Dänische Sommerhäuser / Kauf von Deutschen

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
Henning

Beitrag von Henning »

Hallo Hayo,

Ich finde es schade, dass Du Dich aus dieser Diskussion abmelden willst. Ich denke eher, dass Gudrun sich disqualifiziert hat und sich entweder für ihre Entgleisung entschuldigen oder aus dieser Diskussion abmelden sollte.

Ich fürchte weit weniger einen Ausverkauf oder einen Verlust der Gemütlichkeit durch eine Lieberalisierung des Marktes als viele andere in diesem Forum. Meine Theorie ist eher dass diejenigen, die hier etwas kaufen wollen, das ja gerade wegen der Stimmung und der Gemütlichkeit tun. Warum sollten ausgerechnet diese Menschen die Stimmung zerstören? Die genannten Bettenburgen auf Malle sind bestimmt nicht entstanden, weil dort Deutsche Sommerhäuser kaufen durften. Andererseits gibt es auf Mallorca viele liebevoll restaurierte Fincas, die ohne gutbetuchte ausländisch Kaufer heute verfallen wären. Ein gutes Beispiel konnte man gestern in der Berlingske Tidene sehen: Ein Haus in Südfrankreich, das von einem Dänen gekauft und mit traditionellen Methoden und viel Respekt für die lokale Bauweise wiederaufgebaut wurde (ja, ja, die Dänen kaufen selber gerne ;-)).

Auf der anderen Seite steht der Markt der Sommerhausvermietung: Ich finde, hier passiert zum Teil das, was andere befürchten: Hauser werden wegen der zahlungskräftigen Touristen mehr und mehr auf Luxus getrimmt. Ein Haus ohne Whirelpool ist doch kaum gewinnbringend zu vermieten usw. Die Originalität geht dabei doch leicht flöten. Oftmals ist ein Sommerhaus nichts anderes als eine lukrative Kapitalanlage. Hygge haben die dänischen Besitzer bei weitem nicht alle im Sinn. Die Mietpreise sind übrigens so hoch, dass es für viele Dänen schon unmöglich ist, selber ein Haus zu mieten. Wo ist da der Unterschied zu dem Schreckszenario des grossen Ausverkaufes.

Ich finde, die Dänen sollten das ganze "typisch dänisch" angehen, nämlich etwas entspannter. Zum Glück kippt ja auch langsam die Stimmung in der Bevölkerung und eine Aufhebung der dänischen Vorbehalte kommt in Sichtweite.

Viele Grüsse aus Kopenhagen
Henning
Zuletzt geändert von Henning am 24.06.2002, 15:55, insgesamt 1-mal geändert.
maybritt h
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Beitrag von maybritt h »

Hallo!
Der kauf von Sommerhäusern in DK regt ja die Gemüter sehr auf, hätte ich nicht gedacht!
Zwei Dinge habe ich als Moderator in diesem Forum auf dem Herzen:

1. Immer sachlich bleiben! Persönliche Angriffe o.ä sind hier absolut fehl am Platz. Deshalb bin ich der Meinung, dass du gudrun, dich bei Hayo entschuldigen solltest....


2. Warum wir hier immer oder zumindest oft auf den Deutschen rumgehackt, wenn es um den Kauf der Sommerhäuser geht.
Es gilt doch generell, das Ausländer keine Sommerhäuser in DK kaufen können - sicherlich wären die Deutschen zu Stelle, falls sie Sommerhäuser kaufen könnten - sie leben in der Nähe und haben in viele Fällen das nötige Geld um zu kaufen.

Ich als Dänin finde es völlig in Ordnung, dass Ausländer keine Sommerhäuser kaufen dürfen. Mieten - muss doch auch OK sein! Man muss nicht immer alles kaufen was schön ist, oder?

Gruß
Maybritt
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Zuletzt geändert von maybritt h am 24.06.2002, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
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gudrun

Beitrag von gudrun »

also, als personlicher angriff war das ganze eigentlich nicht gedacht ... aber wenn ich mir das ganze noch einmal durchlese, dann kann ich schon sehen, dass es etwas anders ruebergekommen ist ....
ich muss dazu erklaeren, dass ich aus tirol komme und wir eben dieses problem haben, weil es diverse leute gibt, die meinen die alpen aufkaufen zu muessen und das ist mittlerweilen leider zu einem grossem unueberschaubarem problem geworden .... es ist in der hinsicht also etwas schwer mich zu stoppen .....;-)
ich haette also besser maybritts letzte 2 saetze verwenden sollen : "Ich als Dänin finde es völlig in Ordnung, dass Ausländer keine Sommerhäuser kaufen dürfen. Mieten - muss doch auch OK sein! Man muss nich immer alles kaufen was schön ist, oder? " , dann das "daenin" austauschen sollen - und damit eigentlich das gesagt, was ich sagen wollte .....
Zuletzt geändert von gudrun am 24.06.2002, 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Es wäre vielleicht für die Diskussion förderlich, wenn man sich mit den tatsächlichen Regeln auf dem Gebiet bekannt machen würde ;-)

Eine Kurze Übersicht gibt es auf: http://www.boligadvokaterne.dk/artikel13.htm

Das Ausländer in DK kein Grundeigentum erwerben dürfen ist also vielleicht engstirnig und völlig überkommen - es ist aber vor allem falsch.

Ein EU-Bürger, der die _Absicht_ hat nach DK zu ziehen kann sofort Grundeigentum für Wohnung und Beruf kaufen (Eigentumswohnung, Einfamilienhaus, Fabrikgebäude etc.). Wer in DK wohnt, oder in DK 5 Jahre lang _gewohnt_hat_, kann jede Art von Grundeigentum kaufen (auch Sommerhäuser). Dabei müssen die 5 Jahre nicht einmal an einem Stück sein, es können also auch 5 Mal ein Jahr sein.

Außerdem gelten die Beschränkungen nicht bei Erbschaften. Wenn Deine Großmutter aus DK stammt, und hier noch 5 Jahre gelebt hat, dann darf sie ein Sommerhaus erwerben, und Du darfst es dann später erben, obwohl Du hier niemals gewohnt hast.
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 29.06.2002, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Ina

Beitrag von Ina »

Hallo, obwohl schon zu spät (die Diskussion hier ist ja schon einige Monate alt), möchte ich die Sommerhaus-kaufen-oder-nicht-Diskussion noch ergänzen: Nie im Leben würde ich an einen kompletten Ausverkauf von DK glauben- dieses Land bietet einfach nicht die Zielgruppe für Protztum jedwelcher Art- oder würdet ihr glauben, daß Konsul Weiher und Konsorten sich ein Haus in DK zulegen würden??? Die tummeln sich in Marbella, auf Mallorca, Ibiza, usw. (die armen Spanier). Somit hinkt der Vergleich m.E. mit Mallorca doch beträchtlich.
Jedesmal, wenn sich mein Aufenthalt in DK dem Ende zuneigt, werde ich wehmütigt und spiele ein wenig mit dem Gedanken, jeder Zeit ohne Buchung usw. nach DK reisen zu können, um Ruhe zu tanken. Ich akzeptiere jedoch, daß es eben anscheinend nicht ohne weiteres geht und buche eben jedes Jahr brav aufs neue...Aber: meine Liebe zu DK liegt auch ein wenig daran, daß sich der Anteil von Greuel-Urlaubern doch wirklich in Grenzen hält- deswegen kann und mag ich nicht glauben, daß eine Öffnung seitens DK hin zum Immobilienerwerb wirklich nachteilig auf das Land auswirken würde. Viel würde sich doch nicht ändern, es sind doch ohnehin das ganze Jahr Touristen da, oder? Und vielleicht käme man sich ja näher, wenn Dänen und Deutsche Hausbesitzer sein könnten...
Schön wäre es ja *träum*
Liebe Grüße an alle natursensiblen Dänemark- Liebhaber!
Zuletzt geändert von Ina am 15.10.2002, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
andi

Beitrag von andi »

Hej Ina
Ich muß sagen es geht uns jedesmal genauso,wenn wir wieder nach hause müssen.Einfach mal ein paar tage länger bleiben,oder ein langes Wochenende spontan losfahren,ohne dieses "Samstag ab 15Uhr-Samstag bis 10Uhr.Nerv!Der Hinweis man kann ja Häuser kaufen wenn man mal"eben" nach Dänemark umzieht ,wird ja wohl genau aus dem Grund gemacht,wer zieht schon mal eben so um.Man braucht ja nur eine neuen Job,neues Haus usw.Das morgen alle Deutschen losfahren würden um sich Häuser zu kaufen kann ich auch nicht glauben.Bei uns zb.gelten wir als Exoten weil wir 3mal im Jahr nach Dänemark fahren(Wetter,langweilig,teuer usw).Was die Sache automatisch reguliert, sind glaube ich die Preise.In Bjerregard zb bekommt man Häuser unter 600000DKK fast garnicht mehr.Grundstücke werden im Moment, ca 60Stück,ab 299000Dkk angeboten.Wir könnten uns da nicht mal eben etwas kaufen.So müssen wir halt weitermieten und "Neidisch" nach Hause fahren,um im nachsten Jahr auf jedenfall wieder zu kommen.
Med venlig hilsen,en kaere Danmarkfan,Andi
Zuletzt geändert von andi am 20.10.2002, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Jetzt muß ich aber doch noch protestieren. Den Hinweis auf die tatsächliche Gestzeslage habe ich gebracht, weil in der Debatte vorher einige ziemlich hirnrizzige Behauptungen aufgestellt wurden. Z.B. schrieb Hayo in einem Beitrag:

>Ich finde, die Haltung, dass Ausländer ja kein Grundeigentum erwerben
>dürfen, engstirnig und inzwischen völlig überkommen. Bei uns nebenan
>(in Deutschland) >ist vor kurzen ein schwedisches Ehepaar eingezogen,
>eine unglaublich nette Familie mit Kindern, über deren Anwesenheit
>wir uns sehr freuen. Warum denn auch nicht??? In einer Zeit, in der
>die europäischen Länder immer enger zusammenrücken (Gott sei Dank!!),
>Grenzen fallen und sogar Sprachbarrieren langsam bröckeln, sollte es
>doch eine Selbstverständlichkeit sein, dass man Ausländern auch das
>so ziemlich das natürlichste Bedürfniss gestattet, nämlich Eigentum
>zu besitzten!!!

Nach solche Behauptungen habe ich gedacht, es sei notwendig auf die tatsächliche Regeln hinzuweisen. Wenn eine Deutsche Familie nach DK ziehen will, dann kann sie nämlich sofort und ohne weiteres ein Haus kaufen - ganz genau wie die Schwedische Familie, die nach D zieht.

Man kann mit Sicherheit die Regelung über Sommerhäuser diskutieren. Man sollte sich aber erst mit den Bestimmungen bekannt machen und auf diese Grundlage diskutieren.

An diejenigen die "neidisch" sind, will ich aber auch etwas ganz anderes erwähnen. Andi schrieb:

>Einfach mal ein paar tage länger bleiben,oder ein langes Wochenende
>spontan losfahren,ohne dieses "Samstag ab 15Uhr-Samstag bis 10Uhr. Nerv!

Diese Ansicht halte ich ehrlich gesagt für ausgesprochen naiv. Als Kind hatte ich ein Onkel und eine Tante, die jeweils ein Sommerhaus an der Küste nördlich von Århus hatten. Meine Eltern hatten als Sommerhaus ein kleines Bauernhof im Landesinneren aber mit ein kleines Waldstück dazu.

Es gab also eigentlich reichlich Gelegenheit. Trotzdem kann ich mich an kein einziges Gelegenheit erinnern, wo wir "spontan losgefahren" sind. Ich kann mich auch kaum an "richtiger Urlaub" erinnern (rumtrödeln, baden, spazieren gehen). Wie das geht, habe ich eigentlich erst von unsere Deutsche Freunde gelernt - wenn wir die jetzt in ihre gemietete Sommerhäuser besuchen.

Wir sind nicht "spontan losgefahren", sondern wir sind sofort nach Feierabend hingefahren, weil irgendetwas unbedingt gemacht werden mußte. Wenn wir dann da waren, haben wir nicht gebadet und sind nicht im Wald spazieren gegangen - nein, wir haben Fenster und Wände gestrichen, haben Bäume gefält und Rasen gemäht.

Das kann auch Erholung sein, aber nicht, wenn jede frei Minute damit verbracht werden _muß_, und der Garten trotzdem immer ungepflegt aussieht.
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 21.10.2002, 10:15, insgesamt 1-mal geändert.
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maybritt h
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Beitrag von maybritt h »

Hallo!

Ist ja eine rege Debatte hier.
Am 08.10.02 wurde in der „Jydske Veskysten“ etwas über Ausländer die die Sommerhausregel umgehen geschrieben (auf dänisch)- wäre vielleicht ganz interessant für euch zu lesen.
Den Artikel findet ihr hier:
http://www.jv.dk/article.asp?id=GRU711TF.1&u1=Erhverv

Gruß
Maybritt
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Zuletzt geändert von maybritt h am 21.10.2002, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
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mapi

Beitrag von mapi »

Hej DK-Freunde,
da es wohl eine Weile dauern wird, bis ich mir den von Maybritt empfohlenen Artikel übersetzt habe, möchte ich jetzt schon mal einige Gedanken in die Diskussion einbringen.
Deutschland ist im Vergleich zum kleinen Dänemark ein riesiges Land mit einer großen Anzahl von sehr zahlungskräftigen Leuten, die nach Möglichkeiten für gute Kapitalanlagen suchen. Da sich der Aktienmarkt als sehr unzuverlässig erwiesen hat, könnte man da doch auch auf die Idee kommen, in die nie endende Reiselust der Deutschen zu investieren. Wenn man Dk selber gar nicht mag, dann kann man auch anderen Leuten sein Haus oder seine Häuser zur Verfügung stellen. In Anbetracht der bedrohlichen Lage in einigen südlichen Urlaubsparadiesen könnte ich mir schon vorstellen, daß hier ein profitabler Markt entdeckt werden könnte, und zwar nicht nur von den Deutschen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß man über Beschränkungen wie z.Bsp. nur ein Ferienhaus zur Eigennutzung viel erreichen könnte, denn wer sollte das alles kontrollieren und Strohmänner gibt es ja auch noch.
Ehrlich gesagt graust mir vor meinen eigenen Gedanken!
Vieleicht sollten Ina und Andi doch mal bedenken, ob es da nicht besser wäre, ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen, damit Dänemark so bleibt, wie es ist und wie wir es doch sicher alle mögen!
Es gibt doch eigentlich immer genügend Ferienhäuser in DK und außerhalb der Hauptsaison sind wir auch schon losgefahren, ohne vorher zu buchen. Wir konnten dann an Ort und Stelle auswählen, was auch seine Vorteile hat.
Die persönlich und gemütlich eingerichteten Ferienhäuser vermitteln einem doch etwas von der dänischen Lebensart!
Mir gefällt es auch, daß man immer wieder von einem anderen Standort aus das Land erkunden kann und wenn man dann sein schönstes Plätzchen gefunden hat, muß man es ja nicht gleich kaufen!
Marion
Zuletzt geändert von mapi am 21.10.2002, 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
maybritt h
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Beitrag von maybritt h »

Hej!

Ich musste gerade beim durchlesen von Marions Beitrag an einem Artikel, der heute in der Berliner Zeitung war denken.
Hat zwar nicht direkt einenen Bezug zum Land Dänemark, aber doch zum Thema Ausländer/Deutsche und kauf von Wohneigentum.
Hier das "Schreckbeispiel":
http://www.berlinonline.de/aktuelles/berliner_zeitung/politik/.html/186516.html
Kann man nur hoffen, dass dies nicht auch in anderen Ländern passiert!

Gruss
Maybritt
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Zuletzt geändert von maybritt h am 21.10.2002, 13:41, insgesamt 1-mal geändert.
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frøholm

Beitrag von frøholm »

"Gud bevare danmark!"
Zuletzt geändert von frøholm am 21.10.2002, 21:03, insgesamt 1-mal geändert.
andi

Beitrag von andi »

Hej Ijhelbo

Deinen Hinweis habe ich auch so verstanden wie er gemeint war,ich wollte nur aus meiner Sicht auf Theorie und Praxis hinweisen.Theoretisch kann man Häuser kaufen, praktisch aber kaum einer (was ja auch teilweise ganz richtig ist).Ich zb will aber nicht Land und Leute,Haus und Hof verlassen nur um ein Ferienhaus kaufen zu dürfen.Ob ich das Heute überhaupt noch könnte,ist bei den Preisen eh die Frage.Wenn ich allerdings das Geld der vergangenden 30Urlaube zusammenzähle,hätte ich doch schon einen Teil eines Hauses bezahlt.
Das mit dem "Neid" bezog sich übriegens darauf ,das die netten Dänen von nebenan,nach Hause fahren wann Sie wollen und sich eben nicht am Samstag Morgen in den Stau nach Haus einreihen müssen.Dank unseres Privatvermieters Ole ,haben wir erfahren dürfen wie schön es ist "spontan"schon Donnerstag anreisen zu dürfen."Du Andi das Haus ist leer,fahrt ruhig schon hin"
Vielen Dank nochmal Ole.
Meine naive Ansicht beruht auf eigene Erfahrungen mit den Dänen von nebenan:Gepflegtes ,wohlüberlegtes Nichtstun.Natürlich auch mal Rasenmähen oder etwas ausbessern,aber doch bitte nicht das ganze Jahr über.

Zu Marions Beitrag möchte ich sagen,das mit den Kapitalanlagen haben die Dänen längst selbst begriffen.Spätestens beim betreten eines Hauses merkt man doch ob der Besitzer es je gesehen hat oder ob er es selbst nutzt.(Bilder,Möbel,usw).
Das es genügend Häuser gibt stimmt schon,es gibt aber auch genügend Leute die in den Ferien fahren müssen,die eine bestimmte Gegend bevorzugen und die auch gerne wieder im selben Haus wohnen wollen.
Wir zb haben jetzt schon die Häuser von diesem Jahr,für nächstes Jahr gebucht.Das gibt einem ein wenig das Gefühl "nach Haus"zu kommen.
Tja und wenn man dann nach der Sauna vorm Ofen hockt,ein Glas Wein in der Hand,kommen eben diese Träume ,was wäre wenn.Und träumen darf man doch oder......

in diesem Sinne,Andi

Ps froholm,ich hoffe vor den "Richtigen"
Zuletzt geändert von andi am 22.10.2002, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.
Dipli

Beitrag von Dipli »

Hallo,

um vielleicht das ursprüngliche Thema nochmal zu beleben ein Link zu einem Artikel auf TV2-Fyn:
http://www.tv2fyn.dk/nyheder/index.php?mode=visnyhed&id=15962

In diesem Artikel geht es darum, dass verschiedene Sprecher von Tourismus- und Wirtschaftsverbänden vorgeschlagen haben, die seit 1972 geltende Bestimmung, dass nur Dänen Ferienhäuser kaufen können, aufzuheben.
Linke und "radikal Linke" (hat jemand eine bessere Deutsche Übersetzung ?) sind bereit, die Regelung auf den Prüfstand zu stellen, da sie es als Doppelmoral empfinden, wenn Dänen zwar Ferinehäuser im Ausland kaufen dürfen, Ausländer aber keine Ferienhäuser in Dänemark.

Der Bürgermeister von Tranekær (Langeland) fürchtet hingegen massive Auswirkungen für Langeland, wenn "z.B. Deutsche Häuser kaufen."

Sozialdemokraten, Folkeparti und Einheitsliste wollen dagegen die Regel nicht anrühren.

Mich würde interessieren:
Wie viele beispielsweise der auf Langeland zur Vermietung bereit stehenden Häuser gehören tatsächlich auch Langeländern, die damit ihr Einkommen erzielen/aufbessern ?

Woher kommt die Angst davor, dass Ausländer (und insbesondere Deutsche, die ja ausdrücklich genannt werden) Häuser kaufen ?
Ist es nur die oft diskutierte Fremdenfeindlichkeit oder stecken dahinter noch andere Sorgen und Befürchtungen ?

Hat man die Befürchtung, dass ganze Kolonien aufgekauft und uniformiert werden, so dass die Individualität der Häuser endgültig verloren geht ? - Schon heute kann man allerdings beim Blättern in den Katalogen der großen Vermittler feststellen, dass sich die Dänen selbst bereits bemühen, die Häuser immer ähnlicher zu machen und sie bisweilen wie ein Ei dem anderen gleichen zu lassen. Individuelle, vom Eigentümer selbst genutzte und gestaltete Häuser werden schon jetzt leider immer weniger. Eine Folge der uniformen Ansprüche der Urlauber ?

Ist es die Befürchtung, die Fremden könnten ihre Häuser nur für den Eigenbedarf kaufen, so dass mit der abnehmenden Fremdvermietung auch zahlungskräftige Touristen ausbleiben ? - Beispiel wären hier die Kioske und kleinen Läden in Ferienhausgebieten, die nur in den Sommermonaten öffnen und von den Urlaubern leben.
Nach meinem Eindruck sind zudem gerade in Regionen wie Langeland - seit Eröffnung der Brücke und Abschaffung des zollfreien Einkaufs wurden 2 Fährlinien eingestellt, so dass der Transitverkehr erheblich nachgelassen hat - der Tourismus und Übernachtungen ein wichtiges Standbein.

Sind es über die Medien (oder über negativ aufgefallene Einzelfälle) irrtümlich als "typisch Deutsch" angesehene Eigenschaften ? Wenn ja, welche ?

Vielleicht gibt es hier Dänen im Forum, die abseits der Diskussion um Fremdenfeindlichkeiten auch andere Argumente einmal darstellen, bestätigen oder widerlegen können.

Gruß,
Heinz.
semmel
Mitglied
Beiträge: 895
Registriert: 16.03.2005, 15:30
Wohnort: Harzrand, Deutschland

Beitrag von semmel »

hej dipli,

prima, das du das thema wieder aufgegriffen hast.

ich hatte auch erst mit dem gedanken gespielt, ein sommerhaus zu kaufen. aber nachdem ich viele argumente dagegen gelesen habe, hier und in anderen foren, bin ich für die beibehaltung dieser regelung.

sollte dieses gesetz gekippt werden, wird es ein schwämme von ausländern in dänemark geben, die ganze landstriche aufkaufen und das land verunstalten, nur um nochmehr profit aufzubauen.

das land ist einzigartig, so wie es ist. und mich zieht es nächstes jahr garantiert wieder dort hin.
sollte dieses gesetzt gekippt werden, könnte aus dieser einzigartigkeit kommerz werden und reiz des landes wäre dahin. siehe mallorca oder ibiza.
Torsten
Dipli

Beitrag von Dipli »

Hallo Torsten,

das mit dem Verunstalten ist natürlich meist eine subjektive Sache (Architekten sehen das sicher ganz anders :wink: )

Wie gesagt, wenn man sieht, wie sich in den Ferienhauskatalogen die Häuser auf den Fotos gleichen; wenn man die neueren Ferienanlagen, Marinas und Küstenbebauungen sieht (Rudkøbing, Faaborg oder die geplante Umgestaltung von Lohals), findet die Verunstaltung für meinen persönlichen Geschmack schon statt.

Nichts gegen eine Umgestaltung, um die lokale Wirtschaft anzukurbeln - Lohals hat z.B. durch den Wegfall der Fährverbindung nach Seeland aus meiner Sicht schon arg gelitten - aber sie sollte halt behutsam erfolgen und gewachsene Strukturen aufnehmen.
Wenn aber dem Ziel der wirtschaftlichen Belebung selbst lokal-historische Gebäude, wie in Lohals das des ehem. Hafenmeisters weichen sollen (statt sie z.B. als Museum zu nutzen) und die ursprüngliche Regelung des Mindestabstandes von 100m zur Küste aufgegeben wird (z.B. Faaborg), sind die Dänen für mein Empfinden selbst auf dem besten Wege, die "typische" und lieb gewonnene Landschaft zu verunstalten.

Und wer wird denn in der z.B. im Hafen von Lohals neu zu schaffenden Ferienanlage die Häuser und Wohnungen kaufen ? Langeländer ? Oder doch dänische Unternehmen ? Wo wäre dann für die Langeländer der Unterschied zwischen einem einheimischen Wirtschaftsunternehmen oder fremden (deutschen) Privateigentümern ?

Für mein Verständnis muss es andere Gründe geben, sich gegen ausländische Hauskäufer zu wehren.

Heinz.
Zuletzt geändert von Dipli am 16.08.2005, 14:24, insgesamt 1-mal geändert.
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