CPR Nummer durch "ausreichend finanzielle Mittel"

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

falls es aus irgendwelchen gründen nicht klappen sollte, kannst du dich übrigens auch bis zu 3 monate als tourist und sogar bis zu 6 monate auf arbeitssuche in DK aufhalten, danach müsstest du theoretisch nur einmal über die grenze nach flensburg fahren und könntest wieder 3/6 monate bleiben, nur den sprachkurs gibts dann natürlich nicht
Hina
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Beitrag von Hina »

Jan_K hat geschrieben:falls es aus irgendwelchen gründen nicht klappen sollte, kannst du dich übrigens auch bis zu 3 monate als tourist und sogar bis zu 6 monate auf arbeitssuche in DK aufhalten, danach müsstest du theoretisch nur einmal über die grenze nach flensburg fahren und könntest wieder 3/6 monate bleiben, nur den sprachkurs gibts dann natürlich nicht
Ein Märchen, das sich hartnäckig hält. Du kannst täglich über die Grenze fahren, das hat aber dann trotzdem nichts mit der erlaubten Aufenthaltsdauer zu tun. Du darfst Dich innerhab eines halben Jahres 90 Tage oder besser gesagt Nächte in DK aufhalten. Wie oft Du das unterbrichst, ist Dir überlassen. Auf die Weise giltst Du als Tourist. Du darfst Dich aber, wenn Du (nachweislich) auf Arbeitssuche bist, die gesamte Zeit dort aufhalten. Insgesamt darfst Du ohne Dich in DK anzumelden 182 Nächte in DK verbringen. Als reiner Tourist also je Halbjahr 90 Tage, mit Arbeitssuche letztendlich auch nur 182 Nächte im Jahr. Eine Verlängerung durch eine Übernachtung in DE ist also Unsinn. Spätestens, wenn Du eine Nacht länger in DK bist, tritt die übliche 183-Nächte-Regelung inkraft und Dein Lebensmittelpunkt verschiebt sich Richtung DK und Du musst Dich anmelden.
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Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

aber wen soll es interessieren und wer sollte das ganze bei einem touristen kontrollieren? außer vielleicht das deutsche a-amt, wenn man von dort leistungen bezieht und sich unentschuldigt im ausland rumtreibt
Hina
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Beitrag von Hina »

Ohne Anlass überprüft das im Grunde niemand. Das ist eher eine steuerrechtliche Frage und eine Frage der gültigen Krankenversicherung usw. Erst wenn die nachfragen, muss man in die Beweisführung gehen. Aufpassen sollte man da allerdings auch, wegen eines Autos mit deutschem Kennzeichen. Wenn das zu lange dort steht, kann es durchaus vorkommen, dass Skat die ganze Sache plausibel dargelegt haben will.
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Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

naja, wer sich in rechtlichen grauzonen bewegt und dann noch laut "hier" schreit, ist natürlich selbst schuld...
alchilwen
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Beitrag von alchilwen »

ich musste 65'000dkk auf meinem konto vorweisen, da ich mit meinem dänischen freund zusammenwohne. ich meine, es sind 70'000dkk wenn man alleine lebt.

ich hab das am anfang auch so gemacht, dass mir jemand den fehlenden betrag kurzzeitig auf mein schweizer konto überwiesen hatte, aber da mein auto in der schweiz noch zum verkauf stand, kam das fehlende geld bald darauf sowieso rein.

ende oktober habe ich endlich einen teilzeitjob gefunden und so hatte ich am freitag den bescheid im briefkasten, dass ich nun dank der arbeit hierbleiben darf und ich dürfte reintheoretisch die summe verschleudern. will ich aber nicht, denn man weiss ja nie was passiert ;) :mrgreen:

ja, und ich besuche seit märz die sprachschule und war schon in 4 modulen (bald in 5) und musste nix bezahlen. :P
stoppelhopser13
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Beitrag von stoppelhopser13 »

Hallo,

der Thread hier ist sehr hilfreich, danke dafür. Ich frage mich nur, wie dass dann mit der Krankenversicherung ist, wer zahlt die? Gibt es hier so etwas wie eine Familienversicherung?

Situation ist folgende: Ich lebe seit einem Jahr hier, mit Job, Wohnung etc. und mein Mann pendelt bisher. Jetzt überlegen wir, ob er im nächsten Jahr nach Dänemark zieht, bisher allerdings hat er noch keinen Job hier.
Wenn ich euch richtig verstehe, kann er zu mir ziehen und sich bei mir anmelden, wenn wir nachweisen können, dass er 70.000 DKK auf einem Konto hat.
Wie ist das wenn man ein gemeinsames Sparkonto hat? Ist das auch okay?
Er würde dann CPR Nummer und Sundhedskort bekommen. Aber ist er dann auch krankenversichert? Er zahlt ja quasi so lange er keinen Job hat nichts?

Danke und liebe Grüsse
Steffi
Hina
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Beitrag von Hina »

Hej Stoppelhopser,

die Sundhedskort ist die Krankenversicherung. Sowie man eine CPR hat und sich bei der Kommune angemeldet hat, ist man damit auch automatisch krankenversichert, egal, ob man einen Job hat oder nicht. Man zahlt ja hier auch keine Krankenversicherungsbeiträge, da die Gesundheitsversorgung steuerfinanziert ist.

Gemeinsames Sparkonto für die Anmeldung ist o.k. Wichtig ist, dass theoretisch das Geld zur Verfügung steht, damit man sich selbst versorgen kann.

Hilsen Hina
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stoppelhopser13
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Beitrag von stoppelhopser13 »

Hej Hina,

vielen Dank für die schnelle Auskunft!!

Steuern zahlt mein Mann ja dann aber in dem Fall auch nicht?? Das heisst man zahlt nix und ist trotzdem krankenversichert? Das ist ja sehr grosszügig vom dänischen Staat....
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

wenn dein einkommen ausreichend ist, um ihn mit zu versorgen, dann sollte er als dein ehemann auch ohne weiteres zu dir ziehen können, gibt ja schließlich auch genug familien, bei denen der mann berufstätig ist und die frau nicht arbeitet (auch wenn das in DK weniger die regel ist als in deutschland), da dürfen sich die ehefrauen oder die kinder (die unverschämterweise nicht nur keine steuern zahlen sondern auch noch auf staatskosten in die schule gehen wollen) doch schließlich auch anmelden und sind auch mit krankenversichert (funktioniert so in etwa schließlich auch hier in deutschland)
stoppelhopser13
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Beitrag von stoppelhopser13 »

Perfekt, danke euch!
Mr.Yossarian
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Beitrag von Mr.Yossarian »

jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazu geben.....

Ich habe bei 2 verschiedenen Banken in DK ohne Probleme ein Konto eröffnen können - ohne dänische Adresse und ohne CPR.

Alles was man in DK an "Amtshandlungen" unternimmt, ist deutlich erfolgreicher, wenn man es persönlich macht und mit den entsprechenden Leuten über das spricht, was man möchte. Das gilt bei Bewerbungen, KommunenBesuchen, Skat(Steuer)problemen und sogar die Bierbestellung klappt so besser, als schriftlich.

Immer wieder habe ich gemerkt - hat der BehördenMensch den Eindruck, du bist gut für Dänemark, hat er ne Menge Handlungsspielraum. Er wird dann helfen und nicht Knüppel zw. die Beine werfen.
Den Umgang kannst du mit Deutschland absolut nicht vergleichen. Da ist Dänemark echt ne andere, bessere Welt!
nur wer sich selbst besiegen kann, ist wirklich stark
Hina
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Beitrag von Hina »

Das kann man aber nicht so pauschal über einen Kamm scheren. Dänen sind auch nur Menschen und da gibt es sehr wohl auch sone und solche. Vielleicht sind Dir die schwarzen Schafe nur noch nicht begegnet. Mir glücklicherweise auch eher nicht aber anderen aus meiner Familie durchaus. Allerdings sind hier Gesetzgebung und Regelwerke auch wesentlich einfacher und durchschaubarer als in Deutschland und das macht viele Amtspersonen einfach mal auch entspannter, weil sie nicht zur Bearbeitung eines Vorganges eine Woche lang irgendwelche Ausführungsbestimmungen studieren müssen, um dann eine noch kompetentere Person anzurufen, ob sie das auch richtig verstanden haben ;). Dazu kommt noch, dass hier viele Leute auch nicht ganz so frustriert, vergnatzt, fordernd und auf Motzen eingestellt irgendwo hingehen, wenn sie was wollen. Man gibt dem Gegenüber zumindest eher mal eine Chance, auch freundlich zu sein und seine Arbeit ordentlich zu erledigen.

Hilsen Hina
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Mr.Yossarian
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Beitrag von Mr.Yossarian »

Hej Hina,

da hast du Recht.
Ich habe hier auch schon Deppen erlebt.

Aber gefühlt ist es so, dass ich in DK etwa soviele Deppen finde, wie in D hilfsbereite Beamte..... *grins*

Ich habe auch direkte Vergleiche, Tiefenkontrolle vom Skat in DK und das Gleiche von der BfA in D.

Gibt es ein Problem, hast du in DK gute Chancen, es zu klären, in D brauchst du gleich nen Advokaten, sonst wird deine Sache schon wegen Formfehlern geknickt
pääääh
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