Arbeitspflicht

Handel, Karriere, Beruf, Branchen, Export, Import, Produkte, Messen, u.s.w
Antworten
g_abriele
Mitglied
Beiträge: 909
Registriert: 06.08.2007, 12:15
Wohnort: Fyn - Danmark

Beitrag von g_abriele »

Lars J. Helbo hat geschrieben: Es geht also um ein ganz breites Spektrum, aber es besteht ja keinerlei politische Wille hier ordentlich aufzuräumen.
Das ist genau das Problem ... weil es immer auf Kosten der Waehlerstimmen IRGENDEINER Gruppe gehen wuerde ... und zu etwas wirklich fuer den Moment Unpopulaerem hat niemand in der Politik genug Mumm.
Wenn jemand (Auswanderer-Fragen) oder Fragen zu Fyn beantwortet haben will, versuch ich das gerne per PN (wenn ich kann !)
Benutzeravatar
stockente
Mitglied
Beiträge: 598
Registriert: 26.12.2007, 21:17
Wohnort: Vorpommern

Beitrag von stockente »

Ja, da passt der alte Slogan"jede Wahrheit braucht einen Mutigen der sie ausspricht"! ... genau deshalb eben "R.Koch for Bundeskanzler" :P :P :P
[url=http://www.abload.de/image.php?img=stock-erpelxy-kopie2vwnb.jpg][img]http://www.abload.de/img/stock-erpelxy-kopie2vwnb.jpg[/img][/url]
Benutzeravatar
Lars J. Helbo
Mitglied
Beiträge: 7370
Registriert: 23.06.2002, 22:08
Wohnort: Sall
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars J. Helbo »

Das war hoffentlich als Witz gedacht?

Roland Koch war zusammen mit Per Steinbrück Leiter der Bund-Länder-Arbeitsgruppe “Erbschaftsteuer”, und dort sind ja wohl keine Subventionen abgebaut, oder?
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
udo66

Beitrag von udo66 »

reimund1012 hat geschrieben:Hallo,

ausgerechnet Schwarzgeldkonten-Vernebler Roland Koch, der höchstpersönlich zwei tüchtige Steuerfahnder auf Staatskosten in den Vorruhestand gezwungen hat weil diese seinen "Amigos" zu genau in die Bücher schauen wollten, macht solche Vorschläge.
In Dänemark hätte man den Typen schon längst in Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt.

Der Grundgedanke an sich ist ja nicht falsch, d.h. wer Leistungen vom Staat erhält, der sollte dafür auch eine Gegenleistung erbringen müssen.

Trotzdem denke ich man kann die in Dänemark übliche Praxis absolut nicht auf deutsche Verhältnisse übertragen.
In Dänemark herrschte ja bis vor kurzem in fast allen Bereichen Arbeitskräftemangel, dass heisst we staatliche Unterstützung bekam, der nahm keinem Beschäftigten die Arbeit weg.
Es werden also von den Leistungsempfängern Arbeiten erledigt, für die sonst kein Personal vorhanden war.
Zudem ist die "Bezahlung" durchdie staatlichen Leistungen so das man von dieser menschenwürdig leben kann.

In Deutschland ist das aber ganz anders.
Seit der Wiedervereinigung werden die Arbeitslosenzahlen vom Staat massiv "geschönt", oder besser gesagt durch alle möglichen Zahlenspielereien und Täuschungsmassnahmen BEWUSST manipuliert.

Helmut Kohl erfand die ABM-Maßnahmen, bei denen der Staat zusätzliche Arbeitsplätze einrichtete und bezahlte, von denen die Betroffenen zumindestens leben konnten.
Auf Dauer war das aber gar nicht finanzierbar, also hat Schröder die "Ich-AG´s", 1-Euro-Jobs und Hartz-4 erfunden, um so die Statistik zu "frisieren".
Zusammen mit den arbeitnehmerfeindlichen Erleichterungen für die Leiharbeitsfirmen, die in diesr ausbeuterischen Form in DK unvorstellbar wären, wurde so eine Abwärtsspirale bezüglich des Lohnniveaus und dem Angebot an regulären Arbeitsplätzen in Gang gesetzt, die für einen Dänen einfach nicht nachzuvollziehen ist.

So werden in den Gemeinden, und skandalöserweise auch bei den sozialen Einrichtungen, zunehmend reguläre Arbeitsplätze rigoros gestrichen.
Für diese Arbeiten werden dann einfach 1-Euro-Kräfte angefordert, die somit für die Arbeitgeber praktisch kostenlos arbeiten müssen.

Laut Vorschlag unseres hessischen Lügenbarons. sind den Gemeinden und Verbänden diese 1-Euro-Jobber anscheinend immer noch zu teuer, so das man jetzt versucht per Hetze gegen die angeblich allesamt faulen Hartz-4-Bezieher Stimmung gegen diese Bevölkerungsgruppe zu machen.
Die sollen dann nämlich nicht für ein oder zwei Euro pro Stunde arbeiten , sondern dazu gezwungen werden für die Arbeitgeber de facto UMSONST zu arbeiten.

Und das tollste daran ist, viele Deutsche schreien auch noch "Hurra", weil sie den Politschwätzern auf den Leim gehen.
Bin nur mal gespannt ob die es auch noch toll finden, wenn ihr eigener Arbeitsplatz dann gegen einen "kostenneutralen", vom Steuerzahler bezahlten Zangsarbeiterjob ausgetauscht wird, oder sie selbst auf einmal durch jemand ersetzt werden, der bereit ist zu jedem Hungerlohn die gleiche Arbeit zu machen, nur damit er nicht in Hartz-4 abrutscht.

Nein, das dänische Modell ist für Länder wie Dänemark, Schweden oder die Niederlande praktizierbar, auf ein Land wie Deutschland, in dem chronischer Mangel an Arbeit herrscht, lässt sich das System nicht übertragen.
Wir haben ja schon viel zu wenig Arbeit für diejenigen die das Glück haben überhaupt noch einen Job zu besitzen.
Welche zusätzlichen Arbeiten sollen denn dann die Leistungsbezieher erledigen ?
Das Outfit der Städte aufpolieren vielleicht ?
Die Gemeinden sind so pleite das die nicht einmal das Geld für die Farbe und das Material dafür zusammenbekommen.
Schnee schippen ?
Woher das Geld für Streumittel und Räumgerät hernehmen ?
Die öffentlichen Anlagen pflegen ?
Könnte man machen, aber dann sitzen diejenigen die dies jetzt per regulärem Job erledigen auf der Strasse und machen womöglich nach einem Jahr ALG-1 die selbe Arbeit wie vorher, aber als Hartz-4-Empfänger zum Regelsatz.

Nein, die Idee ist in DE einfach nicht umsetzbar, und erinnert mich fatal an frühere Zeiten in denen anderen Bevölkerungsgruppen die Generalschuld an allen Mißständen schuld sein sollten, die in Wirklichkeit die unfähige Politik zu verantworten hatte.
Früher waren die Juden die Sündenböcke, dann die Ausländer und jetzt die Hartz-4-Empfänger.
Und Leute wie Roland Koch, der selbst mehr als genug Dreck am Stecken hat, versuchen die Bevölkerung dementsprechend gleichzuschalten.
Der Mann hat nicht ohne Grund den unbequemen Chefredakteur des ZDF geschasst, um eine seiner Marionetten dort zu installieren.

Währed den Anfängen !
Und fallt nicht alle auf den uralten Trick herein, mit dem die Mächtigen seit jahrtausenden ihre Vormachtstellung erhalten.
Nämlich die Masse gegen jeden kleinen Eierdieb aufzuhetzen, um dann selber umso effektiver in die Taschen des Volkes zu langen.

Gruß

Reimund
Perfekt geschrieben, danke fuer die Ausfuehrung!
Udo
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

aus meiner alten Heimat kenne ich genug alten Hartz 4 Adel wo schon der erste Kronkorken um 7 fällt. und wenn der Supermarkt schon geschlossen hat ist noch genug Kohle da den Stoff an der Tanke zu holen. Aber die Leute auslachen die jeden morgen um 3 aufstehen zum Zeitung austragen. Also wer sich Arbeitszwangsmassnahmen verweigert - keine Kohle mehr. Und Solange einige täglich mehr als 12 Stunden Arbeiten müssen, und nebenher noch ergänzende Sozialleistungen beziehen müssen, kann mir keiner erzählen das zu wenig Arbeit da ist. Sie ist halt nur zum Vorteil der Arbeitgeber verteilt.
cimberia
Mitglied
Beiträge: 1496
Registriert: 10.07.2008, 20:34
Wohnort: neben Tastrup

Beitrag von cimberia »

Für manche H4er wäre aber auch das US amerikanische Modell nicht schlecht!
Dort bekommt jeder Staatsbürger 2 Jahre unterstützung.
Hat man diese 2 Jahre rum ist der Hahn zu.

Da würde sich so mancher Typ mit verfilztem Haar hier in Flensburg aber wundern. Nix Geld vom Amt und damit auch kein Bier der Premiumklasse Adelskronen. Und auch kein Geld für den Wauwau. Und damit kein brauner Haufen auf dem Gehsteig.
Sommerreifen sind für den Sommer da :-)
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

einem großteil der Hartz 4 empfänger die wirklich arbeitswillig sind und die fleißig bewerbungen schreiben werden vom Amt regelmässig schikanen auferlegt und das andere faule pack lebt fröhlich von flasche zu flasche ohne vom Amt behelligt zu werden. da sollte endlich mal das geld umverteilt werden. die bedürftig sind sollten mehr bekommen, wer faul und unwillig ist - keinen cent.
Nordseefan
Mitglied
Beiträge: 1283
Registriert: 29.12.2008, 14:57
Wohnort: Thüringen

Beitrag von Nordseefan »

Ich kann es irgendwie nicht verstehen. Da haut ein durch und durch moralisch verkommener Politiker irgendwelchen Mist raus und alle stürzen sich auf die bösen "Hartz 4 -schmarotzer". Überlegt Euch mal, wem Ihr da teilweise zustimmt. Ein Herr Koch, der schon mehrmals betrogen und gelogen hat, ihm unangenehme Leute gnadenlos ausmerzt und sich noch nie geschämt hat, mit Naziparolen Wahlkampf zu machen, spreche ich persönlich jedes Recht ab, überhaupt über andere Menschen zu bestimmen. Zum Teufel mit dem Kerl.
nordseefan
Take it easy.
Rombay
Mitglied
Beiträge: 333
Registriert: 03.04.2006, 23:47
Wohnort: Flensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Rombay »

Wenn die Kontrollen bzw. Mechanismen greifen würden, die heute schon möglich sind, würde sich so manch einer mehr anstrengen. Aber solange da nchts passiert - wird sich nichts ändern.
Lunapaluna
Mitglied
Beiträge: 353
Registriert: 24.02.2009, 21:41
Wohnort: Varel; im schönen Friesland

Beitrag von Lunapaluna »

Naja, die dänischen Politiker werden auch nicht alles Engelchen mit Flügeln sein, die nur darauf bedacht sind, dem Volk gutes zu tun. Wir leben hier seid knapp 2 Jahren und trotz Arbeit war es knallhart, sich hier durchzubeissen. Nicht nur, das mein Mann anfänglich von einer dänischen Firma reichlich beschissen wurde, sondern anschliessend noch achselzuckend von der Fagforretning weggeschickt wurde. Da haben wir noch so einige andere Sachen erlebt, die uns haben blass werden lassen. Ûbrigens habe ich einen Bekannten, hat jahrelang in DK bei einer Entsorgungsfirma gearbeitet - letztes Jahr hat man ihm die Pistole auf die Brust gedrückt - entweder er arbeitet für 1/3 weniger oder er muss leider gehen. Er ist dann gegangen.An seiner Stelle hat die Firma dann einen Mann aus Polen eingestellt, der freut sich nun, das er für so wenig Geld arbeiten darf.
Rombay
Mitglied
Beiträge: 333
Registriert: 03.04.2006, 23:47
Wohnort: Flensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Rombay »

Lunapaluna hat geschrieben:Naja, die dänischen Politiker werden auch nicht alles Engelchen mit Flügeln sein, die nur darauf bedacht sind, dem Volk gutes zu tun. Wir leben hier seid knapp 2 Jahren und trotz Arbeit war es knallhart, sich hier durchzubeissen. Nicht nur, das mein Mann anfänglich von einer dänischen Firma reichlich beschissen wurde, sondern anschliessend noch achselzuckend von der Fagforretning weggeschickt wurde. Da haben wir noch so einige andere Sachen erlebt, die uns haben blass werden lassen. Ûbrigens habe ich einen Bekannten, hat jahrelang in DK bei einer Entsorgungsfirma gearbeitet - letztes Jahr hat man ihm die Pistole auf die Brust gedrückt - entweder er arbeitet für 1/3 weniger oder er muss leider gehen. Er ist dann gegangen.An seiner Stelle hat die Firma dann einen Mann aus Polen eingestellt, der freut sich nun, das er für so wenig Geld arbeiten darf.
Es bestreitet ja hier kaum einer, dass es in Dänemark viel besser zu geht als in Deutschland. Wirtschaft ist immer hart. Und nirgends fliessen Honig und Milch. Nur gibt es ja einige Träumer, die denken, ich geh mal nach Dänemark, wenn ich in Deutschland nicht zu recht komme bzw. mir die Decke auf den Kopf fällt. Den richtigen und guten Arbeitgeber zu finden, ist wohl immer Glückssache. Und nicht jeder bekommt einen Vertrag direkt bei BMW, Daimler, Mercedes und Co. Manche können von Glück sprechen, wenn Sie dort als Leiharbeiter nen Job bekommen
Engelchen
Mitglied
Beiträge: 15
Registriert: 16.01.2009, 09:44

Beitrag von Engelchen »

Das ist halt wohl überall so, ob in DK oder in Deutschland. Wenn man nicht am Ball bleibt mit der Arbeitsucherei, bekommt man hier und dort nichts Gescheites.
Simba
Mitglied
Beiträge: 619
Registriert: 15.02.2006, 22:57

Beitrag von Simba »

Ich sag jetzt mal nichts zu Koch oder Bildzeitung. :roll:

Grundsätzlich ist die Idee mit Arbeit für Sozialhilfe oder jetzt halt Harz IV ja nicht gänzlich neu.
Ich steh da gespalten dazu. Mit einem gutem Konzept dahinter könnte ich es mir aber durchaus vorstellen. Natürlich müsste aber gewährleistet sein, dass die arbeitenden Harz IVler nicht zu billigen Arbeitskräfte werden, die "Normalarbeiter" ersetzt.

Aber ganz einfach so verwerfen sollte man die Idee auch nicht. Immerhin gibt es schon ein paar Punkte, die dafür sprechen:
- Man knüpft neue Kontakte im Berufsleben und oft genug werden Stellen ja über Beziehungen besetzt.
- Man kommt raus aus einem Alltag, der keinerlei Struktur mehr bietet, sprich regelmässiges Aufstehen, saubere Kleidung/Äußeres, eine Aufgabe... So außerhalb der Gesellschaft zu stehen, kann durchaus auch zu psychischen Problemen und damit auch zu einer erschwerten Wiedereingliederung führen.
- Es entstehen keine riesigen Lücken im Lebenslauf. Lieber eine Zeitlang eine Arbeit, die vielleicht nicht dem Ausbildungsstand entspricht, als gar keine Arbeit.

Übrigens ist es nicht immer so, dass es keine Arbeit in D gibt. Im Sozialbereich z. B. können Stellen teilweise nicht mehr besetzt werden, weil es nicht genügend Nachwuchs gibt. Auch Lehrer gibt es nicht genügend. Überall macht sich langsam eine Überalterung der Mitarbeiter breit. Vielleicht sollte man also auch gerade bei Arbeitslosen bis 45 oder vielleicht sogar 50 Jahre als "Arbeitsleistung" auch Ausbildungen oder gute Weiterbildungen in den entsprechenden Bereichen anbieten. Wer bis 67 Jahre arbeiten soll, kann mit Mitte 40 einfach noch nicht ausgegliedert werden.

Aber wie das halt so ist, Ideen ist die eine Sache, wirklich realitätsnahe Konzepte zu entwickeln eine ganz andere.

LG Simba
Nordseefan
Mitglied
Beiträge: 1283
Registriert: 29.12.2008, 14:57
Wohnort: Thüringen

Beitrag von Nordseefan »

Simba hat geschrieben:Aber wie das halt so ist, Ideen ist die eine Sache, wirklich realitätsnahe Konzepte zu entwickeln eine ganz andere.

LG Simba
Und genau das wird das Problem an der Sache werden. Mißbrauch ist vorprogrammiert. Ich weiß nicht wie gut in DK die Eingliederung in der Praxis läuft, die Idee ist auf jeden Fall erst mal gut. Dumm ist nur, wegen ein paar ewigen Querschlägern, die noch nie richtig Bock auf Arbeit hatten, alle über einen Kamm zu scheren und auf die Latrinenparolen eines Populisten hereinzufallen, der vor seiner eigenen Türe genug Dreck zu kehren hätte.
nordseefan
Take it easy.
Lunapaluna
Mitglied
Beiträge: 353
Registriert: 24.02.2009, 21:41
Wohnort: Varel; im schönen Friesland

Beitrag von Lunapaluna »

Jeder Mensch hat das Recht auf faire und gutbezahlte Arbeit und solange man Menschen zwingt, egal ob er Lust hat zu arbeiten oder nicht, Tätigkeiten zu verrichten für 1 € die Stunde oder andere erniedrigende Arbeitsklauseln hinnehmen muss, solange sind wir kein Rechtsstaat - egal ob in DK oder DE. Leider haben ja die meisten keine andere Wahl, als sich bis zum Grund ausbeuten zu lassen. Auf der ganzen Welt ist es so. Ich hätte da einen Traum: Stellt euch mal vor, es werden für das "niedere" Volk nur noch Sklavenlöhne bezahlt, keiner geht aber hin und verrichtet diese....... :D
Antworten