Dänische Gesinnung auf den Nordfriesischen Inseln
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Dänische Gesinnung auf den Nordfriesischen Inseln
Hej,
ich bin mir nicht sicher ob es hier her gehört, aber ich fand es echt interessant!
Wir waren vor kurzem im Urlaub auf der Insel Amrum. Ich kannte die Insel (genauso wie Sylt und Föhr) von früher und wir wollten einfach mal wieder dort Urlaub machen.
Uns fiel dabei auf, dass auf Amrum vor vielen Gebäuden der Danebrog wehte und am Ortseingang von Norddorf wehen sämtliche nordischen Flaggen zur Begrüßung.
Unsere Vermieterin war eine waschechte Amrumer Friesin. Sie erzählte uns, dass auf Amrum und Föhr eine ausgeprägte dänische Gesinnung herrscht. Viele wünschten sich, das die Inseln nach dem 1. Weltkrieg zu Dänemark gekommen wären. Dies hätte für die Bewohner sicher mehr den Erhalt ihrer Friesischen Tradition bedeutet und ohnehin sei man eh nach Norden orientiert. Auf Föhr hatten damals sogar 2 Ortschaften für Dänemark gestimmt. Sogar auf Sylt besteht ein ausgeprägter Hang zu Dänemark, da die dortigen Insulaner besonders stark unter dem Ausverkauf der Insel leiden und aufs Festland ziehen müssen, da Mieten oder generell Lebenshaltungskosten dort für "Normalverdiener" nicht mehr erschwinglich sind.
Vielleicht hat unsere Vermieterin auch etwas übertrieben, aber wie sie es sagte war es durchaus nachvollziehbar.
ich bin mir nicht sicher ob es hier her gehört, aber ich fand es echt interessant!
Wir waren vor kurzem im Urlaub auf der Insel Amrum. Ich kannte die Insel (genauso wie Sylt und Föhr) von früher und wir wollten einfach mal wieder dort Urlaub machen.
Uns fiel dabei auf, dass auf Amrum vor vielen Gebäuden der Danebrog wehte und am Ortseingang von Norddorf wehen sämtliche nordischen Flaggen zur Begrüßung.
Unsere Vermieterin war eine waschechte Amrumer Friesin. Sie erzählte uns, dass auf Amrum und Föhr eine ausgeprägte dänische Gesinnung herrscht. Viele wünschten sich, das die Inseln nach dem 1. Weltkrieg zu Dänemark gekommen wären. Dies hätte für die Bewohner sicher mehr den Erhalt ihrer Friesischen Tradition bedeutet und ohnehin sei man eh nach Norden orientiert. Auf Föhr hatten damals sogar 2 Ortschaften für Dänemark gestimmt. Sogar auf Sylt besteht ein ausgeprägter Hang zu Dänemark, da die dortigen Insulaner besonders stark unter dem Ausverkauf der Insel leiden und aufs Festland ziehen müssen, da Mieten oder generell Lebenshaltungskosten dort für "Normalverdiener" nicht mehr erschwinglich sind.
Vielleicht hat unsere Vermieterin auch etwas übertrieben, aber wie sie es sagte war es durchaus nachvollziehbar.
Warst du 8-9 juni da?
Das war die Zeit der "Årsmøder"....
http://www.blandt-naboer.dk/index.php?id=veranstaltung&tx_vcevents%5Buid%5D=3659
Ûbrigens hast du nicht gesehen was du gesehen hast. Laut die Junge Union, gibt es keine Minderheit in Scheswig....
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/2142441/
Das war die Zeit der "Årsmøder"....
http://www.blandt-naboer.dk/index.php?id=veranstaltung&tx_vcevents%5Buid%5D=3659
Ûbrigens hast du nicht gesehen was du gesehen hast. Laut die Junge Union, gibt es keine Minderheit in Scheswig....
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/2142441/
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Neee zu diesem Zeitpunkt war ich nicht da.
Das was die Junge Union SH sich da leistet, ist eh ein starkes Stück... Minderheitenpolitik ist eine Bereicherung und gehört unterstützt und anerkannt. Denen ist es schlichtweg ein Dorn im Auge, dass der SSW Rot/Grün zu einer Mehrheit in SH verholfen hat. Sollen die sich mal an die eigene Nase greifen, hätten die ne gute Politik gemacht, wären sie auch eher wiedergewählt worden.
Aber das die CDU generell an Wahrnehmungsstörungen leidet ist ja nichts neues. Immerhin lobt man ja auch die Regierungspolitik im Bund der letzten Jahre und hat dabei kaum was vernünftiges (innenpolitisch zumindest) zustande gebracht. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Das was die Junge Union SH sich da leistet, ist eh ein starkes Stück... Minderheitenpolitik ist eine Bereicherung und gehört unterstützt und anerkannt. Denen ist es schlichtweg ein Dorn im Auge, dass der SSW Rot/Grün zu einer Mehrheit in SH verholfen hat. Sollen die sich mal an die eigene Nase greifen, hätten die ne gute Politik gemacht, wären sie auch eher wiedergewählt worden.
Aber das die CDU generell an Wahrnehmungsstörungen leidet ist ja nichts neues. Immerhin lobt man ja auch die Regierungspolitik im Bund der letzten Jahre und hat dabei kaum was vernünftiges (innenpolitisch zumindest) zustande gebracht. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
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Re: Dänische Gesinnung auf den Nordfriesischen Inseln
Was du schreibst ist wirklich interessant. Und die dänische Minderheit sollte man wohl kaum noch verleugnen, seit sie in Schleswig-Holstein mitregiert!
Aber was ich mich gewundert habe:
Aber was ich mich gewundert habe:
Ist das Leben in Dänemark nicht noch viel teurer???HolidayMax hat geschrieben:Sogar auf Sylt besteht ein ausgeprägter Hang zu Dänemark, da die dortigen Insulaner besonders stark unter dem Ausverkauf der Insel leiden und aufs Festland ziehen müssen, da Mieten oder generell Lebenshaltungskosten dort für "Normalverdiener" nicht mehr erschwinglich sind.
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Sorry, hatte ganz vergessen zu antworten.
Die Situation auf Sylt scheint wirklich extrem zu sein und ist mittlerweile total aus dem Ruder gelaufen.
Wen's interessiert der kann sich auf YouTube mal die Reportage "Sylt Ausverkauf einer Luxusinsel" anschauen. Interessant ist wohl der falsche Ausdruck, erschreckend trifft es da schon eher.
Die Sylter Kommunen haben es über viele Jahre bis heute nicht geschafft eine insulare Planung und Zusammenarbeit zu verwirklichen. Lieber kocht jeder sein eigenes Süppchen und dabei ist die Spirale der Immobilienspekulation immer schneller ins unermessliche gestiegen.
Doppelhaushälften sind mittlerweile kaum unter 1,5 Mio zu bekommen.
Das kann sich kein Einheimischer mehr leisten, die Insel verwaist zunehmend und verliert dadurch ihren friesischen Charme, die Tradition etc.
Schade! Eine wunderschöne Insel...
P.S. Ein gewisser Dänemark Bezug ist vorhanden, der Nordteil der Insel Sylt, also das Listland war traditionell dänischsprachig
Die Situation auf Sylt scheint wirklich extrem zu sein und ist mittlerweile total aus dem Ruder gelaufen.
Wen's interessiert der kann sich auf YouTube mal die Reportage "Sylt Ausverkauf einer Luxusinsel" anschauen. Interessant ist wohl der falsche Ausdruck, erschreckend trifft es da schon eher.
Die Sylter Kommunen haben es über viele Jahre bis heute nicht geschafft eine insulare Planung und Zusammenarbeit zu verwirklichen. Lieber kocht jeder sein eigenes Süppchen und dabei ist die Spirale der Immobilienspekulation immer schneller ins unermessliche gestiegen.
Doppelhaushälften sind mittlerweile kaum unter 1,5 Mio zu bekommen.
Das kann sich kein Einheimischer mehr leisten, die Insel verwaist zunehmend und verliert dadurch ihren friesischen Charme, die Tradition etc.
Schade! Eine wunderschöne Insel...
P.S. Ein gewisser Dänemark Bezug ist vorhanden, der Nordteil der Insel Sylt, also das Listland war traditionell dänischsprachig

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Diese Entwicklung gibt es schon seit mindestens 20 Jahren. Da hat sich leider nicht viel verändert, das ist nichts was erst jetzt aus dem Ruder läuft.HolidayMax hat geschrieben:Sorry, hatte ganz vergessen zu antworten.
Die Situation auf Sylt scheint wirklich extrem zu sein und ist mittlerweile total aus dem Ruder gelaufen.
Man versucht jetzt zwar durch die Gemeinde Sylt eine Gemeinschaft zu bilden, aber leider auch wieder nur mit einem Teil der Gemeinden. Alle Gemeinden unter einen Hut zu bringen ist damals nicht geglückt und ich befürchte das wird auch nie geschehen.
Gruß
Andreas
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Wenn ich mich recht entsinne, war in Føhr die Mehrheit bei der Volksabstimmung 1920 fuer den Anschluss an Dænemark. Da aber in Zonen abgestimmt wurde (so waren z.B. die Stædte Sønderborg und Tønder auch mehrheitlich fuer den Anschluss an Deutschland), wurde daraus nicht da die Mehrheit der jeweiligen Abstimmungszone anders gestimmt hat.
Bezueglich Ausverkauf der Insel Sylt fragt man sich natuerlich was da in dænemark besser sein sollte denn Inlænder kønnen auch hier ueberall kaufen und so z.B. die Preise in Skagen og Gilleleje in die Høhe treiben.
Bezueglich Ausverkauf der Insel Sylt fragt man sich natuerlich was da in dænemark besser sein sollte denn Inlænder kønnen auch hier ueberall kaufen und so z.B. die Preise in Skagen og Gilleleje in die Høhe treiben.
1920 haben zwei sehr kleine Dörfer auf Föhr mehrheitlich für Dänemark gestimmt, aber die Abstimmungen im heutigen Schleswig-Holstein wurden weder für die Zone als ganzes (wie auf der heutigen dänischen Seite) noch auf Weiler-Niveau festgestellt, sondern auf der Grundlage der Grenzen der evangelischen Kirchengemeinden (dänische Sogne). Auch auf Föhr zeigten beide Gemeinden eine klare Mehrheit für Deutschland, auf Amrum erst recht.
Der SSW, der sich angeblich auch als Vertretung der Friesen versteht, kriegt im Kreis Nordfriesland in der Regel weniger Stimmen, als in den anderen Gebieten Schleswigs.
Wie es mit dem Minderheitenschutz in Dänemark, darunter für die Friesen aussieht, kann man sich ja mal in Højer anschauen.
Was Sylt angeht, geht es hier wohl auch um die Raffgier der Einheimischen. Es waren und sind Einheimische, die ihre Gärten und ihr Häuschen zum Abriss verkaufen. Schlimm nur für die, die kein Eigenheim haben, und die daran leiden, dass die Gemeinde nichts für den Mietwohnungsbau tut. Dafür nehme ich an, dass man dort ganz gut verdienen kann, sonst muss man sich halt anderswo umschauen.
Der SSW, der sich angeblich auch als Vertretung der Friesen versteht, kriegt im Kreis Nordfriesland in der Regel weniger Stimmen, als in den anderen Gebieten Schleswigs.
Wie es mit dem Minderheitenschutz in Dänemark, darunter für die Friesen aussieht, kann man sich ja mal in Højer anschauen.
Was Sylt angeht, geht es hier wohl auch um die Raffgier der Einheimischen. Es waren und sind Einheimische, die ihre Gärten und ihr Häuschen zum Abriss verkaufen. Schlimm nur für die, die kein Eigenheim haben, und die daran leiden, dass die Gemeinde nichts für den Mietwohnungsbau tut. Dafür nehme ich an, dass man dort ganz gut verdienen kann, sonst muss man sich halt anderswo umschauen.
Grüsse
Michael
Michael
@ franke1972:
Dänemark ist sicherlich in den meisten Bereichen teurer als Deutschland. Allerdings sind ja auch die Löhne (in der Regel) entsprechend höher, was direkte Vergleiche schwierig macht.
Die dänischen Südschleswiger sind allerdings (in der Regel) deutsche Staatsbürger, die auf der deutschen Seite wohnen, arbeiten und hier auch Steuern zahlen. Das macht sie (im Prinzip) ja auch erst zu einer autochthonen nationalen Minderheit.
Die Orientierung an Dänemark ist also vor allem eine sprachlich-kulturelle. Es ist also nicht das Ziel Dänemark in allen Bereichen zu kopieren oder nach Dänemark umziehen zu wollen - sondern in einer historisch dänischen Region mit heute deutschem Umfeld eine dänische Identität beibehalten zu können.
@ HolidayMax:
Vor zwei Tagen war ein interessanter Artikel in der Flensborg Avis, demzufolge die Immobilienpreise inzwischen auch auf dem Festland um Niebüll herum stark angestiegen sind. Diese Entwicklung wird im Zusammenhang mit der auf Sylt gesehen, da inzwischen immer mehr Einheimische von Sylt aufs Festland umgezogen sind (oder noch umziehen werden), aber oft noch auf Sylt arbeiten.
@MichaelD:
Auf Föhr waren es meines Wissens sogar drei Gemeinden, die sich für Dänemark ausgesprochen haben. Interessanterweise in Westerland-Föhr, das vor dem Deutsch-Dänischen Krieg direkt zu Dänemark gehörte.
Der SSW versteht sich als politische Vertretung der Dänen und der Friesen, sie sich selber als nationale Minderheit verstehen.
Innerhalb der nordfriesischen Volksgruppe gibt es zum Einen die Gruppe der deutschen Friesen (die sich selbst als Teil der deutschen Nation verstehen) und die nationalen Friesen (die aufgrund eigener Sprache und Kultur als eigene Nation/Nationale Minderheit verstehen). Letztere arbeitet im SSW mit.
Dass der SSW jetzt in Nordfriesland generell weniger Stimmen bekommt als im Rest Südschleswigs, stimmt so nicht ganz. Der Stimmenanteil des SSW nimmt (in der Regel) von Nord nach Süd ab. Das macht sich natürlich auch an der Westküste bemerkbar.
In Dänemark gibt es (ander als in den Niederlanden und Deutschland) keine friesische Volksgruppe. Dementsprechend haben sie dort auch keinen Status als nationale Minderheit. Siedlungsgrenzen sind die Eider im Süden und die Vidå/Wiedau im Norden. Aber natürlich gab und gibt es auch immer wieder Friesen, die sich außerhalb des eigentlichen Nordfrieslands angesiedelt haben - so in Flensburg oder in den Goesharden (nach den verheerenden Sturmfluten) und sicher auch im Bereich um Tønder/Højer herum. Das macht sie dann aber noch nicht zur nationalen Minderheit. Ich habe auch friesische Vorfahren und wohne außehralb Nordfrieslands. Andersherum haben sich auch Holländer auf den Resten der ehemaligen friesischen Insel Strand und auf Eiderstedt angesiedelt.
viele Grüße
Dänemark ist sicherlich in den meisten Bereichen teurer als Deutschland. Allerdings sind ja auch die Löhne (in der Regel) entsprechend höher, was direkte Vergleiche schwierig macht.
Die dänischen Südschleswiger sind allerdings (in der Regel) deutsche Staatsbürger, die auf der deutschen Seite wohnen, arbeiten und hier auch Steuern zahlen. Das macht sie (im Prinzip) ja auch erst zu einer autochthonen nationalen Minderheit.
Die Orientierung an Dänemark ist also vor allem eine sprachlich-kulturelle. Es ist also nicht das Ziel Dänemark in allen Bereichen zu kopieren oder nach Dänemark umziehen zu wollen - sondern in einer historisch dänischen Region mit heute deutschem Umfeld eine dänische Identität beibehalten zu können.
@ HolidayMax:
Vor zwei Tagen war ein interessanter Artikel in der Flensborg Avis, demzufolge die Immobilienpreise inzwischen auch auf dem Festland um Niebüll herum stark angestiegen sind. Diese Entwicklung wird im Zusammenhang mit der auf Sylt gesehen, da inzwischen immer mehr Einheimische von Sylt aufs Festland umgezogen sind (oder noch umziehen werden), aber oft noch auf Sylt arbeiten.
@MichaelD:
Auf Föhr waren es meines Wissens sogar drei Gemeinden, die sich für Dänemark ausgesprochen haben. Interessanterweise in Westerland-Föhr, das vor dem Deutsch-Dänischen Krieg direkt zu Dänemark gehörte.
Der SSW versteht sich als politische Vertretung der Dänen und der Friesen, sie sich selber als nationale Minderheit verstehen.
Innerhalb der nordfriesischen Volksgruppe gibt es zum Einen die Gruppe der deutschen Friesen (die sich selbst als Teil der deutschen Nation verstehen) und die nationalen Friesen (die aufgrund eigener Sprache und Kultur als eigene Nation/Nationale Minderheit verstehen). Letztere arbeitet im SSW mit.
Dass der SSW jetzt in Nordfriesland generell weniger Stimmen bekommt als im Rest Südschleswigs, stimmt so nicht ganz. Der Stimmenanteil des SSW nimmt (in der Regel) von Nord nach Süd ab. Das macht sich natürlich auch an der Westküste bemerkbar.
In Dänemark gibt es (ander als in den Niederlanden und Deutschland) keine friesische Volksgruppe. Dementsprechend haben sie dort auch keinen Status als nationale Minderheit. Siedlungsgrenzen sind die Eider im Süden und die Vidå/Wiedau im Norden. Aber natürlich gab und gibt es auch immer wieder Friesen, die sich außerhalb des eigentlichen Nordfrieslands angesiedelt haben - so in Flensburg oder in den Goesharden (nach den verheerenden Sturmfluten) und sicher auch im Bereich um Tønder/Højer herum. Das macht sie dann aber noch nicht zur nationalen Minderheit. Ich habe auch friesische Vorfahren und wohne außehralb Nordfrieslands. Andersherum haben sich auch Holländer auf den Resten der ehemaligen friesischen Insel Strand und auf Eiderstedt angesiedelt.
viele Grüße
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@MichaelD
Ich gebe dir recht das es sicher viele "raffgierige" Sylter gab/gibt die ihre Immobilie vergoldet haben.
Stell dir aber mal vor was passiert wenn "alte" Besitzer von Immobilien versterben. Wenn mehrere Erben da sind (z.B. 2 oder 3 Kinder) muss der Erbe, der das Haus übernimmt die Geschwister ausbezahlen. Da wird dann der örtliche Immobilienrichtwert angesetzt. Dadurch wird es oftmals für den Übernehmenden unmöglich die Geschwister auszuzahlen. Infolge dessen wird die Immobilie an einen Investor verkauft, je nach Zustand teuer saniert und weiter verkauft oder abgerissen und neu gebaut und dann teuer verkauft. Die Nachkommen nehmen die Erbschaft, ziehen aufs Festland. Ergebnis: Immobilienpreis-Spirale weiter angeheizt und die Insel wieder um Sylter Familien ärmer.
Anscheinend soll die "Verkaufsneigung" der Sylter sogar von ihrer Abstammung mit abhängig sein. Die Sylter Bevölkerung besteht etwa zur Hälfte aus angestammten Sylter Friesen und zur Hälfte aus Heimatvertrieben aus den deutschen Ostgebieten (wurden nach dem 2. WK dort angesiedelt). Letztere haben eine geringere Bindung zur Insel und verkaufen angeblich schneller und leichter ihre Immobilie. Die angestammte friesische Bevölkerung tut sich wohl deutlich schwerer.
Letzter Absatz ohne Gewähr... hab das so auch nur erzählt bekommen.
Ich gebe dir recht das es sicher viele "raffgierige" Sylter gab/gibt die ihre Immobilie vergoldet haben.
Stell dir aber mal vor was passiert wenn "alte" Besitzer von Immobilien versterben. Wenn mehrere Erben da sind (z.B. 2 oder 3 Kinder) muss der Erbe, der das Haus übernimmt die Geschwister ausbezahlen. Da wird dann der örtliche Immobilienrichtwert angesetzt. Dadurch wird es oftmals für den Übernehmenden unmöglich die Geschwister auszuzahlen. Infolge dessen wird die Immobilie an einen Investor verkauft, je nach Zustand teuer saniert und weiter verkauft oder abgerissen und neu gebaut und dann teuer verkauft. Die Nachkommen nehmen die Erbschaft, ziehen aufs Festland. Ergebnis: Immobilienpreis-Spirale weiter angeheizt und die Insel wieder um Sylter Familien ärmer.
Anscheinend soll die "Verkaufsneigung" der Sylter sogar von ihrer Abstammung mit abhängig sein. Die Sylter Bevölkerung besteht etwa zur Hälfte aus angestammten Sylter Friesen und zur Hälfte aus Heimatvertrieben aus den deutschen Ostgebieten (wurden nach dem 2. WK dort angesiedelt). Letztere haben eine geringere Bindung zur Insel und verkaufen angeblich schneller und leichter ihre Immobilie. Die angestammte friesische Bevölkerung tut sich wohl deutlich schwerer.
Letzter Absatz ohne Gewähr... hab das so auch nur erzählt bekommen.
@moms:
Die Ergebnisse der Abstimmung 1920 wurden zwar lokal ausgezählt, aber auf Basis der altdänischen Sogne festgestellt, und der relevante Sogn war Westerland-Föhr. Hier stimmten 58% für Deutschland. Dieser Sachverhalt schloss schon formal aus, dass die Dörfer an Dänemark abgetreten wurden. Was in Wikipedia usw. steht, beruht auf Missverständnissen, da der Begriff Gemeinde im Deutschen doppeldeutig ist.
Es ist korrekt, dass in Højer schon seit Generationen im öffentlichen Raum kein Frisisch mehr gesprochen wird, aber der Ort ist historisch Teil des friesischen Sprachraumes. Genauso wie z.B. Eiderstedt. Aber auch die deutsche Minderheit hat es sehr schwer in Højer. 1920 stimmten hier 90% für Deutschland, jetzt fristet die deutsche Schule nur noch ein symbolisches Dasein für die kleinsten Schüler. Das liegt natürlich auch daran, dass der Ort ausstirbt, genauso wie praktisch alle Kleinstädte und Dörfer auf der dänischen Seite. Nur Tondern selber hält sich noch einigermassen.
Vor knapp zwei Jahren nahm ich an einer Rundreise zum Thema "Sort Sol" im Grenzgebiet teil, arrangiert von einem dänischen Reisearrangør und auf dänisch. Von den Stories zur Natur abgesehen, klagte der Guide sein Herzeleid: Vom Niedergang der Region auf der dänischen Seite, dem dramatischen Wegzug der jungen Menschen, der Abwesenheit von Verdienstmöglichkeiten und was all dies nach sich zieht. Er machte uns die Unterschiede zu Deutschland sehr anschaulich - er zeigte sie uns! In Deutschland ein blühendes Erwerbsleben, Kinder überall in den Dörfern, Investitionen in lokale Geschäfte, Biogasanlagen, Solfänger usw. In Dänemark nur Tristesse! Schaut es euch selber an!
Die Ergebnisse der Abstimmung 1920 wurden zwar lokal ausgezählt, aber auf Basis der altdänischen Sogne festgestellt, und der relevante Sogn war Westerland-Föhr. Hier stimmten 58% für Deutschland. Dieser Sachverhalt schloss schon formal aus, dass die Dörfer an Dänemark abgetreten wurden. Was in Wikipedia usw. steht, beruht auf Missverständnissen, da der Begriff Gemeinde im Deutschen doppeldeutig ist.
Es ist korrekt, dass in Højer schon seit Generationen im öffentlichen Raum kein Frisisch mehr gesprochen wird, aber der Ort ist historisch Teil des friesischen Sprachraumes. Genauso wie z.B. Eiderstedt. Aber auch die deutsche Minderheit hat es sehr schwer in Højer. 1920 stimmten hier 90% für Deutschland, jetzt fristet die deutsche Schule nur noch ein symbolisches Dasein für die kleinsten Schüler. Das liegt natürlich auch daran, dass der Ort ausstirbt, genauso wie praktisch alle Kleinstädte und Dörfer auf der dänischen Seite. Nur Tondern selber hält sich noch einigermassen.
Vor knapp zwei Jahren nahm ich an einer Rundreise zum Thema "Sort Sol" im Grenzgebiet teil, arrangiert von einem dänischen Reisearrangør und auf dänisch. Von den Stories zur Natur abgesehen, klagte der Guide sein Herzeleid: Vom Niedergang der Region auf der dänischen Seite, dem dramatischen Wegzug der jungen Menschen, der Abwesenheit von Verdienstmöglichkeiten und was all dies nach sich zieht. Er machte uns die Unterschiede zu Deutschland sehr anschaulich - er zeigte sie uns! In Deutschland ein blühendes Erwerbsleben, Kinder überall in den Dörfern, Investitionen in lokale Geschäfte, Biogasanlagen, Solfänger usw. In Dänemark nur Tristesse! Schaut es euch selber an!
Grüsse
Michael
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Hier in diesem Beitrag wurde Amrum erwähnt.Ja das gehörte irgendwann mal zu Dänemark.Ich war vor 4 Wochen für 4 Tage wieder auf Amrum gewesen,ein Höflichkeitbesuch abgestattet.Muß schon sagen die Preise sind schon sehr hoch dort,Skandinavische Verhältnisse.Aber für die vier Tage habe ich mich reichlich eingedeckt an Getränke und Verpflegung nun mal.So das ich auf kein Edeka Laden angewiesen war.Mann bedenkt dort gibt es schon ein Inselaufschlag.....unfassbar !
Einmal Skandinavien immer Skandinavien
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Bis 1864Ja das gehörte irgendwann mal zu Dänemark
Wie viele andere Gemeinden nördlich der Elbe,
aber deshalb ist es dort nicht teurer.
Detlef
Schmeichler sind wie Katzen,
vorne lecken, hinten kratzen.
Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.
vorne lecken, hinten kratzen.
Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.
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