Berufserfahrung deutsch. Akademiker b Bewerbung in DK nötig?

Handel, Karriere, Beruf, Branchen, Export, Import, Produkte, Messen, u.s.w
Antworten
Blaavand-Fyr
Mitglied
Beiträge: 170
Registriert: 30.08.2006, 22:01
Wohnort: München

Berufserfahrung deutsch. Akademiker b Bewerbung in DK nötig?

Beitrag von Blaavand-Fyr »

Hallo zusammen,

die Suchfunktion konnte mir nicht helfen, daher hier meine Frage(n): :D

Wenn sich ein deutscher Akademiker in DK bewirbt, so nehme ich an, ist eine sehr gute Sprachkenntnis Voraussetzung - das könnt ihr mir ja bestimmt bestätigen, oder? Aber wie sieht es mit Berufserfahrung aus? Weiß jemand etwas darüber, ob frisch gebackene Uni-Absolventen eine Chance bei Bewerbungen haben? Oder ist das vielleicht von Berufsgruppe zu Berufsgruppe unterschiedlich? Also in diesem Fall geht es um den Beruf Dipl.-Ing. Stadtplanung (byplanlæggere). Arbeitgeber wären kommunale Verwaltungen oder private Planungsbüros.

Ich würde mich über ein paar Infos freuen,

danke und viele Grüße von
Blåvand-Fyr
mib777
Mitglied
Beiträge: 526
Registriert: 09.08.2005, 15:05
Wohnort: Im Grünen bei Flensburg

Beitrag von mib777 »

Bei Kommunen und privaten Planungsbüros - die ja meist etwas kleienr sind - würde ich mal fundierte Sparachkenntnisse als absolut notwendig erachten, sonst sind doch Planungsfehler aufgrund mangelnder Kommunikation vorprogrammiert.

Ob man Berufserfahrung braucht, ist eine gute Frage und lässt sich wie in DE bestimmt nicht pauschal beantworten. Irgendwann muss ja jeder mal anfangen. :D
mvh
Michael
Blaavand-Fyr
Mitglied
Beiträge: 170
Registriert: 30.08.2006, 22:01
Wohnort: München

Beitrag von Blaavand-Fyr »

Ja, das mit den Sprachkenntnissen ist mir ja schon klar. :D

Nach meiner Erfahrung der letzen Monate lässt sich für mich die Frage nach der Berufserfahrung schon pauschal für DE beantworten. Hat man die nämlich nicht, kann man sich im Bewerbungsverfahren gegen meist ca. 400 andere Bewerber nicht durchsetzen. Der Grundsatz: "Jeder muss irgendwann mal anfangen" gilt hier leider nicht und findet keine Beachtung.

Aber erstmal danke für die Antwort :D - vielleicht hat ja noch jemand DK-Erfahrung in dem Bereich.
Ursel
Mitglied
Beiträge: 3539
Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej!

Du kannst natürlich Glück haben und den Personalchef einer Kommune hier finden,der sich zu Wort meldet (obwohl: im dt. Teil dieses Forums sicher auch eher unwahrscheinlich), wir könnten auch spekulieren:
Gäbe es hier auf eine Stelle 20 oder auch 00 Bewerber, so "geiwnnt"sicher der, der ein bißchen dänische Berufserfahrung mitbringt (und die Sprache kann :wink: ) - gibt es aber keine anderen (adäquaten) Bewerber, so hat der deutsche Bewerber doch Chancen.

Aber wieso probierst Du es nicht einfach mit ein paar Bewerbungen?
Dann könntest Du uns sogar erzählen, wie es sich in DK anläßt.

Was verschenkst Du, wenn Du anfragst?
Welchen sicheren Nutzen hast Du, wenn Du hier wirklich 3-4 Antworten bekommst?

Versuch macht kluch - und ich wünsche Dir viel Glükck dabei! :wink:


Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
Tatzelwurm__1

Beitrag von Tatzelwurm__1 »

Hej,

und wie sieht es mit den dänischen Normen und Anforderungen aus.
Kann man das in D studierte 1 : 1 umsetzen????


Detlef
Blaavand-Fyr
Mitglied
Beiträge: 170
Registriert: 30.08.2006, 22:01
Wohnort: München

Beitrag von Blaavand-Fyr »

Ja natürlich hast Du recht Ursel - Versuch macht kluch :wink:

Noch befinde ich mich in der Phase zwischen fixer Idee, ob DK eine Berufschance ist, Gedankenwirrwarr und einigen konkreten Stellenausschreibungen, die ich gefunden habe. Und dieser Thread war ein erster Versuch zur Ordnung in meinem Kopf :wink: :arrow: Nichts für ungut - trotzdem Danke :D

Der Bewerbungsversuch folgt aber bestimmt.

Viele Grüße und schönen Wochenstart von
Blåvand-Fyr
Blaavand-Fyr
Mitglied
Beiträge: 170
Registriert: 30.08.2006, 22:01
Wohnort: München

Beitrag von Blaavand-Fyr »

Nee Tatzelwurm, das bestimmt nicht. Es gibt in DK ein anderes Planungssystem und natürlich andere Gesetze - aber das ist erlernbar :D

Schönen Abend :D
Simba
Mitglied
Beiträge: 619
Registriert: 15.02.2006, 22:57

Beitrag von Simba »

So wie ich das mitbekomme, ist der Zuzug von Akademikern nach DK nicht so sehr gross. Liegt sicherlich auch an den eher niedrigen Einkommen im Vergleich zu anderen Ländern. Von daher sollten Deine Chancen nicht zu schlecht stehen.
Ob Du Berufserfahrung brauchst, hängt ja auch viel von der Stelle ab, auf die Du Dich bewirbst. Von daher würde ich mal sagen, pauschal lässt sich sowas nicht beantworten.
Sprache ist natürlich immer gut.

Grundsätzlich kann ich mich Ursel nur anschliessen. Wirklich rausfinden wirst Du es nur, wenn Du Dich konkret bewirbst.

LG Simba
Ursel
Mitglied
Beiträge: 3539
Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej nochmal!

Gerade heute morgen kam in den Nachrichten, daß das Handwerk jetzt nicht mehr so große Probleme habe, Mitarbeiter zu finden, schlechter sähe es jedoch bei den Akademikern, allen voran Ingenieuren und Ökonomen aus.
Damit hast Du ja quasi die Konstellation, die ich ansprach, zumindest in einigen Bereichen. es werden nicht so viel Bewerber auf 1 Stelle kommen und Deine Chancen verbessern sich - das ist hier nicht anders als anderswo.
Und je nachdem wie dringend jemand gesucht wird )wie dringend Dich jemand will), kommt man Dir eben auch entgegen mit mangelnder Berufserfahrung oder Sprachkursen, Wohnungssuche und-was-weiß-ich.
Auch das ist wohl überall gleich.
Angebot und Nachfrage.
WO das dann jedoch ist, kannst nur Du durch Nachfragen vor Ort herausfinden - selbst wenn es hier jemand frseine Umgebung wüßte: Mal ehrlich - machst Du vom Posting eines Dir unbekannten, anonymen "DK-Anbeters", "Pudelkriechtiers" poder "Michel aus Lönneberga" oder wie sie alle heir heißen :wink: Deine Zukunftsplanung abhängig oder nicht doch lieber von der Ab- oder Zusage eines Personalchefs --- von dem es dann ja mehrere gibt :wink:

Generell jedoch zählt wohl Berufserfahrung (Praxis) hier mehr als ein gutes Zeugnis (Theorie).

Viel Glück - Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
Blaavand-Fyr
Mitglied
Beiträge: 170
Registriert: 30.08.2006, 22:01
Wohnort: München

Beitrag von Blaavand-Fyr »

Na das ist doch schon mal was, was da heute morgen in den Nachrichten kam :) - Danke!

Dass ich irgendeine Entscheidung bezüglich der Berufswahl von Postings hier abhängig mache, hab ich ja gar nicht gesagt und nicht vor. Es ging mir hier nur um eine Einschätzung - wie ich bereits schrieb. Vielleicht hätte es hier ja deutsche Akademiker gegeben, die schon Bewerbungserfahrung in DK haben oder aber Deutsch-Dänen, die in entsprechenden Fachrichtungen arbeiten und da eine Einschätzung geben können.

Aber - wie gesagt - nichts für ungut.

Viele Grüße :D
Kiel-Petra
Mitglied
Beiträge: 137
Registriert: 02.08.2007, 18:44
Wohnort: Kiel

Beitrag von Kiel-Petra »

hej Blåvand-Fyr,
meine erfahrungen sind leider nicht so dolle.
dazu kann ich sagen:
ich bin diplom-agrar-ingeneurin aber mein spezialgebiet ist die biotechnologie. insofern wären für mich die potentiellen arbeitgeber in der øresundregion angesiedelt.
bei mir kommen jetzt (egal ob d oder dk) einige hemmnisse dazu:

1. wenn eine firma einen biotechnologen oder molekularbiologen sucht, stellt sie einen biologen ein. wenn man dann als agrar-ingenieur laut gibt, dass man die gleichen methoden beherrscht, wird man ganz groß und ungläubig angeschaut. im zweifelsfall finden die personaler es noch interessant, dass es sowas gibt, aber eingestellt wird dann doch ein biologe.

2. 90% der arbeitsplätze in d werden für technische angestellte mit einer ausbildung ausgeschrieben. wenn ich mich darauf bewerbe, bekomme ich eine absage, weil ich überqualifiziert bin. ich erhalte auch gar nicht erst die möglichkeit, klarzustellen, dass ich den job trotzdem gerne hätte.
die übrigen 10% der ausgeschriebenen stellen erfordern dann einen doktortitel und dieser fehlt mir nun (ich habe auch schon versucht, mich trotzdem noch für eine doktorarbeit zu bewerben, und habe da zu hören bekommen, dass die professoren mich nicht mehr nehmen würden, weil sie eine verantwortung den jüngeren gegenüber hätten....)

3. ich habe mein studium mit 30 jahren begonnen und mit 37 jahren abgeschlossen. in agrarwissenschaften hat man im schnitt aber mit 27 oder 28 seinen doktortitel und nicht mit 37 sein diplom. für deutschland bin ich also viiiiieeeeel zu alt. in dänemark wäre dass wohl nicht so schlimm, aber da ich in den letzten 4, jezt schon bald 5, jahren leben musste und deshalb überall nur nicht in meiner branche gearbeitet habe, bekommme ich nun wohl gar nichts mehr. egal in welchem land...... :(

4. die "fachleute" von eures in hamburg, welche für akademiker zuständig sein sollen, haben mir und noch einigen anderen mit denen ich dort war erklärt, dass wir am besten alle nach england oder irland gehen sollen, wenn wir nicht absolut perfekt dänisch sprechen (begründung: englisch haben sie wenigstens in der schule gelernt), weil dänemark und gesamt-skandinavien mit ausreichend akademikern versorgt sei und uns nicht benötigen würde. der ultimative tipp dort war: callcenter in irland... mit der erklärung: wenn sie in ein fremdes land gehen, haben sie so viel bürokratisches zu erledigen und müssen sich erst mal eingewöhnen, dass es besser ist, erstmal eine arbeit zu machen, die einen nicht auch noch geistig fordert.....

fazit:
ich lerne fleissig dänisch, bewerbe mich auf alle stellen als laborkraft, die auf den dänischen arbeitsamt-seiten ausgeschrieben sind und sammle zu den deutschen auch dänische absagen.
als neustes überlege ich grade, mir die für mich interessanten firmen aus den gelben seiten rauszusuchen, initiativbewerbungen zu verfassen und direkt zu den firmen hinzufahren....
keine ahnung, ob das mehr erfolg hat.....

abschliessend:
in deiner branche kann alles gaaaaaaaaanz anders sein, wer weiss.... auf alle fälle wirst du es wissen, wenn du es versuchst.
hilsen
petra
habe keine Angst, etwas zu tun, was du nicht gut kannst. vergiss nicht: die Arche Noah hat ein Amateur gebaut. die Profis haben sich an der Titanic versucht!
Blaavand-Fyr
Mitglied
Beiträge: 170
Registriert: 30.08.2006, 22:01
Wohnort: München

Beitrag von Blaavand-Fyr »

Vielen Dank Petra für Deine umfangreiche Antwort zu Deinen Erfahrungen!

Ich habe morgen meinen ersten Termin mit dem Eures-Berater und werde dann hoffentlich positiv gestimmt daraus hervorgehen.

Die Idee mit den Initiativ-Bewerbungen ist auf jeden Fall sehr sinnvoll. Das werde ich auch so machen. Ich wünsch Dir ganz viel Erfolg damit.

Zumindest gleich ist die Erfahrung mit dem individuellen Studiensschwerpunkt (bei Dir eben Biotechnologie). Bei mir ist dieser nämlich (Stadt-) Soziologie und für diese Stellen werden eben nur Soziologen und Pädagogen eingestellt - keine Stadtplaner. Auch wenn wir das gleiche können.

Liebe Grüße :D
P.S.: Deinen Signatur-Spruch finde ich super :D
Kiel-Petra
Mitglied
Beiträge: 137
Registriert: 02.08.2007, 18:44
Wohnort: Kiel

Beitrag von Kiel-Petra »

alles gute für morgen, ich drück dir die daumen.
und immer schön hartnäckig bleiben... :D .
hilsen
petra
habe keine Angst, etwas zu tun, was du nicht gut kannst. vergiss nicht: die Arche Noah hat ein Amateur gebaut. die Profis haben sich an der Titanic versucht!
MichaelD
Mitglied
Beiträge: 717
Registriert: 18.04.2002, 14:33
Wohnort: Kopenhagen, Danmark

Beitrag von MichaelD »

In diesen Jahren haben viele dänische Kommunen grosse Rekrutierungsprobleme, auch was akademische Mitarbeiter für die allgemeine Verwaltung angeht. Vor allem in der Sozial- und Arbeitsverwaltung gibt es meines Wissens viele Jobs.
Gruss Michael
udo66

Beitrag von udo66 »

Ich kann nur fuer den medizinischen Bereich sprechen und da gibt es enormen Bedarf an Aerzten.
Es wird gerne gesehen, wenn man als Facharzt rueberkommt.
Immernoch. Doch auch als Berufsanfaenger ist man willkommen die Loecher in der Arbeitsplanung auszufuellen. Da wird einem vieles Verziehen am Anfang.
Die Sprache erlernt man beim Arbeiten - Sprachkurs ist Pflicht nach der Arbeit - sonst wird das harte Brot nach ein paar Jahren reichlich belohnt.
Mach es - bewirb dich und einen Teil kann man auf englisch arbeiten - die Daenen sind zumindestens bei Ingenieuren sehr flexibel - schliesslich geht es um Planung und du hast immer einen ledenden Vorgesetzten, der weiss, ob der dich einstellen kann und wie das Boot dann zu steuern ist.
Gefragt ist deine Faehigkeit zu planen - der Rest wird dir vorgeschrieben.
Denk ich mal und hab es so erlebt. Es laeuft eine Art Modularbeit ab, wo du einen der vielen Bausteine entwerfen darfst.
Hilsen
D.
Antworten