Kindererziehnung In DK

Handel, Karriere, Beruf, Branchen, Export, Import, Produkte, Messen, u.s.w
Greendayboy
Mitglied
Beiträge: 77
Registriert: 13.12.2006, 20:52
Wohnort: Mühlheim am main
Kontaktdaten:

Kindererziehnung In DK

Beitrag von Greendayboy »

Ich höre immer vieles gutes, was der Dänische Staat für die KInder macht und in Bezug auf Kindergärten und Schulen sagt man das sich da sehr gut um die KInder gesorgt wird. Wie sind eure Erfahrungen auch generell aufs ganz Sozialsystem gesehen?Ich kann da nicht wirklich mitreden würde mich aber einfach mal interessieren!
Vilmy
Mitglied
Beiträge: 3711
Registriert: 12.01.2006, 11:07
Wohnort: Sønderjylland, DK

Beitrag von Vilmy »

Wie wäre es mit der Suchfunktion? Diese Themen werden hier ständig diskutiert...

Ausserdem sind staatliche Aufsicht und Erziehung wohl zwei verschiedene Dinge...

Gruss, vilmy
doro
Mitglied
Beiträge: 392
Registriert: 27.07.2005, 11:54
Wohnort: Kirke Helsinge
Kontaktdaten:

Beitrag von doro »

Hallo, na ja so verschieden sind die dinge ja auch nicht! Man hat sein kind ja mindestens den halben tag in der instution. Von daher redet man da doch schon um geteilte erziehung! Also die kods muessen sich ja nach den eigenen regeln da richten,was man ja vergleichen kann mit den "regeln" zu haus. Natuerlich sind es die eltern die bestimmen, aber ich kenne da ein moslem beispiel, der geniesst eine etwas andere erziehung , als unser einer.... er landet etwas oft beim rektor! Dies ist auf keinen fall razistisch gemeint, aber bei moslems werden jungs halt sehr anders erzogen, als bei uns! Gruss Doro
Kaellepot
Mitglied
Beiträge: 642
Registriert: 15.11.2005, 13:44
Wohnort: München

Beitrag von Kaellepot »

Also ich weiss nicht, ob der Schein trügt.
Doch mir kommt es immer vor, als wären
die dänischen Kinder immer einen Tick ruhiger
und vernünftiger. Sie werden auch mehr als
Erwachsene behandelt bzw. dürfen am Tisch auch
mal ihre Meinung zum Thema sagen. Aber es wird
Wert darauf gelegt, dass man "tak for mad" sagt
bevor man aufsteht.
Die Kinder die ich kennenlernte, waren wirklich alle
extrem gut erzogen. Nun versuche ich mein Bestes
an meinem Kleinen und es ist die grösste Aufgabe meines Lebens.....
Greendayboy
Mitglied
Beiträge: 77
Registriert: 13.12.2006, 20:52
Wohnort: Mühlheim am main
Kontaktdaten:

Beitrag von Greendayboy »

Aber herschen den da auch sagen wir mal so zustände wie an deutschen KIndergärten und Schulen?Also mit Überfüllten/gruppen Klassen. Pädagogen/erzieher denen das teilweise piepegal ist, in maroden Gebäuden. Jugendliche die schlechter deutsch sprechen als ein Ausländer usw.
Kaellepot
Mitglied
Beiträge: 642
Registriert: 15.11.2005, 13:44
Wohnort: München

Beitrag von Kaellepot »

Also meine Schwiegermutter ist Lehrerin
und ein Freund von uns auch. DIE sagen,
es wäre sehr schlimm, doch ich denke schon,
dass es noch einen Unterschied zu uns gibt.
Den ich seh ja nicht mal einen dunkelhäutigen
nördlicher als Kolding.....

Ich glaube nicht, dass die wirklich ein Bild haben,
um es mit uns vergleichen zu können.
Greendayboy
Mitglied
Beiträge: 77
Registriert: 13.12.2006, 20:52
Wohnort: Mühlheim am main
Kontaktdaten:

Beitrag von Greendayboy »

WAS mich mal interessieren würde, haben die auch so gute pisa studie wie Deutschland? Ich mein wenn ein türkischer Arbeitskollege von mir meint, was soll das dieses schlechte deutsch der deutschen jugendlichen, hat man zum Teil echt den Eindruck die Jugendlich hier lernen auf Teletubby niveu!
Danebod

Beitrag von Danebod »

Was dänische Jugendliche und Kinder im Übergang zum jugendlichen Alter betrifft, gibt es in Dänemark ein ganz massives Alkoholproblem. Viel massiver als in Deutschland. Die Gründe dafür kenne ich nicht, sie dürften auch multipel sein.

In Kindergärten macht sich das natürlich nicht bemerkbar, in Schulen ab einer gewissen Klassenstufe schon.
Benutzeravatar
Lars J. Helbo
Mitglied
Beiträge: 7370
Registriert: 23.06.2002, 22:08
Wohnort: Sall
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars J. Helbo »

Ist ja ein großes Thema :wink:

Das die Kinder "Tak for mad" sagen, besagt nach meiner Meinung wenig über gute oder schlechte Erziehung. Das ist einfach eine andere Tradition. Das ist irgendwie das gleiche wie mit dem "Duzen" (You may say you to me - . :roll: ).

Das Lehrer in DK sich beklagen sagt auch wenig. Das ist doch so wie bei den Bauern. Erst wenn die sich nicht beklagen, gibt es Grund zum Besorgnis.

Ich sehe allerdings ein großer Vorteil darin, daß wir in DK freier Schulwahl haben und das wir als Eltern auch freie Schulen gründen können. Dadurch sind die Schulen und Lehrer dazu gezwungen sich zu bemühen. Wenn sie das nicht tun, dann werden die Schüler einfach weglaufen, und dann sthet die Zukunft der Schule auf dem Spiel. Wichtig dabei ist natürlich auch, daß die Lehrer keine Beamten sind.

Der Nachteil dabei kann bei manche Eltern so etwas wie Schultourismus sein. Die Kinder ziehen von eine Schule zum anderen, aber die Probleme ziehen mit.

Ich denke aber auch, daß die Rahmenbedingungen einfach besser sind. Die Klassen dürfen höchstens 28 Schüler haben, ab 29 muß geteilt werden. In der Regel liegen Klassen daher bei 20 bis 25.

Jede Schule hat ein Schulpsykologen. @kaellepot: erklär mal Deine Schwegermitter, daß dies in D nicht Pflicht ist. Das wird für sie vermutlich unbegreifbar sein.

Wenn in D Schüler amok laufen und in der Schule schießen oder Bomben werfen, dann hat das natürlich nix mit Internet oder Computerspiele zu tun. In DK gibt es kein Zensur ("Indizierung") und Filme wie Computerspiele haben eine Altersempfehlung, die in der Regel 2-3 Jahre niedriger als in DE liegt.

Dafür werden "Problemkinder" aber frühzeitig in der Schule aufgefangen. Sie kommen zum Schulpsykologen und es werden entsprechende Maßnahmen ergriffen. Für sie gibt es dann entweder Sonderklassen mit 3 bis 6 Schüler oder es gibt Hilfslehrer und Stützpädagogen in den Normalen Klassen.

Die Ausstattung mit und Verwendung von Computern ist wohl auch relativ besser in DK (?). Computer werden schon in den ganz kleinen Klassen eingesetzt. Ab der 3. Klasse (4. Schuljahr) ist Computerunterricht Pflicht und ab dann gibt es in etwa 1 Computer/2 Schüler.

Wesentlich ist vielleicht auch, daß wir eine Gesamtschule haben. Alle Kinder gehen von 0. bis 9. Klasse zusammen. Noten gibt es erst ab 7. Klasse (also 8. Schuljahr). Dadurch ist der Leistungsdruck wohl um einiges kleiner. Das problem dabei ist, daß gute Schüler oft unzureichend gefordert werden. Hier muß man eben als Eltern dahinter stehen und die Schule entsprechend unter Druck setzen.

Bei Pisa liegt DK auf dem gleichen Niveau wie DE. Aber das sagt ja auch nichts über die Qualität des Unterrichts. Dazu müßte die Untersuchung ja wissenschaftlich fundiert sein - was Pisa ja bekanntlich nicht ist.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Kaellepot
Mitglied
Beiträge: 642
Registriert: 15.11.2005, 13:44
Wohnort: München

Beitrag von Kaellepot »

Hej Lars
und danke für Dir (wie immer) gute Infos.

Also im Grossen und Ganzen kenne ich das ja alles
von Hören und Sagen. Doch was ich bis heute noch nicht
ganz begriffen habe ist, wie Du auch schreibst:
freier Schulwahl haben und das wir als Eltern auch freie Schulen gründen können
Da muss ich nun ganz dumm fragen (bin ja noch nicht soweit, hab noch ein paar Jahre hin):
in D dürfen wir uns doch auch die Schule aussuchen
(ok - erst ab der 5.Klasse) Wie das mit dem gründen ist, weiss ich leider nicht, aber wo liegt da der Unterschied?

Aber Du hast Recht - ich denke auch, dass das Beamtentum im Schulsystem hier nichts zu suchen hat.
Die Lehrer müssen einfach auch Feedback bekommen
und irgendwie beurteilt werden. Schliesslich liegt an
Ihnen die Zukunft unserer Kinder.
Dagmar P.
Mitglied
Beiträge: 849
Registriert: 10.08.2006, 19:11
Wohnort: Billund, DK

Beitrag von Dagmar P. »

Hej Kaellepot,

freie Wahl ab 5. Schuljahr ist in D ab diesem Jahr auch aufgehoben - zumindest in NRW - es gibt eine Lehrerempfehlung für Haupt-, Realschule oder Gymnasium. Daran mußt Du Dich halten, auch wenn Du anderer Meinung bist.

Ich finde das dänische System wesentlich besser, "sortieren" erst ab 9. Klasse. Gesamtschulen nach diesem System kannst Du leider hier an einer Hand abzählen. Und ob sie Förderungen erhalten, hängt hier davon ab, welche Partei gerade in der Landesregierung das Sagen hat. Gibt es in DK da auch politische Einmischungen?
Ich habe den Eindruck, dass bedingt durch das Schulwesen die Kinder in DK zu einem besseren Sozialverhalten erzogen werden. Hier kann ich beobachten, dass Kinder in bestimmte Schubladen eingeordnet werden, abhängig vom Status der Eltern, und es sehr schwer haben, sich woanders integrieren zu können. Das betrifft nicht nur ausländische, sondern auch deutsche Kinder.
Natürlich weist auch das dänische Schulmodell Lücken auf, wie einige hier schon beschrieben haben. Aber ich denke trotzdem, dass dänische Institutionen das gerechtere Erziehungssystem praktizieren. Schulpsychologen? Bis man hier einen Termin bekommt ( bei uns gibt es einen, der für 4 ! Grundschulen im Umkreis von 18 km zuständig ist ),
ist es meist zu spät, um dem Kind unbürokratisch zu helfen.
Erziehung? Ist in D meiner Meinung nach ein Stiefkind geworden, es wird nur noch versucht, das Schlimmste zu verhindern. :(

Mit es keinen falschen Eindruck hinterläßt: Auch in Deutschland ist vieles positiv, nur das Erziehungsmodell steht außen vor! :mrgreen:

Gruß
:D
Dagmar
Kaellepot
Mitglied
Beiträge: 642
Registriert: 15.11.2005, 13:44
Wohnort: München

Beitrag von Kaellepot »

Hmm..also wie gesagt, ich bin da jetzt vielleicht
nicht aktuell informiert. Aber ich dachte schon,dass
man (zumindest hier in Bayern ;-)) sich die weiterführende
Schule selbst aussuchen kann. Eine Lehrerempfehlung gibts
ja hier auch, aber gegen die sträubt man sich ja meist eh als Kind.

Ich habe auch den Eindruck, dass es in Dänemark natürlich auch
"Eliteschulen" gibt, jedoch ist das eher die Ausnahme. Kinder
werden nicht hervorgehoben und für etwas besseres gehalten
und evtl. auf eine andere / besser Schule geschickt, wie es doch
hier oft der Fall ist. "Mein Kind geht auf die soundso-Schule"....
Das habe ich zumindest in DK noch nie gehört. Sicher gibt es
Pseydo-Oberschichten (huch - jetzt hab ich das Wort tatsächlich
benutzt), aber es ist doch die grobe Ausnahme.
Hier in D wollen sie doch alle dazugehören. Und das schliesse ich
rück zum mangelnden Sozialverhalten, wie es hier schon geschildert
wurde....
Benutzeravatar
Lars J. Helbo
Mitglied
Beiträge: 7370
Registriert: 23.06.2002, 22:08
Wohnort: Sall
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars J. Helbo »

Also, im Prinzip hat ja hier jede Schule ein "Distrikt". Je nach Wohnort gehören die Kinder also zu eine bestimmte Schule. Freie Schulwahl bedeutet aber nun, daß diese Zugehörigkeit zur Distriktsschule absolut unverbindlich ist. Man kann also seine Kinder in eine beliebige andere Schule (sogar in eine Nachbargemeinde) schicken.

Wichtig ist auch, daß wir keine Schulpflicht haben - sondern Unterrichtspflicht. D.h. man kann als Eltern auch seine Kinder zuhause unterrichten. Das tun nur ganz wenige.

Aber man kann auch eine freie Schule gründen. D.h. eine Gruppe von Eltern schließen sich in ein Verein zusammen, gründen eine Schule, stellen Lehrer ein und lassen die Kinder dort zur Schule gehen. Solche Schulen bekommen für jedes Kind ein Zuschuß vom Staat. Dieser Zuschuß entspricht 75% von dem, was ein Kind in einer öffentliche Schule im Durchschnitt kostet. Der Rest der Kosten müssen dann von den Eltern aufgebracht werden - teils mit Geld aber oft auch mit Arbeitsleistung. Eine neue freie Schule kann mit 12 Schüler gegründet werden. Ab dem dritten Jahr muß sie dann mindestens 28 Schüler haben (die sich aber auf 1-10 Schuljahr verteilen können).

Die Freie Schulen haben meistens eine besondere pädagogische, politische oder religiöse Ausrichtung. Wichtig ist auch, daß der Elternvorstand bei einer freien Schule in allen Sachen der oberste Instanz ist. Sie kann also z.B. Lehrer einstellen und entlassen.

Es sind knap 20% aller Schüler, die in verschiedene freie Schulen gehen. Dazu gehören übrigens auch die deutsche Schulen.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Kaellepot
Mitglied
Beiträge: 642
Registriert: 15.11.2005, 13:44
Wohnort: München

Beitrag von Kaellepot »

Aha - das ist ja wieder mal interessant.
20% - ganz schön viel.
Djursland-Fan
Mitglied
Beiträge: 420
Registriert: 26.09.2006, 14:26
Wohnort: HH-Sinstorf/ Ebeltoft

Beitrag von Djursland-Fan »

pølsemix hat geschrieben: Erziehung? Ist in D meiner Meinung nach ein Stiefkind geworden, es wird nur noch versucht, das Schlimmste zu verhindern. :(
Es ist kein Stiefkind geworden sondern es wird immer deutlicher, dass es schon immer ein nicht gewolltes Kind war. Bei uns hier in Hamburg hat man es als Kind ohne sogenannten Migrationshintergrund schon sehr schwer nur "Normallevel" zu bekommen. Und hier wird nur ein Kind etwas, wenn es sich den Sitten, Gewohnheiten und Eigenarten der Migrationsfamilien anpassen kann.

Ich finde auch man sollte erst spät beginnen die Kinder in weiterführende Schulformen zu entlassen, für mein Geschmack fördert das auch den Teamgeist und erst recht die Teamfähigkeit. Ich selbst bin ein Kind der DDR und habe profitiert vom Klassenverband mit 24 Kindern 10 Jahre lang.

Hilsen
Gabi
Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr [img]http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/engel/d105.gif[/img]

Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und "Scheiß Götter!" zu rufen. (Terry Pratchett)

http://www.youtube.com/watch?v=TEb6oamv4Ng&feature=related
https://vimeo.com/72152240
Antworten