Seehunde "bedrohen" Fischbestände in Dänemark

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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich denke man muss der Umgang mit der Seehund-Bestand insgesamt sehen. Dabei kann man entweder regulierend eingreifen oder man kann es der natur überlassen. Man kann aber nicht beides machen. D.h. wenn kein Jagd, dann sollte man die Natur erlauben Überbestände zu verhindern.

Ich denke dabei an die deutsche "Seehundstationen". Die so genannten "Heuler" sind vielleicht niedlich. Es geht dabei aber um Tiere, die von der Natur als Nicht-lebensfähig eingestuft wurden. Wenn die von der Mensch "gerettet" werden, dann verhindern wir die natürliche Bestandsregulierung (der Seehund ist ja in keiner weise eine bedrohte Tierart).

Mit anderen Worten, wenn man kein Jagd zulassen will, dann muss man auch die Seehundstationen schliessen.
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lyset
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Beitrag von lyset »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
Ich denke dabei an die deutsche "Seehundstationen". Die so genannten "Heuler" sind vielleicht niedlich. Es geht dabei aber um Tiere, die von der Natur als Nicht-lebensfähig eingestuft wurden. Wenn die von der Mensch "gerettet" werden, dann verhindern wir die natürliche Bestandsregulierung (der Seehund ist ja in keiner weise eine bedrohte Tierart).

Mit anderen Worten, wenn man kein Jagd zulassen will, dann muss man auch die Seehundstationen schliessen.
Hej Lars,

deine Annahme, dass die Tiere von Natur aus nicht lebensfährig sind, ist verkehrt. Es sind fast immer Heuler, die von ihrer Mutter getrennt wurden, entweder in Stürmen oder weil die Mutter von unbelehrbaren Touristen, die zu nahe heran gehen, gestört und verjagt wurde. Deine Schlussfolgerung ist daher falsch.

In Dänemark werden Heuler getötet, weil die Fischer es so wollen - aber hauptsächlich wohl, weil man zu geizig ist, für sie Geld auszugeben. Töten ist nun mal billiger.

Lyset
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Das stimmt so nicht - weder das eine noch das andere.

Heuler wurden von der Mutter verlassen, weder Du noch sonst jemanden kann aber wissen warum. Es kann wegen Sturm oder Touristen sein. Es kann aber auch sein, weil etwas mit dem kleinen Seehund nicht stimmt oder weil der Bestand seine Grenze erreicht hat. Es ist aber in jedem Fall ein ganz natürlicher Vorgang.

Wenn der Mensch hier eingreift (mit diesen unsinnigen Seehundstationen), dann kann er natürlich diesen einen Seehund "retten". Das heisst aber nur, das irgendwo im Meer ein anderer Seehund verdrängt wurde und sterben wird.

Die Natur wird schon den Bestand regulieren - z.B. durch die regelmässig wiederkehrende Epidemien.

Das "Heuler" in DK nicht "gerettet" werden, hat mit den Fischern nichts zu tun. Es liegt einfach daran, dass man den oben genannten Zusammenhang verstanden hat und man hat eingesehen, dass der Seehund in keiner Weise eine bedrohte Tierart ist.
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Toro
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Beitrag von Toro »

Seehunde sind nicht bedroht in Dänemark weil man mit ihnen kein Geld verdienen kann und nur ein Kostenfaktor sind. Wenn die Turisten genauso viel Wirbel in Deutschland machen würden wie mit den "Hundegesetzen" dann würde sich vielleicht hier etwas bewegen.
Aber wenn juckt schon ein Seehund.
Lars j. Helbo schreibt: Es liegt einfach daran, dass man den oben genannten Zusammenhang verstanden hat....
was bedeuten soll das die Nachbarländer nichts verstanden haben? Oder was?
Das wäre dann eine ganz schön arrogante Sichtweise.

Toro
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Das mag arrogant sein. Es ist aber trotzdem richtig.

Die deutsche Politik in diesem Bereich ist einfach falsch! Auf der eine Seite will man Jagd verbieten, weil man nicht in die Natur eingreifen will - auf der andere Seite greift man in die natur ein, indem man ohne Sinn und Verstand "Heuler" "rettet".

Dieser unlogische Politik ist nicht mit wirklicher Naturliebe zu begründen. Sie kann nur mit "Niedlichkeit" begründet werden und sowas darf im Naturschutz kein Argument sein.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Das mag arrogant sein. Es ist aber trotzdem richtig.

Die deutsche Politik in diesem Bereich ist einfach falsch! Auf der eine Seite will man Jagd verbieten, weil man nicht in die Natur eingreifen will - auf der andere Seite greift man in die natur ein, indem man ohne Sinn und Verstand "Heuler" "rettet".

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Onkel Tom
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Beitrag von Onkel Tom »

Stimme dir zu, entweder gar nicht eingreifen oder eben doch. Nur in eine Richtung geht es nicht.

Wenn der Bestand zu gering ist, also eine Tierart gefährdet, dann wird doch auch reguliert.

Irgendwann anno sonstwas ist das Säugetier Mensch auf diese Welt gekommen. Und als sie angefangen haben Fisch und Fleisch zu essen, werden sie eben Fische und auch Robben gejagt haben.

Da war der Mensch noch Teil der Natur und hat die Robbe gejagt und genutzt. Das ist irgendwann ausgeufert (Felle) und wurde danach reguliert.
Wenn sie sich jetzt stark vermehren und keine Natürlichen Feinde mehr haben, also auch nicht die Felljägermenschen von früher, werden die sich mehr vermehren.

Eine Regulierung des Bestandes muss ja nicht gleich die Ausrottung bedeuten.

Bei Mäusen, Ratten, Hasen etc greift man ja auch regulierend ein, ohne Proteste.
Inka
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Beitrag von Inka »

Ronald hat geschrieben:..... Wir reden nicht von reiner Hochseefischerei. Dennoch sind Hochsee- und Küstenfischerei untrennbar miteinander verbunden. .......
Wenn wir nicht von der Hochseefischerei sprechen warum führst du Studien zu selbiger an?
Jetzt hängt auf einmal die Hochsee- mit der Küstenfischerei zusammen...
Ich hab aber noch nie einen Hochseetrawler in Küstennähe seine Arbeit verrichten sehen.
Ebenso ist noch kein Küstenfischer arbeitend auf der Hochsee gesichtet worden.

Deine Argumentationskette wird immer dünner.

Aber lassen wir das.

Schau du weiter durch die "Knopfaugen-Streichelzoo-Brille" denn für Grüne ist ja jeder der in entferntester Weise dafür sorgt, dass es auch für dich entsprechende Nahrung auf dem Teller gibt, ein Dorn im Auge.

Ich unterhalte mich da lieber mit Menschen, die eine differenzierte Sichtweise auf die Dinge für sich selber zulassen.

Wünsche eine schöne Woche in Wolkenkuckucksheim.......
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Ronald
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Beitrag von Ronald »

Inka,

du wirst/bist unsachlich. Ich schaue weder durch die Knopfaugen-Streichelzoo-Brille und bin schon gar kein Grüner,- Gott bewahre. Schon vergessen: ich bin hier für einige der Autobahnraser.
Ich sehe das völlig unvoreingenommen. Bei mir geht nur Artenschutz und Biodiversität vor Profitgier.
Und da du Wolkenkuckucksheim ansprichst, gehe ich davon aus, du wohnst selbst dort.

Fakt ist es fehlt an Fisch.
Fakt ist, die Hochseefischerei hat daran die Hauptschuld.
Dir muss doch klar sein, dass, wenn überfischt wird, dann betrifft das alle Regionen. Hochsee- und Küstenfischerei.
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Ronald
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Beitrag von Ronald »

Am vergangenen Wochenende lief eine Sendung auf NDR3 über den Zusammenhang der Erwärmung von Nord- und Ostsee und den dadurch hervorgerufenen Anstieg der Quallenpopulation und die damit verbundene Auswirkung auf die Fischbestände. Hauptnahrung der Quallen sind dem Bericht zufolge Fischlarven.

Anbei pdf-Datei dazu:
http://aquaticcommons.org/7371/1/INFN17_3-4_93-94_bf.pdf

Die Gründe für den Rückgang der Fischbestände sind eben vielfältig.
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Ronald
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Beitrag von Ronald »

Und dieser Fremde, in die Ostsee eingeschleppte Fischlarvenfresser, macht die Lage für die Zukunft auch nicht besser:

http://www.freiepresse.de/THEMEN/Schleimige-Rippenquallen-als-Gefahr-fuer-Fischbestaende-der-Ostsee-artikel1025425.php

http://www.scinexx.de/dossier-detail-465-7.html

http://www.focus.de/wissen/natur/tiere-und-pflanzen/artenschutz/tid-24462/invasive-arten-beruechtigte-zerstoerer-rippenquallen_aid_693680.html
Inka
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Beitrag von Inka »

Ronald hat geschrieben:......wenn überfischt wird, dann betrifft das alle Regionen. Hochsee- und Küstenfischerei.
Dann erkläre die Steigerung der Bestände, der für die Küstenfischerei interessanten Arten (hauptsächlich Plattfische).

Ich hab da mal was vorbereitet:

http://fischbestaende.portal-fischerei.de/Fischarten/?c=stock&a=detail&stock_id=351

http://fischbestaende.portal-fischerei.de/Fischarten/?c=stock&a=detail&stock_id=352

KÜSTEN-Fischerei auf Plattfische mit Stellnetzen denn diese hat die Probleme mit den Seehunden.
Zerstörte Netze, nicht verwertbare Fangreste in den Netzen, Verlust der Fischereiausrüstung.
....und eben um diese Art der Fischerei dreht es sich hier.

....und meine Eingangs gestellte Frage wie du dich verhalten würdest bei der Reduzierung deines Einkommens um 1/4 - 1/2 wurde noch nicht beantwortet.
...und "Nein" die Aussage: "Jobwechsel" zählt hier nicht.
JennyBarnhelm
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Beitrag von JennyBarnhelm »

Hab ich schon beim fischen bemerk, dass irgendwie der Anteil an größeren Fischen abfällt... :?
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