Suche Ferienhaus auf Stelzen

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brave
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Beitrag von brave »

Hina hat geschrieben:Interessant ist es übrigens, dass bei den Würfeln vor allem Leute, die selbst in typischen Mietshäusern mit einer gewissen Anzahl Mietparteien wohnen, beklagen, dass die so dicht stehen, dass man fast dem Nachbarn den Kaffee austrinken kann. Zu Hause in der Mietskaserne hat sich da sicherlich schon längst ein Gewöhnungseffekt eingestellt, dass man den Nachbarn direkt neben sich hat.

Hilsen Hina
Huhu Hina da muß ich dich enttäuschen :mrgreen:
ich wohne völlig ländlich...in einem 1-Familienhaus wo der Nachbar mir Gott sei Dank nicht direkt auf dem Teller schaut...
grade deswegen möchte ich das erst recht nicht im Urlaub :mrgreen:


Seid lieb gegrüßt...
Iris & Rasselbande

Manchmal ist das schwierigste nicht das Loslassen,
sondern zu lernen, von vorn anzufangen
N.Sobon
Hina
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Beitrag von Hina »

Hej Iris,

Ausnahmen gibt es natürlich immer aber ich kenne solche Diskussionen aus dem wahren Leben und muss dann doch immer ein wenig grinsen. Die selbe Diskussion gibt es auch oftmals über Reihenhausbewohner, deren Leben ja wegen der so dicht wohnenden Nachbarn schlichtweg eine Katastrophe sein müsste :wink:. Ähnlich eigenwillige Ansichten findet man auch in Wohnsiedlungen mit angrenzender großer Freifläche. Die Erstbewohner regen sich wahnsinnig darüber auf, wenn dann genau vor ihrer Nase, eine zweite Reihe Häuser gebaut wird, die die schöne Aussicht versaut. Da werden regelmäßig Bürgerinitiativen gegründet, die das verhindern sollen. Ich glaube jedoch nicht, dass in irgendeinem Kaufvertrag drin stand, dass sie die schöne Aussicht auf Lebenszeit gekauft hätten und dass sie bei weiterer Bebauung ein Mitspracherecht hätten, wie ihre neuen Nachbarn zu wohnen haben. Dann hätten sie halt das freie Land dahinter auch kaufen und bezahlen müssen. So haben das eben andere getan.

Es wird ja zum Glück auch niemand gezwungen, in solch einem Würfel seine Ferien zu verbringen. Ich denke, ich würde es auch nicht machen, denn ich könnte mir vorstellen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis nun nicht unbedingt meinen Vorstellungen entspricht. Mir reicht ein ganz normales dänisches "Retortenhaus" in L-Form aus. Architektonische Hingucker muss ich nicht unbedingt bewohnen, die schaue ich mir lieber mal von außen an. Das finde ich interessanter.

Hilsen Hina
"Alle Menschen haben das gleiche Recht zu denken, aber die wenigsten machen Gebrauch davon.“ Curt Goetz
annikade
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Beitrag von annikade »

autosport hat geschrieben:Die Anlegung der Golfanlage hatte aber eine andere Zielgruppe. Man wollte Leute aus Kampen / Sylt rüber locken. Nur hat das bis jetzt gottseidank nicht funktioniert.

Ich bin froh auf der Insel Urlaub unter halbwegs vernünftigen Menschen zu machen. Möchtegern Golfsnobs von Sylt, die sich Kampen nicht leisten können braucht auf Rømø keiner. :wink:
Ich schrieb nur von "weiteren Zielgruppen".
Woher weißt Du so genau, was für Leute man auf Rømø braucht oder nicht?
Das ist eines dieser Vorurteile, die reflexartig kommen, sobald zum Beispiel der Golfsport irgendwo erwähnt wird.
Warst Du schon mal auf einem dänischen Golfplatz? Auf den meisten gibt es keine Snobs. Und unangenehme Menschen laufen auch so überall genug herum. Da muss man nicht erst zum Golfspielen gehen.

Dänemarks Tourismus will sich um neue Zielgruppen bemühen. Leute mit Geld. Leute, denen am Strand wandern nicht mehr ausreicht. Sich nur auf Familien mit Kindern zu fokussieren, ist heutzutage zu wenig.
Daher wird jetzt ein Angebot geschaffen, das womöglich auch "ältere" Menschen ohne Kinder anspricht und die es sich leisten können.
Wer das nicht bezahlen will, macht eben was anderes. Aber die anderen dürfen doch ruhig.

Gruß

/annika
Hina
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Beitrag von Hina »

Die einen können mit Veränderungen leben, die anderen nicht aber nichts ist so beständig wie die Veränderung selbst :wink:.
Tourismus unterliegt nunmal genau den selben marktwirtschaftlichen Mechanismen, wie jeder andere Wirtschaftszweig auch. Der hier im Forum oft genug beklagte große Leerstand bei typischen Familienferienhäusern zeigt doch ganz deutlich auf, dass es an der Zeit ist, sich auch über andere Strategien im dänischen Tourismus Gedanken zu machen. Ob nun die Golfplatzidyllen rund um den Erdball immer des Kaisers Krönung sind, mag ich allerdings bezweifeln. Es gibt langsam mehr Golfplätze als Golfspieler. Ein wenig mehr innovatives Denken wäre sicher nicht die schlechteste Idee. Aber Golf immer noch als Snobsport zu sehen, nur weil es nach wie vor ein paar sauteure Golfklubs gibt, ist wirklich eine sehr altmodische Sichtweise. Die Masse der Golflpätze sind mittlerweile "Jedermannplätze". Autofahren war auch mal ein Privileg reicher Snobs :wink:.

Hilsen Hina
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autosport
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Beitrag von autosport »

annikade hat geschrieben: Ich schrieb nur von "weiteren Zielgruppen".
Woher weißt Du so genau, was für Leute man auf Rømø braucht oder nicht?
Das ist eines dieser Vorurteile, die reflexartig kommen, sobald zum Beispiel der Golfsport irgendwo erwähnt wird.
Warst Du schon mal auf einem dänischen Golfplatz? Auf den meisten gibt es keine Snobs. Und unangenehme Menschen laufen auch so überall genug herum. Da muss man nicht erst zum Golfspielen gehen.

Dänemarks Tourismus will sich um neue Zielgruppen bemühen. Leute mit Geld. Leute, denen am Strand wandern nicht mehr ausreicht. Sich nur auf Familien mit Kindern zu fokussieren, ist heutzutage zu wenig.
Daher wird jetzt ein Angebot geschaffen, das womöglich auch "ältere" Menschen ohne Kinder anspricht und die es sich leisten können.
Wer das nicht bezahlen will, macht eben was anderes. Aber die anderen dürfen doch ruhig.
Ich muss noch nicht Golfspielen. Mein Sexleben ist noch intakt. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Gegenfrage: Kennst du die Insel ohne den Golfplatz, die tolle Wellnessanlage, die Skansen Ladenzeile und die Stelzenhäuser? Wenn ja dann würdest du die Sache vielleicht etwas anders sehen.

Der südliche Teil der Insel gehörte lange Jahre den Strandsportlern (Buggyfahrer, Strandsegler). Wenn man nun Leute mit Geld auf die Insel locken will, dann werden für die erstgenannten die Übernachtungsmöglichkeiten leider auch teurer. Und hier fängt das Problem an. Golfspielen kann ich fast überall. So einen Strand wie Sønderstrand finde ich im nördlichen Europa aber nur noch auf Fanø und mit Abstrichen vor St. Peter-Ording.

Das Konzept ging bis jetzt ja auch keinesfalls auf. Die, die richtig Kohle haben, bleiben eh auf Sylt und für die Möchtegernsnobs ist Rømø anscheinend nicht elitär genug. Als Folge werden wohl bald schöne Bauruinen zu bewundern sein. Die Stelzenhäuser wurden bis jetzt nicht zu Ende gebaut. Die Wellnessanlage war schonmal für 2 Jahre dicht (ist aber seit diesem Jahr wieder in Betrieb) und die Reetreihenhäuser hatten in den letzten 3 Wochen locker 70-80% Leerstand. An einigen soll es auf Grund mangelnder Bewohnung mit Heizen auch schon zu erheblichen Feuchtigkeitsschäden gekommen sein.
Hina
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Beitrag von Hina »

Das sieht nach einer möglichen Fehleinschätzung der tatsächlichen Interessen von Touristen dort aus oder das Marketing hat versagt. Die haben wahrscheinlich vergessen, dass sie mit ihrem 0815-Angabot für die etwas besser Betuchten in bester Konkurrenz mit ganz Europa und Übersee sind. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben oder er muss sich wirklich mal was ganz besonderes ausdenken. Andererseits darf man aber auch nicht vergessen, dass es immer recht lange dauert, bis neue Kundenkreise im Tourismus erschlossen werden. Die Leute kleben letztendlich auch an ihren Gewohnheiten und wollen sich nicht so schnell mit einem möglichen Experiment ihren Urlaub versauen. Dazu müssen erstmal genug Leute "probegewohnt" haben, die ihre Referenzen abgeben. Die Familienurlauber sind auch nicht gleich in Scharen über Dänemark hergefallen. Das ist auch sehr langsam und beständig gewachsen.

Hilsen Hina
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annikade
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Beitrag von annikade »

autosport hat geschrieben:Ich muss noch nicht Golfspielen. Mein Sexleben ist noch intakt.

Gegenfrage: Kennst du die Insel ohne den Golfplatz, die tolle Wellnessanlage, die Skansen Ladenzeile und die Stelzenhäuser? Wenn ja dann würdest du die Sache vielleicht etwas anders sehen.
Haha.. Super Witz! Und so neu. Den bringt Tiger Woods auch immer.

Klar kenne ich die Insel ohne das alles.
Ich finde Rømø aber auch MIT Golfplatz etc. ziemlich langweilig, so dass ich da nur stundenweise hinfahre, um ein bisschen am Strand zu sein.

Ich würde aber nicht sagen, dass sich bei diesen neuen Anlagen um ein Angebot ausschließlich für "Besserbetuchte" handelt. Dazu sind sie doch viel zu wenig exklusiv. Aber es kann doch nicht schaden, auch mal was neues zu wagen. Und irgendwo musste das viele dänische Geld ja auch hin. ;-)

Gruß

/annika
autosport
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Beitrag von autosport »

Natürlich ist die Insel langweilig und das ist auch gut so. Wir z.B. brauchen für unser Hobby nur viel Strand, Wind und sonst nix. Wenn ich Halligalli haben will, fahre oder fliege ich woanders hin.

Für das viele dänische Geld hätte man auf dem Damm lieber einen vernünftigen Radweg zum Festland, meinetwegen 4-spurig, beleuchtet und überdacht bauen sollen. :wink:

Exklusivität ist fast immer eine Sache des Marketings und da haben die Dänen zum Glück fast alles falsch gemacht. In dem Punkt hätten sie eine Menge von ihren sylter Nachbarn lernen können. :wink:
Tenda
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Beitrag von Tenda »

Hej Hina,

ja, sicher dauert es sehr lange, neue Kundenkreise für den Tourismus zu erschließen. Das ist ein sehr sensibles Terrain.

Ich habe meine frühe Kindheit zum Beispiel in Südspanien erlebt und kannte auch nichts anderes. Wer damals nach Dänemark fuhr, galt da eher als Exot (auweia, klingt ja schon wieder, als wäre ich mindestens hundert Jahre alt...).
Vom „Hörensagen“ kenne ich Geschichten von fehlender bis gar keiner Infrastruktur in DK und davon, dass Urlauber mit deutschem Autokennzeichen einander grüßten.
Fahre heute in Orte wie Blåvand - der ein hübsches, kleines Fischerdorf gewesen sein soll – da würde man vor lauter „Guten Tag sagen“ zu nix mehr kommen.

Aber auch, wenn ich jetzt doch noch nicht so ganz hundert Jahre alt bin, hat dieser Prozess des Wandels zum Familienurlaub in DK durchaus schon einige Zeit (Jahrzehnte?) gebraucht.

Und natürlich braucht es innovative Ideen für den Tourismus, mehr denn je. Doch wenn man dann überhaupt welche hat, braucht deren Umsetzung eben auch wieder Zeit.
Da kann die eine oder andere tolle Idee dann schon mal eben vom Zeitgeist auf der Zielgeraden überholt bzw. überrollt werden.
Das sind alles so fragile und komplexe Zusammenhänge, weshalb man die ganze Sache, sprich: Tourismus, ja sogar studieren kann, jedenfalls hier in D. Ich denke, da kann man sich auch wahlweise die vielbeschworene Glaskugel kaufen.
Oder sich darauf einstellen, dass wahrscheinlich nichts so kommen wird, wie man sich das vorstellt. Oder eben doch.

Gruß... Tenda
annikade
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Beitrag von annikade »

autosport hat geschrieben:Natürlich ist die Insel langweilig und das ist auch gut so. (...) Wenn ich Halligalli haben will, fahre oder fliege ich woanders hin.
Von "Halligalli" hab ich gar nichts gesagt.
Auch die Urlaubsgeschmäcker sind nunmal verschieden. Und die "Urlaubsorte" versuchen jetzt, so viele wie möglich zu bedienen.
Das bietet den Stamm-Urlaubern die Chance, auch einmal etwas Neues kennen zu lernen. (Zum Beispiel Sommerhäuser ohne Kiefernholz! 8) )
Ist doch gut.

Gruß

/annika
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