Die Deutschen wollen raus aus Afghanistan - und Dänemark?

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frosch
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Die Deutschen wollen raus aus Afghanistan - und Dänemark?

Beitrag von frosch »

Wie man der Presse der letzten Tage entnehmen konnte, mehren sich jetzt auch von den bisherigen deutschen Befürwortern des Krieges in Afghanistan (CDU, SPD) die Stimmen, die einen baldigen Rückzug befürworten.

Der ehemalige Verteidigungsminister Rühe (CDU) sagte, der Einsatz sei ein „Desaster“, für „die Nato, für Deutschland und für die Soldaten, die am Hindukusch sterben“. Rühes Empfehlung: „Wir sollten uns dort in den kommenden zwei Jahren mit voller Kraft engagieren und dann den Abzug einleiten. Die Amerikaner werden es doch genauso machen, Obama will schließlich wiedergewählt werden.“

Der Verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Rainer Arnold, stimmt zu: „Wer hier in Deutschland wie Minister Jung davon redet, dass es noch zehn Jahre dauern könne, verkennt, dass das die deutsche Gesellschaft nicht durchhält – die internationale Gemeinschaft im Übrigen auch nicht.“

Winfried Nachtwei, Grünen-Verteidigungsexperte, forderte Jung zu einer strategischen Generalinventur auf: „Richtig ist: Der Einsatz droht ein Desaster zu werden, wenn die Bundesregierung nicht endlich zu Ehrlichkeit und Konsequenz findet.“ Nötig seien „überprüfbare Ziele für die Aufbauanstrengungen – um auf dieser Grundlage endlich eine Abzugsperspektive zu entwickeln.“

Der frühere UN-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Tom Koenigs, kritisierte die Afghanistanstrategie der Bundesregierung als katastrophal und der frühere Leiter des Planungsstabs der Bundeswehr, Ulrich Weisser, ging noch weiter. Er plädiert für ein Ende des Nato-Einsatzes in Afghanistan spätestens im Jahr 2011. Den Deutschen dürfe nicht in Aussicht gestellt werden, „noch weitere zehn Jahre einen Krieg zu führen, der in einem Land, das von Drogenkartellen beherrscht und von Korruption zerfressen wird, nicht zu gewinnen ist“, schrieb Weisser in einem Beitrag für die „Frankfurter Rundschau“.

Insgesamt könnte man also sagen, die bisherigen (Kriegs-)Ratten verlassen ein sinkendes Schiff!

Welche westlichen Werte in Afghanistan verteidigt werden, zeigt gerade der dortige "Wahlkampf": Drogenanbau, Korruption, Warlords als Verteidigungsminister, Krimineller als Vizepräsidentenkandidat, Karsais Bruder als oberster Drogenhändler etc; siehe:
http://www.tagesspiegel.de/politik/international/afghanistan/Hamid-Karsai-Hindukusch;art15872,2875923

Meine Frage: Mehren sich auch in Dänemark endlich die Stimmen, die das unselige Engagement ihrer Soldaten in diese politische und militärische Katastrophe beenden wollen?
Oder gibt das kleine Land gerne weiterhin den Pudel der USA?
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Natürlich machen die Dänen sich auch Gedanken über den Afghanistan Einsatz. Besonders nachdem Dänemark am meisten Soldaten(Pro Einwohner, natürlich) verloren haben. 26 dänische Opfer sind tatsächlich sehr viel für ein Land mit 5 Mio Einwohner.

Die Mehrheit der Dänen sind abern für den Einsatz in Afghanistan. Es hat nichts mit Shosshund der USA zu sein(ich mag diesen Ausdruck von einem Deutschen ÜBERHAUPT nicht hören)

Vielleicht wissen die Dänen immer noch, dass Sie Soldaten und Regierungen von anderen Ländern zu bedanken haben, dass die Besatzung durch das NS-Regime endete und man möchte nur helfen, dass anderer Länder und Völker auch in Freiheit leben können. Auch wenn es momentan verdammt schwer aussieht....

http://nyhederne.tv2.dk/article.php/id-24074295.html

Ich finde übrigens diese Diskussionen viel interessanter als Diskussion über "Sauna-Reinigung" und wo der nächste ALDI-Markte nähe Henne Strand ist....

EDIT: Der Autor hat Pudel, nicht Schoss-hund geschriben. Sorry. Mag den Ausdruck trotzdem nicht
Kristian Thy
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Beitrag von Kristian Thy »

lillebaek hat geschrieben:EDIT: Der Autor hat Pudel, nicht Schoss-hund geschriben. Sorry. Mag den Ausdruck trotzdem nicht
Ja, die Wahrheit ist Schmerzhaft.

(Især under Anders havde vi travlt med at være best buddies med USA, måske fordi der skulle lægges grunden til et senere NATO-job? Nej, nej, det var slet ikke på tale.)

Wann das ist gesagt, ist die Invasion Afghanistans mich mehr verzehrbar als die Farce in Irak. Es ist nur Schade dass wir offenbar keine Plan nach dem ersten Taleban-Putsch hatten.
Die dumme Däne
runesfar

Beitrag von runesfar »

Statt an die Amis zu schimpfen, sollten die Deutschen sich wohl erinneren wo die 9/11 Komplott entwickelt wurde. Wo Atta, Binalshib, Jarra und alle die anderen ihre Vorbereitungen begonnen haben.

Wo lag die Moschee, wo stændig gegen Juden, Amis und Ungläubige gehetzt wurde? Wo die Imame zur Jihad augerufen hatte und die Gläubige dazu gerufen haben als märtyrer zu sterben.

Und wer versorgt heute noch die Witwen und Kinder von diese attentäter?

Welcher Land wollte nicht gegen Christian Ganczarski und Mohammed Zammar vorgehen?

Alles ist bestens dokumentiert.

Tut mir leid - aber genau hier sollte die Deutschen lieber Ihre eigene versagen einsehen.
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Kristian Thy hat geschrieben:
lillebaek hat geschrieben:EDIT: Der Autor hat Pudel, nicht Schoss-hund geschriben. Sorry. Mag den Ausdruck trotzdem nicht
Ja, die Wahrheit ist Schmerzhaft.

(Især under Anders havde vi travlt med at være best buddies med USA, måske fordi der skulle lægges grunden til et senere NATO-job? Nej, nej, det var slet ikke på tale.)

Wann das ist gesagt, ist die Invasion Afghanistans mich mehr verzehrbar als die Farce in Irak. Es ist nur Schade dass wir offenbar keine Plan nach dem ersten Taleban-Putsch hatten.
Det jeg hentyder er et kendt citat af Hitler, hvor Churchill nedgøres som USA´s skødehund. Derfor måske ret upassende af en tysker at betegne Danmark(s regering) som USA´s skødehud
Kristian Thy
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Beitrag von Kristian Thy »

lillebaek hat geschrieben:Det jeg hentyder er et kendt citat af Hitler, hvor Churchill nedgøres som USA´s skødehund. Derfor måske ret upassende af en tysker at betegne Danmark(s regering) som USA´s skødehud
Så skal jeg da gerne gøre det, jeg er nemlig ikke tysker: Vi har nu i 8 år gjort alt, hvad USA bad os om. Vuf, rul rundt.
Die dumme Däne
frosch
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Von Schoßhunden und Pudeln

Beitrag von frosch »

Ich bezog mich auf eine oft in Medien gebrauchte Benennung von Tony Blair, der die Briten in das Irak-Desaster verstrickt hat, als Busch´s Pudel.
Churchills Spruch kenne ich so nicht, ich habe auch etwas Zweifel an der Authentizität dazu, Quelle ?

Ja, das ist provokativ, aber nach einiger Überlegung habe ich es so geschrieben. Z.B. weil die von dänischen Natokriegern unterstützte Karsai-Regierung jetzt das Ehegesetz verabschiedet hat. Wie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Freitag mitteilte, darf laut dem Gesetz künftig ein Mann seiner Ehefrau jegliche materielle Unterstützung, auch Lebensmittel, entziehen, wenn sie sich seinen sexuellen Forderungen verweigert.
Auch hat die Ehefrau den Mann um Erlaubnis fragen, wenn sie einer Lohnarbeit nachgehen will.

Die Taliban übrigens gäbe es ohne die USA gar nicht; sie wurden während der Besatzungszeit der Sowjets von den USA als Gegenmacht gefördert, unterstützt und aufgerüstet.
Ja, ja, die Geister die ich rief......
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Det ser flertallet af danskerne vel ikke sådan, da man så bare kunne have valgt en regering med anden politik overfor USA.

Heldigvis har vi demokrati i Danmark
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hallo,

Frosch hat´s erfasst.

Zur Zeit des russischen "Besetzungsversuches" haben die Amis die Taliban nach Kräften gefördert, mit Waffen und Geld versorgt.
Nachdem der russische Bär sich mit blutender Nase aus Afghanistan zurückgezogen hatte, waren die ehemaligen Verbündeten dann plötzlich die "Bösen".

Übrigens ganz ähnlich wie im Irak, wo Saddam zuerst als Verbündeter gegen den Iran hofiert wurde, und anschliessend zum Oberschurken ernannt wurde.
Wobei dieser diesen "Ehrentitel" wiederum von Muhammar al Ghadaffi geerbt hatte, usw.

Hätte bin Laden nicht zufällig bei den Taliban Unterschlupf gefunden, wäre Afghanistan den Amis warscheinlich sprichwörtlich am Allerwertesten vorbeigegangen.
Schliesslich gibt es dort weder Öl noch andere Bodenschätze, und die strategische Lage ist nach dem Ende des kalten Krieges auch nicht mehr wirklich wichtig.
Aber die Amis als selbsternannte Weltpolizisten brauchen ja immer ein paar "Schurkenstaaten" , damit sie vor der Welt und vor allem vor der eigenen Bevölkerung ihre wahnwitzigen Rüstungsausgaben rechtfertigen können.
Gibt es keine, dann basteln sie sich halt welche.
Afghanistan war doch ein wunderbarer Ersatz für den "befriedeten" Irak.
O.K. bin Laden ist dort untergetaucht, dürfte aber mittlerweile schon seit Jahren unbehelligt in Pakistan leben.

Egal !
Ein Sündenbock musste her, also wurden die bösen Taliban zur neuen Bedrohung erklärt.
Dabei haben die überhaupt nicht die Mittel um weltweite Anschläge zu finanzieren.
Die Kohle dafür stammt von der arabischen Halbinsel, pikanterweise aus genau dem Emirat in dem die Amis während des Golfkrieges ihre Haupt-Kommandostelle eingerichtet haben.

Und damit der ganze Aktion in Afganistan lautere Motive zugeschoben werden konnten, wurden Deutschland, Dänemark und etliche andere Länder mit ins Boot geholt.
Sicher zur Freude der Rüstungslobby, die nicht nur massenhaft schöne neue Ausrüstung an die eigenen Trupen verkaufen konnte, sondern jetzt auch noch mit dem Prädikat "kampferprobte Waffen" werben darf.

Und wofür das Ganze ?
Die Taliban sind heute stärker und einflussreicher als zu Beginn des Feldzuges, und haben wieder jede Menge Rückhalt bei der eigenen Bevölkerung.
Offiziell ist Afghanistan zwar jetzt eine Demokratie, aber Karsai und die Clanchefs betrachten das ganze Land in Wirklichkeit als ihr persönliches Eigentum und benehmen sich nicht besser als die Taliban.

Also wofür sterben unsere Soldaten dort eigentlich ?
Damit die Clanchefs ihre Leibeigenen in Ruhe ihre Mohnfelder bestellen lassen können.
Damit die Feudalherrschaft von Karsai und seine Warlords gegen die Taliban verteidigt werden kann.
Damit die Waffenhersteller sich eine goldene Nase verdienen können.
Damit Deutschland endlich mal wieder bei den internationalen Kriegsspielen mitmachen darf.

Nenne mir einer mal nur einen guten Grund, warum Deutschlands Sicherheit am Hindukusch verteidigt werden muss, und die Geldgeber-Staaten des internationalen Terrorismus werden hofiert, damit die ihr Öl-Milliarden hoffentlich in die notleidenden deutsche Wirtschaft investieren.

Gruß

Reimund
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breutigams
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Beitrag von breutigams »

Das müsst Ihr nicht so eng sehen.

Es geht doch nur darum, dass die

Mohn und Cannabisplantagen geschützt

werden. Da liegt eben für die USA profit drin. :D :D :D :D

Hilsen Peter
Der Teufel ist nicht so schwarz, wie man ihn malt
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hallo @ runesfar,

ist doch schön das man in Deutschland auf alles schimpfen darf, oder ?

Und wenn ein Däne auf Deutschland schimpfen darf, dann dürfen wir auch über die Amis schimpfen.

Tatsache ist jedenfalls das die breite Masse der Deutschen gegen den Afghanistan-Einsatz ist.
Wenn der dusselige Steinmeier den Abzug der deutschen Truppen in seinem Wahlprogramm festschreiben würde, dann hätte er trotz Ullala´s Dienstwagen noch eine Chance Schwarz-Gelb zu verhindern.

Gruß

Reimund
udo66

Beitrag von udo66 »

runesfar hat geschrieben:Statt an die Amis zu schimpfen, sollten die Deutschen sich wohl erinneren wo die 9/11 Komplott entwickelt wurde. Wo Atta, Binalshib, Jarra und alle die anderen ihre Vorbereitungen begonnen haben.

Wo lag die Moschee, wo stændig gegen Juden, Amis und Ungläubige gehetzt wurde? Wo die Imame zur Jihad augerufen hatte und die Gläubige dazu gerufen haben als märtyrer zu sterben.

Und wer versorgt heute noch die Witwen und Kinder von diese attentäter?

Welcher Land wollte nicht gegen Christian Ganczarski und Mohammed Zammar vorgehen?

Alles ist bestens dokumentiert.

Tut mir leid - aber genau hier sollte die Deutschen lieber Ihre eigene versagen einsehen.

Kein Grund Unschuldige einzusperren, Krieg anzufangen und in den Orient einzufallen und Oelgeschaefte zu machen.
Nix gegen Geschaefte, aber schon klug, im ersten Golfkrieg die alten Waffen loszuwerden und neue auszutesten.

Alles ist bestens dokumentiert, mir graut ja vor Leuten, die Krieg richtig und gut finden und dafuer in Kauf nehmen, das Unschuldige gefoltert werden und Millionen Menschen kaputt gehen; kein Wuner, dass der Dinosaurier Amiland sozial umfaellt. Da muss man ja Krieg machen, damit die Ruestungsindustrie ordentlich was zu tun bekommt.
Mehr Moschees fuer Daenemark und mehr Europafreundlichkeit der Daenen waeren wohl mehr angebracht.
Was haben denn die Deutschen mit den Attentaetern zu tun, oder die Deutschen an sich?
Erklaer mich das mal!
Alles ist bestens vom CIA dokumentiert - auch die illegalen Verhoergefaengnisse der USA und Folterkeller, wo arme Schweine mit langem Bart ihrer Wuerde beraubt werden und oft auch ihres Lebens.
Ker!
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breutigams
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Beitrag von breutigams »

Habt Ihr das immer noch nicht begriffen ????

Die USA brauchen den Krieg , damit die

Wirtschaft in der USA in gang bleibt. Nur die

Menschheit will oder kann es nicht wahrnehmen.

Hilsen Peter
Der Teufel ist nicht so schwarz, wie man ihn malt
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Hier ist nocht ein Bericht dazu:

http://www.kristeligt-dagblad.dk/artikel/335666:Udland--Danskerne-accepterer-krigens-ofre-i-Afghanistan

Anfang August waren 62% der Dänen dafür, das wir in Afghanistan bleiben und das Land und die Menschen dort helfen. Nur 28% meinen, Dänemark sollte sich rausziehen.