verletztes Robben-Baby am Borsemose-Strand

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sievers
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Beitrag von sievers »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
Mikkel1 hat geschrieben:Ein Robbenbaby wird nun einmal bedroht in DK- vielleicht auch in anderen Ländern-, wenn es am Strand liegt und Hilfe braucht. Auf bestimmte andere bedrohliche Umweltvergehen der Menschen muss ich hier sicher nicht hinweisen.
Du verwechselst hier etwas ganz entscheidendes. Es geht hier nicht darum, ob das einzelne Tier bedroht ist. Es geht darum, ob der ART bedroht ist und das ist bei Robben nicht der Fall.

Klar könnte man irgend ein aufgefundenes Robbenbaby aufpeppeln und wieder im Meer aussetzen. Jedes jahr sterben aber etwa die hälfte aller neu geborene Robben. So ist die Natur eingerichtet. Ohne diese natürliche Selektion gäbe es für die Robben zu wenig Nahrung, der Bestand würde zu stark zunehmen und danach würde sie sich wieder "normalisieren" indem ganz viele Tiere durch Hunger und Krankheiten sterben würden.

D.h. aber, wenn der der Mensch so ein gestrandetes Tier rettet, aufpeppelt und ins Meer zurück bringt, dann führt es immer dazu, dass ein anderes, gesundes Tier verdrängt wird und sterben muss. Das einzige, was erreicht wird, ist also, dass das sterben unsichtbar für den Menschen wird. Das hat aber mit Tierliebe nicht das geringste zu tun.
Lars deine Klugscheisserei geht mir sowas von auf den Sack.
Ich hoffe nur, das bei dir nicht mal jemand von natürlicher Selektion spricht, wenn du in Not bist!
Schöne Grüße Jürgen

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Keine Sperre für's Bärchen.
Ralph
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Beitrag von Ralph »

sievers hat geschrieben:
Lars J. Helbo hat geschrieben:
Mikkel1 hat geschrieben:Ein Robbenbaby wird nun einmal bedroht in DK- vielleicht auch in anderen Ländern-, wenn es am Strand liegt und Hilfe braucht. Auf bestimmte andere bedrohliche Umweltvergehen der Menschen muss ich hier sicher nicht hinweisen.
Du verwechselst hier etwas ganz entscheidendes. Es geht hier nicht darum, ob das einzelne Tier bedroht ist. Es geht darum, ob der ART bedroht ist und das ist bei Robben nicht der Fall.

Klar könnte man irgend ein aufgefundenes Robbenbaby aufpeppeln und wieder im Meer aussetzen. Jedes jahr sterben aber etwa die hälfte aller neu geborene Robben. So ist die Natur eingerichtet. Ohne diese natürliche Selektion gäbe es für die Robben zu wenig Nahrung, der Bestand würde zu stark zunehmen und danach würde sie sich wieder "normalisieren" indem ganz viele Tiere durch Hunger und Krankheiten sterben würden.

D.h. aber, wenn der der Mensch so ein gestrandetes Tier rettet, aufpeppelt und ins Meer zurück bringt, dann führt es immer dazu, dass ein anderes, gesundes Tier verdrängt wird und sterben muss. Das einzige, was erreicht wird, ist also, dass das sterben unsichtbar für den Menschen wird. Das hat aber mit Tierliebe nicht das geringste zu tun.
Lars deine Klugscheisserei geht mir sowas von auf den Sack.
Ich hoffe nur, das bei dir nicht mal jemand von natürlicher Selektion spricht, wenn du in Not bist!
Ich kann in Lars`Argumentation keine "Klugscheisserei" entdecken. Im Gegenteil- unsentimental betrachtet, hat die dänische Vorgehensweise durchaus mehr mit Tierschutz zu tun, als als der deutsche (Kuschel-) tierfreund zu sehen vermag...
An anderen Küsten wiederum mag es ja durchaus auch sinnvoll sein, Jungtiere durch Menschenhand aufzupäppeln und auszuwildern...
fejo.dk - Henrik

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Schöne Augen und ein weiches Fell wird wohl immer manche Tierarten vorteilhaft sein.

Sicher haben viele hier ein Tier mit dem Auto getroffen, zB ein Vogel oder ein Igel. Wer fährt dann einfach weiter und wer sichert sich, dass das Tier tod ist oder falls nicht, bringt ihr es dann um, damit es nicht leidet?
Mikkel1
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Beitrag von Mikkel1 »

Hallo,

1. Seehunde und Robben sind keine Kuscheltiere, auch wenn sie niedlich aussehen. Man sollte als Laie wirklich Abstand von ihnen halten. In Deutschland gibt es ausgebildete Seehundjäger, wobei die Bezeichnung missverständlich ist. Sie jagen sie nicht, sondern beurteilen die Situation und entscheiden dann, ob das Tier in die Pflegestation kommt.
2. Die Menschheit gehört mit Sicherheit nicht zu einer bedrohten Art, die Übervölkerungszahlen sind hinlänglich bekannt. Dennoch gibt es viele Hilfsorganisationen. (Ich weiß schon, was mancher denkt: Der Mensch ist die Krone der Schöpfung, der Vergleicht hinkt, das ist mir bewusst.).
3.Hunde und Katzen gehören auch nicht zu bedrohten Tierarten, trotzdem hilft man ihnen im Normalfall, obwohl sich ja das Gerücht über den nicht nachvollziehbaren Umgang mit Katzen und Hunden in dänischen Tierheimen hält.
4.Zum Ferienhausvermittlervergleich: Es ist mir nicht bekannt, dass Robben überfahren werden- oder vielleicht doch – an den Autostränden? Allerdings musste ich schon tote Vögel begraben, verursacht durch einen Aufprall an prunkvoll-protzigen Fensterfassaden dänischer steriler Ferienhäuser.
5. Die Kontrastierung ist nicht angemessen: Diese ist anscheinend typisch für einige Dänen:
Da wird man als sentimental bezeichnet und es wird behauptet, die Dänen seien vorbildliche Tierschützer.Aus meiner Sicht gibt es überhaupt kein Land, das vorbildlich auf dem Gebiet des Tierschutzes ist, schon gar nicht Dänemark, aber es stellt sich gern so dar, wie man an einigen Beiträgen sieht.
6. Sicher ist ein Mentalitätsunterschied, denn einige Länder haben Schutz- und Pflegestationen für aufgefundene Meeressäuger, andere – wie Dänemark- nicht. Ob sich Dänemark damit mit Ruhm bekleckern sollte, weiß ich nicht. Wenn ich Galaxinas Information richtig verstanden habe, dann wurde das Tier da einfach lange Zeit liegen gelassen, obwohl -wer auch immer- benachrichtigt wurde.Dänemark möge bitte nicht so penetrant suggerieren, es sei so vorbildlich für den Tierschutz engagiert.
7. Vielleicht ist Dänemarks Umgang mit Tieren auch einfach eine Kostenfrage.

Mikkel
fejo.dk - Henrik

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Mikkel1 hat geschrieben:Dänemark möge bitte nicht so penetrant suggerieren, es sei so vorbildlich für den Tierschutz engagiert.
Wo wird das denn genauer suggeriert?
Mikkel1
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Beitrag von Mikkel1 »

Ferienhausvermittler schrieb:


"Schöne Augen und ein weiches Fell wird wohl immer manche Tierarten vorteilhaft sein."

Leider nicht, wenn ich an junge Robben in Kanada denke. Aber das ist kein DK-Thema. Ich wollte mit deinem Zitat jetzt nur zum Ausdruck bringen, dass deine Behauptung nicht stimmt.

Mikkel
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Mikkel1 hat geschrieben:6. Sicher ist ein Mentalitätsunterschied, denn einige Länder haben Schutz- und Pflegestationen für aufgefundene Meeressäuger, andere – wie Dänemark- nicht.
Nein - zum Glück!

Der Punkt ist ja gerade, dass solche Pflegestationen für den Robben-bestand sehr schädlich sind. Dort werden schwache und kranke Tiere hochgepäppelt und dann in die Natur freigesetzt, wo sie dann gesunde Tiere verdrängen. Der Bestand wird dadurch nicht größer, aber die natürliche Auswahl wird beeinträchtigt. Was das für Folgen haben kann, weiß kein Mensch - aber gut kann es nicht sein.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
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fejo.dk - Henrik

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Ferienhausvermittler hat geschrieben:Wo wird das denn genauer suggeriert?
Hast du meine Frage übersehen, Mikkel?
sievers
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Beitrag von sievers »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
Mikkel1 hat geschrieben:6. Sicher ist ein Mentalitätsunterschied, denn einige Länder haben Schutz- und Pflegestationen für aufgefundene Meeressäuger, andere – wie Dänemark- nicht.
Nein - zum Glück!

Der Punkt ist ja gerade, dass solche Pflegestationen für den Robben-bestand sehr schädlich sind. Dort werden schwache und kranke Tiere hochgepäppelt und dann in die Natur freigesetzt, wo sie dann gesunde Tiere verdrängen. Der Bestand wird dadurch nicht größer, aber die natürliche Auswahl wird beeinträchtigt. Was das für Folgen haben kann, weiß kein Mensch - aber gut kann es nicht sein.
Lars bitte lass deine Dummschwätzerei!
Auch hiervon hast du keine Ahnung.
Und gerade du, als ach so frommer Kirchenmensch, solltest du die Schöpfung deines Gottes ( oder ist der Däne?) mehr achten.
Schöne Grüße Jürgen

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galaxina
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Beitrag von galaxina »

Ich kann in Lars`Argumentation keine "Klugscheisserei" entdecken. Im Gegenteil- unsentimental betrachtet, hat die dänische Vorgehensweise durchaus mehr mit Tierschutz zu tun, als als der deutsche (Kuschel-) tierfreund zu sehen vermag...
An anderen Küsten wiederum mag es ja durchaus auch sinnvoll sein, Jungtiere durch Menschenhand aufzupäppeln und auszuwildern...
@ ralph

stimme dir zu.

Lars argumentiert sachlich und von hohem fachwissen, wobei andere nur dummschwätzen können.
sievers
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Beitrag von sievers »

galaxina hat geschrieben:
stimme dir zu.

Lars argumentiert sachlich und von hohem fachwissen, wobei andere nur dummschwätzen können.
und wieder andere bis zu den Schultern im A.....h der anderen stecken.
Schöne Grüße Jürgen

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galaxina
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Beitrag von galaxina »

sievers hat geschrieben:
galaxina hat geschrieben:
stimme dir zu.

Lars argumentiert sachlich und von hohem fachwissen, wobei andere nur dummschwätzen können.
und wieder andere bis zu den Schultern im A.....h der anderen stecken.

mal ein beitrag von dir ohne gossenpoebeleien bleibt wohl ein wunschtraum...
sievers
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Beitrag von sievers »

Hmmmmm, du fühltest dich angesprochen?????????????
Schöne Grüße Jürgen

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sievers
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Beitrag von sievers »

Ach du sprachst von Fachwissen bei deiner Schmeichelei!
Du solltest deine Komplimente an Google weiterleiten!
Schöne Grüße Jürgen

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geloescht19

Beitrag von geloescht19 »

Lars, du schreibst: "Der Punkt ist ja gerade, dass solche Pflegestationen für den Robben-bestand sehr schädlich sind. Dort werden schwache und kranke Tiere hochgepäppelt und dann in die Natur freigesetzt, wo sie dann gesunde Tiere verdrängen."

Ich habe noch nie davon gehört, dass die Robbenplätze so übervölkert sind, dass dort nicht noch Platz für einige gerettete Tiere wäre. Das Argument ist doch sehr fadenscheinig.

Nach 20 Jahren in Dänemark kenne ich die scheinheiligen Argumente zur Genüge, weil man zu geizig ist, um Tieren zu helfen. "Det kan ikke betale sig" heisst es und die deutsche Übersetzung "Das lohnt sich nicht" ist nicht einmal ganz zutreffend, denn wenn es "sich bezahlen würde", wäre die Sache eine ganz andere. Dann käme Glanz in die dänischen Augen, wie bei den beiden Lieblingswörtern "billig" und "gratis".

Als Beispiel für meine Behauptungen kann ich nur das Verhalten der meisten Dänen Katzen gegenüber nennen. Nicht nur auf dem Land pflanzen sie sich ungehindert fort, das ist "gratis". Man braucht sie in den Ställen, um Mäuse und Ratten zu dezimieren. Werden es aber zu viele, kommt der Nachbar, der Jäger ist und knallt sie ab. Ausgewachsene, große Männer, die das" edle Waidwerk" pflegen sind sich nicht zu schade mal eben zwanzig kleine wehrlose Katzen abzuknallen.

Ich habe mich immer wieder dafür eingesetzt, dass die Bauern ihre Katzen neutralisieren lassen, aber die Antwort war: "Det kan ikke betale sig." Und sie alle führen scheinheilig einen Nachbarn an, der seine Katze kastrieren ließ, viel, viel Geld dafür bezahlt hat und am nächsten Tag wurde sie überfahren. Merkwürdigerweise hatte jeder, mit dem ich darüber sprach, einen solchen Nachbarn!

Ich behaupte nicht, dass in D alles i Ordnung ist, aber die Einstellung der meisten Menschen hier ist nicht davon geprägt, was es kostet, Tieren zu helfen. Was ich in 20 Jahren in Dänemark erlebt habe, ist aber das Gegenteil davon.

Hilsen Troldmor
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