ziehen,wer will...Dabei sind die Kinder hier doch so behütet...

Allen einen schönen Tag noch - Ursel, jetzt ganz allein zuhaus...
Zuletzt geändert von Ursel am 13.01.2004, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
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evi jensen
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Beitrag von evi jensen »

hej ursel,
nur ein gedankr - vielleicht sind in dk nur deshalb mehr jugentliche alkoholmisbruger, weil man hier besser ist sie aufzuspüren? ich sage nicht, dass es so ist, ich weiss es nicht, ich denke nur, dass das ja auch eine möglichkeit wäre.
nachdenkliche grüsse von evi
Zuletzt geändert von evi jensen am 13.01.2004, 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Evi!
ja, das kann natürlich sein, die Nachricht ist jedenfals aus den dänischen Medien.

ich war ja al bei einem Virtrag von Ebbe Klövedal Reich, in dem er den Unterschied zwischen Jugen heute und früher beschrieb --- und er war bestimmt keiner, der das jetzige "Überwachunsgssystem" toll fand.
Eine Bekannte hat mi zu Weihnachten eine Sternglosse zuegschickt, in der auch jemand fragt,wie wir bloß unsere kindheit überlebt haben, wo wir doch so frei und unbeaufsichtigt rumzogen und echte Abenteuer erlebten.
Kindheit heute findet sehr unter den Augen der Erwachsenen statt --- in DK durch die Institutionaliserung natürlich noch mehr, oder evtl. auch nur anders, nämlich unter professioneller, während sich anderswo die Kinder eben doch durch andere Erwachsene zumindest beobachtet fühlen müssen - man ist heute auf vieles ja viel mehr aufmerksam als früher.

Schneit es bei Euch auch? Das ist vielleicht eine Matsche!
Grüße - Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 13.01.2004, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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annikki

Beitrag von annikki »

Hej Ursel, Evi, Corinna, Lise und wer sonst noch so alles da ist !
Mensch, haben wir wirklich so ein Glück mit unseren Klassen (und vorher Kiga) ?
Ist das wirklich schon so krass überall ?
Aber wenn wir dann die Kinder "ausgliedern " anstatt "einzugliedern", wo sind diese Kinder dann als Jugendliche und dann als junge Erwachsene zu finden ??? Das "Auffangen" sollte doch gerne so früh wie möglich einsetzen, gern mit professioneller Hilfestellung von Kiga und Schule. Klar hatten wir auch schon mal Probleme in der Klasse, aber das wurde bereits im Vorfeld vom Lehrer aufgefangen und durchgearbeitet. Aber wir haben auch Super-Lehrer, dafür sind wir dankbar.
Und ja, es schneit immer noch !!!!
Zuletzt geändert von annikki am 13.01.2004, 17:57, insgesamt 1-mal geändert.
liseha
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Beitrag von liseha »

War wohl nicht ganz falsch, was ich geschrieben hatte, sonst hätte ich wohl diese reaktionen nicht gekriegt... :-))
Böses Mädchen!!
ICH HABE NIE GESAGT, DAS ICH DK. ALS DDR WÜNSCHE... Fände ich sehr schade.
Was ich eigentlich wollte, "war kurz und vorsichtig anzudeuten", das ich das gut finde, mit dieser besagte Klassengeb.
Und zum schluss kurz erwähnt hatte, das viele D. es gerne so im Ausland hätte wie zuhause im D.
Viele haben sich doch gefreut, das Aldi, Lidl, Douglas etc. nach DK. komme, aber im gleichen atemzug gestöhnt habe, das es dann wieder nur DK. sachen geben werde.
Ich spreche Deutsch mit ein Sauerlandaktent, aber früher habe mann wohl gehört wo ich her kamm.
Ich wurde beschümpf das ich D. arbeitsplätze, D. jungs wegnehme, das die Dänen ja leiche mädchen wäre und ehe immer nur besoffen wäre etc.
Zum 1000.sten mal prallt das am panzer ab, aber mann musste doch schon einen sehr sehr dickes feld zulegen..
Wenn ein Däne etwa grosses gemacht hat zb. Von Trier oder Viggo Mortensen (Aragon) dann weht schon die "Dannebrog" im herzen, weil DK. auf die Landkarte ein platz kriegt. Deshalb habe ich immer noch nicht DDR erwähnt, deswegen würde ich auch nicht Pia K. wählen... :-)
Ich glaube nur das ein kleines Land eben mehr zusammen hält als vielleicht ein grosses.
Wenn mann in USA ist und DK. sage kommen komentare wie "Aahh.., das ist doch die hauptstadt von SCHWEDEN"
...Auczt!! TAT WEH!!
Oder "Nie gehört"! Dann ist mann doch ein wenig stoltz wenn ein Ami sagt "little Mermaid" Gut ich weiss auch das viele Amis glaubt/denkt(?) das Irak/Iran in Europa liegt... Aber trotztdem!!
So.. mehr wollte ich eigentlich nicht.
Ihr könnt mir wieder lünchen, mich als DDR zuhänger beschümpfen oder wie auch immer.
Falsch verstanden werde ich so oder so..
Lise

Bearbeitet von - liseha am 13.01.2004 18:27:07
Zuletzt geändert von liseha am 13.01.2004, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich denke wir müssen hier die Dinge aus einander halten. Es geht wohl weniger darum, daß der eine Art Kindergeburtstage abzuhalten besser oder schlechter ist als der andere. Vielmehr geht es darum, ob nur _eine_ Art möglich ist. Wieso kann man nicht akzeptieren, daß jeder es so macht, wie er will?

Eigentlich das gleiche Problemm mit den Geschäften. Wenn Lidl und Aldi in DK nur das gleiche verkaufen wie Alta und Rema, dann bringen die neue Geschäfte ja nicht mehr Vielfalt - und genau das war es ja, was man sich hätte wünschen könnte.

Genau das ist für mich das Hauptproblemm: In DK müssen alle und alles gleich sein, und wehe derjenige, der sich erlaubt etwas anders zu machen oder zu sein.
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 13.01.2004, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Berndt

Beitrag von Berndt »

Ich habe mit großem Interesse alle bisherigen Beiträge dieses Themas gelesen und habe zum Thema nichts Konkretes hinzuzufügen. Bin aber über den fehlenden Einblick der Dänen in die Verhältnisse des Nachbarlands sehr enttäuscht. Ursel hat früher von Problemen mit den Eltern der Klassenkameraden ihrer Kinder berichtet. Dasselbe habe ich vor vielen Jahren leider auch persönlich erlebt. Bin mit einer alleinstehenden Mutter aufgewachsen. Wurde nur widerstrebend vom Pfarrer der Gemeinde getauft. Konnte nicht den Nachnamen meines leiblichen Vaters bekommen, weil er Deutsch war! Derselbe Pfarrer hat sich sogar geweigert, mich wegen meiner deutschen Wurzeln zu konfirmieren. Die Tatsache, das meine Familie väterlicherseits aus Glücksburg (Schleswig), altem dänischen Land, stammt, war ihm wurscht. Meine Mutter weiß noch heute nicht, was sie hätte tun sollen, ich eigentlich auch nicht.
Leider gibt es von dänischer Seite zur Diskussion nur zwei ”richtigen Lieferanten” (ljhelbo - maybritt). Es wäre schön, wenn einflußreiche Leute an diesem Forum ”vorbeikämen” und sich persönlich einen größeren Einblick der gesellschaftlichen Systeme der beiden Länder verschafften. Denn ich, der ich ja hier geboren bin, habe den Eindruck, daß alle, sowohl jung als alt, ganz überzeugt sind, daß es ”Kein Schöner Land” gibt als DK. Wenn ich dann einige der Nachteile nenne, bekomme ich z.B die Antwort: Mag sein, aber ich möchte nicht Patient in einem deutschen Krankenhaus sein! Oder: Wartezeiten gibt es wohl überall! Oder: Die Ausbildung der dänischen Ärtze sind unübertroffen! Ich glaube, daß diese Beschränktheit / Kleinkariertheit vieler Dänen auch vielen Deutschen gilt, die von den besseren Verhältnissen und Systemen anderer Länder nichts wissen oder wissen wollen. Wenn man also alle Nachteile des einen Lands durch alle Vorteile des anderen ersetzte, und vice versa, wäre alles ja perfekt, und man könnte viele Umzüge vermeiden! Die Politiker unterlassen bei der Verabschiedung neuer Gesetze zu erzählen, wie es eigentlich in anderen Ländern aussieht, um Vergleiche zu verhindern und Proteste zu vermeiden.
Viele Grüße an alle,
Berndt
Zuletzt geändert von Berndt am 13.01.2004, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
Corinna

Beitrag von Corinna »

Hallo,

an Lise: es tut mir sehr leid, wenn meine Landsmänner in D Dich so behandeln. Das ist eine bodenlose Frechheit. Uns ist bis jetzt nur einmal in Dänemark echter Rassismus begegnet, und das nicht einmal uns, sondern unserem 5-jährigen Sohn. Das tat sehr weh!
Ich glaube, keiner von uns sollte alle Deutschen oder Dänen über einen Kamm scheren. So viele Menschen es gibt, gibt es wohl auch Einstellungen. Das macht die Vielfalt aus und es interessant.
Mit den Kindergeburtstagen habe ich zum Glück noch keine negativen Erfahrungen gemacht.
an Michael: Ich muss deine Worte bestätigen: Warum müssen beide Eltern voll arbeiten gehen, haben aber das grosse Haus, Spanien etc. Natürlich ist es auch eine absolute Frage der Priorität. Auch bei uns besteht der Urlaub, wenn aus Familienbesuchen oder einer kleinen Hütte auf dem Lande. Trotzdem glaube ich, dass man hier viel stärker von beiden Gehältern abhängig ist. In Kopenhagen z.B. ist Wohnraum absolut unbezahlbar geworden.
Ich sehe auch das Dilemma der deutschen Mutter, die arbeiten möchte und keine Oma in der Nähe hat. Ob in DK oder Deutschland wäre eine Wahlmöglichkeit doch prima ohne indirekten Zwang aufzudrücken.
Da ich viele Cousinen in D habe, die alle neben den Kindern Teilzeit arbeiten und deren Arbeitgeber ihnen das neben der Kindererziehung ermöglicht hat, habe ich das in D noch nie als unmöglich gesehen, sondern zumindest als Wahlmöglichkeit.

Corinna
Zuletzt geändert von Corinna am 13.01.2004, 18:36, insgesamt 1-mal geändert.
ulrike1806

Beitrag von ulrike1806 »

Hallo zusammen,
ja ich bin auch noch da.LOLIch habe eure Beiträge wie immer sehr genau mit verfolgt.
Wollte euch nur mal mitteilen, das wir langsame winzig kleine vorwärts Schritte machen.Wir sind jetzt bei der ZAV in einem Pool eingetragen worden,woraus sich Dänische Arbeigeber sich die Arbeitnehmer raus suchen können!Und morgen werd ich mal probieren etwas über die Gramma in Flensburg zu erreichen.Also es gibt kleine Fortschritte!
Viele Grüße aus dem stürmischen regnerischen Ostfriesland
Ulrike
Zuletzt geändert von ulrike1806 am 13.01.2004, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.
Corinna

Beitrag von Corinna »

Hallo Berndt,

Du möchtest zwar lieber von Dänen hören und dennoch: vor einigen Jahren wurden die deutschen zeitungen voller und voller mit Artikeln über die tollen, perfekten Systeme in Skandinavien. Manche Zeitung habe ich angeschrieben und sie gebeten, doch einmal Familien in dem jeweiligen Land zu interviewen , um die Wirklichkeit zu erfahren. Denn jedes System hat seinen Preis und ist eben nicht nur perfekt. JA, die Länder könnten vieles voneinaander lernen!
Danke für die männlichen Beiträge,

Grüsse von Corinna
Zuletzt geändert von Corinna am 13.01.2004, 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
AnneRike

Beitrag von AnneRike »

Wirklich eine spannende Diskussion! Die Teilung der Meinungen zeigen, wie auch Berndt erwähnt, dass es wirklich Ansichtssache ist und auch ganz von der jeweiligen Situation abhängt. Aber schön, auch mal andere Meinungen so zu hören.
Ich habe eine Frage, die mir bei der Kinderbeburtstag-Diskussion einfiel: Sind die Klassenstärken in Dänemark genauso gross wie in Deutschland (wo man inzwischen bei 30 Kindern am Schulanfang ist)? Vielleicht macht das dann auch einen Unterschied, ob man alle oder nur die Hälfte einlädt.
Zu dem Kommentar, dass selbst Aldi und Lidl sich anpassen "weil sie nicht anders sein dürfen" glaube ich, dass es in diesem Fall nur etwas damit zu tun hat, dass sich die als deutschen Produkte bekannten Dinge hier nicht unbedingt verkaufen können. Dänen möchten am liebsten dänisches rugbrød und nicht deutsches, weil es anders schmeckt - auch der Käse schmeckt anders. Das nur als Beispiele. Es wäre ja ein Eigentor für die Läden, wenn sie sich nicht an die Essgewohnheiten des Landes anpassen weil sie sonst geringeren Umsatz machen.
Und: ich habe in USA auch erlebt, dass sie Dänemark als Hauptstadt Schwedens gesehen haben, aber genauso, dass sie Berlin für die hauptstadt Russlands gehalten haben und gefragt haben, ob es hier schon Computer gäbe! Das hat also eher was mit der Bildung mancher Amerikaner zu tun...
Ich hoffe, die Diskussion geht weiter so aktiv!
Gruesse,
Annerike
Zuletzt geändert von AnneRike am 13.01.2004, 18:46, insgesamt 1-mal geändert.
Corinna

Beitrag von Corinna »

Hallo AnneRikke,

wenn du meinst, die Dänen hätten lieber die dänischen Artikel, warum leeren sie dann regelmässig, Aldi, Lidl und auch andere Läden an der Grenze. Im City Markt wird überwiegend von Dänen eingekauft und nicht nur Bier und Wein, sondern auch ganz gewöhnliche Nahrungsmittel. Übrigens kann man u.a.in Netto und Aldi Dänemarks inzwischen auch viele deutsche Artikel kaufen und scheinbar gibt es ja auch Abnehmer dafür. Ich muss aber ganz klar eingestehen, dass die Milchprodukte in DK erster Klasse sind! Ich verstehe nur immer noch nicht, warum die gute Lurpak Butter in Flensburg billiger ist als in Dänmark.
Viele Grüsse von Corinna
Zuletzt geändert von Corinna am 13.01.2004, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
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