Autofahrt nach Dänemark, nachts und Angst vor Autobahnen

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anja38

Beitrag von anja38 »

Letzte Fähre ab Wischhafen fährt laut Fahrplan um 22:30.

Liebe Grüße

Anja
Pippi-Langstrumpf
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Beitrag von Pippi-Langstrumpf »

was mir, und scheinbar manch anderem auch, nicht ganz klar ist... bezieht sich das Problem mit der Autobahnfahrt Deiner Mutter nur auf das selbständige Fahren des Fahrzeugs, oder auch auf das Mitfahren als Beifahrer?
Die Mutter fährt ja angeblich dann auf der Landstraße, obwohl diese ja aufgrund des landwirtschaftlichen Verkehres und der teilweise engen und schlechten Straßenverhältnisse dort noch mehr unter Stress stehen müßte.
Ein Beruhigungsmittel sollte dann vor der selbstständigen Autofahrt nicht eingenommen werden.
Fischgrete
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Beitrag von Fischgrete »

Johanno hat geschrieben:Wir wollen nicht nach Kobenhavn, da brauche ich kein Auto und könnte mir Bahn und Flugzeug hin.

Was mache in Vester Husby ohne Auto ? :roll: :roll:
Ist das wirklich so schwer zu verstehen? :shock:
Deine Mutter könnte ja mit dem Zug bis Flensburg oder gar irgendwo in Dänemark fahren, während der Rest der Familie und die Koffer fröhlich über die Autobahn nach DK rollen und sie dort aufsammeln.

Das haben meine Freundin und ich mehrfach gemacht, wenn wir zum Skifahren nach Österreich wollten. Mutter und Kind 1 entspannt im Zug, während Kind 2 (zu dem Zeitpunkt schon im Besitz einer Fahrerlaubnis) und ich mit dem Wagen, Gepäck und Skiern auf der Autobahn runtergedüst sind. In der Nähe des Urlaubsortes konnten wir die beiden dann am Bahnhof treffen und einsammeln.

So könntest Du Deiner Mutter den Autobahnstress ersparen und hättest selber eine ruhigere Fahrt. Am Urlaubsort hat man dann ja trotzdem ein Auto zum rumfahren.

Billige Bahntickets nach DK gibt es bei der bahn regelmäßig.

Viel Spaß
Fischgrete
Engel 81
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Beitrag von Engel 81 »

Das sollte jedem mit klarem Menschenverstand wohl einleuchtend sein...ich denke nicht, dass dies einer Erwähung bedarf...

Ausserdem bezweifel ich, dass die Dame selbst das Auto lenken wird...

Es war nebenbei ein ernst gemeinster Vorschlag.
anchovis
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Beitrag von anchovis »

Der Hinweis auf die Fähre, die nachts nicht fährt, ist schon mal gut. Siehe hier: http://www.elbfaehre.de/
Auf der Fähre tagsüber zu empfehlen: Pott Kaffee und eine heisse Bockwurst. Dient auch der Entspannung. :D

Was die Anreise über A27 angeht - fahrt nicht Hagen ab, sondern bis Abfahrt Debstedt/Neuenwalde kurz hinter Bremerhaven. Dann weiter nach Bad Bederkesa, vor dem Ort im Kreisel Richtung Lintig/Lamstedt/Hemmoor, dann immer weiter durch besagte Orte, und ab Hemmoor Richtung Wischhafen, Fähre ist ausgeschildert mittels Symbolik und per Texthinweis.
Diese Strecke führt über besser ausgebaute, übersichtlichere Straßen als die ab Hagen Richtung Bremervörde, und auch die Wildwechselgefahr ist bei weitem nicht so hoch wie bei der anderen Strecke bzw. die Prävention ist besser. Wir fahren die Strecke mehrfach im Jahr, auch oft im Dunkeln.

Im übrigen: Überlege, ob Du nicht - mit Pausen selbstverständlich - die ganze Strecke selbst fahren kannst. Ich würde mich mit einer Person am Steuer, die unter solchen Ängsten leidet, nicht wirklich sicher fühlen als Mitfahrer, da könnte selbst fahren sogar streßfreier sein.
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brave
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Beitrag von brave »

Zu den Strecken kann ich nichts sagen...ich bin meist Beifahrer...ggg
aber zu den Ängsten deiner Mutter...
mir hat sehr eine klassisch homöopathische Behandlung geholfen...ohne Mist, ich war früher ein panischer Beifahrer...
heute sitze ich seelenruhig und geniesse die Fahrt
Alles Gute für euch und ich finde toll, was ihr hier an Tipps gebt!Echt super


Seid lieb gegrüßt...
Iris & Rasselbande

Manchmal ist das schwierigste nicht das Loslassen,
sondern zu lernen, von vorn anzufangen
N.Sobon
SyBa
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Beitrag von SyBa »

Hallo,

eines unserer Kinder hat in letzter Zeit eine Autoangst entwickelt, wir haben momentan 1200 km vor uns, ich kenne deine Situation daher leider sehr gut.

Es hilft bei einer Angst zunächst gar nicht, dem Ängstlichen mit "stell dich nicht so an" zu kommen. Es ist völlig egal, ob rational gesehen die Angst unsinnig ist, sie ist einfach da. Dein Verständnis ist also prima.

Ich finde es mutig und toll, dass deine Mutter trotzdem mitfährt.

Unsere Strategie zur Angstüberwindung sieht vor allem Infos vor:

1. Nachts auf der Autobahn, vor allem in Dänemark, fährt es sich wunderbar: wenig Verkehr, keine Hitze, selten Stau.

2. Mit der Dachbox (bei uns sind es die Fahrräder) kann man selbst dann nicht rasen, wenn es keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt. Also ist die Gefahr schwerer Unfälle zumindest etwas reduziert.

3. Gegen die Panik des Eingeschlossenseins im PKW hilft unserem Kind, dass wir versprechen (und notfall einhalten), dass wir gegebenenfalls jederzeit anhalten würden. Ein Spaziergang zwischendurch entspannt.

4. Ablenkung ist manchmal hilfreich, vielleich gibt es Musik, die deiner Mutter hilft, sich zu entspannen ?

5. Ich glaube nicht an Homöopathie, aber nutze in solchen Fällen gerne den Placeboeffekt, sprich, ich würde in der Apotheke "passende" Globuli besorgen.

Ich wünsche euch eine gute Fahrt !
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brave
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Beitrag von brave »

SyBa hat geschrieben:Hallo,

5. Ich glaube nicht an Homöopathie, aber nutze in solchen Fällen gerne den Placeboeffekt, sprich, ich würde in der Apotheke "passende" Globuli besorgen.

Ich wünsche euch eine gute Fahrt !
Ich habe auch nicht dran geglaubt, es war m.letzter Versuch gesund zu werden!
Mir geht es wesentlich besser....
Und das mit der Panik beim Autofahren war ein toller Nebeneffekt, den erst mein Mann bemerkte...weil ich mich nicht mehr irgendwo festkrallte


Seid lieb gegrüßt...
Iris & Rasselbande

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Johanno
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Beitrag von Johanno »

Hej,

was mir, und scheinbar manch anderem auch, nicht ganz klar ist... bezieht sich das Problem mit der Autobahnfahrt Deiner Mutter nur auf das selbständige Fahren des Fahrzeugs, oder auch auf das Mitfahren als Beifahrer?

Bei der 1. Möglichkeit dürfte sich die Problematik ja gar nicht stellen, wenn Du einfach komplett selbst fährst, oder zumindest den Streckenabschnitt der ihr nicht zusagt, bei der 2. Möglichkeit hingegen finde ich den Lösungsansatz mit der Bahn gar nicht so abwägig, wenn Du sie an einem Bahnhof eurer Wahl einfach kurz vor DK wieder einsammelst. Somit wären Auto und Platz für Gepäck vorhanden und sie hat die entspannte Strecke mit der Bahn...
Hallo Michael,

danke für deine Rückmeldung.
Nein, dass ist völlig egal ob als Fahrer oder Beifahrer.
Die Angst hat sie generell bei Autobahnfahrten.

Aus dem Sauerland bis zur dänischen Grenze möchte ich auf keinen Fall alleine fahren, ohne einen "Mitfahrer".
Dies kommt für meine Mutter auch nicht in Frage, da wäre sie wahrscheinlich noch nervöser :wink: .

@anja
Danke für die Info zur Fährfahrzeit
Der Hinweis auf die Fähre, die nachts nicht fährt, ist schon mal gut. Siehe hier: http://www.elbfaehre.de/
Auf der Fähre tagsüber zu empfehlen: Pott Kaffee und eine heisse Bockwurst. Dient auch der Entspannung. Sehr glücklich

Was die Anreise über A27 angeht - fahrt nicht Hagen ab, sondern bis Abfahrt Debstedt/Neuenwalde kurz hinter Bremerhaven. Dann weiter nach Bad Bederkesa, vor dem Ort im Kreisel Richtung Lintig/Lamstedt/Hemmoor, dann immer weiter durch besagte Orte, und ab Hemmoor Richtung Wischhafen, Fähre ist ausgeschildert mittels Symbolik und per Texthinweis.
Diese Strecke führt über besser ausgebaute, übersichtlichere Straßen als die ab Hagen Richtung Bremervörde, und auch die Wildwechselgefahr ist bei weitem nicht so hoch wie bei der anderen Strecke bzw. die Prävention ist besser. Wir fahren die Strecke mehrfach im Jahr, auch oft im Dunkeln.

Im übrigen: Überlege, ob Du nicht - mit Pausen selbstverständlich - die ganze Strecke selbst fahren kannst. Ich würde mich mit einer Person am Steuer, die unter solchen Ängsten leidet, nicht wirklich sicher fühlen als Mitfahrer, da könnte selbst fahren sogar streßfreier sein.
@anchovis
Vielen lieben Dank für die Info.
Solche Tipps sind einfach Gold wert, vor allen Dingen, wenn man die Strecke überhaupt nicht kennt !!!.

@syba
Für meine Mutter ist es ein großer Schritt, dass sie so eine weite Strecke mit dem Auto fährt. Ich tue auch alles, dass sie es nicht bereut und versuche es ihr so angenehm wie möglich zu machen.
Auch dir ganz lieben Dank für die zahlreichen Ratschläge.
Werde jeden auf jedenfall befolgen.


@all
An alle nochmals danke für die vielen netten Rückmeldungen.
Besonders die Streckenempfehlungen (auch in den anderen Threads) mit dem Hinweis auf die A27 fand auch meine Mutter klasse.


Viele Grüsse
Johanno
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