Tagesmutter in D oder DK?

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janapuh
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Tagesmutter in D oder DK?

Beitrag von janapuh »

Ich habe eine Frage bezüglich der Unterbringung meines Sohnes. Und zwar geht es darum das ich mich doch schon früher als geplant als Malerin in DK bewerben möchte. Ich habe eine Adresse bekommen wo Maler gesucht werden. Aber ich würde nur 4 Tage die Woche arbeiten und dann WE haben.Da mein Partner ja noch in D arbeitet würde es ja auf der Hand liegen, das ich dann am WE wieder nach D fahre. Nur was wäre mit meinem Sohn ( knapp 2 Jahre) ? Wäre es möglich für die Zeit in der wir noch nicht richtig in DK wohnen in trotzdem dort bei einer Tagesmutter unterzubringen? Darüber habe ich hier nichts gefunden.
Vielen Dank schon mal.
Gruß Jana
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Das glaube ich nicht. Das Problem ist, dass die Tagesmütter in DK bei den Gemeinden angestellt sind und die Gemeinden bezahlen mindestens 75% der Kosten. Normalerweise muss man seine kinder in der Betreuung seiner Heimatgemeinde unterbringen - wo man ja auch Steuern bezahlt.

Nun gibt es zwar die Möglichkeit auch die Betreuung in eine andere gemeinde in Anspruch zu nehmen. Typisch der Arbeitsort. In dem Fall muss die Heimatgemeinde aber die Kosten übernehmen, und das wird eine deutsche Gemeinde vermutlich nicht mitmachen?
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janapuh
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Beitrag von janapuh »

Nein, das wird eine deutsche Gemeinde ganz sicher nicht machen.
Und wenn wir die kosten erstmal selber übernehmen würden?
Ansonsten hat sich das für mich erledigt und ich bewerbe mich erst gar nicht dort. :(
Unser Dänischkurs hat ja auch erst angefangen und ohne Sprachkenntnisse wollten wir eigentlich nicht übersiedeln.
Aber wenn man schon mal ein Angebot bekommt!
Gruß Jana
Romy
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Beitrag von Romy »

Hej Jana,

und was ist, wenn euer Sohn erst einmal in D in eine Einrichtung geht und dein Mann ihn nach Feierabend betreut? Dann könntest du in DK eine Tätigkeit aufnehmen und am WE nach Hause kommen. Es ist mir bewusst, dass dies nicht für jede(n) akzeptable ist, aber eine Überlegung sollte es schon wert sein.

lg Romy
janapuh
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Beitrag von janapuh »

Da ich selber eigentlich Tagesmutter bin, mußte ich meinen Sohn nie wirklich abgeben. Höchstens über Nacht mal zu Oma oder für ein paar Stunden zur Freundin. Das waren aber immer Ausnahmen. Von daher würde es mir glaub ich sehr schwer fallen bis geht gar nicht für 4 Tage meinen Sohn nicht zu sehen. Es wäre was anderes wenn ich genau wüßte, das es nur für einen bestimmten kurzen Zeitraum wäre, also wenn mein Mann auch schon was in Aussicht hätte.
Aber wie gesagt, uns drengelt ja niemand und nichts. Und vorgesehen war frühestens nächstes Jahr.
Gruß Jana
annikade
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Beitrag von annikade »

janapuh hat geschrieben:mußte ich meinen Sohn nie wirklich abgeben. Höchstens über Nacht mal zu Oma oder für ein paar Stunden zur Freundin. Das waren aber immer Ausnahmen. Von daher würde es mir glaub ich sehr schwer fallen bis geht gar nicht für 4 Tage meinen Sohn nicht zu sehen.
Hej,

OT-Tipp von mir:
Frühzeitig anfangen, das Loslassen zu üben! Auch ohne Not.
Dann fällt es später nicht so schwer. ;-)

Gruß

/annika
Romy
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Beitrag von Romy »

Hej,

und wann hast du Zeit für dich?

lg Romy
Ursel
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Beitrag von Ursel »

HejRomy!

In der Zeit, wo Kind bei Oma oder bei Freundin ist - mit Kleinkind hat man eh erstmal nicht soviel Zeit für sich.
Ob sie die nun für die Kinder oder im Beruf braucht- Zeit für sich ist ja dann onchmal was drittes und eben eingeschränkt.-

Und wenn man etwas gern tut, steckt man auch gern mal was zurück - sowohl (eigene) Kinderals auch Beruf kann einen ja weiterbringen und viel geben.

Alles hat seine Zeit ...

Gruß Ursel, DK - die Jana sehr gut versteht! (und trotzdem gut loslassen kann! Kurzform: Erst Wurzeln, dann Flügel :D )
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
Romy
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Beitrag von Romy »

Hej Ursel,

ich kann dir nur zustimmen. Auch kann ich Jana`s Einstellung verstehen und nachvollziehen. Bin selbst Mutter.

Trotzdem oder gerade deswegen erachte ich es als sehr wichtig, dass jede Mutter, auch von Babys und Kleinkindern, sich Zeit für sich gönnt. Dies gibt neue Kraft und nützt letztendlich nicht allein der Mutter, sondern auch dem Kind und dem Partner. Und auf der anderen Seite übt es das Loslassen. ;-)

lg Romy *smile*
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Hallo Romy,

man braucht das Loslassen nicht zu üben, es geschieht von ganz allein, wenn man nicht klammert.

Jetzt muss ich mal wieder in die alte Kerbe schlagen,..... :wink: :? :( :wink: :wink:

Zu frühe Fremdbetreuung zerstört die soziale Entwicklung von Kindern nachhaltig.

Liebe Grüsse

Susanne
Romy
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Beitrag von Romy »

Hej Susanne,

ja, wie du richtig erwähntest "wenn man nicht klammert" ;-) ... also doch besser übern.

Entschuldige, aber was verstehst du unter "zu früher" Fremdbetreuung?

lg Romy
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Hallo Romy,

ich kann das natürlich nicht ganz genau an Zahlen festmachen, aber ich würde schon sagen, dass ein Kind zumindestens in den ersten drei Jahren zu den Eltern gehört.

Kinderkrippen, zu früher Kindergarten, Tagesmütter, sind meiner Meinung nach Notlösungen.

Auch wenn man finanzielle Einbussen hinnehmen muss, so ist das, wofür man sich als Mutter entscheidet, nämlich das eigene Kind, das Schönste und Wertvollste, was es gibt.

Und die Kinder, die natürlich aufwachsen können, im Schutz ihrer Eltern/Mütter danken es später, in dem man sich auf sie verlassen kann und in dem sie ihren Weg im Leben gehen.

Hört sich vielleicht für manche recht salbungsvoll an, ist aber ein wirklich wichtiger Bestandteil im Leben eines Menschen.

Themen wie natürliche Geburt, Stillen, Kontakt zur Mutter, werden hier leider sehr oft vernachlässigt und nicht wirklich berücksichtigt, wenn es um Betreuungsgarantien und ähnliches geht.

Wie kann man als Mutter eine Betreuungsgarantie einfordern und im gleichen Atemzug auch noch von eigener Freizeit sprechen, wenn das eigene Kind in fremde Hände geschickt wird.

Wer ein Kind bekommt sollte es selbst versorgen und lieben.

Je mehr das Kind in den ersten Jahren in Geborgenheit aufwächst, um so früher wird es selbständig.

Liebe Grüsse

Susanne
lyngvigfyr
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Beitrag von lyngvigfyr »

Hej Sollys,
ich möchte deine Meinung gern unterstützen durch diesen Link:
[url]http://de.wikipedia.org/wiki/Neurobiologie_der_Bindung[/url]
Ich hoffe, dass die Stimme der Bindungsforscher in der Debatte um kindgerechte Betreuung irgendwann mal hörbar wird. In Deutschland ist sie leider fast stumm. :roll:

Hallo Jana,
du hast ja bisher aus dieser Sicht deinem Kind das Beste gegeben: wirkliche Wurzeln, von denen es ein Leben lang profitieren wird. Man spürt deine Sorge, dass diese Wurzeln einen Riss bekommen könnten, wenn du allein nach DK gehst. Und dass es für dich bis zum "Flügel-Geben", bis zu einer Zeit, wo man überwiegend am Loslassen arbeitet, noch lange hin ist.
Vielleicht wäre es schön, wenn an dem Ort, wo du arbeiten könntest, jemand wäre, der für vier Tage dein Kind zu sich nimmt. Aber ob es solche individuellen Dienstleistungen (wie hier vielleicht sogenannte Großeltern-Dienste) in DK gibt, weiß ich leider nicht. Egal, was dir von "Loslassen-Üben" etc. erzählt wird (im Nachhinein verteidigt ja jeder irgendwie sein eigenes Arrangement, wenn er Kinder hat) - ich glaube, du wirst das, so wie vieles vorher, mit deinem Herzen richtig entscheiden.
Alles Gute!
Kirsten
Romy
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Beitrag von Romy »

Hej Susanne,

ich glaube, hier haben wir jetzt eine recht heikle Thematik.

Kinderkrippe, zur früher KiGa, Tagesmütter ... Notlösungen! Das klingt für mich schon fast so, dass wenn ich mich schon für ein Kind entscheide, ich bitte schön auch für dieses ca. 3 Jahre zu Hause bleiben soll. Die Notlösungen gibt es zwar, aber dann doch besser wohl kein Kind.

Ein Kind kostet viel Geld. Bedeutet dies, dass ich kein Kind haben sollte, wenn ich die finanziellen Mittel nicht habe? Oder andererseits, wenn ich einem Job nachgehen mag, dann bitte kein Kind?

Niemand, und schon gar keine Mutter, wird abstreiten, dass ein Kind das wohl Schönste und Wertvollste auf dieser Welt ist. Finanzielle Einbussen! Was ist, wenn es nicht nur finanzielle Einbussen sind, sondern die eigene Existenz und somit die des Kindes darstellt? Eine Mutter, die einem Job nachgeht, aus welchen Gründen auch immer, liebt ihr Kind genau so, wie eine Mutter, die es sich erlauben kann, zu Hause zu sein. Und warum glaubst du, dass man sich nur auf Kinder verlassen kann, die lange genug zu Hause blieben und keine öffentlichen Einrichtungen besuchten?

eigene Freizeit: ganz einfach - weil eine ausgeglichene, sich selbst verwirklichende Mutter, mit eigenem Freizeitanteil ihrem Kind mehr bieten kann als eine Frau, die ausschließlich zu Hause ist. Ihr steht ein ganz anderer, umfangreicherer Horizont zur Verfügung und somit ihrem Kind. Ein Kind bedeutet doch nicht Selbstaufgabe der eigenen Persönlichkeit der Frau, sondern sollte immer eine Bereicherung darstellen.

Ich habe 2 Kinder, 20 Jahre und 14 Jahre. Für beide blieb ich 2 Jahre zu Hause. Kann dies auch nur so weiter empfehlen. Jedoch spätestens nach 3 Jahren sollten die kids öffentliche Einrichtungen besuchen. Denn nur so lernen sie soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, das Leben selbst kennen. Mein Sohn brauchte nur 12 Jahre bis zum Abi und studiert jetzt im 5. Semester Architektur und meine Tochter ist in der 9. Klasse Gym. Beide sind wesentlich selbständiger, als es vergleichbare Mitschülerinnen/Mitschüler sind/waren, die fast ausschließlich zu Hause bei Mama waren und keinen sozialen Kontakte außerhalb der eigenen Familie knüpfen konnten. ...

Aber wie ich schon einleitend erwähnte, ist diese Thematik sehr diskutabel und heikel.

Es mutet mich nur seltsam an, wenn jemand eine Mutter abverurteilt und ihr weniger Mutterliebe zugesteht, nur weil sie arbeitet. ...

Vielleicht habe ich dich aber einfach nur falsch verstanden. Dann sorry!

lg Romy
Simba
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Registriert: 15.02.2006, 22:57

Beitrag von Simba »

Wenn ich so die ganze Diskussion so lese, würde ich sagen, Du hast das falsch verstanden. Hier geht es um zu frühe Fremdbetreuung. Niemand verurteilt eine Mutter, die arbeiten gehen muss. Was aber nicht stimmt, kann ich auch aus meiner Sicht sagen, loslassen muss man nicht üben, indem man Kinder so früh wie möglich aus dem Haus gibt. Und das war ja Deine These, gegen die Einspruch erhoben wurde. :wink:
Vertrauenswürdige Babysitter ist ein Luxus, den nun mal nicht jeder hat. Wenn man z. B. wie wir viel umzieht, ist man schon froh, wenn man mal jemanden auftreiben kann, der wichtige Termine, die man ohne Kids wahrnehmen muss, möglich machen.

Janapuh, Du könntest vielleicht vor Ort eine Privatperson suchen, die sich um Dein Kind kümmert. Da das dann aber ohne Zuschüsse sein wird, ist das finanziell sicherlich ein Spagat. Da stellt sich dann halt die Frage, für wie lange das sein müsste.

LG Simba
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