Kindergeld bald nur noch für Dänen?

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Geab
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Kindergeld bald nur noch für Dänen?

Beitrag von Geab »

Die Dänische Volkspartei (DF) will Kindergeld nur noch an Dänen ausbezahlen.
Diese Partei sichert im Moment der jetzigen Regierung in Dänemark die Mehrheit im Parlament.

http://www.dr.dk/Regioner/Nord/Nyheder/Nordjylland/2010/06/01/165328.htm

Das Klima wird immer ausländerfeindlicher und jetzt soll es auch die Kinder treffen. Nach deutschen Masstäben würde diese Partei vom Verfassungsschutz überwacht; hier darf sie munter mitregieren.
Claudia48
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Beitrag von Claudia48 »

Das stimmt nicht, der höchste Betrag liegt bei hächstens 35.000 Kronen für alle Kinder - egal ob Däne oder Ausländer.
Mit freundlichem Gruss
Geab
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Beitrag von Geab »

Lies dir den Artikel durch - und schau dir http://www.dk-forum.de/forum/viewtopic.php?p=264399#264399
an.

Die Danske Folkeparti hat leider diesen Plan
http://www.bt.dk/politik/laes-dfs-brev-her

Gruss
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AxelN
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Dansk Folkeparti

Beitrag von AxelN »

Gut, dass sie nur mitregiert. Und schlimm genug, dass sie mitregiert.

Aber ich finde, dass die gesamte VKO Aftale (warum eigentlich O?), von der in der Zeitung die Rede ist, eine sehr unsoziale Sache ist.

24 Mrd. Kronen sollen letzten Endes von Arbeitslosen und Kinderreichen bezahlt werden. Da ist der Aspekt der Ausländerfeindlichkeit noch gar nicht berücksichtigt.

Bin nur auf Urlaub hier, aber das hat mich schon etwas verwundert, ehrlich gesagt.
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Re: Dansk Folkeparti

Beitrag von Hina »

AxelN hat geschrieben:Bin nur auf Urlaub hier, aber das hat mich schon etwas verwundert, ehrlich gesagt.
Mich wundert das nicht, denn man kann eigentlich schon lange nicht mehr von "nur mitregieren" sprechen. Schaltet man den Fernseher an, wen sieht man zuerst? Pia Kjærsgaard. Welche tiefgreifenden Änderungen wurden durchgesetzt? In erster Linie die der DF. Und warum ist es so? Weil die Minderheitsregierung nichtmal die banalsten Sachen ohne das Wohlwollen der DF durchsetzen kann, geschweige denn ihre eigenen Vorstellungen zu größere Veränderungen. Und nun können wir uns Gedanken darüber machen, wer eigentlich wirklich dieses Land regiert. Man kann nur hoffen, dass bei der nächsten Wahl dieser Spuk mit samt seinem Rassismus, denn etwas anderes hat die DF nicht zu bieten, zu Ende geht.
Hilsen Hina
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AxelN
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Re: Dansk Folkeparti

Beitrag von AxelN »

Hina hat geschrieben:Man kann nur hoffen, dass bei der nächsten Wahl dieser Spuk mit samt seinem Rassismus, denn etwas anderes hat die DF nicht zu bieten, zu Ende geht.
Kurze Frage am Rande: Wann ist denn die nächste Wahl?

Ich bin nicht sicher, ob man solchen Spuk mit Wahlen "beheben" kann. Denn er ist in den Köpfen der Leute und wenn er nur oft genug wiederholt wird...

Im Folketing ist die DF drittstärkste Kraft. Ich frage mich halt: Wie ist sowas überhaupt möglich?

Irgendwann werde ich es wohl begreifen ;-).
Hina
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Re: Dansk Folkeparti

Beitrag von Hina »

AxelN hat geschrieben:Wann ist denn die nächste Wahl?
Glücklicherweise im nächsten Jahr. Termin steht aber noch nicht fest.

Als die Dame und ihr Anhang gewählt wurden, wusste man zwar schon einigermaßen, woher der Wind weht aber wie weit das geht, hat erst die Praxis gezeigt. Die Mehrheit der Dänen ist zum Glück nicht so gestrickt. Dass die Dame so viel zu sagen hat, liegt tatsächlich nur daran, dass sie Venstre und Co. in der Hand hat. Aber auch deren Stern ist im Sinken. Das hat man ja schon bei der letzten Wahl gesehen. Natürlich darf man es auch nicht unterschätzen, dass gerade in Krisenzeiten solche Stammtischparolen bei Frustrierten durchaus ankommen. Andererseits machen sich auch viele Gedanken, wer ihnen denn in 20-30 Jahren die Rente verdienen soll. Aber auch da ist Kleingarten-Pia nicht dumm. Sie macht durchaus einen Unterschied zwischen Ausländern und Ausländern. Diejenigen, die eine gute fachliche Ausbildung mitbringen und sich möglichst in Windeseile hier mit Sprache und Aktivitäten für die Gemeinschaft hervortun, sind durchaus willkommen. Da gibt es ja noch den Vorschlag, dass alle diese, bereits nach 4 Jahren, wenn sie denn genug Bienchen gesammelt haben, die unbefristete Aufenthaltsgenehmigung bekommen könnten und alle anderen können schmoren, bis sie alt und grau sind. Diese Blumen der Ausländer sollen dann die Löcher stopfen, die beim weiteren Abbau in der Bildung immer größer werden. Da kann man es sich auch leisten, die Ausländer, die dem Staat sowieso nur auf der Tasche liegen und Unmengen an bildungsresistenten Kindern haben, noch mehr zu isolieren, statt zu integrieren, sozusagen als abschreckendes Beispiel. Dass das auch dänische Familien trifft, bedauert die Dame ja zutiefst und wenn sie könnte - wie blöd, dass es auch in DK ein Grundgesetz gibt -, würde sie ja auch anders. Aber je mehr sie sich von den demokratischen Prinzipien, auf die die meisten Dänen sehr stolz sind, entfernt, desto mehr Gegenwind wird sie auch bekommen.

Viele Grüße
Hina
semmel
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Beitrag von semmel »

....Diejenigen, die eine gute fachliche Ausbildung mitbringen und sich möglichst in Windeseile hier mit Sprache und Aktivitäten für die Gemeinschaft hervortun, sind durchaus willkommen.....
Diesen Gedanken sollte mal jedes Land aufgreifen und auch umsetzen.
Denn nur so bleibt das ausländische Naussauervolk dem Lande fern.
Torsten
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Lars J. Helbo
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Re: Dansk Folkeparti

Beitrag von Lars J. Helbo »

Hina hat geschrieben:
AxelN hat geschrieben:Wann ist denn die nächste Wahl?
Glücklicherweise im nächsten Jahr. Termin steht aber noch nicht fest.
Und Du glaubst das wird was ändern? :P

Ich weiß noch vor 30 Jahren habe ich mit ein Tischler gesprochen. Es hat sich furchtbar über einige seiner Kollegen aufgeregt, weil "Bei den Vorstandswahlen in der Gewerkschaft wählen sie DKP, weil die sagen sie sind für höhere Löhne und beim Parlamentswahlen wählen sie Fremskridtspartiet (Vorläufer von DF), weil die sagen sie wollen die Steuern senken".
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Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Bruno

Beitrag von Bruno »

semmel hat geschrieben:
....Diejenigen, die eine gute fachliche Ausbildung mitbringen und sich möglichst in Windeseile hier mit Sprache und Aktivitäten für die Gemeinschaft hervortun, sind durchaus willkommen.....
Diesen Gedanken sollte mal jedes Land aufgreifen und auch umsetzen.
Denn nur so bleibt das ausländische Naussauervolk dem Lande fern.
Genau, schmeisst diese ganzen angelsächsischen Expats, die sich nur unter ihresgleichen und in ihren eigenen Clubs aufhalten und nichts anderes sprechen (können/wollen) als ihr globales Englisch (Integration gleich null!), endlich raus.
Ok, werden ein paar Arbeitsplätze verloren gehen, die eine oder andere Europazentrale eines multinationalen Konzerns wird dichtmachen und wir können im Gegenzug nicht mehr in angelsächsische Länder reisen oder arbeiten gehen. Aber hey, was solls, hauptsache dieses fremdsprachige "Gesocks" ist drausen.... :roll:
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

@Bruno,
Integration........das glaub ich wollte @semmel damit zum Ausdruck bringen, es gibt ja auch Integrationsunwillige, die Folgen und Kosten dieser Verweigerungshaltung möchte ich hier jetzt nicht schildern das würde zu weit führen und ist auch nicht Thema dieses Threads. Aber semmel hat schon Recht, wer sich Gut und schnell Integriert sollte auch gewisse Vorteile denen gegenüber haben die dies nicht tun. Und die Möglichkeit dazu wird jedem gegeben.
Hina
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Beitrag von Hina »

Wer nicht regelmäßig in die Sprachschule geht, die Sprache lernt und sich integrieren lässt, was dann je nach dem mehr oder weniger funktioniert, dem wird die Kontanthjælp doch sowieso gestrichen. Die Regelung gibt es doch schon lange.

DF geht es aber um etwas anderes. Die wollen nur Ausländer, die innerhalb der 4 Jahre Prøve i Dansk 3 ablegen, von den 4 Jahren mindestens 3 Jahre einen Job haben und sich gesellschaftlich engagieren, also nicht nur die Bummikarte von Coop, sondern richtig. Damit werden etliche von vornherein ausgesondert, denn in der Regel wird man nur mit Abiturniveau überhaupt zum DU3-Kurs zugelassen. Deutsche ohne Abitur, die in DU3 lernen, bilden doch da die Ausnahme, weil sie den Germanenbonus genießen. Ausländer im allgemeinen landen in DU 2 und machen Prøve i Danks 2, was sie durchaus in die Lage versetzt, Dänisch zu können. Vor allem arabische Frauen und auch viele Afrikaner und einige Asiaten landen aber sogar in DU1, was sie auf sprachliches Mindestniveau bringt und eben die alle will man nicht haben.

Allerdings ist das Problem, dass sich die europäischen Länder verpflichtet haben, Bürgerkriegsflüchtlinge aufzunehmen. Andere Ausländer, wenn sie nicht gerade mit einem Dänen verheiratet sind oder EU-Bürger oder Ukrainer in der Landwirtschaft mit vorher abgeschlossenen Arbeitsvertrag sind, kommen doch auch so schon nicht hier rein.

Hilsen Hina
runesfar

Re: Dansk Folkeparti

Beitrag von runesfar »

AxelN hat geschrieben:Im Folketing ist die DF drittstärkste Kraft. Ich frage mich halt: Wie ist sowas überhaupt möglich?.
Total ohne Polemik aber.....denk! Es gibt eine reihe von, gute, Gründe wieso die DF so stark wurden.

Eine Beispiel: 1986-94 war Tom Ahlberg, aus SF - die dänische WASG - Kultusbürgermeister in Kopenhagen.

Der wurde damals - qua seine Amt - aufmerksam an die Tatsache das mehr als 90 pct der 2. und 3. Generation mit Migrationshintergrund immer noch seine Ehepartner in Langtbortistan holten.

Am Ende hat er nict darüber gesprochen - er wollte ja nicht die Rechten helfen.

Und was ist dabei rausgekommen? Die Pianisten hatten die ganze Feld für sich alleine!

Ich denke die wichtigste Lektion ist, das man sich nie taktisch gegenüber die Wahrheit, so wie man das sieht, verhalten darf.
Bruno

Beitrag von Bruno »

Landpostbud3220 hat geschrieben:@Bruno,
Integration........
Da sag ich auch nix gegen. Nur wird halt auch bei der Integration i.d.R. mit zwei Ellen gemessen. Nimm doch mal so eine Expat Familie aus den USA oder Kanada, die für einige Jahre nach DK, D, CH oder sonstwo hier in der Gegend herzieht. Er geht arbeiten, sie bringt die Kinder in den englischen Kindergarten und macht social life in ihrem Club. Die bleiben völlig für sich, lernen die Sprache nicht und tun einen Teufel sich zu integrieren, weil, in 2-5 Jahren sind sie eh wieder weg. (So sind nicht alle Expats, ich weiss, aber halt leider doch viele.)

Da kommt keiner und schreit "Integration... nur wer unsere Sprache spricht und sich gesellschaftlich engagiert darf hier bleiben!" - Nö, denen wird in der Regel noch der Puderzucker in den Hintern gepustet. Und der Witz ist, wenn überhaupt Ausländer uns irgendwelche Arbeitsplätze wegnehmen (würden!) oder Wohnraum unbezahlbar machen, dann sind es solche Ausländer.

Also bitte, wenn schon so grossartig nach Integration verlangt wird, dann für alle und mit dem gleichen Massstab.
Und Integration ist ausserdem keine Einbahnstrasse. Ich kann nicht von meinem Nachbarn verlangen, dass er und seine Familie sich schnellstmöglich integrieren und gleichzeitig möchte ich aber ja nichts mit ihm zu tun haben.
Hina
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Beitrag von Hina »

Hej Bruno,
da sind aber die Amis und Kanadier mit sehr vielen Deutschen in bester Gesellschaft. In den Sprachschulen überall im Land tauchen seit einigen Monaten plötzlich jede Menge arbeitslose Deutsche mit festem Wohnsitz in DK auf, weil sie da hingeschickt wurden. Freiwillig hatte die vorher dort auch keiner gesehen und ehrlich gesagt, auf der Abendschule nach einem wirklich harten Arbeitstag zu sitzen und dann noch Hausaufgaben zu machen, ist auch nicht jedermanns Sache. Viele von ihnen waren allenfalls im Arbeitsbereich unter ihren deutschen Kollegen integriert oder in der Kneipe.
Hilsen Hina
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