Wirtschaftliches auf und ab

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Danisch Dynamite
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Wirtschaftliches auf und ab

Beitrag von Danisch Dynamite »

Hallo wie sieht es aus für D Arbeitnehmer in Dänemark wenn die Wirtschaft mal nicht mehr so gut läuft,es wird auch in Dänemark sicherlich mal wieder einen wirtschaftlichen Abschwung geben.(was wir nicht hoffen wollen) was wird dann aus den Arbeitsplätzen die jetzt von D Arbeitnehmern besetzt sind? Wer wird zu erst gekündigt der D Arbeitnehmer oder der DK Arbeitnehmer? was dann wenn man ausgewandert ist mit Familie? Ist nur mal so ein Gedanke,hat jemand in dieser hinsicht schon mal Erfahrung gesammelt?MFG
Am liebsten immer in Dänemark !!!
Pelzi
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Beitrag von Pelzi »

Sowas nennt man einfach persönliche Risikobereitschaft.
Oder glaubst Du ernstlich, in Deutschland oder Dänemark oder anderwärts gibt´s einen Arbeitsplatz, den man von der Lehre bis zur Rente und am besten noch vor der Haustür fest verbuchen kann?

Wer gibt Dir Sicherheit, wenn Du von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen ziehst?

Hilsen
Iris
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Ich wuerde mal annehmen als erster geht der, der weniger kann.

Aber "was wird dann aus den Ausgewanderten" ist eigentlich eine recht "deutsche" Frage, wenn ich mal so ueberheblich klingen darf. Es ist eine recht "deutsche" Eigenart mit der Unflexibilitaet. Dann zieht man halt woanders hin, wenn man am Wohnort keinen Job mehr findet. So laeuft das eben in unserer Zeit. Ich habe in meinem 20jaehrigen Berufsleben die wenigsten Jobs laenger als 3 Jahre mitgemacht - dann werde ich immer rastlos und brauche einen Tapetenwechsel - gerne nur im Job, aber problemlos in Job UND Wohnort. Ist so ein Ding das auch meine eigene Familie in Deutschland nicht so ganz nachvollziehen kann... was aber in anderen laendern (z.B wie in meinem Falle Grossbritannien) voellig normal ist.
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Pelzi hat geschrieben:Sowas nennt man einfach persönliche Risikobereitschaft.
Oder glaubst Du ernstlich, in Deutschland oder Dänemark oder anderwärts gibt´s einen Arbeitsplatz, den man von der Lehre bis zur Rente und am besten noch vor der Haustür fest verbuchen kann?
sicher nicht.

Auch DK kann wieder steigender und hoher Arbeitslosigkeit ausgesetzt sein, nur, hier in DK gibt es dann eben, ist man in Gewerkschaft und A-Kasse (sowie eigentlich auch, wenn man NICHt darin ist ], eine vernünftige und besonders menschenwürdige Absicherung der Arbeitslosen.

Risikobereitschaft: JA !

Aber dann sollte man im Gegenzug von seinem Staat auch eine entsprechende Sozialbereitschaft erkennen können. Die BRD hat sich leider meilenweit davon entfernt.
Ralph
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Beitrag von Ralph »

pipeline hat geschrieben:Ich wuerde mal annehmen als erster geht der, der weniger kann.
Das ist anzunehmen, wobei ich das können nicht nur am Fachlichen festmachen möchte.
Ein ähnlich wichtiger Faktor dürfte dann auch die Sozialkompetenz sein, ohne
Sprachkenntnisse ist man auf diesem Gebiet wohl hoffnungslos unterlegen.
Soviel ich weiß, hat`s der Däne auf Arbeit doch gern gesellig und legt großen Wert auf Umgänglichkeit und auch Spass.
Bei ähnlicher fachlicher Eignung bleibt dann doch sicher der dän. Landsmann 1. Wahl, wenn`s mal wirtschaftl. eng werden sollte.

Also, dänisch lernen und sich integrieren! - kann zumindest nicht schaden, meine ich.

Gruß Ralph
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej allesammen!

So sehr ich manche Befürchtung auch verstehen kann, und so sehr ja auch ich immer wieder darum bitte, so einen Schritt gut zu überdenken - soviel Zukunftsverplanung finde auch ich wieder sehr deutsch, denn mit konkreten Problemenstellungen à la "Wie lerne ich die Sprache", "wo werde ich wohnen?", "wie baue ich ein soziales Netz auf" etc. setzt sich der Fragesteller ja nicht direkt auseiander, eher mit einer Problematik, die evtl. in der Zukunft eintrifft.
Und irgendwie gehören die Fragen wohl auch eher in den Thread: Warum haben die Deutschen soviel Angst vor der Zukunft (Zusatz: Sogar, wenn sie sich dann eine neue aufbauen ... immer schön den Blick darauf, was alles schiefgehen kann! :wink: )

Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
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pipeline
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Beitrag von pipeline »

Hej Ursel,
Zukunftsverplanung nein, Schrittvorbereitung ja :D
Wir machen zum Beispiel keine konkreten Plaene, ehe nicht zumindest mein Mann seinen Job sicher hat. Dann geht es an die Anschaffung einer Immobilie, und fuer mich ans Daenisch-Lernen (mit entsprechenden Kursen auf MC, CD-ROM und Buechlein haben meine Schwiegereltern mich ueber die Jahre hinweg schon eingedeckt). Aber weitergeplant wird nicht. Der einzige Kopp, den wir uns zum Beispiel noch machen, ist, wann und als was ich dann einen Job finden werde - aber mit Auto und Fuehrerschein und einem Talent fuer Fremdsprachen sehen wir da beide keine Hindernisse. Weiter gedacht wird nicht. Dazu haben wir zuviele Sorgen mit dem Umzug (Moebel mitnehmen ja oder nein - weiss uebrigens einer ein preisguenstiges daenisches international operierendes Logistikunternehmen - die Briten "are ripping us off"!, wie kriegen wir 4 Katzen und 2 Karnickel von Schottland nach Daenemark, wieviel kriegen wir fuer unser Haeusle wenn wir es verkaufen etc etc...)
Zukunftssorgen? Da sind wir drueberweg. Wir sind flexibel. Wir koennen, wenn es muss, auf der ganzen Welt arbeiten (na ich eigentlich nicht weil ich Flugangst habe - aber Europa sollte gross genug sein).

Bloss unsere Nachfahren werden bei der Ahnenforschung mal ein Problem haben, denn unsere Heiratsurkunde liegt in Schottland, wir aber werden dann nachher werweisswo gelebt haben :mrgreen:
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Corinna!

Das meinte ich ja auch:
Man kann oder muß sich vor dem Auswanderungsschritt konkrete Sorgen um die Zukunft machen, s.io. -- aber was evtl. eintritt, wenn ...sich die wirtschaftliche Lage in X verschelchtert oder bei Y jemand entlassen wird oder wenn in meiner Branche plötzlich was verschoben ist oder ich krank werde oder mein Chef untragbar wird oder mir jemand ins Auto fährt ... das kann ich ebenso wenig hier wie anderswo bestimmen.
Mir also für die Zeit i n20 Jahren schon konkret vorzustellen, was ich im Falle eines Unglücks mache, ist ziemlich schwierig - und kann sich lähmend auswirken.

Wobei man sicherlich untersucht hat, wie Krankheit, Alter und evtl. Arbeitslosigkeit abgedecktsind, aber immerhin zieht hier keiner nach Afrika...sondern in einen (angeblichen) Sozialstaat.

Gruß Ursel, DK
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pipeline
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Beitrag von pipeline »

Ursel, eben, so sehe ich das auch.
Es kann soviel passieren - ich sehe einfach nicht, wieso ich mir heute den Kopf ueber das Jahr 2015 zerbrechen soll. Das Jahr 2007 hat mal eben angefangen, und ist noch sehr lang.

Ein ehemaliger Arbeitskollege in Dortmund hat das mal sehr schoen formuliert. Wir hatten 2 Azubis - einer, der fast jeden Abend feiern war, sich amuesierte, Spass hatte, und einer, der immer gepaukt hat, sich nichts goennte, nur an seine Karriere dachte (der erstere war auch nicht bloed, ganz nebenbei). Mein Kollege meinte, wenn morgen beide auf dem Weg zur Arbeit von einer Strassenbahn erfasst werden, dann steht ganz klar fest, wer mehr von seinem Leben hatte!
Seither nehme ich das Leben, wie es mir zugeschmissen wird, und mach das beste draus und denke nicht drueber nach, was ich in 10 Jahren machen werde (mein jetziger AG ist eine amerikanische Firma und die haben diese Philosophie, einmal im Jahr die Leute beiseite zu nehmen und eine Frage ist "where do you see yourself in 5 years?" - tough, darauf zucke ich immer nur die Schultern. Karriere interessiert mich nicht, hab einen Job weil ich Rechnungen zu bezahlen habe, mein Leben spielt sich aber nicht nur hier ab. Ich kann solche Fragen absolut nicht ausstehen! :roll: ).

Jetzt freue ich mich auf Daenemark. In 5 Jahren haengt es mir vielleicht auch schon zum Halse raus (Schwiegermutter in der Naehe *schreck!*) und ich will wieder woanders hin. Von daher hat es absolut keinen Sinn, sich ueber die Entwicklungen am Arbeitsmarkt zu sorgen. Das ueberlass ich den Wirtschaftsbossen und Politikern - die haben dafuer studiert und werden dafuer bezahlt. Ich nicht :D
Pelzi
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Beitrag von Pelzi »

pipeline hat geschrieben:wie kriegen wir 4 Katzen und 2 Karnickel von Schottland nach Daenemark,
Hej Corinna,

für die Mietzen internationaler Impfpass mit frischen Impfungen nicht älter als 12 Monate (wenn´s dann soweit ist :wink: ) und einem Chip mit Eintragung bei Tasso oder ähnlichem. Ob die Hasen da auch drunter fallen, weiß ich nicht wirklich - am besten mal beim TA fragen. Die Verordnungen gelten europaweit seit 2004 und dementsprechend müßten das auch alle Tierärzte wissen.

Viele Grüße aus dem Land der Ottonen
Iris
Dagmar P.
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Beitrag von Dagmar P. »

Hasen, Meerschweinchen usw. fallen nicht darunter und können problemlos mitgenommen werden.

Die Impf/ Chipbestimmungen gelten nur für Katzen, Hunde und Frettchen.
Sagt jedenfalls meine TA :wink:

Gruß

Dagmar
...und überall liegt scheisse, man muss eigentlich schweben
jeder hat n hund aber keinen zum reden...
(Peter Fox-Schwarz zu Blau)
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Oh, ich war der Meinung, die Hasen muessten auch gechippt werden? Cool... die Katzen sind sowieso gechippt. Impfen muessen wir sie noch gegen Tollwut - die gibt es hier naemlich nicht, daher ist die Impfung auch nicht im jaehrlichen Impfprogramm enthalten.
Ansonsten geht es bei den Viechern halt um die Logistik - beim Fliegen muessten sie mit einmal Umsteigen und dann trotzdem noch ellenlang fahren, und immer in der Box :roll: - wahrscheinlich werden wir eine reine Katzi-Autotour machen, dann sind sie zwar mal eben 20 Stunden oder so im Auto, aber wir wuerden die Ruecksitze umklappen und ein Netz hinter die Vordersitze spannen, und hinten alles auslegen, dann hocken sie wenigstens nicht die ganze Zeit jeder in der eigenen engen Box. Beim Fliegen kaemen sie insgesamt auch auf so 10 Stunden und koennten sich nicht mal richtig ausstrecken.
Man hat schon seine Last! (Um wieder aufs Thema zu kommen - so gesehen hab ich gar keine Zeit, mich um die Zukunft zu sorgen! :wink: )

Sorry fuer's Abkommen vom Thema! :wink:
Simba
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Beitrag von Simba »

Hallo wie sieht es aus für D Arbeitnehmer in Dänemark wenn die Wirtschaft mal nicht mehr so gut läuft,es wird auch in Dänemark sicherlich mal wieder einen wirtschaftlichen Abschwung geben.(was wir nicht hoffen wollen) was wird dann aus den Arbeitsplätzen die jetzt von D Arbeitnehmern besetzt sind? Wer wird zu erst gekündigt der D Arbeitnehmer oder der DK Arbeitnehmer? was dann wenn man ausgewandert ist mit Familie? Ist nur mal so ein Gedanke,hat jemand in dieser hinsicht schon mal Erfahrung gesammelt
Genau deshalb mag ich den Begriff auswandern nicht so gerne. Er klingt so entgültig. Aber gerade Menschen, die mal so ein "Risiko" auf sich genommen haben, sind doch in der Regel auch diejenigen, die bei Bedarf eben nochmal ein Risiko/Umzug in eine andere Gegend, bzw. Land machen, indem es bessere Möglichkeiten gibt. Schliesslich haben sie ja schon erfahren, dass man auch anderswo glücklich leben kann.

Insgesamt lässt sich diese Frage sowieso nicht beantworten. Erstens ist es ein Unterschied, wie lange man schon im Land gearbeitet hat. Zweitens hängt es sehr davon ab, ob man gute oder eher durchschnittliche Arbeit leistet und nicht zuletzt hängt es auch von jedem einzelnem Unternehmen ab, wie es in so einem Fall dann weitergeht. Selbst die Arbeit/Ausbildung an sich spielt da eine grosse Rolle.

Im Grunde ist die einzige Antwort, flexibel bleiben oder werden.

LG Simba
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Simba!

Hier in Dk ist es auch nicht unüblich, daß, wenn Firmen große Teile eines Betriebes stillegen müssen, diese Alternativen suchen und anbieten.
Daß die weder lokal noch inhaltlich dasselbe sein müssen/können wie zuvor, ist klar - dann ist es im Ermessen der Arbeitnehmer, umzuziehen, eine andere Arbeit auszuführen etc.

Am Rande:
ich verstehe, wieso Du das Wort "auswandern" lieber umgehst, i ndeiner Situation ist das sicher auch von vornherein nicht zutreffend - obwohl - aus Dtld. heraus seid Ihr , ihr wandert nur nicht dauerhaft in EIn Lan dein.

Generell mag ich es lieber als umziehen, weil es indiziert, daß eben doch mehr daran hängt als nur der Umzug von einer Straße, einer Stadt oder einem Bundesland in die/das jeweils andere.
Aber das haben wir anderswo bereits ausführlich und fruchtbar diskutiert :wink:


Gute Nacht- Ursel, DK
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---------------------------------------------------------Marcel Proust
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gtr
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Beitrag von gtr »

Hei,
Rørviger hat geschrieben: Aber dann sollte man im Gegenzug von seinem Staat auch eine entsprechende Sozialbereitschaft erkennen können. Die BRD hat sich leider meilenweit davon entfernt.
Und leider nicht nur die. Der Arbeitnehmer soll zuverlaessig, fleissig, fleksibel, risikobereit und einsatzfreudig sein, wohingegen viele Arbeitgeber nicht im Geringsten ein Equivalent dazu bieten. Miese Arbeitsbedingungen, forskjellsbehandling, und wenn es abwaerts geht auf dem Arbeitsmarkt, dann fliegen garantiert nicht zuerst die, die am wenigsten koennen, sondern die, die am teuersten sind. Und dabei spielt es keine Rolle, ob man noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat oder nicht. Da macht auch Daenemark keine Ausnahme.

Der Staat selbst sieht es locker, so lange die Zahlen nicht so gravierend hoch werden bleibst du als Arbeitnehmer dir selber ueberlassen.

Und ja, ich kann mir gut vorstellen, dass es eine deutliche Rolle spielen kann, ob du Einheimischer oder "nur" Aussengelaender im Lande bist :shock:
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