Manchmal Grusel?

[Tosse]

Hey zusammen,

hab da mal eine Frage, für einige vielleicht blöd, stell sie aber trotzdem
mal. Wir waren schon oft in der so genannten dunklen Jahreszeit in DK
und haben es auch weiterhin vor. Nur hier und da fühlt sich meine Frau nicht ganz so behütet.


Da ist zum einen eine Dunkelheit, wie man sie bei uns nicht kennt.
Dänische Türschlösser, sowie Fensterverriegelungen sind in der Regel
auch nicht sehr Vertrauenderweckend.

Sollte es dann am Abend in dieser herrlichen Stille ein unerwartetes Geräusch geben, dann ist eine gewisse Anspannung zu spüren.
Um sie wieder zu beruhigen patrouilliere ich dann einmal ums Haus.

OK, bitte nicht falsch verstehen, dies ist kein Dauerzustand, sondern kommt halt hier und da mal vor und hinterher wird kräftig darüber
gelacht.

Also, wie sieht es bei Euch aus, habt Ihr auch manchmal GRUSEL???

Gruß Torsten

PS: Kriegt sie raus, das ich dies schrieb hab ich Grusel...

[gipsy]

Deine Frage ist überhaupt nicht blöd. Kann ja auch ein komisches Gefühl sein im dunklen Winter/Frühjahr so ziemlich alleine in einer riesigen Plantage zu sein. Ich war dieses Jahr im Januar auch ziemlich froh das doch in einigen Häusern abends das Licht durch die Bäume schimmerte.
Direkt Angst habe ich nicht, aber es ist eine Umgewöhnung fast "nichts" zu hören oder nur das Rauschen der Bäume. Dann knackt es vielleicht noch irgendwo, meistens ist das ja durch die Erwärmung der Räume da das Holz arbeitet oder draußen erwachen die nachtaktiven Tiere. usw.
ja, ist schon komisch, wir sind ja das "fast" allein sein in der Natur nicht mehr gewohnt.
Aber dennoch geht es im Januar ab nach Dänemark, nach ein paar Tagen eingewöhnung kennt man ja die Geräusche im und um das Haus. Ich sage mir immer das nicht mehr passieren kann als in Deutschland. Da ist auch jede Minute ein Einbruch, ich glaube in Dänemark eher weniger.

Gipsy

[clara (gelöscht)]

oh ja. das kenn ich gut. hab vor ein paar jahren mit meiner tochter im januar spontan für eine woche frauenurlaub in vejlby gemacht. tagsüber das herrlichste winterwetter. 1 woche kalt und sonnenschein. nachts kam dann der wind. im dunkeln immer nach draussen geguckt in der hoffnung irgendwelche lichter in hoffentlich bewohnten häusern zu sehen. aber da war nix. stockduster. hatte teilweise echt schiss. blöd aber war so. ist natürlich nix passiert. die woche war toll. aber im januar noch mal alleine ohne menne, ne ne.

[stinemama]

ich hab auch oft "grusel" in DK
ich finde es jedes jahr wieder unheimlich, nachts aus dem fenster zu schauen... so gar kein lämpchen ist dann zu sehen. so eine stockfinstere nacht kennt man ja zuhause gar nicht.

[wofu]

Moin, moin,

ich bin ja von Anfang an vorwiegend im Winterhalbjahr nach DK zum Ferienhausaufenthalt gefahren. Zunächst über Silvester in der Gruppe, da gruselt es einen dann nur, wenn jemand so schön unheimlich erzählen kann, wenn ich da an einige Spaziergänge an der Nordsee denke...

Später sind wir dann als Paar, dann mit einem, jetzt mit zwei Hunden unterwegs. Klar gibt es manches Mal ungewohnte Geräusche, auch wir sind froh, wenn's in der Nachbarschaft (muß ja nicht direkt nebenan sein) bewohnte Hütten gibt, was nach unserem Eindruck ganz zunehmend der Fall ist (meist Ende Nov/Anfang Dez oder Feb). Aber richtig ins Gruseln sind wir lange nicht mehr gekommen, obwohl wir schon mal mit Einbrechern Ärger hatten (Gelddiebstahl in Vester Husby, aber am Abreisetag im Mai). Irgendwie läuft's ruhig und ich kann gut schlafen, meine Frau nicht immer so toll... Ich denke, daß wir viel unserer Ruhe von den Vierbeinern bekommen, die melden sich schon deutlich, wenn jemand ungebeten hinzukommt. Hunde müssen ja nicht nur den Menschen Arbeit machen, manchmal gibt's auch Vorteile .

Grüße

Wolfgang

[fetterdackel]

Oh ja, das kennen wir auch . Wir fahren mittlerweile seit 7 Jahren auch im Februar für eine Woche nach Blokhus. Wir achten immer darauf das das Haus max. 2 Jahre alt ist. Als wir das erste mal im Februar da gewesen sind, war unser Haus das einzige was in der Straße bewohnt war. Es lag ziemlich hoch Schnee und wir hatten wirklich immer damit zu kämpfen zum Haus zu kommen. Durch den Schnee war es Nachts nicht ganz so dunkel. Es war trotzdem unheimlich, bei jedem Geräusch ist man "hellhörig" geworden und hat erstmal ein bißchen geguckt. Meiner Frau war es zu einsam. Als dann noch in der einen Nacht die Alarmalage des Autos ausgelöst hat war sie völlig fertig . (war aber ein Fehlalarm, bedingt durch die Feuchtigkeit), wir saßen beide senkrecht im Bett und der Hund hat sich verkrochen .
Nun haben wir aufgerüstet, es gab bei Aldi mal einen Türalarm der auf Erschütterung reagiert, kostete nur 4€ und erfüllt voll seinen Zweck. Wir haben 2 Stück, die werden einfach von innen an die Tür geklebt (Terasse und Haustür) und nach dem Urlaub wieder abgenommen. Desweiteren habe ich noch ne riesen Maglite am Bett stehen. Seitdem schläft meine Frau wie ein Stein im Winterurlaub, außerdem haben wir uns an die Einsamkeit gewöhnt und genießen es. Ich denke auch nicht. dass Einbrecher in ein bewohntes Ferienhaus einsteigen würden, jedenfalls nicht wenn jemand drinn ist.

[gipsy]

stimmt, die Hunde würden sich mélden wenn etwas nicht nach Plan läuft.
Aber es war nicht eine Nacht etwas. Alles war ruhig. Ist eben für uns ungewohnt diese wirkliche Dunkelheit. Obwohl ich es bei Vollmond viel viel unheimlicher finde, wenn ich dann mit den Hundis nochmal raus muß sehe ich überall Schatten, aber ich achte auf meine Hunde, wenn die ruhig sind und ihren Trab gehen ist alles OK. Seit meiner Kindheit bin ich zu jeder Jahreszeit in Dänemark, und manchmal in wirklich super einsamen Gegenden, aber es war noch nicht ein Zwischenfall.

Wir machen abends immer alles Vorhänge zu und lassen in einem der freien Zimmer ein Lämpchen brennen. Für mich bedeutet Licht im Haus Sicherheit.

Ich hoffe aber trotzdem das kommenden Januar ein paar Menschen auch auf die Idee kommen bei uns in der Nähe Urlaub zu machen.
Ist schon angenehm abends bei einsetzender Dunkelheit ein paar Lichter zu sehn.
Gipsy

[Ira]

Ich mag die völlige Dunkelheit und Stille in der dunklen Jahreszeit in Dänemark, habe immer von mir behauptet, in der Hinsicht völlig angstfrei zu sein und bin diejenige, die freiwillig mit dem Hund zu später Stunde die letzte Runde dreht. Taschenlampe - pah, brauch ich nich.

Bis ich eines frühen Morgens im Januar in Bjerregard wach wurde, mir leise einen Kaffee kochte und es mir im Sessel mit einer kleinen Lampe im Wohnzimmer gemütlich machte. Mann und Kind schliefen fest, draußen alles dunkel, Hund ratzte neben mir auf dem Holzboden. In Gedanken versunken blickte ich zu dem kleinen Fenster im offenen Küchenbereich... und schaute direkt in die Augen eines Mannes, der draußen am Fenster stand.
Ich ließ vor Schreck beinahe die Kaffeetasse fallen und mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich aufstand und ins Schlafzimmer ging, um meinen Mann unsanft zu wecken. "Steh auf, da ist jemand am Fenster!" Zurück im Wohnzimmer (Hund ratzte immer noch, nun leicht schnarchend, toll...) schauten wir aus dem Fenster und gingen dann zusammen todesmutig vor die Tür (da wachte endlich auch mal der Hund auf, um hinter uns her zu trotten...). Draußen war niemand mehr, alles lag in friedlicher Ruhe.

Das war bisher die einzige Situation, in der ich wirklich großen Grusel hatte, auch wenn ich mir später gesagt habe, dass ich die Möglichkeit, dass ein neugieriger Jogger unser Ferienhaus attraktiv fand und einen Blick hinein werfen wollte, nicht für abwegig halte.
Aber ein komisches Gefühl ist geblieben und ich denke doch ab und zu daran, was mich aber nicht davon abhält, weiter die letzte Runde mit dem Hund zu gehen - denn letztendlich sage ich mir, die Wahrscheinlichkeit, dass ich zu später Stunde in eine bedrohliche Situation bei uns am U-Bahnhof in der Innenstadt komme, ist wesentlich höher.

Viele Grüße,
Ira

[eggi1972]

spannendes Thema, geht uns nicht anders. Seit Retriever Paul zur Familie gehört schlafen meine Frau und ich viel ruhiger.
Besonders im Herbst an der Nordsee war unheimlich. Stürme , Wind und
heulen, dazu die Dunkelheit .
Auch bei uns ist noch nie etwas vorgefallen.

Was ich auch gewaltig finde, wir haben mal ein Gewitter miterlebt inkl. Sturm und Hagel - im Juni, glaube 2007 in Argab.Ich mag normal Gewitter aber an der Küste war es so heftig...- da ging uns wirklich die Düse.

Trotzdem allen einen schönen Urlaub.

[Ellen]

Nö, Grusel kenne ich nicht, oder doch...ja sicher das man wieder in der Zeit in der ich in Dänemark bin bei uns Zuhause einbricht

In diesem Sommer hat mir ein Igel auf Fanø einige Stunden Schlaf geraubt.
Das diese Stachelviecher so einen Radau machen können, war mir bisher unbekannt und unser Hund hat auch keine Ruhe gegeben.
So gab es mitten in der Nacht eine Igelumsiedlung von Rindby nach Sønderhø. Zurück gekommen ist er zum Glück nicht, sonst hätte ich ihn auf die Insel von unserem Haustümpel verbannt, oder auch Schlimmeres

Zurück zur dunklen Jahreszeit, die wir ab und zu auch gerne in Dänemark verbringen...nein, ich kenne keinen Grusel, habe auch keine Angst, die Haustür ist noch nicht einmal abgeschlossen, das Fenster ist auch im Winter auf.
Wer unbedingt rein will, der kommt auch rein...das kenne ich leider von Zuhause.

übrigens ist mein Zuhause in Deutschland sehr ländlich, einsam und abgelegen

[SusanneF]

Uhhhhh.


Vor drei Jahren haben wir mal ein Fuchsskelett im Wald gefunden und es gleich mitgenommen. Am Ferienhaus haben wir es dann erstmal in einr Tüte auf der Terrasse gelassen.

In der gleichen Nacht raschelte und kratzte etwas um das Haus herum. Wir haben uns noch angeguckt und gesagt: "Das ist bestimmt der Geist des Fuchses..." Etwas unheimlich war uns, aber wir sind dann doch eingeschlafen.

Wirklich gegruselt habe ich mich erst am nächsten Morgen - obwohl es schon hell war. Ich kam raus auf die Terrasse und:

Das Fuchsskelett lag nicht mehr da.


Wir haben es dann einige Meter weiter gefunden, da hatte es der nächtliche Besucher wohl hingeschleppt. In den folgenden Nächten kamen wir jedenfalls kaum noch zum Schlafen, weil das Tier (wir nehmen an ein Marder) stundenlang um, am, unter und auf dem Haus herumkletterte. Den Fuchsgeist haben wir lieber nicht mehr erwähnt.

[kalinka]

Stellt Euch mal vor, wieviel einsame Gehöfte es auf dem flachen Land gibt. Nur Natur, Tiere Bäume und Friedlichkeit.
In der Großstadt würde ich mich mehr fürchten, obwohl dort überall Lampen sind.
Und wovor sollte man sich den gruseln ?? Wenn was in dänischen Polizeiberichten steht, dann gaaaanz selten über Überfälle auf einem einsamen Landsitz und ein Porsche steht bei Euch doch nicht vor der Tür, dass unsere diebischen Freunde aus den osteuropäischen Ländern ein Interesse am vergoldeten Inventar hätten.
Die Wahrscheinlichkeit einem Monster zu begegnen ist so ziemlich gleich Null
Wer sich in einem Wohnhaussilo beschützter fühlt als in einem idylisch gelegenen Haus, sollte diese angstmachende Einsamkeit sofort wieder verlassen und zugeben, dass er ein "Großstadtkind" ist, das hinter jedem Baum einen Verbrecher vermutet.

[Petra M.]

Oh ja, doch, den leichten Grusel kenn ich auch.... Besonders, wenn man am Abend im September in stockdunkler Nacht noch mit den Hunden raus muß und ganz in der Nähe der Hirsch röhrt. Da hilft dann auch die beste Taschenlampe nix, da muß mein Mann mitgehen

Aber diese Dunkelheit ist schon unglaublich, man sieht die Hand vor Augen nicht. Dafür einen genialen Sternenhimmel.

[Olli]

Hej,

ehrlich gesagt ich finde die Herbst-/Winterzeit nicht weniger gruselig als die Sommerzeit.

Denn selbst wenn fast alle Häuser in der Hauptsaison vermietet sind, steigen Nachts Diebe in die bewohnten Ferienhäuser ein und klauen den Wagenschlüssel samt Auto. Das macht mir fast noch mehr Angst als Hirsche im Winter.

Gruß

Oliver

[Jaleni]

Also Grusel ist es bei mir nicht, eher ein leichtes Unwohlsein, weil man ungewohnte Geräusche hört.

Ich bin aber meist im Sommer in Dänemark, da sind die Nächte eher kurz.

Ich war aber letztes Jahr Silvester nach langer Zeit mal wieder in Dänemark und da fand ich es doch auch schon sehr finster. Wenn ich dann nachts mal wach wurde, habe ich auch immer mal aus den Fenster geschaut und ins absolute Dunkel gestarrt, war halt ungewohnt.
An das Knarren und Knacken im Haus habe ich mich recht schnell gewöhnt.

Da ich keinen Hund habe, kann ich da nicht mitreden, wenn man im Dunkeln unterwegs ist ...