Weniger deutsche Urlauber in Dänemark

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Loriot
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Registriert: 28.07.2009, 22:08

Beitrag von Loriot »

Sollys hat geschrieben:
Habe heute wieder einen langen und harten Tag im Büro hinter mir und kann nur sagen die Leute wollen Service und zwar persönlichen. Für jede Kleinigkeit und sei sie noch so winzig, wird im Büro vorgesprochen, Bilder werden gezeigt, es wird mit Anwälten gedroht usw.......
Selbst Glühbirnen sollen gewechselt werden und das gerne sofort.....
Um eine Sicherung reinzuschrauben fährt man ja nicht in den Urlaub.....
usw usw......
Der Thread ist schon eine Weile alt, aber auch ich mache mir Gedanken um die Preisentwicklung in DK - speziell auf "meiner" Urlaubsinsel Bornholm. Beide Seiten sind ja verständlich: Der Vermieter und Makler möchte mit dem Haus Geld verdienen und versucht in den wenigen lukrativen Wochen möglichst viel Geld zu bekommen. Der Urlauber fasst sich an den Kopf und kann mit einer 3-5 köpfigen Familie keine 1000-1500 Euro pro Woche auf den Tisch legen, dazu kommen ja noch die "normalen Lebenshaltungskosten. Bei Luxushäusern in exclusiver Lage sind die Preise nach oben offen....

Aber die obige Schilderung der nervigen und anspruchsvollen Urlauber ist doch ebenso eine Folge des circulus vitiosus! Denn wenn ich mich schon bei der Buchung "ausgenommen" fühle, dann wird leider ein erheblicher Anteil an Gästen eine solche Anspruchshaltung an den Tag legen. Genauso leidet auch die Qualität der Häuser sehr, da Gäste nicht unbedingt mit dem Haus wie mit dem eigenen vier Wänden umgehen. Aber wenn ich die Summen für ein Ferienhaus pro Woche zahle, dann störe ich mich auch an schlecht gereinigen Häusern oder dreckigen Matratzen.

Ein Kreislauf, den wir nicht mehr aufhalten können? Wahrscheinlich wirklich nicht, denn den mangelnden gegenseitigen Respekt und die "Verrohung der Sitten" (plakativ gemeint) beobachte ich in vielen Bereichen. Leider sind die neuen Gäste z.B. auf Bornholm aus den östlichen Gebieten auch überwiegend keine Bereicherung. Warum kann man nicht leise und freundlich im Urlaub agieren, dazu faire Preise und gegenseitiger Respekt?

Ich bin ebenfalls selbstständig und das in einem Beruf, von dem man behauptet, dass man ja ach so viel Geld verdienen würde. Ich fahre momentan nur noch in der Nachsaison nach Bornholm (das ohne schulpflichtige Kinder auch klappt). So wie ich wieder etwas langfristiger planen kann, werde ich versuchen, "mein" Ferienhaus wieder direkt ohne Makler vom Besitzer zu Mieten. Das hat leider den Nachteil, dass ich das Objekt im perfekten Zustand verlassen muss (verflixter selbstverursachter Standard), dafür finde ich aber auch ein bezahlbares, gemütliches Haus mit nur normalem Standard aber konsequent in Schuss gehalten und wie eben selbstbewohntes Eigentum gepflegt vor. (Ja, den Schlüssel dafür habe ich sogar hier zu Hause, da sich mein Vermieter auf mich verlassen kann!)

Zurück zum Thema: Wie wollen wir aus dem Dilemma der sinkenden Vermietungsquoten, weiterer Erschließung von Ferienhausgebieten und für normale Urlauber (und im Vergleich zu Pauschalreisen nach Spanien oder in die Türkei) zu hohe Preise einen Ausweg finden?

Viele Grüße
Loriot
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