Dänemark ist das kinderfreundlichste Land Europas

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
freshair(gelöscht)

Beitrag von freshair(gelöscht) »

Ich finde, zu dem ganzen Gezänke, wo denn nun die glücklichsten Kinder leben, passt dieser Text aus dem Internet sehr gut:

Wir waren Helden!

Man(n) bin ich stolz, dass ich in den 70igern oder früher auf die Welt
kam... :-)
Wer hätte das gedacht ..... wir waren Helden!
Wenn du nach 1980 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun!
Vergiss es! Kinder von heute werden in Watte gepackt

Alle anderen bitte weiterlesen!
Wenn du als Kind in den 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es
Zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten!
Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.
Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium.
Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten
öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.
Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.
Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten.
Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.
Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.
Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!
Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst.
Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Kannst du dich noch an "Unfälle"
erinnern?
Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit
mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders.
Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden
trotzdem nicht zu dick.
Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb
an den Folgen.
Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64
Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround Sound, eigene Fernseher,
Computer,Internet-Chat-Rooms.
Wir hatten Freunde!!!
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir
marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten
wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns...
Wie war das nur möglich?
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein:
Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit
den Stöcken stachen wir auch nicht besonders viele Augen aus.
Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut
war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.
Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch
Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte damals nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner
konnte sich verstecken.
Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die
Eltern ihn nicht automatisch aus dem Schlamassel heraushauen.
Im Gegenteil: Sie waren oft der gleichen Meinung wie die Polizei.
So etwas!
Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und
Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht.
Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem
wussten wir umzugehen!
Und du gehörst auch dazu?!?
Herzlichen Glückwunsch!!! :-)

geb. nach 1980 => So, jetzt wisst ihr Warmduscher das auch ;-)

geb. vor 1980 => WIR WAREN HELDEN!!!!!!!!!!!!!!
Tatzelwurm
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Beitrag von Tatzelwurm »

Ich bin ein Held :wink:
Schmeichler sind wie Katzen,
vorne lecken, hinten kratzen.

Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.
Ronald

Beitrag von Ronald »

mieke hat geschrieben: Ist es nicht schick, dass wir uns tatsächlich so luxuriöse Debatten leisten dürfen, ob z.B. irgendwelche Latte-Macchiato-Mamis mit ihrer unerzogenen Nachkommenschaft von einigen wenigen Gastronomen vor die Tür gesetzt werden oder Kinder an manchen nicht immer alles dürfen & auch Rücksichtnahme lernen, während in anderen Ländern noch Kinderarbeit herrscht & Schulbildung keine Selbstverständlichkeit ist....Auch wenn Eltern hier zu recht gegen manche kleinen Missstände kämpfen, manchmal vermisse ich Dankbarkeit über das, was ihnen an Freiheit & Unterstützung rund um eine sorglose Kindheit ihrer Nachkommen schon geboten wird.
Whow,

Kann man bedingslos unterschreiben.[url=http://www.greensmilies.com/][img]http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_ozboss_guterbeitrag.gif[/img][/url]
jankomo
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Beitrag von jankomo »

Tenda:...nun komm ein bisschen runter.
Hatte ich eigendlich nicht vor, Tenda. Also wieder runterzukommen. Wie gesagt gehts uns hier oben gut :wink:

Ich kann sehen, wie dina schreibt, das hier viele Emotionen im Spiel sind und wohl kaum einer von seinem Standpunkt abrückt. Das ist OK. Mein Tonfall passt sich dem hier im Forum oft üblichen an, das ist Mist und peinlich, tschuldigung :oops:

(Im übrigen denke ich, daß man auch Anregungen und Informationen aus einem Forum ziehen kann, ohne sich an jeder Diskussion zu beteiligen.)

Ich bin 110% einig mit Miekes Beitrag. Und natürlich hat das dänische Model Schwächen wie jedes andere auch. Wenn man hier aufwächst und nur dieses System kennt, kann ich verstehen, dass man mit vielen Dingen nicht einverstanden ist. ABER: Wir als Zugereiste kritisieren oft lauter als die Dänen, zumindest hier im Forum. Meine Kritik ging dahin, dass man offenbar recht schnell vergessen hat, aus welcher Situation man "geflüchtet" ist. Jahrelanger Kampf um einen Betreuungsplatz, hoffnungslos überfüllte Einrichtungen, Unverständnis, wenn man um 3 Monate Betreuungszeit "bittet", ganz zu schweigen von den genervten Reaktionen auf Kinder, die sich ausserhalb ihres angestammten Lebensraumes aufhalten.... Ich musste für 4 Monate meinen Arbeitsplatz kündigen, um mit meiner Tochter etwas Zeit zu verbringen. Danach wurde ich wieder eingestellt mit der Bemerkung, die 4 Monate Urlaub hätten mir sicher gut getan. In dieser Situation hat man weder Recht auf Arbeitslosengeld (Sperrfrist wegen Selbstkündigung), von Lohnfortzahlung ganz zu schweigen. So etwas vergisst man nicht. das war der Alltag in Deutschland vor 8 Jahren und der hat sich sicher nicht zum Besseren geändert.

Dagegen sind das, was ich hier erlebe, Kleinigkeiten. Oft ärgerlich, aber ich versuch, das in Relation zu sehen. Hilft ungemein.
Kaleu
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Beitrag von Kaleu »

Ein Danke an Mieke für den Beitrag :!:

Gruß
Kaleu
Sollys
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Wohnort: Nr. Nebel, Danmark

Beitrag von Sollys »

Hallo Jankomo, Omas zu haben oder nicht zu haben, hat mit Ausgewandertsein nicht viel zu tun. Habe drei erwachsene Kinder muss aber selber noch mindestens 18 Jahre Vollzeit arbeiten.

Das geht den Dänen nicht anders.

Zur Frage der Kinderfreundlichkeit möchte ich noch einige Punkte hinzufügen.

- In Deutschland besteht die Wahl sein Kind zu hause zu betreuen und nicht die ökonomische Verpflichtung es sehr früh fremd betreuen lassen zu müssen.

-In Deutschland gibt es Steuerfreibeträge für Kinder

- das Kindergeld ist höher, die Kaufkraft in Deutschland generell

- Kinder werden als etwas Schönes empfunden, die nicht nur jeden dritten Samstag in einem teuren Vergnügungspark bespasst werden können, sondern, die man als kleine Menschen soweit respektiert, dass sie ein Recht darauf haben die ersten Lebensjahre im familiären und nicht institutionellen Umfeld aufzuwachsen

-In Dänemark gibt es keine Kinderärzte / keine Kinderarztpraxen meine ich

-In Dänemark gibt es verschwindend wenig Mutter Kind Gruppen die auf gemeinsame Freizeitgestaltung mit den Sprösslingen ausgelegt sind

- Kinder werden in Dänemark von kleinst auf auf Marken und Mode getrimmt

-auf Alkohol/Drogen und Missbrauchspronbleme bei Kindern ab 11 wurde hier ja schon eingegangen

Ich will Dänemark nicht schlecht machen, aber auch nicht über den grünen Klee loben. Und ein entscheidender Punkt war für mich in all den Jahren, dass Kinder hier nicht ernst genommen werden, sondern aus dem Weg geschafft werden, damit die Eltern arbeiten gehen können.

Den Kindern wird hier ein ganz wichitger Lebensqualitätsfaktor vorenthalten: Zeit. :-)
hanno
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Registriert: 18.02.2013, 20:51

Beitrag von hanno »

Sehr gute Beiträge die ich hier bis jetzt gelesen habe.
Aber ich möchte eine kleine Geschichte aus meinem Umfeld erzählen.

Vor ca. 14 Jahren sind sehr gute Freunde von uns nach Dänemark ausgewandert, die Kinder waren damals 12 und 14 Jahre Jahre alt. Wie sieht die Situation heute aus, die Kinder leben und arbeiten wieder in Deutschland.
Da die Kinder uns auch regelmäßig besuchen, habe ich natürlich gefragt, warum habt ihr damals nicht euer Veto gegen das Auswandern nach Dänemark eingelegt, ihr wart doch alt genug.
Die Antwort war, ihr kannte doch unsere Eltern, wir wollten ihren Lebenstraum nicht zerstören, schön wer solche Kinder hat.

Heute leben die Eltern ca. 1000 Km. von ihren Kindern entfernt, wir besuchen sie im Urlaub regelmäßig, wie sehen sie die Sache mit dem Auswandern heute.
Wir haben in der Euphorie um unseren Lebenstraum, nicht auf unsere Kinder geachtet und sie haben auch nie gesagt das sie nicht nach Dänemark wollen.
Unsere Freunde habe in Dänemark ihr Umfeld gefunden, haben ihre Freunde und Bekannten und fühlen sich wohl.
Aber im inneren bleibt das komische Gefühl, ca 1000 Km von Kindern und Enkelkindern entfernt zu sein und vielleicht damals etwas falsch gemacht zu haben.
Nur um wieder nach Deutschland zu kommen, fehlt ihnen einfach die Kraft und der Mut, wie sie selber gesagt haben.
Da unsere Freunde auch hier im Forum mitlesen, war das das Thema Kinderfreundlichkeit, auch bei unserem gestrigen Telefongespräch ein Thema, sie meinten dazu, Kinderfreundlichkeit fängt in der Familie an und beim Staat der die Voraussetzung dafür schaffen muss.

Nur eine Erkenntnis haben unsere Freunde in Dänemark gewonnen, Menschen die in Deutschland ihr Leben nicht in den Griff bekommen haben, werden es auch selten in Dänemark schaffen.

Jetzt können einige sagen, ach in dieser Geschichte wird ein Einzelfall beschrieben den es immer wieder geben kann.

Nur meine Frage ist, war das wirklich nur ein Einzelfall, oder haben Eltern in ihrer Euphorie das logische Denken mit unter außer Kraft gesetzt ?
Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.
Abraham Lincoln

Gewalttätige Pyro und Hass Ultras gehören nicht zum Fußball ! Denn die machen unseren Sport kaputt !!
jankomo
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Beitrag von jankomo »

Hej sollys,

zwischen Oma haben und zur Verfügung haben ist ein Unterschied. Das gilt natürlich auch, wenn die Oma in Aalborg und die Enkelkinder in Kopenhagen leben, klar.

Über Sinn und Unsinn von Steuerfreibeträgen und Herdprämie wird viel diskutiert, Ob diese Mittel nicht anders und besser direkt für die Kinder eingesetzt werden können, z.B.
In D fliesst des Geld dem Haushaltseinkommen zu, ob es wirklich bei den Kindern ankommt, ist den Eltern überlassen. Aber natürlich ist es schön, diese Option jetzt wählen zu können. Das ist aber in jedem Fall auch die Entscheidung gegen den Beruf und die Karriere, nach 3 Jahren ist man in aller Regel "raus" bei dem Tempo der Entwicklung. In anderen skandinavischen Ländern gibt es übrigens die Herdprämie, sie wird aber kaum genutzt (Schweden, Finnland). Die Freiheit, seinen Job zu kündigen und 3 Jahre zu Hause zu bleiben hat man auch in DK.

Die Kaufkraft in DK ist etwas höher als in D:

http://archiv.gfk-geomarketing.de/presse/20121030_PM_Kaufkraft-Europa.pdf

Es gibt bedeutend weniger Kinderärzte in DK als in D, aber es gibt sie, auch niedergelassen, wie haben einen in Slagelse. Warum das so ist, können wir gerne vertiefen, das ist mein Fachgebiet.

Ansonsten lese ich nur Deine persönlichen Eindrücke, die man nicht einfach übertragen kann. Genau wie in anderen Ländern hat das sich auch damit zu tun, mit welchen Leuten man Kontakt hat.

Viele Grüße, jankomo
Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Hallo Jankomo, du zeigst da diese schöne Tabelle. Aber Sollys hat ja nicht behauptet, dass das Gehalt was zum Kaufen übrig bleibt geringer ist, sondern dass die Waren die man damit erwerben kann teurer sind.

Du schreibst darüber hinaus, dass du dich in Sachen Kinderärzte ja oder nein auskennst, du wohnst auf Sjælland, vielleicht misst du einfach mit etwas anderem Mass, als der Durchschnittsdäne.

Darüberhinaus lesen wir also auch nur deine persönlichen Eindrücke, die uns anderen auch etwas gehübscht erscheinen. ;-)
jankomo
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Beitrag von jankomo »

Nein, Fuglesang, das stimmt schon, sollys schrieb "Kaufkraft" und hat sich geirrt. Passiert, es sei denn, Du kommst jetzt auch mit "trau keiner Statistik", "alles gefälscht" usw.

Ansonsten hast Du natürlich recht, genau wie sollys und viele andere, gebe ich auch nur die Eindrücke meiner Frau und mir wieder. Nun sitzen wir nicht gerade jeden Abend zusammen und reden uns unser Leben schön. Aber viel weiter als Eindrücke austauschen werden wir hier auch nicht kommen und das ist ja schon mal was in so einem Forum. Für etwas mehr Objektivität müsste man schon mal einer Untersuchung oder Umfrage vertrauen können, und das ist hier nicht so populär, habe ich gemerkt.

Eine kleiner Unterschied bleibt da trotzdem: Meine Eindrücke decken sich weitgehend mit denen der Mehrzahl der Dänen und Beobachtern und Pädagogen aus dem Ausland. Aber das ist vielleicht Zufall, statistisch gesehen :-)

Gruß, jankomo
hanno
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Registriert: 18.02.2013, 20:51

Beitrag von hanno »

Sorry, wenn diese klasse Diskussion mit einem kleinen Filmchen über Statistiken auflockern möchte. :wink:

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Tenda
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Beitrag von Tenda »

@ hanno 96
Zu Deiner Frage sei soviel erklärt: Wir hätten vor ca. acht Jahren die Möglichkeit gehabt, ganz nach Dänemark zu ziehen. Doch die Kinder standen vor dem Wechsel von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule und so wollten wir ihnen das zu zu diesem Zeitpunkt nicht zumuten.

Die Annahme, dass man diesen Schritt ja auch noch ein paar Jahre später gehen könnte, hat die blöde Wirtschaftskrise ja dann erstmal ad absurdum geführt.

Aber an dieser Stelle muss ich mal ausdrücklich sagen, dass ich nicht nach Dänemark gegangen wäre, weil ich hier in Deutschland so unglücklich bin. Das ist absolut nicht der Fall.
Doch in Dänemark sind Freunde, ich würde dort gern leben und arbeiten, ich spreche halbwegs gut dänisch – aber hier geht es mir auch gut.
Konnte Deinen Film leider noch nicht sehen. Das hole ich aber bestimmt nach!

@ jankomo – kein Grund, sich zu entschuldigen. Da ist alles gut.

Miekes Beitrag fand ich auch sehr gut und es macht mir immer Freude zu lesen, wenn jemand die Dinge auf den Punkt zu bringen weiß.

Und Sollys, Du hast mit Deiner Sicht der Dinge auch wirklich Recht.

Es kommt aber immer auch darauf an, unter welchen Umständen man gerade so lebt.

Und da ich hier schon schreibe, wie „ne Große“ sei bitte auch ein kleines OT erlaubt.

Es ist doch gut, dass hier viele unterschiedliche Meinungen Gehör finden und man sich darüber mal Gedanken machen kann.
Ich verstehe das Genöle über den Tonfall hier in diesem Forum jedenfalls nicht und finde es auch absolut unnötig. Und OT ist wieder Geschichte...
hanno
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Beiträge: 3524
Registriert: 18.02.2013, 20:51

Beitrag von hanno »

Tenda hat geschrieben:@ hanno 96
Zu Deiner Frage sei soviel erklärt: Wir hätten vor ca. acht Jahren die Möglichkeit gehabt, ganz nach Dänemark zu ziehen. Doch die Kinder standen vor dem Wechsel von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule und so wollten wir ihnen das zu zu diesem Zeitpunkt nicht zumuten.

Die Annahme, dass man diesen Schritt ja auch noch ein paar Jahre später gehen könnte, hat die blöde Wirtschaftskrise ja dann erstmal ad absurdum geführt.

Aber an dieser Stelle muss ich mal ausdrücklich sagen, dass ich nicht nach Dänemark gegangen wäre, weil ich hier in Deutschland so unglücklich bin. Das ist absolut nicht der Fall.
Doch in Dänemark sind Freunde, ich würde dort gern leben und arbeiten, ich spreche halbwegs gut dänisch – aber hier geht es mir auch gut.
Konnte Deinen Film leider noch nicht sehen. Das hole ich aber bestimmt nach!
Hey Tenda

Als unsere Freunde damals nach Dänemark ausgewandert sind, gab es auch bei uns Gespräche ob wir vielleicht auch nach Dänemark ziehen sollten.
Auf der einen Seite standen 2 sehr krisensichere Arbeitsplätze in Deutschland, auf der anderen Seite eine doch sehr ungewisse Zukunft in unserem Urlaubsland Dänemark wo wir uns immer sehr wohl fühlen.

Wir haben dann unsere Kinder gefragt was sie davon halten, wenn wir 5 Wochen Urlaub in den Sommerferien in Dänemark machen würden, um unseren Freunden bei ihrem Umzug und Eingewöhnung behilflich zu sein.
Unsere Kinder waren begeistert und für uns war es ein Test wie sich ein längerer" Urlaub" anfühlen würde, was über den übliche Rahmen hinaus geht.

Nach 3-4 Wochen kam bei uns allen das Heimweh auf,es waren sehr schöne 5 Wochen in Dänemark, die auch unsere Familie noch weiter zusammen geschweißt haben, aber für alle war klar, einen Urlaub in Dänemark sehr gerne immer wieder, aber hier leben das wollten wir alle nicht.
Wir fühlen uns wohl in Deutschland und sind uns auch bewusst das in unserem Land vieles im argen liegt, aber es liegt auch an uns, nicht alles klaglos hinzunehmen und aufzustehen und sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren.
Aus unserer Erfahrung und der unserer Freunde wissen wir aber auch das in Dänemark nicht alles super ist, auch hier gibt es Probleme nur die muss man erkennen.
Nur dazu brauche ich keine Statistik die mir erklärt wo sich Kinder wohl fühlen und ob das Land Kinderfreundlich ist.
Wenn man mich jetzt als typischer Deutschen ansieht, der aus dem Busch gekrochen kommt ( wie hier in einem Beitrag geschrieben wurde) kann ich mit so einer Aussage auch leben, nur meiner Meinung gibt es den typischen Deutschen nicht, genau wie es den typischen Dänen nicht gibt, das sind Pauschalurteil mit denen ich nichts anfangen kann.
Menschen sind Individuen die man nicht pauschal betrachten.
Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.
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frosch
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Beitrag von frosch »

Eine der spannendsten Diskussionen seit langem und für mich sehr lehrreich.
Danke an den Ostsee-Fan für die Thread-Eröffnung und alle Mit-Diskutanten und daß es meistens sachlich und ohne persönliches Hick-Hack abging.

Vieles kann ich nur lesend verfolgen, da ich nicht in DK gelebt habe und meine Kinder hier groß gezogen habe (na, noch nicht ganz), also etliches kaum beurteilen kann.
Aber sehr spannend zu sehen, wie von den in DK-Lebenden doch recht unterschiedliche Meinungen kamen.

Zu Sollys letztem Beitrag wollte ich doch noch etwas sagen:
Schau, man kriegt hier Kindergeld (oder Steuerfreibeträge, nicht beides), aber kann man ein Kind von 186 €/Monat groß ziehen?
Das ist ein Trostpflaster, mehr nicht.

Und es gibt viele Familien, wo auch in D beide Eltern Vollzeit arbeiten müssen, damit es zum Leben reicht, sich die Frage also gar nicht stellt, ob einer zu Hause bleiben kann.
Und eines kann ich Dir sagen: In D werden Kinder leider auch schon ab der Grundschule heftigst auf Marken und Mode getrimmt - der Mechanismus des Werbeterrors und des Gruppenzwangs funktioniert hier mindestens so gut.

Und such mal eine Wohnung in der Stadt und sag, daß Du Kinder hast, womöglich noch kleine, die Krach machen - viel Spaß!

Also ich glaube, da siehst Du doch die Situation in D zu rosarot - und wir vielleicht die in DK auch zu positiv gefärbt, das kann wohl sein :wink:
mieke
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Registriert: 29.08.2007, 14:53
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag von mieke »

Die "Familienfreundlichkeit" dt. Arbeitgeber....
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/vier-von-zehn-frauen-bereuen-elternzeit-a-887901.html


Und Reformideen rund um die Familienpolitik und damit Kindergeld und Freibeträge gibt´s es auch
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/reformideen-zur-homo-ehe-steuern-runter-kindergeld-weg-a-887793.html
Würde Hirnlosigkeit vor Kopfschmerzen schützen, könnten die Aspirin-Produzenten ihre Läden schließen.
Gabriel Laub, poln.-dt. Schriftsteller 1928-1998

Der Verstand und die Fähigkeit ihn zu gebrauchen, sind zweierlei Fähigkeiten.
Franz Grillparzer, öster. Dramatiker 1791-1872
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