Hej Simba und alle!
Wir wohnen 3km vom nächsten Ort mit Geschäften, Schulen, Bibliothek, Arzt, Schwimmbad, Musikschule, Tennisplatz, Tankstellen, Hausmaklern, Sparkasse und Banken, Kindergarten, v.m. und den meisten Arbeitsstellen weg, mindestens 3 km, wohlgemerkt.
In vielen kleinen Dörfern ist eben nichts außer der Kirche!!!
Hätte ich kein Auto, könnten meine Töchter zu keiner Freizeitveranstaltung außer Fußball, sie wären in den KIGA nicht gekommen, sie könnte jetzt nicht zur Schule und wie ich die Einkäufe bergauf-bergab mit Fahrrad erledigen soll für eine für DK sogar noch verhältnismäßig kleine Familie mit nur 4 Essern, wüßte ich ehrlich gesagt auch nicht.
Der Muttersprachenunterricht seinerzeit war in Aarhus und mit Bus zeitlich nicht zu erreichen.
Mag ja sein, daß vieles davon Luxus ist, Petra, aber ein Studium ist auch nicht gerade die Grundausbildung.
Wenn Du glaubst, wir gönnen Dir Dein Studium nicht bzw. machen es mit der Autoabgabe unmöglich, dann bedenke, daß Du gerade meinen Töchtern das Recht auf eine Zulasung zu einem solchen absprichst - nicht einmal in Dtld. habe ich Gymnasien auf dem platten Land gesehen, hier ganz sicher nicht. Und auch die kleinen Dorfschulen verschwinden, an unserer ist eben gerade die letzte Klasse (7.) gestrichen worden!
Und selbst KIGA- oder Klassenkameraden aus 1 Dorf wohnen manchmal kilometerweit voneinander entfernt -
Wenn Kinder eine gute Ausbildung bekommen sollen, wenn Kinder zusammen spielen wollen, ihre Freizeit sinnvoll verbringen könnten mit Musik oder Sport, das ist Luxus, nur weil es nicht im selben Dorf stattfindet??
Mit solchen Ansichten wundert mich durchaus nicht mehr, wieso Dtld. so ein kinderloses Land geworden ist!
Also, die Luxusbemerkung nehme ich ja fast schon übel, muß ich sagen, denn Kindern eine Kindheit und Ausbildung (und dazu gehört für mich nicht nur Scuhle) ermöglichen empfinde ich als Grundrecht --- und Notwendigkeit für den Fortbestand einer Gesellschaft!
Die Busverbindung in den 3km nahen Ort ist stündlich, vormittags entfallen da auch einige Busse, abends fährt weder raus noch rein.
Kultur, Theater, Spätdienst - vergiß es ohne Auto.
Samstag/Sonntag fährt natürlich nur ein noch eingeschränkterer Busverkehr.
Zum Zug, mit dem unsere Verwandten anreisen, fährt GAR KEIN BUS, 25km von hier.
Die meisten Dänen hier haben sogar 2 Autos, weil beide Eltern berufstätig sind, die Busverbindungen schlecht sind und sowohl Kinder als auch Eltern sich tagsüber auf die allerverschiedensten Stellen verteilen.
Ich kann durchaus verstehen, daß man über die hohen Autopreise stöhnt - weshalb wir hier manchmal mit

reagieren, ist vielmehr die Tatsache, daß die meisten derer, dies dies tun, doch angeblich ins Land ihrer Träume gekommen sind.
Aber die erste Hürde, die ihnen vielleicht zeigt, daß sie von der rosa Wolke (pardon) in die rauhe dänische Wirklichkeit runtersteigen müssen, hat flugs Threads in diesem Forum zur Folge, die manchmal wirklich amüsant zu lesen sind. Der Erfindungsreichtum, die Autoabgabe zu umgehen, ist jedenfalls beachtlich.
DAS darf jemanden doch verwundern, der ansonsten für jedes kritische Wort an diesem "Gastland" in die Ecke gepfiffen wird, oder?
Wie oft habe ich hier schon gelesen: da muß man sich anpassen; das machen die Dänen eben so und wir müssen das akzeptieren; hier gelten eben andere Regeln, Gott sei dank nicht die deutschen; Preise sind sowieso kaum höher und überhaupt ist alles viel besser hier.
Und nun?
Gilt es nicht mehr, weil es sich für auf´s eigene Auto bezieht?
DAS darf mich doch mal wundern, oder?
Gute Nacht - Ursel, DK, die in HH auch kein Auto hätte - ganz bestimmt nicht!